Du musst dich einloggen oder registrieren um das gesamte Forum (11 weitere Unterforen) zu sehen. So verpasst du eine Menge anderer Themen. Viel Spaß, euer Fussballstammtisch-Team.

AutorThema: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011  (Gelesen 1993 mal)

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #75 am: 25. Oktober 2011, 08:39:34 »
NFL - Spieltag 7

Denver Broncos @ Miami Dolphins 18:15 OT
Darf ich hier mal kurz auf einen Spieler eingehen, um den sich in Amerika die Geister scheiden: Tim Tebow. Tebow, ehemaliger Heisman-Gewinner und Quarterback der Florida Gators galt beim Draft 2010 von der Spielweise her als nicht NFL-tauglich, wurde dann trotzdem in Runde 1 von Denver gedraftet nur um dann zwei Saisons jeweils Backup für Kyle Orton zu sein. Tebow ist charakterlich absolut integer - ein tiefchristlicher Mensch, ein wirklicher Vorbildtyp und Schwiegermutterliebling, was seinen Heldenstatus bei seinen zahlreichen Fans - also halb Amerika - noch erhöht. Die andere Hälfte de Landes hält ihn für sportlich mittelmäßig, überbewertet und stört sich an dem Hype, der um diesen Spieler gemacht wird. Ich spreche hier übrigens über den Spieler in meinem Avatar, nur um vor dem Spielbericht darauf hinzuweisen, in welche Fraktion ich eher gehöre ;).

Tebow sollte eigentlich zu Saisonbeginn schon Starter sein, sein QB-Konkurrent Kyle Orton sollte an Miami abgegeben werden. Der Wechsel kam aber nicht zustande und auf einmal war Orton sogar Starter. Nun wurde Tebow vor einer Woche offiziell zum Starting Quarterback gemacht, nachdem die Meute eh schon bei jedem unvollständigen Pass seines Vorgängers seinen Namen skandierte. Kann sich ein junger Quarterback einen besseren Auftaktgegner wünschen als auswärts bei den Miami Dolphins anzutreten? Wobei auswärts nicht wirklich stimmt. Durch den chronischen Abwärtstrend der letzten beiden Jahre (woher kenne ich das wohl) sind die Zuschauerzahlen in Miami im Keller. Am Sonntag war das Spiel ausverkauft. Florida liegt Tebow immer noch zu Füßen, das Dolphins Stadium war neben Miami-Fans voll von blauen und orangenen Gator Trikots, die Masse (auch große Teile der Dolphins-Fans) kam, um Tebow anzubeten. Mal als kleines Beispiel: DAS sind Miami-Fans:


Foto ursprünglich von ESPN.com

Nunja, am Sonntag schien Tebow eher seine Kritiker zu bestätigen. Wenig Passspiel, bis weit ins vierte Viertel hinein unter 100 pass-yards, keine Punkte, gar nichts. Die Verunsicherung war quasi zu greifen. Miami mit auch nicht soooo dollen Spiel, aber halt immer mal mit nem Field Goal + einem TD, der sie 3 Minuten vor dem Schluss mit 15:0 in Führung brachte. Doch der Mythos Tebow wurde in diesen Minuten zur Legende: Tebow führt einen 80-yard Drive mit einem TD-Pass zum Ende, die Broncos holen sich den Ball zurück, Tebow gelingt sein zweiter TD-Pass und danach erläuft er die 2-Point-Conversion selbst. Als krönender Abschluss noch das Field Goal in der Overtime. Ich fürchte, in Colorado und Florida wird man bals eine Kirche um den Mann herum gründen.

Einige NFL-Journalisten sind der Meinung, die NFL würde Tebow für ihre Zukunft einfach dringend brauchen, um seine charakterliche Integrität und sportlich gute Leistungen einen Superstar bauen. Allerdings:  Jeder große Sportler braucht große Gegner. Michael Jordan brauchte Magic Johnson, John McEnroe Jimmy Connors, Ayrton Senna brauchte Alain Prost. Dieser Gegner (und damit singe ich jetzt weiter die Loblieder der letzten Wochen) könnte Cameron Newton sein.

Carolina Panthers vs. Washington Redskins 33:20
Newtons größte Gemeinsamkeit mit Tebow ist, dass beide zusammen in einem Team spielten. Cam war Backup quarterback in Florida bevor er dort wegen Verfehlungen neben dem Platz (DAS ist der erste große Unterschied zu Tebow) die Uni verlassen musste, und über Umwege nach Auburn kam. Beide führten ihre College-Teams zu Landesmeisterschaften, beide sind Heisman-Gewinner, beide sind NFL-Erstrunden-Draftpicks. Newton allerdings ist bereits in seiner ersten Saison Starting-Quarterback in Carolina und bricht dort Rekorde.

Neben dem Passrekord für Rookies in einem Spiel stellte Newton gegen Washington den Rekord für erlaufene TDs (7) in einer Saison ein - bereits nach 7 Spieltagen. Newton gelang zudem noch ein TD-Pass und erneut gute 254 passing yards ohne Interception. Spätestens ab Ende des 3.Viertels hatten die Panthers die Redskins im Sack - eine erstaunlich gute Vorstellung des schlechtesten Teams der Vorsaison, welches die guten Auftritte bei den Niederlagen gegen Top-Teams (Chicago, Green Bay, Atlanta, New Orleans) nur bestätigt.

Green Bay Packers @ Minnesota Vikings 33:27
Wenn ich vorhin schrieb, dass sich Tim Tebow für sein Startdebüt in dieser Saison keinen besseren Gegner als Miami wünschen konnte, trifft wohl genau das Gegenteil auf Christian Ponder, den Rookie-QB der Minnesota Vikings zu. Erstes NFL-Spiel gegen den ungeschlagenen, amtierenden Super Bowl Champion. Herzlichen Glückwunsch. Aber Ponder machte seine Sache sehr gut, warf 2 Touchdowns und 220 yards, verhalf den Packers aber mit 2 Interceptions im dritten Viertel auch zu zehn Punkten. Da Green Bay in diesem dritten Viertel 20:0 Punkte erzielte, der Schlussstand nur 6 Punkte Unterschied aufweist, also durchaus spielentscheidende Ballverluste. Bei all den Rookie-Quarterbacks in dieser Saison geraten die Veteranen manchmal etwas in den Hintergrund, deshalb möchte ich an dieser Stelle noch das großartige Spiel von Packers-QB Aaron Rodgers (335 yards, 3 TD-Pässe, Rating von 146,5) und seinem Lieblings-Receiver Greg Jennings (147 yards, 1 Touchdown gefangen) erwähnen. Die Packers sind im Moment DAS Power-Team der NFL.

Monday Night Game: Jacksonville Jaguars vs. Baltimore Ravens 12:7
Rookie-QB Nr.4 Blaine Gabbert kann in Jacksonville zwar nicht mit den Statistiken der bisher beschriebenen Quarterbacks mithalten, zahlt in dieser Saison noch viel Lehrgeld und hat in Jacksonville auch nicht wirklich ein konkurrenzfähiges Team (einzig Running Back Jones-Drew ist eine wirkliche Hilfe): Aber Montag Nacht zur Primetime gegen Baltimore zu gewinnen ist doch schonmal was. Ein fürchterliches Spiel, in dem offensiv nicht viel klappte und in dem vor allem die höher eingeschätzten Ravens auf ganzer Linie enttäuschten. So reichten den Jags 4 Field Goals zum Sieg im Monday Night Game.

Ansonsten:
Cleveland Browns vs. Seattle Seahawks 6:3 - muss man bei einem solchen Spielstand noch was schreiben?
Atlanta Falcons @ Detroit Lions 23:16 Atlanta berappelt sich, Detroit mit der 2.Niederlage in Folge
New York Jets vs. San Diego Chargers 27:21 Die Jets mit großer Aufholjagd (18 Punkte) und großem Sieg.
Chicago Bears / Tampa Bay Buccaneers 24:18 Souveräner Sieg der Bears im Londoner Wembley-Stadion.
Houston Texans @ Tennessee Titans 41:7 Houston überrollt die Titans, eine texanische Wundertüte halt
Pittsburgh Steelers @ Arizona Cardinals 31:20 Am Ende nochmal knapp aber unterm Strich klares Ding für die Steelers.
Kansas City Chiefs @ Oakland Raiders 28:0 Oakland nutzt den Patzer von San Diego nicht. Wer seine Division gewinnen will, darf zu Hause gegen KC nicht verlieren, schon garnicht ohne selbst zu punkten.
Dallas Cowboys vs. St. Louis Rams 34:7 Nie gefährdeter Cowboys Sieg gegen einen immer noch sieglosen Gegner.
New Orleans Saints vs. Indianapolis Colts 62:7 62:7 !!! 62:7 !!!!! 62:7 !!!!!!!!!!!! Hallooo? Im ganzen Spiel stoppten die Colts nur einen einzigen Drive der Saints, ohne Punkte zuzulassen: Und zwar den letzten, als der Gegner bereits 62 Punkte auf dem Scoreboard hatte. Dabei zwangen die Colts ihren Gegner nur 3 Mal zum 3rd Down (und zwar am Ende der drei einzigen Drives, nach denen die Saints keinen TD erzielten). Indianapolis ist ein Torso und klarer Favorit im Rennen "Suck for Luck".
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2011, 08:46:55 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline düse

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 4045
  • BSG Straßen- und Tiefbaukombinat
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #76 am: 25. Oktober 2011, 09:40:14 »
Zitat
Ayrton Senna brauchte Alain Prost

Ähm. NEIIIIIIIN. Niemals nich!!
Auch wenn wir uns jetzt hier absolut offtopic bewegen.
Ist das von Dir, oder hast Du das wo gelesen/gefunden ??
Den Film "Senna" schon gesehen?

