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AutorThema: Pleiteliga 3. Liga: Überall fehlen die Mäuse, Mücken, Piepen ...  (Gelesen 1637 mal)

Offline Reggaeboy

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Nachdem in dieser Saison die finanziellen Probleme scheinbar massiv zugenommen haben (u.a. Insolvenzen Aalen und FSV Frankfurt, außerdem Probs in Erfurt, Chemnitz ...), eröffne ich mal einen eigenen Thread für dieses unschöne Thema.

Selbst der Deutschlandfunk hat sich der Finanznot der Drittligisten in einem Beitrag angenommen. Dieser ist zwar schon einige Wochen alt, aber er vermittelt - zumindest für Außenstehende - einen ersten Eindruck und umfassenden Einblick (mal abgesehen vom Ausrutscher "FSV" Magdeburg) ...

http://www.deutschlandfunk.de/fussball-drittliga-vereine-in-finanznot.1346.de.html?dram:article_id=381647


Offline pfuetze

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Re: Pleiteliga 3. Liga: Überall fehlen die Mäuse, Mücken, Piepen ...
« Antwort #1 am: 26. April 2017, 14:47:24 »
http://www.fc-hansa.de/news/hansa-rostock-erhaelt-zulassung-unter-bedingungen.html

 
Zitat
Die vom DFB errechnete Finanzierungslücke haben wir in dieser Höhe erwartet und die notwendigen Schritte bereits eingeleitet.

Leider weiß ich nix über die Höhe der Lücke und bin Donnerstag auch nicht beim Mitgliederbeirat um diese heraus zu bekommen.  [noplan]
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Offline Uwe/Hainich

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Offline Jan´ni

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Sicher der Abstand zur 2. Bundesliga ist groß. Hauptschuld sind aber in meinen Augen ganz klar die Vereine, die sich ein Rattenrennen um Spielergehälter liefern, die einfach der Liga nicht angemessen sind. Und ich finde es dann auf der einen Seite natürlich traurig um die Schwierigkeiten der Traditionsvereine, andererseits muss ich auch schon sagen, dass mir die Ader ein bisschen schwillt, wenn ich sehe, dass Vereine wie Chemnitz seit Jahren Schwierigkeiten haben, sich aber dennoch Anton Fink, Daniel Frahn und Co leisten...

Wenn alle vernünftig wirtschaften würden, wären die Spieler auch bezahlbarer und ein fairer Wettbewerb gewährleistet.

In dem Zusammenhang ist natürlich auch schwierig, dass drei Viertel der Liga notorisch unzufrieden sind und sich als potentieller Aufsteiger sehen...

Offline jb

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...dass Vereine wie Chemnitz seit Jahren Schwierigkeiten haben...
Ich hoffe du kannst sowas auch belegen, wenn du es in die Welt hinaus postest. Soweit öffentlich bekannt, waren wir bis zur Übernahme der Bewirtschaftung des neuen Stadions vor 1,5 Jahren noch relativ schuldenfrei...
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Offline Imho

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...dass Vereine wie Chemnitz seit Jahren Schwierigkeiten haben...
Ich hoffe du kannst sowas auch belegen, wenn du es in die Welt hinaus postest. Soweit öffentlich bekannt, waren wir bis zur Übernahme der Bewirtschaftung des neuen Stadions vor 1,5 Jahren noch relativ schuldenfrei...

Ihr hattet schon zu Regionalligazeiten gute und teure Kader. Rein von den Namen her, gehört ihr auch in den letzten Drittligajahren immer zu den am namhaft besten besetzten Mannschaften. Und das könnt ihr Euch angeblich wegen des neuen Stadions nicht mehr leisten?

Klingt irgendwie etwas blauäugig.
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Offline Imho

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Sicher der Abstand zur 2. Bundesliga ist groß. Hauptschuld sind aber in meinen Augen ganz klar die Vereine, die sich ein Rattenrennen um Spielergehälter liefern, die einfach der Liga nicht angemessen sind. Und ich finde es dann auf der einen Seite natürlich traurig um die Schwierigkeiten der Traditionsvereine, andererseits muss ich auch schon sagen, dass mir die Ader ein bisschen schwillt, wenn ich sehe, dass Vereine wie Chemnitz seit Jahren Schwierigkeiten haben, sich aber dennoch Anton Fink, Daniel Frahn und Co leisten...

Wenn alle vernünftig wirtschaften würden, wären die Spieler auch bezahlbarer und ein fairer Wettbewerb gewährleistet.

In dem Zusammenhang ist natürlich auch schwierig, dass drei Viertel der Liga notorisch unzufrieden sind und sich als potentieller Aufsteiger sehen...

