Fussballstammtisch

Fussballstammtisch => 2. Bundesliga => Thema gestartet von: dr. house am 05. November 2013, 09:59:26

Titel: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: dr. house am 05. November 2013, 09:59:26
...meldet Sky Sport News auf Twitter.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: maverick am 05. November 2013, 10:02:50
keine Überraschung.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Tara am 06. November 2013, 17:18:36
Der hat sich auch noch nirgends richtig durchgebissen.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: KoGo am 07. November 2013, 07:59:42
Stephan Schmdt ist der Neue.
Bin ich wirklich gespannt.
Ich habe ein Rudel Cottbus-Fans als Kollegen, und die sind durch die Bank weg alle extrem wessiephob. Es wird also mutmaßlich auch auf einen hohen Prozentsatz im Stadion zutreffen. Die hätten alle ganz sicher lieber Rico als Stephan gehabt.
Natürlich wird das im Erfolgsfall keine Rolle spielen, aber ich fnde es immer vorteilhaft, wenn du als Trainer ein bisschen Standing hast, damit dir nicht bei zwei, drei schlechten Wochen gleich wieder der Wind so ins Gesicht pfeift.

Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Beorn am 07. November 2013, 14:08:50
Ich habe ein Rudel Cottbus-Fans als Kollegen, und die sind durch die Bank weg alle extrem wessiephob.
Gerade in der Lausitz scheint dies eine regelrechte Volkskrankheit zu sein. Auch wenn ich von dort durchaus auch gute Erinnerungen mitgebracht habe (meine Zeit dort hatte nichts mit Fußball zu tun), war die extreme Abneigung gegen absolut alles aus dem Westen einfach unübersehbar.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Old HFC am 07. November 2013, 15:40:37
Auch wenn ich von dort durchaus auch gute Erinnerungen mitgebracht habe (meine Zeit dort hatte nichts mit Fußball zu tun), war die extreme Abneigung gegen absolut alles aus dem Westen einfach unübersehbar.

Hättest du die ersten Nachwendejahre aus Sicht eines Ossis erlebt, war das leider auch berechtigt. Inzwischen sollte sich das aber doch gegenseitig im Wesentlichen gelegt haben.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Webtroll Joerch am 08. November 2013, 08:18:56
Ich habe ein Rudel Cottbus-Fans als Kollegen, und die sind durch die Bank weg alle extrem wessiephob.
Gerade in der Lausitz scheint dies eine regelrechte Volkskrankheit zu sein. Auch wenn ich von dort durchaus auch gute Erinnerungen mitgebracht habe (meine Zeit dort hatte nichts mit Fußball zu tun), war die extreme Abneigung gegen absolut alles aus dem Westen einfach unübersehbar.

Genau und Freitags jagen wir die Wessis durch die Stadt und steinigen sie...  [kopfklatdsch]
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Mayk am 08. November 2013, 10:56:39
Ich habe ein Rudel Cottbus-Fans als Kollegen, und die sind durch die Bank weg alle extrem wessiephob.
Gerade in der Lausitz scheint dies eine regelrechte Volkskrankheit zu sein. Auch wenn ich von dort durchaus auch gute Erinnerungen mitgebracht habe (meine Zeit dort hatte nichts mit Fußball zu tun), war die extreme Abneigung gegen absolut alles aus dem Westen einfach unübersehbar.

Genau und Freitags jagen wir die Wessis durch die Stadt und steinigen sie...  [kopfklatdsch]

Dann haben wir in Rostock mehrer Freitags in der Woche.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Beorn am 08. November 2013, 11:31:35
Gute Kondition beim schnellen Laufen brauchte ich seinerzeit in Erfurt, aber das war nach einem Spiel bei RWE. Fußball sortiere ich anders ein als "normale Alltagssituationen", gerade in den ersten Jahren nach der Wende. Vergleichbares habe ich in Rostock, Aue, Dresden und Jena nicht erlebt, auch in späteren Jahren in Erfurt nicht mehr.

