Ich schreibe Euch hier was auf, weil mich das Thema nach 4 Wochen noch umtreibt und ich drüber nachdenke. Dachte, ich frage mal die Fachleute, das seid Ihr:
Stellt Euch eine Autobesatzung von Musikern vor, die zum Auftritt fahren. Alle fußballinteressiert, ohne wirklich Fans eines Vereins zu sein, aber alle schon öfter in verschiedenen Stadien in D-land und anderswo gewesen. Gespräch ist ein paar Wochen her, Aufhänger: HSV hat sich gegen Fürth gerettet, na Mensch. Dies und das, zwei haben beide Spiele gesehen, Details des Spiels usw.
Dann wage ich mich mit der These vor, daß schon die Möglichkeit, daß Fürth ja schon mal aufgestiegen sei, Paderborn nun erste Liga spielte, Augsburg so etwas erlebt habe…. daß sowas zB in England bei der Struktur der Liga, und so, wie es in den Vereinen läuft, wohl nicht möglich sei.
Dann sagt einer: ja, und RB Leipzig. Das sei eben auch möglich. In zwei Jahren spielen die erste Liga.
Und? fragt einer von uns. Und? Was sei an RB letztendlich anders als beim HSV? Wenn die jetzt die Lizenzspielerabteilung ausgliedern, sei das nicht fast dasselbe? Nur noch so eine Art Marke. Was sei an dem Geld, welches die Bayern von der Telekom bekämen, welches Hoffenheim von SAP bekäme, besser als das Brausegeld bei RB?
Ihm gehe das RB-Bashing auf die Nerven. Ja, das sei ein Scheißverein, aber er stehe letztendlich nur besonders konsequent für das, was den Profifussball in Deutschland ausmache. Maximaler Gewinn durch Markenbildung, Kommerz, totale Kapitalisierung…
Wir schweigen beeindruckt, wissen ooch nicht. Ich fange trotzdem langsam an, sage, daß bei Vereinen wie Dortmund und Bayern etc.pp. immerhin theoretisch satzungsgemäß noch so was wie Mitwirkungsrecht der Vereinsmitglieder da sei. Bei RB gibt’s ja wohl kaum Leute im Verein, waren es 700 € jährlich? Daß ich irgendwo gelesen hätte, daß Hopp und Hoffenheim immer noch Längen transparenter aufgestellt seien als RB. Daß wir doch hier (noch?) keine englischen Verhältnisse hätten, wo irgendein Multi den Verkauf kauft und dann macht, was er will. Und doch fällt mir dabei Hertha BSC ein, wobei ich nicht weiß, ob man den Deal, den die gemacht haben, als „vom Multi geschluckt werden“ bezeichnen kann?
Nee, mein Widerpart läßt das nicht gelten. Der FC Bayern betreibe vielleicht bessere Folklore oder das PR weiß, wie es geht, aber alles in allem: alles das selbe. Auftsiege wie die von Paderborn und Augsburg usw. werde es schon in wenigen Jahren nicht mehr geben. RB ist nur sowas wie die FDP (wesentlich erfolgreicher): marktradikal und allein auf’s Geld guckend. Die Leute werden in Massen zum Fußbal gehen in Leipzig, tun sie ja jetzt schon…
Naja. So, und jetzt ihr, ich frage mal ganz unbedarft: seht Ihr das genauso? Ist zB zwischen Hoffenheim und RB wirklich nahezu kein Unterschied? Und beim zB HSV ist es dann „lediglich“ die Tradition, die solche Vereine noch von RB unterscheidet? Hat Hertha im Februar mit dem Finanzdeal wirklich angefangen, den englischen Weg zu gehen? Ist der Fußball noch zu retten?
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Sicher habt Ihr das alles hier schon tausend Mal besprochen, ich bin zu faul, mir das zusammenzusuchen. Eure Statements würden mich sehr interessieren!
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