3 Wochen Tour de France vor den Toren Paris'Jetzt sind die drei schönsten Radsport-Wochen des Jahres nun fast wieder rum (und lagen zeitlich perfekt zwischen Fußball-WM und beginn der NFL-Preseason.
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) Die Entscheidungen- einen Sturz mal außen vor gelassen, sind alle gefallen. Da kann man schon mal kurz zurück blicken:
Gesamtklassement
1. Vincenzo Nibali .......... 
2. Jean-Christophe Peraud ... á 7':52''
3. Thibaut Pinot ............ á 8':24''
4. Alessandro Valverde ...... á 9':55''
5. Tejay Van Garderen ....... á 11':44''
6. Romain Bardet ............ á 11':46''
7. Leopold König ............ á 14':41''
8. Haimar Zubeldia .......... á 18':12''
9. Laurens Ten Dam .......... á 18':20''
10. Bauke Mollema ............ á 21':24''Der Sieg von Nibali zeichnete sich nach dem Kopfsteinpflaster ab, wurde in den Vogesen sichtbar und war spätestens in den Alpen nur noch durch einen Sturz oder ein Mißgeschick zu verhindern. Was eine der spannensten Rundfahrten der letzten Jahre werden sollte, verlor noch vor der letzten Tourwoche jegliches Diskussionspotential. Nibali war top vorbereitet, profitierte vom Ausfall vieler Top- und Mitfavoriten und machte am Ende hochverdient seinen Grand-Tours-Hattrick perfekt.
In der Top Ten dann eine Mischung aus enttäuschenden Fahrern und Überraschungen. Romain Bardet bestätigte seine Platzierung aus dem Vorjahr und fuhr wieder in die Top10. Leopold König bestätigte die Wild Card für das Team NetApp. Pinot und Peraud fuhren die Tour ihres Lebens.
Auf der anderen Seite dann die Enttäuschungen. Alejandro Valverde mit Rang 4 im Soll. Ohne wirklichen Einbruch im Gebirge. Aber mit einem indiskutablen Zeitfahren. Ein Platz auf dem Podium war für den Spanier, der ja auch nicht mehr zu den Jüngsten zählt und wenn Quintana wieder dabei ist, auch kein Kapitän mehr sein wird, noch nie so sehr in Sichtweite.
Bauke Mollema ging geschwächt in die Tour, verlor an jedem Berg den Anschluss und fuhr dann das wohl schwächste Zeitfahren seiner Karriere. Mit über 20 Minuten Rückstand unter die ersten Zehn zu fahren geht auch nur, wenn sich große Favoriten reihenweise verabschieden oder die Tour auslassen.
Punkteklassement 
1. Peter Sagan .......... 431
2. Alexander Kristoff ... 282
3. Bryan Coquard ........ 271
4. Marcel Kittel ........ 222
4. Marc Renshaw ......... 211 Diese Wertung ist für einen Klassikerfahrer wie Sagan, der in Spezialisten-Sprints zwar selten gewinnen aber immer mithalten kann wie gemalt. Der Riesen-Vorsprung besteht auch deshalb, weil ihm das Trikot quasi auch kampflos überlassen wird. Die Sprintspezialisten bestreiten die Zwischensprints nur dann gegen ihn, wenn sie sich bei Etappenenden keine Siegchancen ausrechnen.
Sagan führt diese Wertung seit der 2.Etappe an und trug das Trikot nach jedem Tourtag (nach der ersten Etappe stellvertretend für den in Gelb fahrenden Kittel). Das sagt eigentlich alles über seine herausragende Stellung in dieser Wertung, die er jetzt das dritte Jahr in Folge gewinnt. Dass es mit einem Etappensieg 2014 nicht klappte, wird den Slowaken wurmen, fällt aber auch in die Kategorie "Künstlerpech".
Bergklassement 
1. Rafal Majka .............. 181
2. Vincenzo Nibali .......... 168
3. Joaquim Rodriguez ........ 112
4. Thibaut Pinot ............ 89
5. Jean-Christophe Peraud ... 85Hier gab es immerhin einen spannenden Kampf, welchen der junge Pole Rafal Majka Dank seiner zwei Etappensiege bei Bergankünften für sich entschied. Diese beiden Siege brauchte er einfach, um Nibali, der mit 4 Etappensiegen bei Bergankünften so viele Punkte sammelte, dass er bei den anderen Bergen garnicht punkten musste, noch hinter sich zu lassen. Joaquim Rodriguez kämpfte auf den Bergetappen viel in Spitzengruppen, holte sich auch einige Siege bei den großen Bergwertungen. Da er aber an den doppelt gewerteten Schlussanstiegen nichts mehr zuzusetzen hatte, konnte er auch am Ende in der Bergwertung nichts mehr ausrichten. Damit bleibt für den dritten der letzten Tour nicht mal dieses "Trostpflaster".