Danke. Weitermmachen!! Ich lese Deine Posts hier nachwievor von vorn bis hinten.   [winkk]

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #77 am: 25. Oktober 2011, 18:23:02 »
Ist das von Dir, oder hast Du das wo gelesen/gefunden ??

Die Vergleiche waren von mir, die Aussage, dass Sportler auch Rivalen auf gleichem Niveau brauchen, war vor ein paar Wochen mal bei ESPN.com zu lesen, in dem artikel ging es auch um Tim Tebow, wenn ich mich richtig erinnere. Die Einschätzung, dass die NFL einen Superstar Tebow ganz gut gebrauchen könnte, stand allerdings schon in diversen Sportpublikationen.
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline düse

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 4045
  • BSG Straßen- und Tiefbaukombinat
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #78 am: 26. Oktober 2011, 07:19:48 »
Zitat
Die Big12 scheint zunächst erstmal in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. Man bleibt bei 10 Teams und hat durch den Verbleib der Powerhouses Texas und Oklahoma weiter seine Zugpferde dabei. Die Egotrips der Texaner bergen aber weiterhin viel Zündstoff. Perspektivisch will man in der Big12 aber wieder auf 12 Teams in 2 Divisions mit Championship Game kommen. Aufnahmekandidaten sind Southern Methodist (SMU - Conference USA), Louisville, West Virginia (Big East).

Dem Beitritt der letztgenannten hat die Big12 heute zugestimmt.

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #79 am: 26. Oktober 2011, 08:32:10 »
Oha... Das ist ja mal ne Nachricht zum frühen Morgen... Die Big East sähe damit so aus:

Cincinnati, Rutgers,Syracuse, West Virginia, Connecticut, Louisville, Pittsburgh, South Florida

Drei der attraktivsten Teams wären damit weg. Und die anderen werden weg wollen. Rutgers und UConn flirten ja eh schon ewig mit der ACC. Louisville und Connecticut haben ihre Fühler auch schon Richtung Big 12 ausgestreckt. Mal angenommen, die fünf verbliebenen Schulen retten die Big East - wer würde denn in Frage kommen ?

  • SMU ? Traditionsprogramm, sportlich mittelmäßig aber sicher mit Perspektive. Problem: Texas liegt vom Big East Gebiet ne ganze Ecke weg
  •   Houston ? Zumindest in dieser Saison sehr stark, verliert aber den guten Jahrgang nächste Saison.  Problem: siehe SMU.
  •   East Carolina ? Aufstrebendes Programm, welches den Vergleich mit großen Teams nicht scheut und dabei oftmals gut aussieht. Ein Zuschauerschnitt von 50.000 bei einem Non-AQ-Team ist aller Ehren wert, die Big East käme auf den North Carolina TV-Markt. Problem: Irgendwie scheint die Uni keiner zu wollen. Sie tauchen zumindest nie in den offiziellen Plänen der Big East auf.  [noplan]
  • UCF: Frisches, aufstrebendes Program, sportlich aber noch sehr instabil.
  • Boise State: Das ist kein Witz. Die Broncos haben das Angebot ein sogenanntes "Football-only-member" zu werden. Sportlich nach den letzten 4 Jahren sicher eine Aufwertung der Big East, Problem: Boise liegt in Idaho. I-DA-HO. Nur Oregon/Washington trennen diesen Staat von der Westküste. So ein Programm in einer LIga, die sich "Big East" nennt. Guut, die Footballer könnten sich die Reisen leisten und andere Sportteams der Uni sollen der Big East nicht beitreten, Aber trotzdem... I-DA-HO !  [vogeel]
  • Die Service-Academies. Army, Navy, Air Force. Vom Prestige und der geographischen Lage her (bis auf Air Force) ideale Kandidaten. Problem: Die Aufnahme ist für die Academies weniger attraktiv, da sie ihre Unabhängigkeit aufgeben müssten was wahrscheinlich zu Lasten eines attraktiven Out-of-Conference-Schedule ginge.
Alle diese Teams spielen in der Conference USA, in der Mountain West und sind Independent. Die beiden erstgenannten LIgen planen, demnächst eine Meisterschaft gegeneinander auszutragen - in der Hoffnung, der Gewinner würde einen automatischen BCS-Startplatz bekommen. Garnicht so unrealistisch, wenn man bedenkt, dass die Big East diesen Platz nach dem Chaos der letzten Wochen verlieren könnte
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #80 am: 28. Oktober 2011, 11:20:07 »
College Football - Gameday 9 Preview

Es ist das Luftholen vor dem großen Clash. Die Nr.1 LSU und die Nr.2 Alabama haben vor ihrem jetzt schon heiß gehypten Aufeinandertreffen in Tuscaloosa nächste Woche spielfrei und trotzdem steht alles im Schatten dieses Aufeinandertreffens der Nr.1 und Nr.2 in dieser Saison - eine Konstellation, die es seit Einführung des AP-Polls erst zum 22.Mal gibt. Auch Boise State hat wieder spielfrei, unfassbar eigentlich. Seit dem 1.Spieltag kein ordentlicher Gegner und schon die zweite Ausruhwoche. Auch das Non-AQ-Team (Conference USA) aus Houston darf sich ne Woche erholen.* Trotzdem gibt es am Wochenende einige Duelle, die durchaus interessant erscheinen.

Top 25
Die neue Nr.3 Oklahoma State trifft zu Hause auf das Team der Baylor Bears um den Heisman-Kandidaten Robert Griffin III. Die Bears haben die Saison mit einem Sensationssieg gegen TCU begonnen, sind mittlerweile aus dem Ranking gefallen aber definitiv ein gefährlicher Gegner mit geballter Offensivpower. Nach den Niederlagen von Oklahoma und Wisconsin letzte Woche, hat OK State es selbst in der Hand, im Januar um den Nationalen Meistertitel zu spielen. Bedingung: Ungeschlagen bleiben. Und bei diesem Vorhaben stehen den Cowboys vor allem 3 potentielle Stolpersteine im Weg: Jetzt Baylor, dann Kansas State und zum Abschluss das Bedlam-Game gegen Staatsrivale Oklahoma.

Ansonsten stünde Clemson (Nr.5) bereit. Die Tigers haben in dieser Saison bereits 3 gerankte Teams geschlagen und spielen nun auswärts bei Georgia Tech. Die Yellow Jackets spielen eine erstaunlich gute Saison, haben nun aber zwei Spiele in Folge verloren und sind somit aus dem Ranking geflogen. Trotzdem sind sie - gerade zu Hause - ein gefährlicher Gegner.

Letzte Woche hat Oklahoma (Nr.9) mit seiner Niederlage gegen Texas Tech unerwartet fast die komplette Saison geschrottet - diese Woche müssen sie auswärts beim ungeschlagenen Kansas State zurückschlagen. Für das Heimteam der erste wirkliche Prüfstein, für die Sooners hingegen ein Pflichtsieg um die Saison zu retten (sprich, in einem BCS-Bowl zu spielen, wenn man schon das National Championsip Game nur im TV sehen wird).

Nachdem Stanford (Nr.6) letzte Woche Washington auf den Boden der Tatsachen zurückholte, steht mit dem Auswärtsspiel bei USC ein weiterer Prüfstein auf dem Schedule. USC ist zwar nicht im BCS-Ranking vertreten und von den Bowl-Spielen ausgeschlossen, mit einer 6-1 Bilanz aber trotzdem nicht zu verachten.

In der spielfreien Zeit der SEC-West-Schwergewichte LSU und Bama liegt der Focus in dieser Conference auf der SEC-East, vor allem auf zwei Spielen, in denen schon eine Vorentscheidung im Kampf um den Divsionstitel fallen könnte. Da Georgia (Nr.22) in diesem Jahr sowohl LSU, Alabama als auch Arkansas aus dem Weg geht, ist das Spiel in Florida einer von zwei noch ausstehenden schwereren Aufgaben. Anders als bei South Carolina (Nr.13), die auswärts vor 100.000 Fans in Tennessee bestehen müssen. Dabei dürfen die Gamecocks morgen und für den Rest der Saison auf Running Back Marcus Lattimore verzichten, die stärkste Offensivwaffe, die Carolina hatte. Mir ist wieder sehr unwohl. Alle Hoffnungen liegen auf Quarterback Connor Shaw, der in den letzten beiden Spielen gegen Kentucky und Mississippi State gefestigter schien. Ansonsten sind die weiteren gerankten Teams Arkansas (Nr.10 in Vanderbilt) und Auburn (Nr.23 gegen Ole Miss) der SEC in ihren Spielen klare Favoriten.

