Modus & Regeln: Diese Neuerungen bringt die EM
1. Größeres Teilnehmerfeld
Von 1996 bis 2012 nahmen jeweils 16 Teams an einer EM teil, zuvor waren es lediglich acht. Beim Turnier in Frankreich besteht das Teilnehmerfeld erstmals aus 24 Mannschaften.
2. Neue Teams
Fünf der 24 Mannschaften nehmen zum ersten Mal an einer EM teil: die Slowakei, Island, Wales, Nordirland und Albanien. Österreich und die Ukraine qualifizierten sich erstmals auf sportlichem Wege für eine EM, nahmen allerdings schon an der EM 2008 und der EM 2012 als Gastgeber teil.
3. Angepasster Gruppenmodus
Aufgrund der acht zusätzlichen Teams wurde auch der Modus geändert. Es wird in sechs Vierergruppen gespielt, wobei sich die Gruppenersten und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifizieren. Die Endrunde verlängert sich von drei auf vier Wochen. Insgesamt sind es nun 51 statt wie bisher 31 Spiele.
4. Kommen die Gruppendritten weiter?
Ja! Kompliziert könnte es vor allem am letzten Gruppenspieltag werden, denn erst dann werden die vier besten Gruppendritten ermittelt. Ein Vorteil bietet sich den Teams in den Gruppen, die erst nach den anderen Spielen zu ihren Partien antreten müssen und wissen, welches Ergebnis ihnen zur Teilnahme am Achtelfinale gegen einen vermeintlich leichteren Gegner reicht. Die zwei schlechtesten Gruppendritten müssen nach Hause fahren.
5. Erstmals Torlinientechnik bei einer EM
Wie schon bei der WM 2014 wird Torlinientechnik nun auch bei einer EM eingesetzt. Die Uefa entschied sich für das System "Hawk Eye", das auch in der Bundesliga zum Einsatz kommt.
6. Spielanalysten unterstützen die Schiedsrichter
Alle 18 Schiedsrichter bei der EM bekommen Unterstützung von Spielanalysten, die sie mit Videos und Datenmaterial auf die Partien vorbereiten sollen. Das Team besteht aus lizenzierten Trainern und beliefert die Unparteiischen mit wichtigen Informationen über die Taktik und detaillierte Einzelheiten der Mannschaften.
7. Keine Dreifachbestrafung mehr
Bislang war der Schiedsrichter häufig dazu gezwungen, bei einem Foul im Strafraum auch die rote Karte zu zeigen. Zudem erwartete den vom Platz gestellten Spieler eine Sperre von mindestens einem Spiel. Ab sofort soll bei einer Notbremse im Strafraum nicht mehr Rot, sondern Gelb gezeigt werden.
8. Behandlungspausen auf dem Platz
Verletzte Spieler mussten bisher zur Behandlung zwingend das Spielfeld verlassen. Bei der EM darf einer Spieler kurz auf dem Platz behandelt werden. Allerdings gilt diese Regel nur, wenn das Foul mit einer Karte geahndet wurde.
9. Anstoß nach hinten
Der Ball muss beim Anstoß nicht mehr zwingend in die gegnerische Hälfte gespielt werden. Die Spieler können den Ball nun auch in Richtung des eigenen Tores passen.
10. Verlorener Schuh
Zum Schluss wird es nochmal kurios: Bislang war es so, dass das Spiel unterbrochen wurde und es einen indirekten Freistoß für den Gegner gab, wenn ein Spieler seinen Schuh verlor. Ab sofort dürfen die Spieler bis zur nächsten Unterbrechung ohne Schuh spielen, ehe sie ihre Ausrüstung wieder komplett tragen müssen. Es könnte also zum ersten EM-Treffer ohne Schuh an den Füßen kommen.
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