Halle – „A-s-s-o-z-i-a-l-e-r Hallescher FC, Hallescher FC...“ - gröhlt der Gäste-Fanblock. Dann fliegen im gerade drei Wochen alten Erdgas-Sportpark schwere Wurfgeschosse aufs Feld. Polizisten stürmen heran – und stürzen sich auf: Polizisten!!
Anwohner und Passanten im Läuferweg schauen verunsichert hinüber zur Fußball-Arena. Fan-Ausschreitungen mitten in der Woche? Vormittags? Und nirgendwo ist ein Fußball-Spiel angekündigt.
Was die Hallenser draußen nicht sehen können: Die Plätze im Stadion sind leer. Auf dem Rasen spielt niemand. Nur der Gästeblock ist rammelvoll.
Die gröhlenden Fans kommen zwar aus
Magdeburg, aber es sind Bereitschaftspolizisten, 80 Beamte in blauen Overalls, die Hooligans spielen müssen. Denn die Randale an diesem Dienstag sind nur eine Übung.
Polizeisprecherin Annerose Rost (30) zu BILD: „Normalerweise kommen die Beamten ja vor dem Stadion zum Einsatz. Für die Sicherheit im Sportpark ist der Betreiber zuständig. Doch um auf Ausnahme-Situationen vorbereitet zu sein, sollen unsere Kollegen das Terrain kennenlernen."
Der Erdgas-Park im Härtetest: 200 Beamte in voller Einsatzmontur mit Plexiglas-Schild und Gummiknüppel üben den Echtfall. „Spalier bilden, keine Lücken lassen“, befiehlt der Einsatzleiter den Polizisten. Er muss die „Schweine-Chemie“-Rufe der „Chaoten“ übertönen.
Dann kommen sie aus dem Block 11 heraus gestürmt. Schreie – Schläge – Tritte. Als die Hooligans zu wild werden, werden die Sprühflaschen gezückt. Es spitzt – zum Glück kein Pfefferspray sondern nur Wasser.
Nach 30 Minuten: Gefahr gebannt, die Zahl der Opfer ist überschaubar. Polizeisprecherin Rost: „Wir hoffen natürlich, dass wir solche Situationen hier nie wirklich erleben.“
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