Heiß wird es auch in der Big Ten. Nach der Niederlage von Wisconsin letzte Woche wird die Conference wohl kein Team Richtung National Championship Game schicken können. Die Liga besitzt aber ein automatisches Startrecht für den prestigeträchtigen Rose Bowl. Für diesen kommen momentan 5 Teams in Frage: Michigan (Nr.18), Michigan State (Nr.11), Nebraska (Nr.14), Wisconsin (Nr.15) und Penn State (Nr.19) . Zwei dieser Teams - Nebraska und Michigan State - treffen am Samstag aufeinander. Ausgang völlig offen. Die Spartans sind nach zwei Siegen gegen Michigan und Wisconsin momentan „red hot“, Nebraska hat in Lincoln aber die heimische Kulisse im Rücken. Wisconsin muss gleich wieder auswärts ran - beim wiedererstarkten Ohio State. Michigan hat nach einer Ruhepause letzte Woche mit Purdue den Gegner zu Gast, der Illinois letzte Woche aus den Top25 kickte - exakt gegen die Fighting Illini darf Penn State nun ran.

In der Pac 12 sollte Orego (Nr.7) gegen Washington State keine Probleme bekommen, auch Arizona State (Nr.21) dürfte Colorado zu Hause abwatschen. Die gerankten Big12 Teams aus Texas (die aus Oklahoma hatten wir ja oben schon) haben alle lösbare Heimaufgaben zu erledigen: Texas A&M (Nr.16) gegen Missouri, Texas Tech (Nr.20) gegen Iowa State und Texas (Nr.24) gegen den Punktelieferanten aus Kansas. Das neben Clemson einzig gerankte ACC-Team von Virginia Tech (Nr.12) sollte bei der Basketballuni Duke keine unlösbare Aufgabe haben. Die Big East hat mit West Virginia (Nr.25) nur noch ein Team am Ende des BCS-Standings im Rennen. Die Mountaineers müssen zum überraschend gut platzierten Team nach Rutgers reisen.

Potentiell nicht uninteressant
Wieder mal heißt aus Nord- gegen Südkalifornien: Cal (Berkeley) darf nach Los Angeles reisen um in der Rose Bowl gegen UCLA zu spielen. Sportlich ohne große Relevanz, vor allem weil letzte Woche UCLA vom Krisenteam Arizona abgeschlachtet wurde. Vom Prestige her ist das aufeinandertreffen der beiden Traditionsunis aber allemal schick. Tradition liegt auch in der Luft, wenn Navy bei Notre Dame antreten. Die Irish waren mal wieder auf nem guten Weg, standen vor dem Wiedereinzug ins BCS-Standing, verloren dann aber klar bei USC. Gegen die Midshipmen sollte Notre Dame trotzdem klarer Favorit sein, allerdings hab ich das Spiel der Navy in South Carolina mit einer beeindruckenden Laufbilanz immer noch im Hinterkopf. Gespannt bin ich auch auf den Auftritt des Independents Brigham Young bei TCU. Ja - TCU befindet sich in einem Übergangsjahr - aber BYU ist jetzt auch nicht so überlegen, als dass die Texaner nicht ein heißes Spiel liefern könnten. Den Heimvorteil in Fort Worth in "Jerryworld" - dem Cowboy Stadium in Arlington/Texas - haben die Horned Frogs gewissermaßen auch auf ihrer Seite. Let’s go!

* Edit: Was für'n Blödsinn. Houston hat schon unter der Woche gespielt und dabei Conference-USA-Rivale Rice mit 73:34 abgewatscht.
« Letzte Änderung: 29. Oktober 2011, 09:33:26 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #81 am: 31. Oktober 2011, 16:02:54 »
NCAA - Gameday 9

9 Spieltage hat es gedauert bis die Anzahl der ungeschlagenen Teams aus den AQ-Conferences auf 4 (+2 Non-AQs) geschrumpft ist. Zwei Teams verloren den Status "undefeated" an diesem Wochenende, insgesant verloren 6 gerankte Teams, das BCS Ranking wurde wieder ordentlich durcheinandergewirbelt, das Rennen um den Nationalen Meistertitel hat nur noch vier, fünf ernsthafte Bewerber. Das alles während die Nr.1 und Nr.2 spielfrei hatten.

Top 25
Fangen wir gleich mit dem Fall der beiden ungeschlagenen Teams an. Der eine kam wenig überraschend, der andere schon etwas mehr, wenn er auch nicht wirklich sensationell war. Zunächst das Normale:  Kansas State (Nr.8) bekam gegen die Nr.9 Oklahoma die ganze Wut des ehemaligen Titelkandidaten zu spüren. Die schnelle Führung der Sooners konnte K-State zwar im zweiten Viertel zunächst kontern und selbst 17:14 in Führung gehen. Danach hatte die Sooners aber die Faxen dicke. Der 23:17 Halbzeitführung folgten noch 5 weitere Touchdownszum 58:17 Auswärtssieg. Der erste richtige gegner hat den Wildcats also böse die Grenzen aufgezeigt. Das zweite gefallene unbesiegte Team ist Clemson (Nr.5). Gegen Georgia Tech - in der Vorwoche frisch aus den Rankings gefallen - konnten die Tigers ihre Offensivpower nicht wie gewohnt einsetzen. Bereits in Hälfte 1 (3:24) wurde das Spiel verloren die beiden Touchdown in den Schlußvierteln konnten an der 17:31 Niederlage nichts mehr ändern.

Auch die Siegesserie der Michigan State (Nr.11) ist vorbei. In Nebraska (Nr.14) verloren die Spartans mit 3:24 ohne einen TD erzielen zu können. Nach 3 Siegen in Folge gegen Ohio State, Michigan und Wisconsin konnte Nebraska den Vormarsch der Spartans stoppen. A propos Wisconsin (Nr.15) und Ohio State: nachdem Wisconsin letzte Woche gegen Michigan State durch einen "Hail Mary"-Pass verlor (nach 14 Punkte Aufholjagd im letzten viertel), passiert den Badgers dies gegen Ohio state erneut. Wieder 12 Punkte aufgeholt, wieder kurz vor schluss, wieder durch einen langen Pass. Unterm Strich steht eine 29:33 Niederlage und endgültig geplatzte Nationale Titelträume. Wenn man nun ungeschlagen bleibt könnte man über den Divisionssieg + Sieg im ersten BigTen Championship Game noch den "Trostpreis" Rose Bowl-Einzug bekommen. Trotzdem bleiben unterm Strich zwei unnötige Niederlagen für einen der großen Titelfavoriten 2011.

Die weiteren Verlierer des Wochenendes kommen aus Texas. Texas Tech (Nr.20) - letzte Woche noch Sensationssieger gegen Oklahoma - konnte den Schwung aus diesem Spiel nicht mitnehmen und wurde zu Hause von Iowa State mit 41:7 überrannt. Texas A&M (Nr.16) konnte zum dritten Mal in dieser Saison eine hohe Halbzeitführung nicht in einen Sieg umwandeln. Gegen Missouri verloren die Aggies nach 28:17 Pausenführung und einem scorelosen 3.Viertel mit 31:38. Beide Teams fliegen aus dem Ranking.

Der Kampf um die SEC-East Meisterschaft spitzt sich zu. South Carolina (Nr.13) bleibt auch ohne Marcus Lattimore knapp vorn. Nach erneutem frühen Rückstand halfen Lattimore-Ersatzmann Brandon Wilde mit 135 Rushing yards, 2 TD Pässe von Connor Shaw und eine eisenharte Defense den Gamecocks zum zweiten Auswärtssieg in Folge - keine Selbstverständlichkeit für USC. Leider bleiben die Georgia Bulldogs (Nr.22) nah dran - bei der "worlds largest cocktail party" in Jacksonville gelang es, einen 14 Punkte Rückstand gegen den Rivalen aus Florida noch in einen 24:20 Sieg zu drehen. Die Gamecocks bleiben dank des gewonnenen direkten Duells gegen die Bulldogs vorn, müssen aber nächste Woche nach Arkansas.

Ein Spiel, was mir nach den beiden letzten Auftritten der Razorbacks ein bisschen weniger Sorgen macht. Nachdem Arkansas (Nr.10) gegen das schlechteste Team der SEC - Ole Miss - letzte Woche schon einen hohen Rückstand aufholen musste, stand man gegen Vanderbilt wieder lange auf verlorenem Posten. Auch wenn Vanderbilt in dieser Saison gar nicht so schlecht daherkommt, für ein Top10 Team dürfen die Commodores keine Hürde darstellen (South Carolina gewann trotz mittelmäßiger Leistung mit 21:3). Vandy führte im 3.Viertel mit 28:17, erlaubte dann nur ein Field Goal und stand im selbst an der 5-yard Linie von Arkansas. Es folgte ein Fumble, ein 95-yard-Return zum Touchdown und eine 2-Point Conversion. Ausgleich also. Danach noch ein Field Goal von Arkansas und zu allem überfluss verschoss Vandy 10 Sekunden vor dem ende ein eigenes Field Goal.

Stanford (Nr.6) bleibt ungeschlagen, benötigte aber bei USC 3 Verlängerungen um den 56:48 Overtime-Sieg sicherzustellen. Knapp war es auch bei Virginia Tech (Nr.12) - 14:10 gegen Duke (gegen D-U-K-E !!!!!), bei West Virginia (Nr.25)  41:31 Sieg gegen Rutgers nach 21:31 Halbzeitrückstand und bei Penn State (Nr.19) 10:7 gegen  Illinois, alle Punkte der Nittany Lions erst im Schlussviertel.