Cottbus fehlt in dieser Aufzählung, weil ich das Stadion der Freundschaft bis heute nicht besucht habe. Bei unserem damaligen Ligaspiel dort war ich krank und konnte wirklich nicht mitfahren. Meine Eindrücke habe ich bei Aufenthalten ohne Fußballzusammenhang in Bautzen, Kamenz und Görlitz gesammelt.

Unsere Alles- und Vielfahrer, die gerade in Zeiten der weiten Zweit- und Drittligatouren oft auch vor Ort übernachteten, berichteten nach ihrer Tour nach Cottbus, an keinem anderen Ort seien sie derart abweisend behandelt und beim Fußball regelrecht feindselig aufgenommen worden. Gerade auch im Kontrast zu Jena, Dresden und selbst Rostock. Gejagt hat sie keiner, ich wüsste auch von keinen Attacken auf SFS-Fans.

Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Old HFC am 08. November 2013, 12:44:37
Beorn,
meine Antwort bezog sich mehr auf deine außerfußballerischen Eindrücke. Und da war es eben so, dass die Leute aus dem Westen, die zuerst hier auftauchten maßgeblich von Schaumschlägern, Betrügern, Raffkes, Goldgräbern, verkrachten Existenzen, rücksichtslosen Immobilienhaien, "Führungskräften" die bis dahin nie die Führung erreicht hatten, dritte Garnitur an Politikern, ahnungslosen Unternehmensberatern, dubiosen Finanzberatern, geldgierigen Spielervermittlern, fachlich unfähigen Referenten und allen möglichen weiteren Gesocks geprägt waren. Wieviel Prozent das waren, kann ich nicht sagen, bin aber selbst einer ganzen Reihe solcher Typen begegnet. Gerade als Fußballfans wissen wie, wie oft von einem geringen Prozentsatz auf die Gesamtheit geschlossen wird. Deshalb ist die von dir beschriebene Reaktion zumindest nachvollziehbar.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Webtroll Joerch am 08. November 2013, 13:30:46
Meine Eindrücke habe ich bei Aufenthalten ohne Fußballzusammenhang in Bautzen, Kamenz und Görlitz gesammelt.

Dann solltest du mal deinen Umgang überdenken...Scherz beiseite, wenn du bei den Sorben bist, ist jeder Deutsche aussen vor. Das hat dann nichts mit Wessi zu tun.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Beorn am 08. November 2013, 13:42:30
In der Nachwendezeit verabschiedeten sich aus meiner Heimatstadt diverse Gestalten, die schon hier bei vor Ort eher zu den "zwielichtigen" Typen gehörten. Nicht unbedingt Kriminelle, aber solche, die teilweise mehrere "Projekte" laufen hatten, oft auf der Suche nach dem schnellen Geld waren. Nach der Wiedervereinigung herrschte bei dieser Klientel Goldgräberstimmung. Von jetzt auf gleich ließen einige ihre Geschäfte im Stich und gingen in den Osten um dort von der Ahnungslosigkeit der Leute zu profitieren.

Das betraf ja auch das Verhalten vieler vorgeblich seriöser Firmen. Dabei denke ich vor allem an Kapitalgesellschaften wie Banken, Versicherungen, Bausparkassen. Teilweise ist es ja auch bei uns angekommen, wie viele von Beratern über den Tisch gezogen wurden und mit Verträgen, Krediten etc. ausgestattet wurden, die ihnen selbst am allerwenigsten genützt haben.

Im Fußball, um den Dreh wieder zu kriegen, wurde mir selbst in Gesprächen mit mehreren Spielern erzählt, wie unerfahren, ja naiv vielfach Vereinsführungen waren und wie dies etwa von Spielerberatern und Agenturen ausgenutzt wurde. Das Ergebnis können wir ja bis heute sehen! Energie Cottbus (puh, sogar der Bogen ist geschafft) war ja noch eher ein Sonderfall. Ich hatte den Eindruck, Energie stellte sich besser auf die neuen Gegebenheiten ein, schaffte den Anschluß an den höherklassigen Fußball bis hin zur Erstligazugehörigkeit. Doch sind die Rahmenbedingungen in der Lausitz trotz allem sicherlich um einiges schwerer als beispielsweise auf der Ostalb, wo ja derzeit mit dem VfR Aalen und fast sicher demnächst dem 1. FC Heidenheim gleich zwei Vereine zum höherklassigen Fußball hinzugestoßen sind bzw. wohl werden. Im Gegenzug kämpft Energie gerade darum, nicht aus der zweiten Bundesliga absteigen zu müssen.

