FSV Frankfurt - FC Augsburg 1 : 1
Blick auf die Haupttribüne, die demnächst renoviert werden soll
Um es gleich mal festzuhalten. Es gibt keine Fanfreundschaft mit dem 1. FC Kaiserslautern. Nur mal so nebenbei erwähnt falls nach dem Bericht auf Sport1 der Eindruck entstanden sein soll, dass die Fans aus Bornheim und Lautern sich aktuell verbrüdert haben.
In der Tat waren unter den 6.500 Zuschauern am Sonntagmittag etwa 500 FCK-Fans, die aus reinem Eigennutz nach Frankfurt-Bornheim kamen und den FSV unterstützten. Wir haben diese Unterstützung natürlich auch dankbar angenommen, es war teilweise schon eine super Stimmung im Stadion. Vor allem wenn der Lauterer Fanblock auf der Gegentribüne und die Südtribüne zusammen angefeuert haben. Seit dem Schlusspfiff ist der FCK durch unseren Punktgewinn wieder Bundesligist. Klar gehört der 1. FC Kaiserslautern wegen seinem riesigen Fanpotential und dem Umfeld in die erste Liga. Aber in Frankfurt hält sich die Sympathie für die Pfälzer naturgemäß in Grenzen. Außerdem ist es kaum 2 Monate her, da wir am Lauterer Hauptbahnhof nicht gerade wie Freunde empfangen und verabschiedet wurden. Daher wird es auch kaum Freundschaftsschals geben.

3 Minuten vor Spielbeginn herrschte vor der Südtribüne ein heilloses Einlasschaos
Ca. 30 FCK`ler der Kategorie B und C nisteten sich zu Spielbeginn rechts unten auf der Südtribüne ein, wurden aber umgehend von der Polizei und der Security zum restlich FCK-Mob im Sitzplatzbereich komplimentiert. Die Süd war fast ausverkauft, es gab lediglich noch 100 Karten. Unser Block hinter dem Tor war daher gut gefüllt. Viele junge Leute, darunter auch ein paar Neusser Fans, die die Bornheim-Supporters unterstützt haben. Danke, Leute! Zahlreiche Fans aus dem Eintracht Umfeld, etliche St. Pauli Fans aus dem Umland und viele FSV Sympathisanten. Wegen des großen Andrangs ist Marc von den Falken auf den Zaun, um den Support zu koordinieren. Wahrscheinlich wird es diese Zwischenlösung gegen Koblenz noch mal geben und dann werden sich die Fangruppen mal zusammensetzen.

Die fast volle Südtribüne
Vor Spielbeginn wurde endlich auch unser Lied „Immer wieder FSV“ von den Bornheim Bombs gespielt und das war schon ein geiles Gefühl. Es war eine schwere Geburt, bis es soweit war. Viele Gespräche, noch mehr E-mails waren nötig und am Samstagnachmittag hat die Frankfurter Volksbank, als Namensgeber des Stadions noch ihren Segen dazu gegeben. Dann konnte es aus den Boxen schallen: Ebbelwoi und Gesang vom Bornheimer Hang – Immer wieder FSV!
Der Block N war richtig laut an diesem schönen Frühlingstag und das kleine Stimmungseck im Block O unter dem Flutlichtmast hat sich redlich bemüht. Dazwischen war nicht sonderlich viel, was aber daran lag dass dort sehr viele Leute standen, die zwar zum FSV gehalten haben aber nicht unmittelbar zu unserer Fanszene gehören. Die feuern auch mal mit an, aber singen logischerweise nicht 90 Minuten lang. Von den Tribünen kam leider sehr, sehr wenig. Auch dort an diesem Tag sehr viel Eventpublikum, auf das man aber auch nicht verzichten möchte. Wir dürfen dann halt einfach nicht zuviel erwarten. Die emotionale Bindung zum FSV muss bei den Gelegenheitsbesuchern erst noch wachsen.

Die Augsburger Anhänger haben wir nicht alle gezählt, schätzen aber mal auf 800, die nach eigenen Angaben von Offenbachern, Koblenzern und Rostockern unterstützt wurden. Die Anzahl und der Support wäre für die 2. Liga sehr gut. Aber für einen Verein, der in die Bundesliga aufsteigen möchte, ist das in dieser Phase der Saison zu wenig. Da waren ja mehr Oberhausener am Hang.
In der zweiten Halbzeit haben sich die Lauterer und die Augsburger dann so ihre verbalen Scharmützel geliefert und wir haben uns da schön heraus gehalten. Nennenswerte Zwischenfälle wurden uns nicht bekannt, allerdings waren die Kaiserslauterer schon krass am pöbeln.
Der FSV hat sich mal wieder mit viel Leidenschaft gegen eine spielerisch stärkere Mannschaft zur Wehr gesetzt. Der Punkt, der für uns so wichtig sein kann und für die Lauterer die Tür zur Glücksseligkeit geöffnet hat, war hoch verdient. Da gab es keine zwei Meinungen. Tolle Moral. Wie die Mannschaft den Rückstand direkt nach der Pause, durch den an diesem Tag unbeliebtesten Frankfurter, Michael Thurk, weggesteckt hat war schon lobenswert. Um 15.22 Uhr konnten dann die Bornheimer über das Remis jubeln und der FCK nach 4 Jahren Abwesenheit über die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse. Den direkten Abstieg haben wir durch diesen Punktgewinn bereits vermieden, jetzt heißt es noch um die Relegation herum zu kommen. Lasst uns dafür kämpfen.

Lauternfans im Aufstiegsrausch
Und zu guter letzt noch einmal zum Spielbericht auf Sport1 (früher DSF). Es drehte sich fast alles um Lautern. Mindestens 15 mal wurde der FCK-Block eingeblendet, jede Gefühlsregung mit den Kameras eingefangen. Dass hier der FSV um den Klassenerhalt und der FCA um den Aufstieg kämpften schien für den Spartensender nur Nebensache zu sein. Mit einem Sonderbericht zum Aufstieg und einem seriösen Spielbericht hätte man beiden Mannschaften und deren Fans mehr Respekt erwiesen.
Bereits vor dem Spiel wurde der Stadionvorplatz nach unserem viel zu früh verstorbenen 54er Weltmeister Richard Herrmann benannt.
Ein besonderer Dank geht dabei an den Ortsbeirat Bornheim, der dies letzendlich ermöglichte!
