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AutorThema: Leichtathletik  (Gelesen 452 mal)

Offline Letterman

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Leichtathletik
« am: 29. Juli 2014, 12:49:48 »
Rehm: Verband will EM-Nominierung

Markus Rehm wurde in Ulm Deutscher Meister im Weitsprung
(Copyright: getty)
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat sich für eine EM-Nominierung des deutschen Weitsprungmeisters und Paralympics-Siegers Markus Rehm ausgesprochen.

"Der DBS wünscht, dass Markus Rehm die Chance erhält, sich bei den bevorstehenden Europameisterschaften der Leichtathleten zu präsentieren. Wir erwarten, dass der DLV ihn in das deutsche Team aufnimmt", sagte DBS-Vizepräsident Karl Quade.

Der DLV berät derzeit über eine EM-Nominierung Rehms, die Entscheidung gibt der Verband am Mittwoch bekannt.

"Markus Rehm ist mit seinem Auftreten und seinen Rekordsprüngen ein Vorbild für alle sportlich aktiven Menschen mit und ohne Behinderungen", erklärte Quade auf der Verbandshomepage weiter:

"Er ist ein Symbol dafür, wozu Menschen mit Handicaps fähig sind. Nicht die Prothese springt 8,24 Meter weit, sondern der Mensch."

Rehm, Paralympics-Sieger von 2012, hatte bei den deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Ulm Geschichte geschrieben und als erster Springer mit Handicap den deutschen Meistertitel bei den Nicht-Behinderten gewonnen.

Zudem verbesserte der Leverkusener seinen Weltrekord um 29 Zentimeter auf 8,24 m. Damit überbot Rehm die EM-Norm von 8,05 m deutlich - nur vier Athleten in Europa sind in diesem Jahr überhaupt weiter gesprungen.

Seine Leistungen gelten allerdings nur unter Vorbehalt, bis endgültig geklärt ist, ob er durch seine Prothese einen Vorteil hat oder nicht. Dazu wertet der DLV biomechanische Daten aus, die in Ulm erhoben wurden.

Die letzte Entscheidung dürfte allerdings der Weltverband IAAF fällen.

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Offline Letterman

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Re: Leichtathletik
« Antwort #1 am: 30. Juli 2014, 12:27:07 »
Harting: Vorschlag für Rehm

Robert Harting holte bei Olympia 2012 in London Gold
(Copyright: getty)
Im Streit um den unterschenkelamputierten Weitspringer Markus Rehm hat Diskus-Weltmeister Robert Harting den Leverkusener aufgefordert, nicht mehr mit seiner Karbon-Prothese abzuspringen.

"Er hat ja ein gesundes Bein. Wenn er mit dem abspringen würde, könnte er alle Zweifel ausräumen", sagte Harting der "Sport Bild": "Dann müsste es diese wissenschaftliche Untersuchung nicht geben, und die Konkurrenten hätten keinen Anlass mehr für Kritik."

Rehm, der am vergangenen Wochenende mit 8,24 m als erster Springer mit Handicap den deutschen Meistertitel der Nicht-Behinderten gewonnen hatte, hat keinerlei Verständnis für Hartings Vorschlag.

"Die Forderung, mit dem gesunden Bein abzuspringen, ist Schwachsinn", sagte der Paralympics-Sieger von 2012: "Dann können die anderen ja auch mit dem anderen Bein springen. Auf diese Idee kommt ja auch kein vernünftig denkender Mensch. Jeder Athlet hat eine Schokoladenseite, die kann man nicht wechseln."

Rehm springt mit seiner Karbon-Prothese am rechten Bein ab. Das hat in der Leichtathletik-Szene für eine Debatte darüber gesorgt, ob er dadurch einen unerlaubten Vorteil gegenüber den anderen Springer hat.

Biomechaniker hatten während der deutschen Meisterschaften Daten erhoben, um diese Frage zu klären.

