Ballack sehe ich in einer Elf mit Fußballern wie
Andrij Schewtschenko
Ryan Giggs
George Weah
Johann Cruyff
Ruud van Nistelroy
Luis Figo
Gabriel Batistuta
Davor Šuker
Pavel Nedvěd
Michael Owen
Großartige Fußballer, denen aber etwa der Weltmeistertitel fehlt oder die aufgrund ihrer Herkunft in keiner Nationalmannschaft spielen konnten, die aussichtsreich um Titel mitspielt.
Ballack war viermal deutscher, einmal englischer Meister, holte in Deutschland und England je dreimal den Pokal. Trotzdem wird seine Leistung über Jahre hinweg von vielen nicht anerkannt, gilt er als "Versager". Haben sich einmal Images geprägt, dann wird hartnäckig daran festgehalten.
Eine erneute Nominierung zur Nationalmannschaft sehe ich aber auch als sinnlos an. Ein klarer Schnitt vor Monaten wäre für alle Beteiligten besser gewesen, stattdessen wurde eine Hängepartie daraus. Vielleicht bedeutet es ihm wirklich was, ob er nun 98 oder 100 Länderspiele bestritten hat, aber als wirklich gereifte Persönlichkeit sollte man darüberstehen. Seiner Karriere tut es keinen Abbruch.
Als Fußballer sollte man selbst den Punkt wählen, an dem man die Karriere beendet. Und dann mit einer klaren Idee in die Zukunft gehen. Bei Michael Balack mache ich mir keine Gedanken, er sollte für den Rest seines Lebens finanziell ausgesorgt haben. Aber andere habe ich vor Augen, die irgendwie den Punkt des Aufhörens verpassen, vielleicht auch weil sie sich keine Alternative vorstellen können. Man hat immer Fußball gespielt, und dann ...?
Und dann kommt irgendwann eine Verletzung, ein besserer Spieler auf der eigenen Position oder eine offensichtliche Formschwäche, man wird aus einem Kader einfach ausgesondert. Der Lauf der Dinge, nicht allein in Deutschland.