Hallo zusammen, bin aus dem Urlaub wieder da, und kann erst jetzt antworten. Der Urlaub war übrigens in Nordjütland, von dort bis Siegen sind es achthundertnochwas Kilometer.

Stimmt, die Zahlen habe ich zu schnell und ungeprüft übernommen. Meine Quelle war eine Zeitungsmeldung über eine Auswärtsfahrt von Carlislesupportern nach Brighton, wo dann auch die anderen Angaben aufgeführt waren.
Leider geht daraus nicht hervor, ob es sich dabei um Luftlinien handelt, oder um Streckenangaben auf dem Landweg, was ja doch einen Unterschied darstellt. Daher kann ich mir auch durchaus einige der Diskrepanzen zwischen den unterschiedlichen Zahlen erklären. Um einmal einen Wert für England zu nennen: Die Eisenbahnverbindung von London-Paddington nach Penzance in Cornwall, also grob der äußeren südwestlichen Landspitze, beträgt 500 Kilometer.
Einen guten Anhaltspunkt gibt eine Glasgower Seite, auf der Entfernungen zu anderen britischen Städten in Autobahnkilometern angegeben sind. Nach dieser Seite beträgt etwa die Strecke von Glasgow nach London 667 Kilometer. Bis Plymouth sind es 800 Kilometer, oder eben 500 Meilen, ein recht grader Wert.
Soll heissen: Es pendelt sich irgendwo in einem Bereich ein, der beiden Aussagen ihren Wert belässt. Und die Ausgangsfrage war ja ohnehin eine andere. Nämlich jene, ob eine dritte Liga als solche lebensfähig ist. Und da tut sich die League 1 in England (und Wales) auch durchaus schwer. Wobei ich jetzt leider keine Angaben dazu machen kann, wie dies in den ebenfalls landesweit ausgetragenen League 2 und Conference, also der 4. und 5. Liga aussieht. Denn da kann man für ein Fünftligaspiel auch mal locker einmal quer durchs Land fahren, wie etwa bei der Begegnung Gateshead - Salisbury.
Interessiert uns in Deutschland aber auch nur am Rande. Leider kann ich nicht genau sagen, welche Mehrkosten etwa meinem Verein in seiner Drittligazeit durch die größeren Distanzen entstanden sind. Der Hauptkostenfaktor waren und sind Gehälter, das ist sicher unstrittig. In der Dritten Liga kamen Übernachtungskosten hinzu, die sicher im Etat eine größere Rolle spielten. Die reinen Fahrtkosten, die etwa für uns im Fanprojekt ein Problem darstellten, waren sicherlich im gesamten Kostenmix ein für den Verein eher unerheblicher Faktor.
Die Einnahmenseite scheint mir weit problematischer. Sponsoren sind einfach nicht so leicht zu gewinnen. Da kann man einem Verein wie Eintracht Braunschweig wohl nur gratulieren, wenn sie aktuell einen neuen Hauptsponsor mit der lokalen Wolters-Brauerei gefunden haben und die, vor allem bei den Fans, ungeliebte Kooperation mit Krombacher beenden konnten.