Privatbahnbetreiber schließt im Gegensatz zur Polizei technischen Defekt aus
Der Großteil der 760 Freiburger Fans ist mit einem Schrecken davon gekommen, drei Personen waren mit Rauchverletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Nach der 0:2 Niederlage bei Union Berlin war am Samstagabend ein privat gecharteter Sonderzug in Brand geraten. Der Betreiber "Centralbahn AG" des Privatzuges, der die Fans transportierte, hat sich auf seiner Facebookseite geäußert und schließt einen technischen Defekt aus, "da der Brand offensichtlich im Innern eines Abteils in der Wagenmitte ausgebrochen ist, wo es keine Technik gibt. Ein Heizungsschaden, über den spekuliert wurde, scheidet völlig aus, da sich die Technik dazu unter dem Wagen befindet - im Inneren des Wagens verlaufen lediglich Heizwasserleitungen."
Augenzeugenberichte lassen Zweifel
Von Fans, die laut eigener Aussage Insassen des Zuges waren, wird berichtet, dass die Heizung des Zuges bereits vor Fahrtbeginn geraucht habe und ein Heizungskasten beim Verlassen des Zuges in Brand gestanden habe. Gegenüber der "Badischen Zeitung" berichtet ein weiblicher Fan von Rauchentwicklung schon eine halbe Stunde vor Abfahrt. Die zuständigen Personen hätten die Fans mit den Worten beruhigt, es wäre lediglich die Heizung, die sich aufheize. Wenn die Sicherheit in Gefahr wäre, würde man nicht losfahren, erzählt die Augenzeugin weiter. Ein anderer Augenzeuge berichtete der "Badischen Zeitung" über seine Beobachtung. Der Fan aus Pfaffenweiler, der auch Feuerwehrmann ist, schildert, dass er zuerst Rauch sah. Weil er einen hellroten Schein durch schmale Ritzen der Zwischendecke sah, schlug er im Beisein eines Zugbegleiters die Zwischendecke ein, dann erst seien die Flammen herausgeschlagen. Seine Handyfotos liegen der Zeitung vor.
Die Bundespolizei ermittelt
Die Berliner Polizei hält einen technischen Defekt für wahrscheinlich, ein Kurzschluss könne das Feuer ausgelöst haben. Ein Polizeisprecher betont aber auch, dass man die weiteren Ermittlungsarbeiten abwarten müsse und keine Spekulationen befeuern möchte.
Der Zug war am Samstagabend in Berlin kurz nach dem Start gegen 20 Uhr wegen Rauchentwicklung am Bahnhof Bellevue stehen geblieben. Laut Berichten der örtlichen Feuerwehr brannte ein Waggon "in voller Ausdehnung", Bilder im Internet zeigten schnell einen Waggon, der lichterloh in Flammen stand. Sämtliche Waggons wurden geräumt, ebenso wie zwei S-Bahnen, die zeitgleich mit dem brennenden Zug in den Bahnhof eingefahren waren. Nah- und Fernverkehr auf der Strecke wurden gestoppt, der Bahnhof wurde weiträumig abgesperrt. Gegen 22 Uhr war der Brand weitgehend gelöscht.