Hast mit allem Recht, was du schreibst. Problem ist halt, dass es für die meisten Vereine halt strategisch die beste Variante ist, ins Risiko zu gehen. Arbeiten alle anderen sauber, hätte man selbst den Vorteil, macht man "das Spiel nur mit" hat man wenigstens keinen Nachteil. Typisches Gefangenendilemma, ähnlich wie beim Verkauf der Stadionnamen.
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Offline Jan´ni

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Sicher der Abstand zur 2. Bundesliga ist groß. Hauptschuld sind aber in meinen Augen ganz klar die Vereine, die sich ein Rattenrennen um Spielergehälter liefern, die einfach der Liga nicht angemessen sind. Und ich finde es dann auf der einen Seite natürlich traurig um die Schwierigkeiten der Traditionsvereine, andererseits muss ich auch schon sagen, dass mir die Ader ein bisschen schwillt, wenn ich sehe, dass Vereine wie Chemnitz seit Jahren Schwierigkeiten haben, sich aber dennoch Anton Fink, Daniel Frahn und Co leisten...

Wenn alle vernünftig wirtschaften würden, wären die Spieler auch bezahlbarer und ein fairer Wettbewerb gewährleistet.

In dem Zusammenhang ist natürlich auch schwierig, dass drei Viertel der Liga notorisch unzufrieden sind und sich als potentieller Aufsteiger sehen...

Hast mit allem Recht, was du schreibst. Problem ist halt, dass es für die meisten Vereine halt strategisch die beste Variante ist, ins Risiko zu gehen. Arbeiten alle anderen sauber, hätte man selbst den Vorteil, macht man "das Spiel nur mit" hat man wenigstens keinen Nachteil. Typisches Gefangenendilemma, ähnlich wie beim Verkauf der Stadionnamen.

Ja, genau das meine ich.

@jb:
Sorry, wenn ich im Fall Chemnitz überinterpretiert habe. Hatte das ehrlich gestanden so im Kopf, vielleicht liegt es aber daran, dass ich das "Das kann doch nicht gut gehen" immer im Kopf im Bezug auf Chemnitz habe, weil die Zahl der Transfers und der Hochkaräter dort seit Jahren nicht zusammenpasst. Fakt ist, dass so etwas wie die laufende Saison von Chemnitz (an der Stelle könnten viele Klubs stehen, auch mein eigener Verein in der Vergangenheit...) und vielen anderen dem Wettbewerb schadet, weil durch diese Art ins Risiko zu gehen, die Spielergehälter allesamt unnötig nach oben getrieben werden.

Und daran ist weder der DFB, noch das System der 3. Liga, sondern alleine die Vereine schuld. Der DFB macht wirklich viel falsch, aber die finanziellen Planungen für eine Saison machen die Vereine schon selber.

Offline stranny

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Es gibt ja auch Beispiele, wo sich Vereine Dank der 3. Liga sanieren konnten.

Dynamo Dresden baute in der 3. Liga 7 Mio € Verbindlichkeiten ab.
Auch der 1. FC Magdeburg sanierte sich in Liga 3
DFL-Manager der Dresdner Spaßklatsche
bisherige Erfolge:
DFL-Meister: 7x
DFL-Pokalsieger: 5x
DFL-Supercupsieger: 7x
Torschützenkönig Elite: 9x
WM: 2010, 2022
EM: 2012

Offline pfuetze

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Es gibt ja auch Beispiele, wo sich Vereine Dank der 3. Liga sanieren konnten.

Dynamo Dresden baute in der 3. Liga 7 Mio € Verbindlichkeiten ab.
Auch der 1. FC Magdeburg sanierte sich in Liga 3

Ja aber wohl kaum im normalen Geschäftsbetrieb!
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Offline Imho

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Normaler Geschäftsbetrieb ?

Große Sondereinnahmen hatten wir kaum. 1x 2. Runde DFB-Pokal, allerdings noch als Regionalligist. Großsponsoren gibts ebenfalls keine, dazu ist unser wirtschaftlicher Boss eh zu bräsig. Zusätzlich haben wir uns noch von einer Millionenschuld aus der Vorinsolvenz-Zeit befreit.

Die Prinzipien "nicht mehr ausgeben als einnehmen" und "vorsichtig planen" werden dir voelleicht nicht garantieren, immer oben mitzuspielen. Aber sie garantieren deinem Verein die Existenz und die Lizenz.
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Offline pfuetze

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Bei Dresden kam auf jeden Fall der Stadionverkauf dazu. Wie war denn das bei euch mit dem Stadion? Gehörte das nicht auch zuerst euch und dann später der Stadt. Wir haben in der 3. Liga auch 20 Mio. Verbindlichkeiten abgebaut, aber nur durch Steuererlass, Schuldenschnitt und Veräußerung von Vereinsvermögen. Daher kam meine Frage. Im normalen Geschäftsbetrieb machen wir jährlich 1 bis 2 Mio. Nasse!
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Offline jb

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Sorry, wenn ich im Fall Chemnitz überinterpretiert habe. Hatte das ehrlich gestanden so im Kopf, vielleicht liegt es aber daran, dass ich das "Das kann doch nicht gut gehen" immer im Kopf im Bezug auf Chemnitz habe, weil die Zahl der Transfers und der Hochkaräter dort seit Jahren nicht zusammenpasst.
"Alternative Wahrheiten"  [dummdidum] Als es viele TRansfers gab war die Qualität eher gering, gezielt Qualität wurde eiggentlich erst diese Saison geholt. Das ging gehörig schief, und wurde im Wesentlichen mit einem extrem kleinen Kader "bezahlt". Immerhin saßen bei uns zuletzt mehrfach beide Ersatztorhüter auf der Bank, und wir hatten teilweise trotzdem keine 7 Wechselspieler (II. Mannschaft gibt es ja auch nicht mehr).

