Habs mal hier reingepackt, da mir der andere Thread momentan zuwider ist.
Union Berlin - FSV Frankfurt 1:0Spielbericht – Die StammtischeditionAm Freitag stand die Partie gegen den 1.FC Union Berlin auf dem Stundenplan, ein Grund also mal wieder unser aller Hauptstadt einen Wochenendbesuch abzustatten.
Da der Freitagabendstermin bei knapp 600km Anreise nicht gerade für jeden machbar ist, stellte man sich frühzeitig auf individuelle Anreise per Kfz ein, auch das Hotel wurde früh gebucht.
Da auch noch diverse Familienbesuche und Treffen mit Freunden anstanden, verzichtete man auf eine Unterkunft in Stadionnähe, um uns einen 3-tägigen Köpenick-Shuttle zu ersparen und buchte statt dessen im „bösen“ Westen der Hauptstadt mitten auf dem Kurfürstendamm.
Start in FFM war um 9.00 Uhr. Die Hinfahrt verlief bis zum Potsdamer Dreieck hervorragend, danach aber eher schleppend bis gar nicht – Stau rund um Berlin – Baustellen am Freitagnachmittag sind nicht gut für meinen Blutdruck.....
Durch Connys Bleifuß errreichte man das Hotel trotzdem schon um kurz nach drei, User Levdy wartete bereits im Foyer – seine Gattin kränkelte, sodass sich dann drei Bornheimer auf den Weg zur Alten Försterei machten.
In der S-Bahn traf man dann auch noch ein Fanclubmitglied, das sich kurzfristig am Morgen noch in einen Flieger setzte, um dem Spiel beizuwohnen. Erste Begegnungen mit den Unionern verliefen durchweg positiv. Leider erfuhren wir dann, dass sich Kollege Thommy auf der Rückreise von München doch etwas verspätet hatte und es wahrscheinlich nicht zum Spiel schaffen würde.
Dafür meldete sich kurz darauf die hessische Rostockfraktion in Person von User Pfütze – wir sollten zur Abseitsfalle, einer Kneipe in Stadionnähe kommen.
Unsere Frage nach dem Weg dorthin wurde uns von freundlichen Unionern in aller Ausführlichkeit erklärt – „Immer der Meute nach!“
Der Weg von der S-Bahn Station zum Stadion gestaltete sich sehr oldschoolig – langer Marsch durch dunkle Gassen umgeben von Union-Volk – ich mag das. Die ganze Stadionumgegend atmete einen gewissen Flair aus, nix mit weichgespülter, zubetonierter Arena-Atmosphäre!
Nachdem man User Pfützinger eingesammelt hatte ging es durch Matsch, Bachläufe und Geröll zum Stadion, das schon von weitem, durch das Flutlicht begünstigt, einen imposanten Eindruck vermittelte.
Innen angekommen war man beeindruckt von dem, was die Union-Fans in den zurückliegenden anderthalb Jahren geleistet haben – ein wunderschöner, reiner Fussballground mit einer Stehgegengerade vom feinsten – Fussballatmosphäre pur!
Im Gästeblock angekommen wunderte man sich erst einmal darüber, dass mehr als 70 Leute im Block standen (habe bei 68 aufgehört zu zählen...),
die Hälfte davon aber eher unbekannt, aber trotzdem, wie es sich gehört, mit schwarzblauen Schals ausgestattet. Wir schnell die Zaunfahnen aufgehängt und dann ging es auch schon los mit Fussball.
13.587 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen für ein Zweitligaspiel an einem Wochentag. Das Spiel wurde von beiden Seiten wenig intensiv geführt – Union ging irgendwann mit 1:0 in Führung und versuchte dann hauptsächlich das Ergebnis zu verwalten. Von unserer Seite kann man wohl vom bisher besten Auswärtsauftritt künden, richtig zwingend war es aber leider nicht, was von unserem Team kam. Von der Stimmung her auf unserer Seite sehr mau, was wohl auch darin begründet lag, dass wir uns doch sehr auf den Riesengästeblock verteilten und auch viele unbekannte Gesichter nicht gerade den Ultragedanken hoch leben ließen.
Die Stimmung auf Unionseite kann ich hier nur mit einem Gedanken meinerseits beschreiben – N E I D!