In die Kategorie souveräne Favoritensiege fallen die übrigen Spiele der gerankten Teams:

Oklahoma State Cowboys vs. Baylor Bears 59:24 Das Spiel war wohl ausgeglichener, als der Spielstand wiedergibt.
Oregon Ducks vs. Washington State Cougars 43:28
Michigan Wolverines vs. Purdue Boilermakers 36:14
Arizona State Sun Devils vs. Colorado Buffaloes 48:14
Auburn Tigers - Ole Miss Rebels 41:23
Texas Longhorns vs. Kansas Jayhawks 43:0
Houston Cougars (Nr.17) vs. Rice Owls 73:34 !!!
Houston-QB Kasey Keenum ist damit Rekordhalter für TD-Pässe im College Football. Letzte Woche stellte er bereits den Rekord für passing-yards auf. Zwar spielt er in der Conference USA - nicht wirklich ne Power Conference. Trotzdem eine bemerkenswerte Leistung.
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #82 am: 31. Oktober 2011, 18:45:46 »
Die neuen BCS-Standings / Rankings

BCS  AP  USAT  College           Conf    Record
 1.   1.   1.  LSU               SEC       8-0
 2.   2.   2.  Alabama           SEC       8-0
 3.   3.   4.  Oklahoma State    Big12     8-0
 4.   4.   3.  Stanford          Pac12     8-0
 5.   5.   5.  Boise State       MWC       7-0
 6.   7.   7.  Oklahoma          Big12     7-1
 7.   8.   8.  Arkansas          SEC       7-1
 8.   6.   6.  Oregon            Pac12     7-1
 9.  10.  10.  South Carolina    SEC       7-1
10.   9.   9.  Nebraska          Big10     7-1
11.  11.  12.  Clemson           ACC       8-1
12.  12.  11.  Virginia Tech     ACC       8-1
13.  14.  14.  Houston           C-USA     8-0 
14.  17.  19.  Kansas State      Big12     7-1
15.  13.  13.  Michigan          Big10     7-1 
16.  16.  15.  Penn State        Big10     8-1 
17.  15.  16.  Michigan State    ACC       7-2
18.  18.  20.  Georgia           SEC       6-2
19.  20.  18.  Arizona State     Pac12     6-2 
20.  19.  17.  Wisconsin         Big10     6-2
21.  --   25.  Texas             Big12     5-2 
22.  25.  --.  Auburn            SEC       6-3
16.  22.  23.  Georgia Tech      ACC       6-2  new !
24.  24.  21.  West Virginia     BigEast   6-2
20.  --.  24.  Southern Miss     C-USA     7-1  new !


Im AP- und im USA-Today-Poll taucht noch Cincinatti auf, die Associated Press sieht außerdem weiterhin USC in den Top25. Für die Verlierer des Wochenendes geht es naturgemäß etwas runter, Texas A&M und Texas tech fliegen komplett raus, Wisconsin verliert noch mal 5 Plätze, Clemson 6 Ränge und für Michigan State und Kansas geht’s ebenfalls 6 Ränge runter. Ebenfalls einen Rang verloren hat das spielfreie Boise State. Jetzt, wo die „Großen“ ihre harten Conference-Spiele bestreiten, werden sie bei Siegen eben aufgewertet, deshalb konnte sich z.B. Stanford vor die Broncos schieben.

Gewinner des Tages ist - oh Wunder - South Carolina. Einzug in die Top 10, insgesamt vier Ränge hoch und - als zusätzlichen Bonus - vor dem Staatsrivalen aus Clemson! Ebenfalls vier Plätze nach vorn in die Top 10 ging es für Nebraska. Auch Houston und Georgia klettert um 4 Ränge, Texas und Penn State immerhin 3 Ränge. Auch Oklahoma kann nach der Niederlage vor Wochenfrist wieder 3 Ränge gutmachen.

Meine Anmerkungen dazu

  • Mir schwant Übles. Immer wenn die Cocks so hoch gerankt waren, kam im Spiel danach der Absturz. Rang neun. Die höchste Platzierung seit über zehn Jahren. Hilfe!
  • Computer sehen nicht, wie Siege errungen werden. Arkansas hat nun 2x in Folge gegen ein grottenschlechtes und ein mittelmäßiges (das meine ich respektvoll -  für Vanderbilt ist das schon ein Fortschritt) zum Teil sehr glücklich gewonnen.
  • 4 SEC-Teams unter den ersten neun, insgesamt 6 unter den ersten 23. Southern Pride, Baby!!! S-E-C ! S-E-C !!!
  • Aus der kleineren Conference USA sind zwei Teams im Ranking vertreten, aus der AQ-Liga Big East nur eines (auch wenn die Polls noch Cincinatti mit auf dem Zettel haben.) Der sportliche und strukturelle Niedergang gehen Hand in Hand
  • Unfassbar, wie schnell Michigan State wieder nach hinten durchgereicht werden soll und dabei noch hinter Staatsrivalen Michigan platziert wird (obwohl sie die Wolverines besiegt haben). Ja - Michigan hat eine Niederlage weniger. Aber die Spartans haben gegen den vierten gerankten Gegner in Folge gespielt und dabei nur das letzte Spiel verloren. Kann ich nicht nachvollziehen.
  • Ebenfalls nicht nachvollziehbar, dass Clemson im USA-Today Poll hinter Virginia Tech einläuft! Die Tigers haben einen Sieg mehr und die Hokies im direkten Duell AUSWÄRTS geschlagen. Der USA-Today-Poll ist eine Umfrage unter den Coaches. Umso unverständlicher diese Platzierung
  • Respekt an Penn State. Nur eine Niederlage und die auch noch gegen Alabama. ABER: Jetzt kommen erst die richtig starken Gegner der eigenen Conference. Nach einer Woche Ruhepause kommt Nebraska, danach bei Ohio State und in Wisconsin. Gelingt es Penn State, nur einmal zu straucheln, stehen sie sicher im Big Ten Championship Game. Allein: Ich halte die Nittany Lions (noch) für overrated. Jetzt kommts drauf an!
  • Meine Einschätzung zu Virginia Tech bleibt Woche für Woche die gleiche: Overrated! Dass die Computer nicht sehen, wie sich die Hokies Woche für Woche gegen schwache Konkurrenz einen abquälen, ist klar. Aber die Coaches… Naja, das schrieb ich bereits oben
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #83 am: 03. November 2011, 20:49:04 »
College Football - Gameday 10 Preview

DAS Match
Das Warten hat (fast) ein Ende. Nur noch zwei Tage, dann kommt es zum epischen Aufeinandertreffen der Nr.1 LSU und der Nr.2 Alabama in Tuscaloosa. Seit einer Woche macht ESPN auf der Startseite mit diesem Spiel auf, letztes Wochenende sende CBS während der NFL mehr Spots für dieses Spiel als Spots für Fast-Food-Ketten. 600 Journalisten haben um Akkreditierungen gebeten. Für Tickets für das Spiel wird auf dem Schwarzmarkt bis zu 10.000 $ verlangt. Und bereits vor dem Spiel zerbrechen sich die Leute den Kopf, ob man dieses Spiel vielleicht im National Championship Game erneut ansetzen könnte.

Es ist selten genug, dass 1 und 2 in der Regular Season aufeinandertreffen, noch seltener ist es, dass man in diesem Spiel nicht mal ein minimal favoritisiertes Team benennen könnte. Beide Teams sind bisher über alles drübergepflügt, was sich Ihnen in den Weg stellte. Beide Teams spielen eine knallharte Defense, die kaum Punkte zulässt. Alabama hat bereits gegen 3 gerankte Teams gewonnen (Penn State, Arkansas, Florida), LSU hat in 8 Spielen bereits 6 (!!!) gerankte Teams abgefertigt. Dazu kommt, dass sich beide Schulen alles andere als freundlich gesinnt sind und der Coach der Crimson Tide lange Zeit Headcoach bei LSU. Dieses Spiel hat wirklich jeden Hype verdient. Eigentlich kann es jetzt nur noch enttäuschend werden. ;-)

Top 25
Im Schatten dieses Klassikers übersieht man, dass es an diesem Wochenende noch ein weiteres Aufeinandertreffen von Top10-Teams gibt - ebenfalls beides Teams aus der SEC. Meine South Carolina Gamecocks (Nr.9) bestreiten ihr 3.Auswärtsspiel in Folge und treten in Ihrem vorletzten Conference-Spiel bei der Nr.7 Arkansas an. Noch vor zwei, drei Wochen hätte ich die Chancen der Cocks auf gegen Null gehend eingeschätzt. Die Razorbacks haben sich allerdings gegen schwache Gegner in den letzten beiden Wochen extrem schwer getan. Bei Carolina funktioniert die Defense zudem außergewöhnlich gut (in den letzten 5 Spielen nur durchschnittlich 7,4 Punkte zugelassen, 3x davon nur ein Field Goal.) Allerdings läuft die Offense in dieser Zeit auch ganz selten rund, hat mit Verletzungssorgen, hausgemachten Querelen und einem Quarterback-Wechsel zu kämpfen. Deshalb bleibt Arkansas der Favorit dieses Spiels.

Das dritte Aufeinandertreffen gerankter Teams ist das Duell der Nr.3 Oklahoma State zu Hause gegen die Nr.14 Kansas State. Die Cowboys befinden sich im Rennen um die Teilnahme beim National Championship Spiel. Die größten Stolpersteine auf diesem Weg sind am letzten Spieltag die Oklahoma Sooners und eben jetzt die Kansas State Wildcats. Für die ist das Spiel auch so etwas, wie eine Standortbestimmung. Bis letzte Woche waren die Wildcats mit schwachem Schedule noch ungeschlagen, der erste richtig starke Gegner (Oklahoma) demütigte die Cats aber auf heimischen Rasen. K-State muss sich nun also wirklich beweisen. Sonst droht der Fall aus dem BCS-Ranking.