Bis die Ergebnisse vorliegen, gelten Rehms Leistungen nur unter Vorbehalt.

sport 1

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Re: Leichtathletik
« Antwort #2 am: 30. Juli 2014, 15:02:03 »
Rehm darf nicht bei EM starten

Markus Rehm wurde Deutscher Meister im Weitsprung
(Copyright: imago)
Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm darf bei den Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) nicht starten.

Diese Entscheidung gab der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Mittwoch bekannt und berief den 25-Jährigen trotz erfüllter Norm nicht in sein 93-köpfiges Aufgebot.

"Die mechanischen Bedingungen sind einfach anders. Markus besitzt eine unglaubliche Abflugeffizienz.

Dadurch lässt sich eine Merkmalsdifferenz ableiten", sagte Idriss Gonschinska, Cheftrainer des DLV: "Der geringe Energieverlust deutet darauf hin, dass eine nicht vergleichbare Speichersituation gegeben sein könnte. Aber Markus hat uns fasziniert."

Rehm, Paralympics-Sieger von 2012, hatte am vergangenen Wochenende in Ulm Geschichte geschrieben und als erster Springer mit Handicap den deutschen Meistertitel bei den Nicht-Behinderten gewonnen.

Im Vorfeld der Nominierung hatte es um eine Teilnahme Rehms kontroverse Diskussionen gegeben.

Rehm springt mit seiner Karbon-Prothese am rechten Bein ab.

Das hat in der Leichtathletik-Szene für eine hitzige Debatte darüber gesorgt, ob er dadurch einen unerlaubten Vorteil gegenüber den anderen Springern hat. Biomechaniker hatten während der deutschen Meisterschaften Daten erhoben, um diese Frage zu klären.

In den Internationalen-Wettkampfregularien heißt es unter Regel 144, Absatz 2c, dass "der Gebrauch von Technologien oder Geräten, die dem Nutzer einen Vorteil gewähren, den er bei regelgerechter Ausrüstung nicht hätte", nicht erlaubt ist.

Rehm hatte in Ulm seinen paralympischen Weltrekord um 29 Zentimeter auf 8,24 m gesteigert.

Damit überbot er die vom DLV geforderte EM-Norm von 8,05 m deutlich - nur vier Athleten in Europa sind in diesem Jahr überhaupt weiter gesprungen.

"Für uns ist die Entscheidung, den deutschen Meister nicht in das deutsche EM-Aufgebot zu berufen, einfach nur enttäuschend", sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes: "Wir empfinden die Nichtnominierung als Rückschritt in den Bemühungen, eine Gleichstellung von behinderten und nichtbehinderten Sportlern anzustreben. Die laufenden biomechanischen Analysen sind noch nicht abgeschlossen. Die Nichtnominierung daher mit bestehenden Zweifeln an der Vereinbarkeit mit der Regel 144 zu begründen, ist nicht stichhaltig."

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Offline Tara

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Re: Leichtathletik
« Antwort #3 am: 30. Juli 2014, 20:24:23 »
Sehr interessante Geschichte. Eigentlich toll, ein Sportler mit einer körperlichen Behinderung schafft es mit gesunden Leistungssportlern mitzuhalten. Das sind Geschichten die sonst eigentlich nur das Kino schreibt. Allerdings muß man wirklich genau überlegen ob dies Sinn macht. Sonst ist in dieser Sportart nicht mehr der Körper entscheidend, sondern das Material. Ich kann den Verband verstehen.
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Offline Letterman

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Re: Leichtathletik
« Antwort #4 am: 31. Juli 2014, 09:19:29 »
Rehm verzichtet auf Einspruch

Markus Rehm wurde Deutscher Meister im Weitsprung
(Copyright: imago)
Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm wird wegen seiner Nichtnominierung für die Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) keine rechtlichen Schritte einleiten.

"Das Thema ist für mich durch", sagte der 25-Jährige der "ARD": "Ich werde nicht weiter für Verwirrung sorgen und fair bleiben. Ich habe Respekt vor den anderen Sportlern."

Kritik übte Rehm an der Tatsache, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) das Thema nicht schon vor den deutschen Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Ulm abschließend geklärt habe.

