In Rostock hat sich eine Gruppe gespalten, unter anderem weil der eine Teil dem anderen zu viele Drogen nahm.
In deutschen Fußballfanszenen finden wir alles: von antidiskriminierend bis rechtsextrem, von gewaltfrei bis gewaltaffin, von elitär bis basisdemokratisch – und jeweils alles dazwischen. Was die Hooligans anbelangt: Der Chef einer Frankfurter Hooligangruppe ist ein waschechter Nazi. Aber in seiner Gruppe finden sich viele Migranten.
Es geht um einen kompetenten Umgang mit Gewalt, Vermittlung von Werten und Selbstkontrolle, politische Reflexion und die Fähigkeit, sich behaupten zu können.
Was bedeutet Ideologie? Jenseits vom Links-rechts-Denken kann auch männerbündische Gewalt eine Ideologie sein. Aber ja, für manche Hooligans steht das Ackermatch als Sport im Vordergrund, denen geht es nicht primär um Politik.
Nehmen wir die Kampfsportveranstaltungen. Ich fand es sehr spannend, mit welchem Respekt die Kämpfer dort miteinander umgingen. Das gilt auch für das Publikum. Bei solchen Massenevents geschieht es ja oft, dass es auf den Toiletten zu Gedränge kommt, drei Pissoirs, lange Schlangen, Geschiebe. Das ist dort nie passiert, obwohl im Publikum rechte Schläger, Rocker und Hools standen. Die machten ständig so höfliche Gesten, hielten sich die Türen auf.
https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/hooligans-bei-der-wm-zuschauergewalt-ist-keine-erfindung-des-fussballs/22579378.html