Aus genau dieser Rangliste ist Texas A&M nach der dritten Niederlage letzte Woche rausgefallen. Diese Woche haben die Aggies die Chance, sich wieder Meriten zu verdienen - auswärts bei der der Nr. 6 Oklahoma. Die Sooners haben zwar nur noch geringe Chancen auf das Landesmeisterspiel, wollen aber zumindest die eigene Big12- Conference gewinnen. Schon eine Niederlage mehr dürfte diese Chancen gegen Null gehen lassen. Und wo wir gerade in der Big 12 sind - beim Staatsduell Texas (Nr.21) gegen Texas Tech liegt auch ordentlich Brisanz in der Luft.

Alle weiteren Top25-Teams gehen als klare Favoriten in ihre Spiele am Samstag:

Stanford Cardinal (Nr.4) @ Oregon State Beavers
Boise State Broncos (Nr.5) @ UNLV Rebels
Oregon Ducks (Nr.8)@ Washington Huskies
Nebraska Cornhuskers (Nr.10) vs. Northwestern Wildcats
Houston Cougars (Nr.13) @ UAB Blazers
Michigan Wolverines (Nr.15) @ Iowa Hawkeyes
Michigan State Spartans (Nr.17) vs. Minnesota Golden Gophers
Georgia Bulldogs (Nr.18) vs. New Mexiko State Aggies
Arizona State Sun Devils (Nr.19) @ UCLA Bruins
Wisconsin Badgers (Nr.20) vs. Purdue Boilermakers
West Virginia Mountaineers (Nr.24) vs. Louisville Cardinals
Southern Miss Golden Eagles (Nr.25) @ East Carolina Pirates

Einzig bei West Virginia gegen Louisville scheint das gerankte Team nicht der [bklare[/b] Favorit zu sein. Das liegt allerdings daran, dass in der Big East wirklich alles passieren kann.

Die Nr.11 Clemson und Nr.12 Virginia Tech, die Nr. 22 Auburn und Nr.16 Penn State haben sich ihre erste Bye-Week in dieser Saison redlich verdient. Vor allem Auburn möge sich bitte gut erholen und dann nächste Woche Georgia schlagen!

Potentiell nicht uninteressant
Army bei Air Force - muss man da noch etwas sagen. Nicht wirklich oder. Ja - die Army/Navy-Rivalry hat noch mehr Feuer. Aber wenn zwei Service-Academies aufeinandertreffen, sollte das immer spannend sein. Außerdem hat die SEC noch zwei Mal (neben den beiden oben erwähnten Knallern) Spannung zu bieten: Vanderbilt kann gegen Florida zeigen, ob man in der SEC in diesem Jahr auch ein ordentliches Team schlagen kann, die Gators wollen selbst ihren Abwärtstrend stoppen. Bei Ole Miss in Kentucky treffen die beiden schlechtesten Teams der Conference zum „Bodensatz-Duell“ an. In der Big East kann Cincinnati in Pittsburgh vielleicht einen Big Point landen, um nicht nur in den Polls vertreten zu sein, sondern auch ins BCS-Ranking einzuziehen. Schließlich hätte ich noch das Staatsduell North Carolina bei North Carolina State anzubieten. Im Basketball (da auch sportlich ein Spitzenspiel) ein Straßenfeger, aber auch im Football ein Feststag. Sportlich gilt das Auswärtsteams der Tar Heels als klarer Favorit. NC State zeigte sich in den letzten beiden Spielen aber verbessert. Auf jeden Fall ein schönes Spiel mit regionalem Zündstoff.


NFL hab ich in dieser Woche übrigens noch nicht geschafft. Sorry.
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #84 am: 06. November 2011, 20:37:31 »
College Football - Spieltag 10 - Teil 1

Nun ist es also vorbei… Das Wochenende, an dem der Clash der Titanen stattfand. Das Wochenende, an dem sich zwei weitere Top10 Teams der SEC matchten und an dem zwei weitzere gerankte Teams verloren. Das Wochenende, an dem noch weitere 4 Top25 Teams gegen ungerankte Gegner verloren, was die Niederlagen der Top25 an diesem Wochenende auf stattliche 7 erhöht. In manchen Ligen sind Vorentscheidungen gefallen, in anderen ist der Ausgang offen wie nie. Wo fängt man da an… Logo, beim Clash of the Titans !

Clash of the Titans/”Saban-Bowl”: LSU Tigers @ Alabama Crimson Tide 9:6
Tja… Bei diesem Spiel lohnt sich ein Blick zurück eigentlich immer, vor allem wenn man die LSU-Vorgeschichte des Bama-Coaches kennt. Als die beiden letzte Saison in Baton Rouge aufeinandertrafen, hatten beide gerade ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen - Bama bei South Carolina, LSU gegen Auburn. Für beide Mannschaften stand die Saison auf dem Spiel und LSU beendete die BCS-Träume von Bama mit einem Lauf im letzten Viertel. Nun das Rematch in Tuscaloosa/Alabama. Nr. 1 gegen Nr.2. Und wie erwartet entwickelte sich eine absolute Abwehrschlacht. Drives wurden meist nach spätestens 30 yards eiskalt abgewürgt, gute Offensivaktionen durch Spitzen-Defense-Plays mit Raumverlust für die Offense gleich wieder abgewürgt. Alabama verschoss 5 lange Field Goal Versuche, ging trotzdem zwei Mal mit 3:0 und 6:3 in Führung. Nur um sich jeweils postwendend den Ausgleich zu fangen und dann in der Overtime durch ein Field Goal zu verlieren. LSU bleibt also die Nr.1, besiegt im neunten Spiel das sechste (!!!) Top25-Team und gilt nun endgültig als Meisterkandidat Nr.1. Alabama bleibt durch die knappe Niederlage aber voll im Rennen, könnte vielleicht profitieren, nur so knapp verloren zu haben. Sollten die bisher ungeschlagenen Pac12 und Big12-Teams ihre letzten Conference Duelle verlieren, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sooo gering, dass dieses Duell im National Championship Game eine Renaissance erlebt.

Top25 und Lage in der SEC
Wie ich befürchtet habe, haben meine South Carolina Gamecocks (Nr.9) auswärts in Arkansas (Nr.7) mit 28:44 verloren. Das Ergebnis klingt etwas klarer als das Spiel war. Bis Mitte des letzten Viertels betrug der Rückstand der Gamecocks gerade mal 2 Pünktchen. Zwei späte Touchdowns machten das Ding aber für Arkansas klar. Ungewöhnlich allerdings die große Punktausbeute für beide Teams. Carolina hatte immerhin in den letzten Wochen eine Eisendefense etabliert, offensiv aber wenig gerissen. Schade eigentlich. Arkansas hat somit sogar noch Chancen neben LSU und Alabama um die SEC-Krone mitzuspielen. Das direkte Duell gegen LSU kommt am letzten Spieltag.

Die Niederlage der Gamecocks spült damit die Georgia Bulldogs (Nr.18) an die Spitze der SEC East, obwohl die „Dawgs“ gar kein Conference-Spiel hatten. Gegen New Mexico State aus der schwächeren Western Athletic Conference gewannen sie souverän mit 63:16. Mit einer Niederlage weniger im Conference Play stehen die Bulldogs nun in der East Division vor South Carolina. Bleibt nur zu hoffen, dass Georgia auch ihr Spiel gegen Auburn verliert. Gegen den außerdem letzten verbliebenen SEC Gegner Kentucky dürften die Bulldogs wenig Probleme haben. Kentucky gewann gestern übrigens das Spiel „Schlechteste Mannschaft East gegen schlechtestes Team West“ gegen Ole Miss, spielt aber - wie fast alle SEC Teams - keine Rolle mehr in der Liga. Der Stand sieht so aus:

SEC East                   SEC West
1. Georgia......... 5-1    1. LSU......... 6-0
2. South Carolina.. 5-2    2. Alabama..... 5-1
3. Florida......... 3-4    3. Arkansas.... 4-1


Top25 und Situation in der Big12 und Pac12
Ja, es gibt einen Grund, warum die beiden Ligen zusammen betrachtet warden sollen. Aus beiden Conferences stammen nämlich die letzten beiden ungeschlagenen Teams, die noch im Rennen um die nationale Meisterschaft befinden und die sich heute Abend im BCS-Ranking vor Alabama schieben dürften. Die neue Nr. 2 dürfte die bisherige Nr.3 Oklahoma State werden. Nachdem man das gerankte Kansas State (Nr.14) in einem wilden Shootout mit 52:45 besiegte, dürften die Computer OK State noch mehr lieben als sie das eh schon tun (in fast allen Computerrankings sind die Cowboys für mich etwas unverständlich an Nr.1). Die neue Nr.3 könnte seit gestern Stanford (bisher Nr.4) sein. Problem der Cardinal: Ihr Spielplan scheint nicht so hochkarätig zu sein, wie der der anderen ungeschlagenen Teams. Auch Oregon State wurde mit 38:13 relativ locker abserviert. Man muss also das noch ausstehende große Spiel (gleich mehr) noch gewinnen und definitiv auf mindestens einen Ausrutscher der Konkurrenz warten. Dann winkt die Reise nach New Orleans und die Chance auf die Meisterschaft.