"Da wurde es vielleicht nicht ganz so ernst genommen", sagte Rehm.

Rehm, Paralympics-Sieger von 2012, hatte am vergangenen Wochenende in Ulm Geschichte geschrieben und als erster Springer mit Handicap den deutschen Meistertitel bei den Nicht-Behinderten gewonnen.

Im Vorfeld der Nominierung hatte es um eine Teilnahme Rehms kontroverse Diskussionen gegeben.

Rehm springt mit seiner Karbon-Prothese am rechten Bein ab.

Das hat in der Leichtathletik-Szene für eine hitzige Debatte darüber gesorgt, ob er dadurch einen unerlaubten Vorteil gegenüber den anderen Springern hat.

Biomechaniker hatten während der deutschen Meisterschaften Daten erhoben, um diese Frage zu klären.

In den Internationalen-Wettkampfregularien heißt es unter Regel 144, Absatz 2c, dass "der Gebrauch von Technologien oder Geräten, die dem Nutzer einen Vorteil gewähren, den er bei regelgerechter Ausrüstung nicht hätte", nicht erlaubt ist.

Rehm hatte in Ulm seinen paralympischen Weltrekord um 29 Zentimeter auf 8,24 m gesteigert.

Damit überbot er die vom DLV geforderte EM-Norm von 8,05 m deutlich - nur vier Athleten in Europa sind in diesem Jahr überhaupt weiter gesprungen.

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Offline MundM

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Re: Leichtathletik
« Antwort #5 am: 31. Juli 2014, 12:07:03 »
Ich kann die Entscheidung des Verbandes voll nachvollziehen. Ich habe mir die Bilder des Sprunges bzw. des Anlaufes angeschaut und da muss man schon sagen, dass die Technik viel möglich macht. beim Anlauf humpelt Rehm extrem, was ja bei einem nicht behinderten Sportler gar keine Chance auf einen Startplatz geben würde. Und beim Sprung selber hilft die Protese bzw. deren Federung dem Sportler ungemein einen weiten Satz zu machen.
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Offline Tara

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Re: Leichtathletik
« Antwort #6 am: 31. Juli 2014, 12:42:38 »
Im Sport sollte halt jeder die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Deshalb macht mir persönlich die Formel 1 kein Spaß mehr, wenn nicht der beste Fahrer gewinnt, sondern das beste Material.
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Offline Webtroll Joerch

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Re: Leichtathletik
« Antwort #7 am: 01. August 2014, 09:21:01 »
Ob die Prothese den Vorteil bringt könnte man ja biomechanisch klären. Da gibt es genügend Testmöglichkeiten. Sollten die Werte mit einem gesunden Vergleichsathleten übereinstimmen wäre kein Grund für diese Diskussion mehr gegeben.
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Offline Tara

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Re: Leichtathletik
« Antwort #8 am: 01. August 2014, 09:22:49 »
Das müsstest du dann aber vor jedem Turnier machen. Den Muskulatur und Leistungsfähigkeit entwickeln sich genauso immer weiter wie das Material für solche Sportarten.
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Offline Webtroll Joerch

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Re: Leichtathletik
« Antwort #9 am: 01. August 2014, 12:56:43 »
Hier geht es darum, ob die Parameter der Prothese im vergleichbaren Rahmen liegen oder nicht. Ich rede hier nicht von irgendwelchen Schwankungen.
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Offline Matti

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Re: Leichtathletik
« Antwort #10 am: 03. August 2014, 18:14:00 »
Schwankungen = Weiterentwicklung?
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Offline pfuetze

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Re: Leichtathletik
« Antwort #11 am: 04. August 2014, 09:58:53 »
Ob die Prothese den Vorteil bringt könnte man ja biomechanisch klären. Da gibt es genügend Testmöglichkeiten. Sollten die Werte mit einem gesunden Vergleichsathleten übereinstimmen wäre kein Grund für diese Diskussion mehr gegeben.