Ich bin zu weit weg von einem Verein wie Energie um beurteilen zu können, ob die Antwort auf deren Probleme in einer Rückbesinnung auf eigene Ressourcen und Werte liegen. Mein Eindruck ist, dass man sich mit dem Modell "gallisches Dorf" nur für eine Zeit lang behaupten kann.

Dabei glaube ich weiterhin, dass die Probleme vieler Clubs weniger ein Ost/West-Problem sind, als ein wirtschaftliches. Von solchen Problemen wie sie viele Ostclubs haben, sind ja auch durchaus Vereine aus den alten Bundesländern betroffen, wenn das Umfeld sie nicht mehr trägt oder hausgemachte Fehler nicht mehr korrigiert werden können. Ich denke dabei an Vereine wie Hessen Kassel, Kickers Emden, FC Schweinfurt, SSV Reutlingen oder den VfB Lübeck. Wahrscheinlich muss man jeden Einzelfall betrachten, doch glaube ich, dass es durchaus vergleichbare Muster gibt.

Ob Stephan Schmidt der richtige Trainer für Energie Cottbus ist, wir werden es sehen. Er ist ja gebürtiger Berliner, damit kommt er zumindest nicht unendlich weit weg von Cottbus her (und spricht keinen alemannischen Dialekt ;)) In Paderborn hat er nicht gerade die ganz großen Dinger gedreht, in Wolfsburg soll er wohl ganz gute Arbeit geleistet haben. Zumindest die Liga kennt er, aber ob er eine Trendwende in Cottbus bewirken kann, so wie Olaf Janßen in den letzten Wochen in Dresden, abwarten. Janßen ist ja übrigens auch kein "Ossi", er kommt aus Krefeld und hatte seine ganz große Zeit beim 1. FC Köln. Im Erfolgsfall fragt man eher weniger nach der Herkunft des Cheftrainers, aber wehe, es läuft nicht wie erhofft ...

Edit: Mit Sorben hatte ich damals gar nichts zu tun, wurde nur einige Male darauf aufmerksam gemacht, wenn wir durch sorbische Dörfer oder Wohngebiete gefahren sind. Was Du anmerkst, wurde mir damals auch immer wieder so gesagt "die Sorben wollen nichts mit uns zu tun haben".
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: gera am 08. November 2013, 19:39:14
Energie Cottbus (puh, sogar der Bogen ist geschafft) war ja noch eher ein Sonderfall. Ich hatte den Eindruck, Energie stellte sich besser auf die neuen Gegebenheiten ein, schaffte den Anschluß an den höherklassigen Fußball bis hin zur Erstligazugehörigkeit. Doch sind die Rahmenbedingungen in der Lausitz trotz allem sicherlich um einiges schwerer als beispielsweise auf der Ostalb, wo ja derzeit mit dem VfR Aalen und fast sicher demnächst dem 1. FC Heidenheim gleich zwei Vereine zum höherklassigen Fußball hinzugestoßen sind bzw. wohl werden.