Vor den Erfolg haben die Football-Götter aber den Schweiß (und Tränen,Blut und Knochenbrüche) + einige Stolpersteine gesetzt. Der Stolperstein für OK State bleibt Lokalrivale Oklahoma (Nr.6). Die Sooners sind wieder „on track“, fertigten ein gefährliches Texas A&M Teams mit 45:23 ab. Mit einem Sieg im „Bedlam-Game“ an Thanksgiving könnten die Sooners dem Lokalrivalen a) die Conference-Meisterschaft wegschnappen, b) die nationalen Titelhoffnungen verhageln und c) evtl. selbst noch (bei günstigem weiteren Saisonverlauf) nach New Orleans reisen. Beide Teams müssen bis Ende November ihre Hausaufgaben machen - dann steht einem großen Spiel nichts im Wege.

Der große Stolperstein für Stanford sollte Oregon (Nr.8) sein. Die Ducks haben sich von der Auftaktniederlage gegen LSU wieder prächtig erholt, Washington am Samstag mit 34:17 auswärts abgefidelt und sind auf Kurs Pac12 Championship. In zwei Wochen spielen Stanford und Oregon gegeneinander um den Sieg in der Pac12. Die Chancen für die Ducks auf das NC-Game sind (da man ja schon gegen LSU verloren hat) minimal, da aber dem Pac12-Sieger ein fester Platz im Rose Bowl winkt, sollte der „Trostpreis“ bereits Motivation genug sein.

Ansonsten hat noch das gerankte Big12 Team aus Texas (Nr.21) souverän gegen Lokalrivale Texas Tech verloren. 52:20 der deutliche Endstand. Ja - Texas Tech ist nicht wirklich der Top- Gegner. Aber na ja, Oklahoma hatte eben jene Red Raiders auch unterschätzt und muss jetzt mit der Niederlage leben. Den Longhorns erging es nicht so, durch Niederlagen gegen die beiden Oklahoma-Teams hat Texas aber keine Chancen mehr, in den Kampf um die Big12 einzugreifen.

Achja, in der Pac 12 verlor Arizona State (Nr.19) überraschend beim eigentlich nicht soo starken UCLA mit 28:29 und hat damit einen Kontrahenten im Kampf um die Pac12 South stark gemacht. Ja - dem Sieger aus dem Süden wird gegen Stanford/Oregon keine Chance eingeräumt. Aber eine Teilnahme am allerersten Pac12 Championship Game ist doch auch schon mal was. Nun ergibt sich in der Pac12 folgende Tabellensituation.

Pac12 North                SEC West
1. Stanford........ 7-0    1. USC*........... 4-2
2. Oregon.......... 6-0    2. Arizona State.. 4-2
3. Washington...... 4-2    3. UCLA........... 4-2


Da USC noch eine Bowl-Sperre absitzt, fallen sie als Kontrahent raus. Mit der Niederlage gegen UCLA hat sich Arizona also nen Bärendienst erwiesen, vom möglichen Fall aus dem BCS-Ranking ganz zu schweigen.

Weil der Beitrag nicht so lang werden soll, mach ich hier erst mal Schluß. Teil 2 kommt heute Abend noch...

« Letzte Änderung: 06. November 2011, 22:04:04 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #85 am: 06. November 2011, 21:48:47 »
College Football - Gameday 10 - Teil 2

Top25 + Stand Big Ten
Kommen wir jetzt zur mittlerweile spannensten Conference. Nicht, weil noch Teams im Rennen um das NC-Game sind, sondern weil der Ausgang in beiden Divisionen so offen ist, dass man unmöglich alle möglichen Konstellationen durchspielen kann. Zunächst mal die Ergebnisse der Top25 Teams vom Wochenende: Nebraska (Nr.10) wurde völlig kalt erwischt und unterlag sensationell zu Hause Northwestern mit 25:28. Ebenfalls enttäuschend (ich hab’s immer gewusst - überbewertet !) die Michigan Wolverines (Nr.15) mit einer 16:24 Niederlage in Iowa. Penn State (Nr.16) hatte spielfrei, Michigan State (Nr.17) hatte gegen das schwächere Minnesota zu Hause beim 31:24 Probleme, benötigte 10 Punkte im letzten Viertel um zu gewinnen, gewann aber immerhin. Wisconsin (Nr.20) ließ dagegen Purdue keine Chance, 62:17. Wisconsin is back! Das ganze führt zu folgender Tabellensituation, folgende Teams haben noch realistische

Big Ten Legends              Big Ten Leaders
1. Michigan State.. 4-1      1. Penn State..... 5-0
2. Michigan........ 3-2      2. Ohio State..... 3-2
3. Nebraska........ 4-2      3. Wisconsin...... 3-2
4. Iowa............ 3-2


Bei den Legends also 4 Teams, getrennt durch einen Sieg/Niederlage. Ausgang völlig offen. Es stehen allein noch 4 direkte Duelle der ersten 4 an. Bei den Leaders sieht das Ganze zwar etwas klarer aus - die 5-0 Bilanz von Penn State wurde aber gegen eher schwächere Gegner erzielt. Penn State muss noch gegen beide hinter Ihnen platzierte Rivalen ran, außerdem noch gegen Nebraska. Ich wette, die Nittany Lions werden die Leaders-Division nicht gewinnen! Die beiden Divisionssieger treffen im ersten BigTen Championship Game aller Zeiten aufeinander und spielen den Rose Bowl Teilnehmer aus.

Top 25 + Stand Big East
Die Überschrift ist etwas irreführend. Denn evtl. könnte im neuen BCS-Ranking kein Team der Big East mehr auftauchen. Grund dafür ist die erneute Niederlage von West Virginia (Nr.24), diese Woche zur Abwechslung mal zu Hause mit 35:38 gegen Louisville. West Virginias Platz im Ranking könnte (endlich) Cincinatti einnehmen, die Bearcats bleiben im Conference Play souverän und gewannen beim favoritisierten Pittsburgh mit 26:23. Außerdem kassierte South Florida seine vierte Saisonniederlage hintereinander (17:20 in Rutgers) und UConn setzte sich zu Hause nach einer 14-Punkte-Aufholjagd im letzten Viertel mit 28:21 gegen Syracuse durch. Vier Spiele, 3x durch ein Field Goal entschieden, einmal durch einen TD Unterschied. In dieser Conference ist - abgesehen vom Conference-Sieg von South Florida - wirklich alles möglich. Gut, auch Syracuse hat keine Chance mehr. Ironischerweise waren eben diese South Florida Bulls nach einem 4-0 Saisonstart am höchsten gerankt. Jetzt stehen sie 4-4 (und 0-4 im Conference Play) und zieren mit den anderen Pre-Season Favoriten und dem amtierenden Big East Champion UConn das Ende der Tabelle:

Big East           Conf  gesamt
1. Cincinatti...... 3-0    7-1
2. Louisville...... 3-1    5-4
3. Rutgers......... 3-2    6-3
4. West Virginia... 2-2    6-3
5. Pittsburgh...... 2-2    4-5
6. Connecticut..... 2-2    4-5
7. Syracuse........ 1-3    5-4
8. South Florida... 0-4    4-4

Bemerkenswert: Mit Rutgers hat eines der schlechtesten Teams des Vorjahres bereits 6 Siege overall. Selbst, wenn (und ich bin mir ziemlich sicher, dass das eintritt) Rutgers die Big East nicht gewinnt - die Scarlett Knights sind endlich wieder bowl-eligible. Herzlichen Glückwunsch.

Top 25 - Der Rest
Die gerankten ACC-Topteams Clemson (Nr.11),  Georgia Tech (Nr.23) und West Virginia (Nr.12 - Overrated !!! verdammt noch mal!) hatten spielfrei. Die Teams die im Einsatz waren, haben bis auf Wake Forest mit dem Ausgang der Liga wenig zu tun. Ja - theoretisch ist für Florida State und Virginia noch etwas möglich. Aber praktisch… So viele Pferde können gar nicht vor Apotheken kotzen… Der Stand nach den Spielen vom Wochenende:

ACC- Atlantic                ACC- Coastal
1. Clemson ..........  5-1   1. Virginia Tech ... 4-1
2. Wake Forest ......  4-2   2. Georgia Tech .... 4-2
3. Florida State ....  4-2   3. Virginia ........ 3-2

In der ACC-Atlantic Division  wird die Entscheidung nächste Woche fallen, wenn Wake Forest und Clemson im direkten Duell aufeinandertreffen. Florida State hätte aufgrund der verlorenen direkten Duelle gegen beide vorderen Teams nur noch eine Chance, wenn Wake Forest nächste Woche gewinnt und danach beide noch ihr letztes ACC-Spiel verlieren. Nicht realistisch. Ebenfalls in der nächsten Woche findet das Duell Virginia Tech @ Georgia Tech statt. Der Sieger hat die Coastal Division gewonnen, da leg ich mich fest.
Achja, es gab ja noch das Derby North Carolina @ North Carolina State. Der Gastgeber setzte sich (für mich sehr überraschend) in einem wohl niveauarmen mit 13:0 durch und vermasselte dem Lokalrivalen die letzten zarten Blicke nach oben.


