Ich bin beruhigt darüber, dass zumindest der Beissreflex auf Alles, was aus Richtung Süden kommt, noch gut funktioniert.
Samstag früh 09.30 Uhr, der 1. FC Magdeburg schläft nicht. Gleich neben der altehrwürdigen Hermann-Gieseler-Halle befindet sich das Fanprojekt Magdeburg.
Dort trafen sich am Morgen unter Vorlage ihres Ausweises Mitglieder des 1. FC Magdeburg zu einem Mitgliederstammtisch, der als Gäste die Präsidiumsmitglieder Guido Nienhaus und Dr. Hagen Hoffmann präsentierte.
Aus allen Nähten platzte das Fanprojekt, der Zuspruch war riesig. Grund dafür: bereits genannte Gäste stellten sich für eine Informationsrunde zum Thema ASAP und Investor bereit , um wichtige Worte zur "Lage der Nation" preis zu geben.
Bereits seit über einer Woche kursierten wildeste Gerüchte und Vermutungen bzw. Behauptungen zum Thema "Millionen für den FCM" in der Presse und im offiziellen Fan-Forum des Magdeburger Anhangs.
Heute nahmen sich Nienhaus und Hoffmann kurzfristig die Zeit, schafften Klarheit zum bisherigen Verlauf der Geschehnisse.
Neben der ASAP Group als eigentlichen Investor, vertreten durch Alberto Heras, gibt es den schweizer Finanzdienstleister, die TMS Group AG (handeln mit Öl, Rohstoffen und Gold), vertreten durch Juan Miguel Jacome.
Dazu kommt der eigentliche ASAP-Beauftragte Leffler, der mit Hans-Dieter Schmidt an Ecki Meyer und den 1. FC Magdeburg vermittelte.
Schmidt agierte aus freien Stücken, nicht im Auftrag des FCM. Bereits am 19.11.2011 gab es ein erstes Grundgespräch in Gelsenkirchen, am 14.12. und 16.12.2011 dann zwei weitere Termine.
Erst am 22.12.2011 erfolgte der erste Kontakt mit dem Magdeburger Präsidium.
"Ein Vertrag zwischen dem FCM und ASAP dauert eigentlich drei bis vier Monate. Das Präsidium behauptet dies als Geschäftsunternehmer heraus, wenn es schon keine Ahnung vom Fussball hat", erörterte Nienhaus.
Das Präsidium des 1. FC Magdeburg sehe sich daher in der Pflicht einen Vorvertrag abzuschließen, der ein Vertrauen zwischen den Partnern aufbaue. Ein Kooperationsvertrag sei erst im April/Mai diesen Jahres möglich, damit alle Interessen von Fans, DFB und Verein gedeckt seien.
Aktuell arbeite man an einer Vertraulichkeitserklärung, die Herr Hoffmann vorbereit und nächste Woche verschickt. Weiterhin wurden Wirtschaftliche Daten und Sponsoring-Unterlagen bereits an ASAP übergeben.
Ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" wurde von Seiten des 1. FC Magdeburg geschaffen, welches folgende Punkte beinhaltet:
- 200.000 Euro für die Rückrunde
- 3 Spieler von ASAP kommen zum 1. FC Magdeburg
- ASAP benennt einen Sportdirektor
Ein Kooperationsvertrag sei dann bis zum 31.05.2012 angepeilt.
Nienhaus unterstrich: "Wir wollen diesen Deal auf gar keinen Fall gefährden."
Deshalb gab der eingefleischte Geschäftsmann die folgende bitte Preis: "Es sollen zwei bis drei Mitglieder den ASAP-Prozess informativ begleiten. Diese werden eine Vertraulichkeitserklärung unterschreiben."
Die nächsten Schritte für das Präsidium lauten daher:
Vertraulichkeitserklärung --> Memorandum of Understanding --> Kooperationsvertrag
"Wir haben als FCM alles getan, wir werden den FCM nicht verschenken und wir sind auch nicht die Totengräber dieses Vereins", betonte Guido Nienhaus klar.
Aus dem Vorschlag des Präsidiums heraus, dass zwei bis drei Mitglieder den Prozess informativ begleiten, entsprang eine tolle Idee: es wird ein Vertreter der Fans, ein Vertreter des Mitgliederstammtisches und ein Ultra begleitend zur Seite stehen.
Diese wurden abschließend benannt, durften sich kurz vorstellen und wurden von den anwesenden Mitgliedern per Abstimmung angenommen.
Für den 1. FC Magdeburg eröffnet sich nun unter Umständen ein interessanter Prozess. Die anwesenden Gäste des Präsidium konnten reinen Tisch schaffen und wahre Geschehnisse und Akte im Umgang mit ASAP an das Tageslicht bringen. [cache]