Finde ich schon, der Vergleichsathlet musste sich die Werte antrainieren. Mag sarkastisch klingen, ist aber so. Wenn der jetzt zur EM mit dem Ding hätte fahren können, kannst du dir sicher sein, das in 4 Jahren auch die gesunden Sportler sich Absprunghilfen zulegen würden.
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Ruh dich aus für eine Weile, denn es ist grad so schön
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Offline Letterman

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Re: Leichtathletik
« Antwort #12 am: 12. August 2014, 12:01:25 »
Deutsches Zehnkampf-Trio führt

Rico Freimuth wurde bei den Olympischen Spielen in London Sechster
(Copyright: imago)
Die deutschen Zehnkämpfer sind stark in die Europameisterschaften in Zürich gestartet.

Der Olympiasechste Rico Freimuth (Halle/Saale) blieb zum Auftakt zwar in 10,71 Sekunden über seiner Bestleistung (10,40), lief aber bei 1,9 m Gegenwind dennoch die beste Zeit der 25 Athleten.

Hinter Freimuth kam der europäische Jahresbeste Kai Kazmirek (Rhein-Wied) mit persönlicher Bestzeit von 10,75 Sekunden auf Platz zwei, Arthur Abele (Ulm) lag mit 10,91 Sekunden nach der ersten Disziplin gleichauf mit Vize-Europameister Eelco Sintnicolaas aus den Niederlanden auf Platz drei.

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Offline Letterman

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Re: Leichtathletik
« Antwort #13 am: 12. August 2014, 21:27:03 »
Storl holt EM-Titel im Kugelstoßen

David Storl gewann 2011 Gold bei der Weltmeisterschaft
(Copyright: getty)
David Storl hat seinen Europameister-Titel im Kugelstoßen erfolgreich verteidigt.

Der 24-Jährige aus Chemnitz setzte sich in Zürich mit 21,41 m vor dem Spanier Borja Vivas (20,86) durch und holte damit das erste Gold für die deutsche Mannschaft in der Schweiz.

Dritter wurde Polens Olympiasieger Tomasz Majewski (20,83).

Nach den WM-Erfolgen 2011 und 2013 sowie der EM 2012 war es Storls vierter Sieg bei einer großen Meisterschaft.
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Offline Letterman

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Re: Leichtathletik
« Antwort #14 am: 14. August 2014, 10:09:08 »
EM-Gold für Robert Harting

Robert Harting ist seit 2011 bei großen Wettbewerben unbesiegt
(Copyright: getty)
Diskuswerfer Robert Harting (29) hat bei der Leichtathletik-EM in Zürich (tägl. im LIVE-TICKER) seinen Titel souverän verteidigt.

Der Berliner warf im Letzigrund-Stadion 66,07 m und sicherte sich damit nach den Weltmeistertiteln 2011 und 2013 sowie Olympia-Gold den fünften großen Titel in Serie.

Silber ging an den Ex-Weltmeister Gerd Kanter aus Estland mit 64,75 m, Bronze gewann der Pole Robert Urbanek (63,81). Dessen Landsmann und Hartings Dauerrivale Piotr Malachowski musste sich überraschend mit Rang vier begnügen (63,54).

Der WM-Vierte Martin Wierig (60,82/Magdeburg) kam nicht über Platz elf hinaus, Daniel Jasinski aus Wattenscheid wurde mit 62,04 m Siebter.

Harting ist damit seit 1464 Tagen bei großen Meisterschaften ungeschlagen. Letztmals musste sich der 2,01-m-Hüne bei der EM 2010 geschlagen, als ihm Malachowski Gold weggeschnappt hatte.

In Zürich verzichtete Harting nach dem letzten Wurf auf seinen weltberühmten Jubel und ließ sein Trikot heil. Harting verzichtete darauf es zu zerreißen, weil seiner Oma diese Geste nicht gefalle.

"Und diesen Wunsch werde ich ihr erfüllen", hatte Harting in der Bild-Zeitung angekündigt. Stattdessen küsste er den Ring.

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