Die drei Non-AQs im Ranking haben sich alle durchgesetzt: Boise State (Nr.) hatte mit UNLV keinen Gegner und gewann souverän und locker mit 48:21. Gleiches gilt für Houston (Nr.13) - ein Fallobst Gegner (UAB) wurd mit 56:13 zerbröselt. Als Fallobst würde ich East Carolina, den Gegner von Southern Miss (Nr.25) zwar nicht bezeichnen, die Golden Eagles gewannen trotzdem sicher mit 48:28.

Außerhalb der Top 25
Der Kampf um die „Commander in Chief-Trophy“ ist entschieden. Nach dem (überraschenden) Sieg der Air Force gegen die Navy vor ein paar Wochen gelang jetzt erwartungsgemäß der Sieg gegen die Army. Nach einer 14-0 Führung der Army nach Viertel 1 spielte nur noch die Luftwaffe. 24 unbeantwortete Punkte in Hälfte 2 zum 24:14 Sieg folgten. Achja, Hawaii bleibt eine Wundertüte. Gegen Utah State gelangen den Warriors 4 TDs im zweiten Viertel zur 28:7 Halbzeitführung. Mit 28 unbeantworteten Punkten (vorher gelang nur noch ein Field Goal) gelang den Aggies aus dem Mormonenstaat, der in dieser Saison schon oft als Außenseiter unter Wert geschlagen wurde die Wende und der Sieg.
« Letzte Änderung: 06. November 2011, 21:57:07 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #86 am: 07. November 2011, 07:42:37 »
Die neuen BCS-Standings / Rankings

BCS  AP  USAT  College           Conf    Record
 1.   1.   1.  LSU               SEC       9-0
 2.   2.   3.  Oklahoma State    Big12     9-0
 3.   4.   4.  Alabama           SEC       8-1
 4.   3.   2.  Stanford          Pac12     9-0
 5.   5.   5.  Boise State       MWC       8-0
 6.   7.   7.  Oklahoma          Big12     8-1
 7.   6.   6.  Oregon            Pac12     8-1
 8.   8.   8.  Arkansas          SEC       8-1
 9.   9.  10.  Clemson           ACC       8-1
10.  10.   9.  Virginia Tech     ACC       8-1
11.  11.  11.  Houston           C-USA     9-0
12.  12.  12.  Penn State        Big10     8-1
13.  15.  15.  South Carolina    SEC       7-2
14.  17.  22.  Kansas State      Big12     7-2
15.  14.  16.  Georgia           SEC       7-2
16.  21.  20.  Texas             Big12     6-2
17.  13.  13.  Michigan State    ACC       7-2
18.  16.  14.  Wisconsin         Big10     7-2
19.  19.  17.  Nebraska          Big10     7-2
20.  24.  25.  Auburn            SEC       6-3
21.  20.  19.  Georgia Tech      ACC       7-2
22.  25.  23.  Southern Miss     C-USA     8-1
23.  23.  18.  Cincinnati        Big East  7-1  new !
24.  22.  21.  Michigan          Big10     7-2 
25.  --.  --.  Baylor            Big12     5-3  new !


Statt Baylor befindet sich im AP-Poll weiterhin USC (sogar an Position 17), die Coaches haben statt Baylor TCU in den Top25. Größter Verlierer des Spieltages ist Nebraska - nach der Sensationsniederlage gegen Northwestern geht’s 9 Ränge runter. Alabama (nur 2 Ränge, noch vor Stanford) und South Carolina (4 Plätze) werden moderat nach unten geschoben. Die spielfreien Teams profitieren natürlich alle von den Niederlagen der anderen Teams. So ziehen Clemson und Virginia Tech (was die Coaches veranlasst, dieses Team so weit oben zu platzieren, ist mir ein Rätsel). Houston kratzt momentan sogar an den Top10. Die beiden Teams, die nach dem Wochenende aus den Top25 fielen, sind wenig überraschend Arizona State und West Virginia. Den „BigEast-Platz“ von WV nimmt nun Cincinnati ein, außerdem kehrt Baylor zurück.

Conference-mäßig sieht das ganze so aus: Die SEC hat 6 Teams im Ranking, alle unter den ersten 20. Mit Baylor kehrt das fünfte Big12-Team zurück, 5 Teams kommen aus der BigTen (allerdings ist das beste Team auf Rang 12 platziert). Die Pac12 verliert einen Vertreter, hat die zwei verbliebenen (Stanford und Oregon) aber unter den Top 7 platziert. Was imho in Ordnung geht – von den hohen Top10 Platzierungen der beiden ACC-Teams (insgesamt  ACC-Teams) kann ich das nicht sagen. Die Conference USA als Non-AQ hat weiterhin zwei Teams im Ranking, die höher platziert sind, als das letzte verbliebe BigEast Team. Aufgefüllt wird dann mit der Nr.5 Boise State aus der Mountain West Conference.
« Letzte Änderung: 07. November 2011, 07:50:26 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #87 am: 08. November 2011, 08:01:42 »
NFL-Spieltag 9

Ein sehr seltsamer Spieltag. Die „early games“, also die Spiele, die Ortszeit 13.00 Uhr angepfiffen werden, waren spätestens Ende des 3.Viertels entschieden. Die Nachmittags und das Abendspiel dagegen waren knapp und teilweise erst in letzter Sekunde entschieden. Immerhin - es gibt nur noch ein siegloses Team in der NFL, es gab einen erneuten Favoritensturz und ein Duell, welches viele (ich nicht) als hasserfüllteste Rivalry im Profifootball ansehen. Die Besonderheiten waren:

Miami Dolphins @ Kansas City Chiefs 31:3
Beide Teams waren mit 0-3 in die Saison gestartet, dann trennten sich die Wege. Miami verlor weiter fleißig, KC gewann 4 mal in Folge. Und just in dem Moment, wo man sich bei den Dolphins schon Gedanken machen könnte, weiter zu verlieren, um im Draft den ersten Pick für Quarterback Andrew Luck zu bekommen, gewinnen die Deppen. Der Sieg war souverän, die Einzelleistungen der „Key Players“ stark. Ersatz-QB Moore mit 240 passing-yards und 2 TD-Pässen, RB Reggie Bush fast mit dem zweiten 100-yard-Spiel in Folge (90 rushing-yards, 50 receiving-yards + ein Rushing-TD), Receiver Brandon Marshall mit einem 100-yard-Spiel. Totale Dolphins-Dominanz. Unfassbar, dass dieses Team in diesem Spiel erst den ersten Saisonsieg holen konnte.

Die weiteren Spiele am Nachmittag, alle ohne große Spannung, da einseitig:

New Orleans Saints vs. Tampa Bay Buccaneers 27:16
Atlanta Falcons @ Indianapolis Colts 31:7
Houston Texans vs. Cleveland Browns 30:12
New York Jets @ Buffalo Bills 27:11
San Francisco 49ers @  Washington Redskins 19:11
Dallas Cowboys vs. Seattle Seahawks 23:13
Cincinnati Bengals @ Tennessee Titans 24:17

Was in den Mittagsspielen an Spannung fehlte, gab es dann nachmittags en masse.

New York Giants @ New England Patriots 24:20
Mit Statistiken gewinnt man kein Footballspiel. New England hatte diese Statistiken, verlor aber in letzter Minute ein eigentlich schon gedrehtes Spiel. 3 Minuten vor dem Schluss der letzte TD-Pass der Patriots zum 20:17, New York war klinisch tot. Wie den Giants dann der letzte Drive + TD 20 Sekunden vor Schluss gelang, werden die New Yorker selbst nicht so richtig wissen.

Denver Broncos @ Oakland Raiders 38:24
3 Viertel sah es so aus, als ob Tim Tebow auf Denver Seite endgültig auf den harten Boden der Tatsachen geholt wird. Keine 50 passing-yards Raumgewinn, die Raiders durchgängig besser. Und dann bringt der Mann einen Pass nach dem anderen an, erläuft als Quarterback selbst 110 yards und führt die Broncos am Ende sogar zu einem 14-Punkte Sieg.

Green Bay Packers @ San Diego Chargers 45:38
Start des Spiels: Führung für San Diego 7:0. Antwort Green Bay - 7:7. Interception-Return Green Bay 14:7. Wieder Interception-Return-TD - 21:7. Im ersten Viertel war die Offense von Green Bay also nur ein Mal auf dem Spielfeld, die Packers führten trotzdem mit 21:7. Danach das Spiel völlig ausgeglichen, es entwickelte sich ein ordentlicher Shootout. Als sich dann 8 Minuten vor Spielende das Spiel entgültig zu Gunsten der Packers zu entwickeln schien (TD zur 45:24-Führung), war San Diego 2 Minuten später wieder auf 7 Punkte heran. Dabei bliebs dann aber…

Arizona Cardinals @ St.Louis Rams 19:13 OT
Ein Spiel, welches St. Louis nie verlieren darf. Arizona eigentlich das ganze Spiel über unterlegen, wenn man aber aus seiner Überlegenheit keine Punkte macht, kann sich der Gegner eben in die Overtime retten.

Baltimore Ravens @ Pittsburgh Steelers 23:20
Das vorhin angesprochene Spiel zweier rivalisierende Städte mit Fans, die sich auf den Tod nicht abkönnen. Und dann ein absolut enger Spielverlauf, ständig wechselnde Führungen, Pittsburgh mit einer Aufholjagd und der Führung bei nicht mal 5 Minuten Spielzeit, nur um 8 Sekunden vor dem Ende noch den spielentscheidenenden Touchdown zu kassieren.