energie cottbus ist ein phänomen: zu ddr-zeiten eine typische fahrstuhlmannschaft (man spielte 21 jahre lang ddr-liga/also liga 2 und ganze sechs jahre oberliga). diese mannschaft war im osten seinerzeit so interessant wie aalen, ahlen, ingolstadt oder sandhausen jetzt in der brd. was die nach der wende dort auf die beine gestellt haben (trotz nicht gerade bester wirtschaftlicher voraussetzungen, um es mal gelinde auszudrücken) nötigt mir allerhöchsten respekt ab! fast ähnliches gilt für die bsg wismut aue, nur dass dieser ort einwohnermässig ganze acht (!!) mal in das eh schon nicht grosse cottbus reinpassen würde. die wirtschaftlichen voraussetzungen dort sind auch nicht besser als in cottbus, aber beide vereine spielen noch immer buli 2. für mich fast ein wunder, wenn ich mir da 100 andere vereine weiter unten anschaue... sprich vereine, welche zu zonenzeiten kaum eine rolle spielten, sind jetzt die fussballerischen vorzeigeobjekte des ostens (mom gleich nach union, für die galt aber damals ähnliches). mitte/ende der 90-er klopfte sogar sachsenring zwickau (absolut vergleichbar mit den beiden genannten vereinen) mal kurz an der eins an, damals unter gerd schädlich. kurze zeit später war man insolvent und begann von neuem, ähnliches sage ich cottbus und aue auch voraus. leider.

und zu dem hier angesprochenen "problem": ich mache mindestens ein mal im jahr kurzurlaub im spreewald, also vor den toren der stadt cottbus: weit über 50 prozent der touris kommen da aus dem westen, und nicht ein schlechtes wort zwecks nicht vorhandener gastfreundchaft hab ich von denen vernommen. und in sachen fussball haben die glaub sogar ne art freundschaft mit dem vfb, also einem reinen westverein.  [nik] also mal den ball bissi flach halten in sachen vorverurteilungen.

oder mal ein anderes beispiel: rot-weiss essen hat zb in karl-marx-stadt ganz gute karten. fahren die aber noch paar km weiter ins gebirge nach aue, siehts dann wohl etwas anders aus. bei düdo könnte man das genau umdrehen.  [zwinger] das mal als kleine ergänzung zu deinen vergleichen siegen - cottbus/jena/dresden etc. und dann gibts noch vereine (ich nenne jetzt mal bewusst siegen), welche im osten eigentlich gar keine probleme bekommen würden. von der berühmten ausnahme mal abgesehen...
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: Kurfürst am 11. November 2013, 16:34:43
energie cottbus ist ein phänomen: zu ddr-zeiten eine typische fahrstuhlmannschaft (man spielte 21 jahre lang ddr-liga/also liga 2 und ganze sechs jahre oberliga). diese mannschaft war im osten seinerzeit so interessant wie aalen, ahlen, ingolstadt oder sandhausen jetzt in der brd.

Da stimme ich zu, aber hier:

(mom gleich nach union, für die galt aber damals ähnliches).

stimme ich nicht zu.
Ich bin sicher nicht ganz objektiv, aber Union hatte zu Ostzeiten ganz sicher nicht ein Image wie heute Aalen, Ahlen oder Ingolstadt.
Die sportlichen Erfolge hielten sich sehr in Grenzen, aber sonst wurden wir doch anders wahrgenommen.

Oder habe ich dich falsch verstanden?
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: galle am 11. November 2013, 18:28:57
Ich bin sicher nicht ganz objektiv, aber Union hatte zu Ostzeiten ganz sicher nicht ein Image wie heute Aalen, Ahlen oder Ingolstadt.
Die sportlichen Erfolge hielten sich sehr in Grenzen, aber sonst wurden wir doch anders wahrgenommen.

Ich stimme dir hier zu. Vielleicht mag gera Union nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen.
Union war sicher alles andere als einen graue Maus.
Titel: Re: Cottbus entlässt Bommer
Beitrag von: gera am 11. November 2013, 18:47:30


Oder habe ich dich falsch verstanden?

ja hast du. das "mom gleich nach union" bezog sich auf auf das momentan sportliche vorzeigeobjekt des fussballostens. und da seid ihr die nummer 1, oder etwa nicht?  [nik]

ok, stand jetzt stehen seit ewiger zeit dd und aue in der tabelle mal vor cottbus, das könnte sich aber schon heute abend wieder ändern. ich meinte auch eher die letzten jahre, und da sehe ich union und cottbus als irgendwie "ostvorzeigeclubs" (ich weiss, klingt etwas blöd).