Endlich mal wieder auswärts stand... Rocco
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Endlich war es soweit und mein erstes Auswärtsspiel im Jahr 2010 stand an. Schon seltsam und auch grausam wie viele Spiele ich in letzten Zeit durch Krankheit oder den selten beschissenen Terminen verpasst habe, aber nun war es ja soweit und ich quartierte mich in den UltraNeunern ein und erwischte sogar ne recht entspannte Belegschaft. Ich musste nicht mal selber fahren und somit konnte die Reise in Köpenick gutgelaunt bei Sonnenschein und 20 Grad Celsius losgehen. Die Hinfahrt verlief relativ unspektakulär, bis auf dass wir ein Lokal verpassten, in dem uns Schnitzel mit Pommes für 3,99 € empfohlen worden sind - und das es ab der Hessischen Landesgrenze tierisch anfing zu regnen und die Temperatur auf 8 Grad Celsius gesunken ist. Zum Glück löste sich der Regen bei Ankunft Bornheim in Wohlgefallen auf und so parkte man schön in Stadionnähe, musste aber blöderweise einmal ums ganze Stadion laufen, um zum Gästeblock zu kommen.
Dort gab es dann aber für schmale 7 € Euro Eintritt und schon ging es rein in die Hütte, um erstmal das RK-Banner („Back in business“) an den Zaun zu zaubern und sich ein Überblick über das Stadion zu verschaffen. Ich muss sagen, in Zeiten von gleich aussehenden Arenen ist das Stadion am Bornheimer Hang een kleiner Lichtblick - wenn auch nicht wunderschön, aber bei mir haben Spielstätten, wo der Gästeblock hinter dem Tor platziert ist, eh immer ein Stein im Brett. Ansonsten waren im Stadion 3.500 Zuschauer, davon „nur“ 350 Unioner, wat bei den vielen Freitagsauswärtsspielen aber auch so langsam kein Wunder mehr ist. Grundsätzlich muss man aber auch sagen, dass im Gegensatz zu den Heimzuschauerzahlen die Auswärtsfahrerzahlen überhaupt nicht gestiegen sind… und gefühlt eher sogar sinken. Weiß nicht ob das nur an den Terminen liegt oder ob schlicht das Geld fehlt, aber vielleicht spielt auch die Sky-Bequemlichkeit ein bissel mit rein.
So, mal langsam zum Spiel des Tages, was aus Unionsicht auch ganz gut losging – in der 3. Minute durch ein Kopfballtor von Benyamina, nach Freistoßflanke von Mattuschka. Danach Union auch noch mit weiteren Chancen durch z.B. Mosquera, aber der Herr ist so verunsichert momentan das er aus 5 Metern auch keinen Möbelwagen treffen würde, bei dem alle Türen offen stehen. Trotzdem finde ick dass er immer noch mehr für das Spiel macht, als z.B. sein Sturmpartner, auch wenn er die Kacke am Stiefel hat.
Zu diesem Zeitpunkt war ich mir eigentlich hundertprozentig sicher, dass es einen recht lockeren Sieg geben wird, weil z.B. auch von der Frankfurter Mannschaft null Gefahr ausging… tja… bis sich Bemben in der 23. Minute ein doppelt dussligen Patzer leistete und sich den Scorerpunkt zum 1:1 durch Cidimar verdiente. Ab diesem Zeitpunkt war (bis zum Pausentee) die Heimmannschaft auch das klar bessere Team und hatte das Spiel im Griff.
Die zweite Hälfte begann eigentlich wie die erste, Union hatte die Kontrolle und klare Feldvorteile, spielte sich aber bis auf einen Mattuschka-Freistoß keine gefährlichen Chancen raus. Und wie sollte es anders kommen, schenkte man durch nen wiederholten groben Abwehrschnitzer den Frankfurtern ein Tor, welches Mölders in der 73. Minute erzielte. Was danach an Angriffen auf das Frankfurter Tor kam, war alles nur brotlose Kunst und ein Spiel, das man nie verlieren hätte können, wurde leichtfertig verschenkt – und nun findet man sich fast schon mittendrin wieder… im Abstiegskampf. Trainer Neuhaus brachte es ganz gut auf den Punkt mit der Aussage „Zu dumm um vorne die Tore zu machen und zu blöd um hinten den Kasten sauber zu halten.“ Wenn man sich dann noch das Restprogramm vor Augen hält, das auf uns zukommt, dann spricht das nicht gerade dafür, dass man noch viele Punkte holt – wenn es weiter so schlecht läuft.
Wie das Spiel auf dem Rasen so war auch die Leistung auf den Rängen nicht der Bringer. Von den 350 Unioner beteiligten sich nur 50 am Support, diese zwar durchgängig, aber meist ohne Durchschlagskraft. Lobenswert war aber die T-Shirt Aktion vor dem Spiel mit der Aufschrift: GEGEN SV AUF VERDACHT!!!! Wie in der normalen Rechtsprechung so sollte auch beim Fußball gelten, dass Leute nur bestraft werden, wenn eine gerichtliche Verurteilung vorliegt und nicht dass schon der Verdacht reicht um Fußballfans auszusperren.
Der Frankfurter Anhang war richtig schlecht, wenn die Fans so bei einem Sieg im Abstiegskampf hinter der Mannschaft stehen, dann hat diese eigentlich den Abstieg verdient. Die Rückreise verlief relativ ereignislos und man erreichte um 2 Uhr schließlich wieder den heimischen Hafen.
Was bleibt von dem Spiel hängen?
1.) Das man eben eine Rückrunde nicht einfach runter spielen kann.
2.) Das der Kampf und der Willen der Mannschaft ja da ist, aber die Galligkeit der Hinrunde fehlt, die man aber braucht um in der 2.Liga zu bestehen.
3.) Das gegen den KSC ein Sieg her muss, um nicht richtig in den Abstiegsstrudel hinein zu geraten.
Somit will ick nächsten Samstag dann eine Mannschaft sehen die sich total zerreißt und eine AF die bedingungslos hinter der Mannschaft steht, um endlich Ruhe in die Sache zu kriegen.
Rocco



Eisern!