Die Gesänge kamen teilweise von allen drei Heimtribünen und es wurde mitunter sehr laut und manchmal auch brachial angefeuert. Auch die Dauergesänge wirkten in keiner Weise langweilig, sondern eher gänsehautfördernd. In dieser Saison haben wir bereits die hochgelobten Fanszenen in z.B. Aachen, Karlsruhe und Düsseldorf erleben dürfen und ich muss sagen, dass die gegen die Stimmung an der Alten Försterei bei weitem nicht anstinken können – einzig Kaiserslautern kann an manchen Tagen diesen Support noch toppen! Ansonsten habe ich eine derartige Stimmung höchstens noch an wirklich guten Tagen von der Offenbacher Fanszene in Erinnerung. Stehgegengerade rulez!
Doch etwas verwunderlich, dass uns von nicht gerade wenigen Berlinern gesagt wurde, dass die Stimmung wohl eher nicht so dolle war. Krass!!
Großes Kino das Ganze und man kann jedem wahren Fussballfan nur dazu raten, sich ein Abendspiel an der Alten Försterei zu gönnen!
In den letzten 10 Minuten hatte unser eingewechselter Neu-Brasilianer Cidimar noch drei Dinger auf dem Fuß, die er jedoch nicht verwerten konnte. Also ging es erstmal wieder mit 'ner Auswärtsniederlage im Gepäck Richtung „Abseitsfalle", wo unterdessen die anderen Joner eingetrudelt waren, deren man zu treffen gewillt war.
Unter der ständigen Bewachung von User Pfütze, der wie es schien User Nur der FSV zünftig abfüllen wollte, traf man dann an der Abseitsfalle, Sektion Getränkebude wieder ein.
Ein wunderbares Bonmot lieferte dann auch Userin BSV Eintracht (die Conny...) mit der Aussage „Ich hab im Auto auf dem Hinweg nur geblasen“, was unter den umstehenden, zumeist männlichen Betrunkenen, für ein großes Hallo und bei User SB79 für Schulterklopfen sorgte....
Geil, dass sich User Zentis und Userin Konfitüres Tochter + Kumpels auch noch einfanden, wenn man 600km auseinander wohnt weiß man solche seltenen Trefffen doch sehr zu schätzen! Leider waren wir für das anschließende Dritte Wahl Konzert im SO36 nicht mehr ganz Türstehertauglich, so dass wir auf einen Wiedersehenstrunk mit User Thommy verzichten mussten.
@ Thommy Kwh.: Roll on Kumbl, man sieht sich spätestens in Belfast oder an einem beliebigem Ostseestrand!
Der Rückweg in den güldenen Westen gestaltete sich dann auch noch mehr als abwechslungsreich....
In der S3 sahen sich c.a. 6 Bornheimer + Symphatisanten (Pfütze) einem 50-köfigen Berliner Mob gegenübergestellt. Nach diversen Schmähgesängen, unsere Familienverhältnisse insbesondere mütterlicherseits betreffend, musste sich der Großteil der Kategorie B bis C-Kandidaten doch mit User Nur der FSV's verbalem Widerstand zurechtfinden... war schon imposant, der alte Mann!
Dann wurde User Pfütze (zurecht) noch als Ropirat gefeiert - „Ich mag die Rostocker“, so der Kommentar einer Unionkutte!
Als geborene Gastgeber ließen sich die Unioner später auch nicht lange bitten und schlugen kurzerhand die gläsernen Trennscheiben in der S-Bahn ein, um unsere Unterhaltung zu gewährleisten und den Backtrip kurzweilig zu gestalten – gut dass wir nicht gewonnen hatten....
User Pfütze musste dann irgendwann raus, nachdem er unseren S-Bahn-Wechselgesang mit den anwesenden Flugreisenden unterstützt hatte, respect...!
User Levdy wurde dann noch eingetrichtert, dass er doch umgehend das Hotel mit kranker Gattin inside aufsuchen möchte, da er wohl schon wieder andere dubiose Etablissements im ferneren Sinn hatte.
Weg zum Hotel danach unspektakulär.
Auf der Heimreise in die hessische Provinzmetropole versuchte ich meinen alten Zeitrekord zu toppen, den ich aber mit knapp 4,5 Stunden für 570 km leicht verfehlte.
Fazit: Berlin ist eine Reise wert!
Fotos folgen!