Wie habt ihr eigentlich letzte Saison in der RL euren drittligatauglichen (und sicher auch entsprechend bezahlten) Kader finanziert...`? [zwinger]
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Offline Imho

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Bei Dresden kam auf jeden Fall der Stadionverkauf dazu. Wie war denn das bei euch mit dem Stadion? Gehörte das nicht auch zuerst euch und dann später der Stadt. Wir haben in der 3. Liga auch 20 Mio. Verbindlichkeiten abgebaut, aber nur durch Steuererlass, Schuldenschnitt und Veräußerung von Vereinsvermögen. Daher kam meine Frage. Im normalen Geschäftsbetrieb machen wir jährlich 1 bis 2 Mio. Nasse!

Das Stadion hat uns nie gehört. Im Gegenteil. Die Stadiongesellschaft, deren alleiniger Komplementär der Verein war, hat in den Vorjahren sogar einen Teil des finanziellen Risikos getragen. Besitzer ist aber weiterhin die Städtische MVGM. Die "Erleichterungen", die es für den Verein gab, betrafen die Stadionmiete. Die lag im ersten Regionalligajahr 2008 noch im siebenstelligen Bereich und schnürte dem Verein doch schon die Lust ab.

Die abgebauten Altlasten stammten aus den gezogenen Bankbürgschaften vor der Insolvenz 2002. Anders als von vielen behauptet, waren diese Verbindlichkeiten nämlcih nicht durch die Insolvenz einfach weg, sondern wurden gestundet, bis der Verein wieder signifikante schwarze Zahlen schreibt. Was in den letzten drei Jahren der Fall war und wofür eine Lösung gefunden werden musste.
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Offline Jan´ni

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Sorry, wenn ich im Fall Chemnitz überinterpretiert habe. Hatte das ehrlich gestanden so im Kopf, vielleicht liegt es aber daran, dass ich das "Das kann doch nicht gut gehen" immer im Kopf im Bezug auf Chemnitz habe, weil die Zahl der Transfers und der Hochkaräter dort seit Jahren nicht zusammenpasst.
"Alternative Wahrheiten"  [dummdidum] Als es viele TRansfers gab war die Qualität eher gering, gezielt Qualität wurde eiggentlich erst diese Saison geholt. Das ging gehörig schief, und wurde im Wesentlichen mit einem extrem kleinen Kader "bezahlt". Immerhin saßen bei uns zuletzt mehrfach beide Ersatztorhüter auf der Bank, und wir hatten teilweise trotzdem keine 7 Wechselspieler (II. Mannschaft gibt es ja auch nicht mehr).

Wie habt ihr eigentlich letzte Saison in der RL euren drittligatauglichen (und sicher auch entsprechend bezahlten) Kader finanziert...`? [zwinger]

Mir geht es hier nicht darum, "dein Verein ist böse, mein Verein ist toll" zu spielen. Mein Club hat in der Vergangenheit Jahr für Jahr die gleiche Nummer abgezogen. Allerdings nicht in der von dir angesprochenen Regionalliga-Saison letztes Jahr. Da haben einige Leute nochmal die Tasche ziemlich geöffnet, das ist ja alles transparent dargestellt worden (manch eventuelle Motivation vom ein oder anderen sogar transparenter, als manchem Geldgeber danach lieb war...). Aber keine Frage, mehr als 1-2 Jahre hätten wir uns das sicher nicht leisten können, dann hätten wir auch enger schnallen müssen.

Chemnitz war ein von mir gewähltes Beispiel, weil es zum Zeitpunkt meines Posts gerade aktuell war. Du kannst dafür gerne meinen Club zwischen 2004 und 2011 durchgehend als Beispiel einsetzen, kannst Duisburg in all seinen Drittligasaisonen nehmen, Erfurt, Aalen etc... Alles Vereine, die durch nicht gedeckte Etats ihre sportlichen Möglichkeiten versucht haben, zu erhöhen und damit die marktüblichen Gehälter für Spieler in der 3. Liga unnötig in die Höhe getrieben haben. Und daran ist kein DFB, sondern die Vereine ganz alleine selbst schuld. Ich hab ja den DFB sehr gerne und in vielen Bereichen zurecht als Sündenbock, aber die Arbeitsverträge mit den Spielern, was bei allen Clubs der Hauptkostenpunkt ist, machen die Vereine schon selbst. Und kein DFB zwingt einen Club astronomische Gehälter zu zahlen... Um das und nichts anderes geht es mir.
« Letzte Änderung: 16. Mai 2017, 16:27:39 von Jan´ni »