Nachwuchsklassement 
Einen spannenden Kampf lieferten sich die beiden jungen Franzosen Pinot und Bardet. Einen Kampf, der erst nach der letzten Pyrenäen-Etappe entschieden war. Etwas enttäuschend fand ich den Auftritt von Michal Kwiatkowski, der nicht an seine grandiose Tour 2013 anknüpfen konnte, obwohl er nicht für Mark Cavendish arbeiten musste.
Die deutsche BrilleDazu bleibt jetzt nicht mehr zu sagen. Mit 6 Etappensiegen Erster in der Nationenwertung. Beide deutsche Meister haben eine Etappe in ihren Spezialdisziplinen gewonnen, die erste Tourwoche war komplett deutsch dominiert. Dazu die zweiten Plätze von John Degenkolb, die Tage im Bergtrikot von Voigt und Martin sowie das gelbe Trikot zum Tourstart für Marcel Kittel.
Ebenfalls sehr beeindruckend war der Auftritt des deutschen Teams NetApp-Endura. In der ersten Woche immer in Ausreißergruppen gewesen, gestern Platz 3 und 4 im Zeitfahren, dazu mit dem Tschechen Leopold König einen Mann unter den Top Ten der Tour. Für eine "zweitklassiges" Wildcard-Team eine Top Ausbeute und mehr als eine Empfehlung, nächstes Jahr wieder berücksichtigt zu werden.
Die EnttäuschungenZunächst mal das komplette Sky-Team. Ja - das Team war auf Froome ausgelegt. Aber wenn man sich die Dominanz dieses Teams in den letzten Jahren (nicht nur bei der Tour) anschaut, wenn man sieht, wie Richie Porte letztes Jah die Tour bestritten hat, wenn man dann sieht, dass Edelhelfer wie Kyrienka an den Schlussanstiegen abfiel, fragt man sich, wie dieses Team Froome hätte unterstützen wollen.
Ebenfalls enttäuschend die Ausbeute des Movistar Team. Bei allen Bergetappen vorn dabei gewesen, bei den Schlussanstiegen aber entweder chancenlos oder mit der Taktik, diese Helfr zu Valverde zurückzupfeiffen. Dieser verfehlte am Ende dann aber das Podium. Für so ein Team zu wenig. Das gilt auch für BMC, wobei dieses Team durch die Stürze von Tejay Van Garderen auch Pech hatte. Und auch das Trek-Team war nur noch ein Schatten früherer erfolgreicher Tage. Wenn unterm Strich als größter Erfolg steht, dass der 42-jährige Jens Voigt, der dieses Jahr garnicht mehr mit der Tournominierung gerechnet hatt, für einen Tag das Bergtrikot tragen durfte, muss man wohl nicht darüber diskutieren, ob diese Tour erfolgreich war. Das wird auch nicht durch die ordentliche Platzierung von Zubeldia in den Top Ten der Gesamtwertung wettgemacht.
Achja... Europcar... Im Jahr, in dem die Franzosen so erfolgreich wie lange nicht waren, drei Fahrer unter die Top Ten brachten, zwei Etappensiege und durch AG2R den Sieg im Mannschaftsklassement holten, fielen die Grünen doch stark ab. Thomas Voeckler schaffte es in Ausreißergruppen, konnte dort aber fast nie um Etappensiege kämpfen und hatte auch keine Chance im Kampf um das Bergtrikot. Pierre Rolland verpasste die ersten zehn der Gesamtwertung und scheint in seiner Leistung seit zwei Jahren zu stagnieren. Und Cyril Gautier versemmelte durch taktisch katastrophale Fehler den Etappensieg in Bagners-de-Luchon, als das Team vier Fahrer in einer Ausreißergruppe hatte und am Ende mit zwei Fahrern gegen Michael Rogers den Kürzeren zog.