Ich weiß nicht, ob es hilft, aber ich wüsste einfach gerne, was ihn letztlich dazu gebracht hat. Sicher, eigentlich geht mich das nichts an.
Der erste Satz wird ja von vielen indirekt auch so geäußert. Der zweite Satz trifft aber besser zu.
Wem wäre geholfen, wenn man in allen Details wüsste, warum, weshalb, wieso. Ich möchte es gar nicht wissen, weil vielleicht andere oder sogar ich sich dann vorwerfen müssten, nicht auf die "Signale" geachtet zu haben und dadurch mitschuldig zu sein.
Wer solch einen Schritt macht und nicht im Affekt, sondern gut vorbereitet handelt, wird seine ganz persönlichen Gründe haben, die wir eh nicht nachvollziehen könnten. Daher wäre ich dafür, diesen ganzen Medienspektakel zu verbieten, was mir aber nicht gelingen wird.
Er hat seine Entscheidung getroffen, für sich persönlich, ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer, weil er diese Entscheidung als den einzigen Ausweg sah. Auch wenn es schwer verständlich ist, man sollte diese Entscheidung akzeptieren, sich nicht an Einzelheiten ergötzen, sondern seine Trauer zwar öffentlich, aber ohne Sensationshascherei zeigen. Aber das letztere wird uns noch einige Zeit begleiten, davon ist auszugehen. Und ich glaube, das ist das Letzte, was Robert Enke mit seiner Entscheidung erreichen wollte. Er hat seinen Frieden gesucht und gefunden, seine Angehörigen haben jetzt das schwere Los, diesen Frieden "mitzutragen" und ihr Leben ohne ihn weiterzuführen. Dies wird schwer genug sein.
Mein Mitgefühl gilt daher allen unmittelbar und direkt Betroffenen.