Chicago Bears @ Philadelphia Eagles 30:24
Bei der Startruppe aus Phillie stehen unruhige Wochen bevor. Nach der Heim-Niederlage im letzten Viertel stehen die Eagles zur Saisonhalbzeit mit 3-5 Siegen da. Dabei hatte man die frühe 10:0 Führung der Bears peu a peu ausgeglichen und war mit 24:17 in Führung gegangen. Nur um dann doch noch im letzten Viertel richtig einzubrechen. Nachdem die NY Giants nun auch sensationell in New England gewinnen konnte, haben die Eagles bereits 3 Spiele Rückstand auf den Führenden in ihrer Division. Dem haushohen Pre-Season-Favoriten droht das Nichterreichen der Playoffs.

Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #88 am: 10. November 2011, 10:14:48 »
College Football - Gameday 11 Preview

Wer nach dem letzten Clash-Wochenende mit u.a. dem übergehypten Duell Alabama/LSU gedacht hat, jetzt würde erst mal durchgeatmet, der kennt den College Football nicht. Schließlich sind 3/4 der Regular Season schon rum, es stehen nur noch 3 Spieltage an und die Entscheidungen über Conference- und Divisionsgewinner und Teilnehmer an den BCS-Bowls stehen genau jetzt an!

Top25

Nach der Niederlage von Arizona State sind nur noch zwei Teams der Pac12 Conference in den Top25 vertreten, beide stehe allerdings unter den ersten sieben: Das noch ungeschlagene Stanford (Nr.4) mit einer saisonübergreifenden Serie von 17 Siegen in Folge und Oregon (Nr.7), ebenfalls seit der Niederlage im ersten Saisonspiel gegen LSU seit 8 Spielen „undefeated“. Beide Unis treffen nun aufeinander und die Ausgangslage ist klar: Wenn Stanford gewinnt, steht die Cardinal als Sieger der Pac12 North fest und ist großer Favorit auf den Sieg in der Conference und weiterhin in Wartestellung im Rennen um das National Championship Game. Sollte Oregon gewinnen, reicht Ihnen ein Sieg in den beiden verbleibenden Saisonspielen, um ihrerseits die Division/Conference zu holen.

Spannung steht auch in der SEC East an. Die Nr.13 South Carolina spielt gegen Florida das letzte Conference-Spiel. Danach gilt es zu warten, wie Georgia (Nr.15) gegen seinen letzten ordentlichen Conference-Gegner, die Nr.20 Auburn abschneidet. Die Möglichkeiten sind folgende: a) beide gewinnen oder beide verlieren - die Entscheidung um den Divisionstitel wird vertagt, das Georgia (allerdings gegen das schwache Kentucky) noch ein Conf.-Spiel austrägt. b) Carolina gewinnt und Georgia verliert -> die Gamecocks stehen als Divsionssieger fest. c) Carolina verliert und Georgia gewinnt -> die Bulldogs stehen als Divisionssieger fest. Go Cocks !

Im Westen nichts Neues. Die Nr.1 LSU hat nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Alabama letzte Woche mit dem Gegner Western Kentucky aus der Sun Belt Conference erstmal Zeit durchzuschnaufen. Die Nr.3 Alabama gilt im Spiel gegen Mississippi State zwar ebenfalls als Favorit - leicht wird das Auswärtsspiel bei den Bulldogs aber bestimmt nicht. Gleiches gilt für die Nr. 8 Arkansas. Die Razorbacks treten zu Hause gegen Tennessee an, dürften dieses Spiel nur verlieren, wenn sie den Gegner auf die zu leichte Schulter nehmen. Allerdings zog Arkansas in den letzten 3 Wochen schon 2x gegen schwächere Gegner (Vanderbilt, Ole Miss) buchstäblich erst in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge. Man sollte also gewarnt sein.

Wir bleiben im Osten und wechseln in die ACC. In der Atlantic Division haben 2 Teams realistische Chancen auf den Divisionssieg: Clemson (Nr.9) und völlig überraschend Wake Forest. Beide treffen bereits heute im „Death Valley“ in Clemson/ South Carolina aufeinander. Clemson stünde mit einem Sieg als Sieger Der Sieger sitzt im Fahrersitz im Rennen um die ACC-Atlantic-Krone. In der Coastal Division wird dieses Rennen - realistisch betrachtet - zwischen den beiden übrigen gerankten Teams aus der ACC entschieden. Ebenfalls schon heute Abend darf das imho völlig überschätzte Top10-Team, Virginia Tech (Nr.10) mal zeigen, dass man nicht nur gegen „Fallobst“ gewinnen kann. Auswärts bei der Nr. 21 Georgia Tech gilt es zu bestehen.

Das nächste Duell zweier gerankter Teams steht in der BigTen an. Nachdem die Nr. 19 Nebraska letzte Woche überraschend zu Hause gegen Northwestern verlor, dürfen sich die Huskers keine weitere Niederlage mehr leisten. Da kommt das Auswärtsspiel bei der Nr.12 Penn State natürlich gerade richtig, um die Niederlage letzte Woche wieder gutzumachen. Der Gegner, Penn State, steht sportlich momentan so gut da wie seit Jahren nicht (auch wenn die richtigen Gegner jetzt erst kommen), mit dem Sportlichen beschäftigt sich zwar momentan kaum jemand. Grund dafür ist ein Kindesmißbrauchs-Skandal um einen ehemaligen Defense-Trainer, der jetzt auch die Trainerlegende Joe Paterno nach 45 Dienstjahren als Head Coach - der Mann ist 84 Jahre alt - zum Rücktritt zwingen könnte. Paterno meldete die Gerüchte zwar seinen Vorgesetzten, man wirft ihm aber vor, nicht die Behörden verständigt zu haben. Penn State galt jahrelang so ein bisschen als moralisches „role model“ im College-Football. Diese weiße Weste hat jetzt ein paar hässliche Flecken bekommen.

Die Kontrahenten von Penn State in der BigTen-Leaders-Division sind Ohio State und Wisconsin (Nr.18). Letztere haben auf dem Papier ein relativ leichtes Spiel in Minnesota, sollten aber gewarnt sein. Die Golden Gophers haben sich in den letzten Wochen verbessert gezeigt, verloren gegen hoch eingeschätzte Gegner nur knapp. Wisconsin fegt im Allgemeinen solche Gegner aber vom Platz. Ohio State tritt bei Purdue an, die Boilermakers sind zwar zu Hause stark, trotzdem in diesem Duell klarer Außenseiter. In der Legends Division trifft Michigan State (Nr.17) auswärts auf Iowa. Die Hawkeyes brachten letzte Woche Michigan zu Fall und könnten sich im Falle eines Sieges - sollte Nebraska bei Penn State verlieren - sogar an die Spitze der Division schieben. Die eben angesprochenen Michigan Wolverines (Nr.24) müssen nach der gerade erwähnten Niederlage jetzt in Illinois ran. Wegen der Niederlage gegen Rivale Michigan State, sind die Woverines aber auf Schützenhilfe angeboten. Bei einer weiteren Niederlage dürften sie aber definitiv erstmal aus dem Ranking fliegen.

In der Big 12 hat die Nr.6 Oklahoma spielfrei. Lokalrivale Oklahoma State (Nr.2) muss auswärts bei Texas Tech ran, dem Gegner, der vor 2 Wochen den Sooners ein Bein stellen konnte. Die Cowboys sollten also gewarnt sein, gehen trotzdem als klarer Favorit in dieses Spiel. Die beiden Oklahoma-Teams sind die einzigen beiden, die noch Chancen auf den Big12-Sieg haben. Den spielen sie dann zu Thanksgiving aus - es sei denn, Oklahoma strauchelt noch einmal. Die Verfolger Kansas State (Nr.14) und Texas (Nr.16) wird dabei zum Verhängnis, dass sie beide direkten Duelle gegen die OK-Teams bereits verloren haben. Es geht für beide also nur noch darum, im Ranking so gut wie möglich abzuschneiden. An diesem Wochenende kommt noch hinzu, dass sowohl K-State (gegen Texas A&M) als auch Texas (in Missouri) an diesem Wochenende gegen Schulen spielen, die zum Saisonende die Conference Richtung SEC verlassen. Denen gibt man doch auf diesem Weg gern noch einen mit. Komplettiert wird die Big12 durch das Spiel der wieder gerankten Baylor Bears (Nr.25) beim Klassenletzten Kansas.

Dass in der BigEast alles noch möglich ist, kann man weiter oben ja nachlesen. Letztes Wochenende flog West Virginia aus dem BCS-Ranking. Dafür schaffte Cincinatti (Nr.23) den Einzug. Am Samstag treffen beide im direkten Duell in Ohio aufeinander.

Den Abschluss bilden wie immer die Non-AQs. Dabei hat Boise State (Nr.5) den wohl noch schwersten Gegner in dieser Saison auf dem Plan: Zu Hause treffen die Broncos auf TCU, den amtierenden Rose Bowl Champion, der sich allerdings in einer Übergangssaison befindet, bevor er nächstes Jahr in die Big12 wechselt. Houston (Nr.11) in Tulane und Southern Miss (Nr.22) zu Hause gegen Central Florida komplettieren die Top25 in dieser Woche.

Potentiell nicht uninteressant

In der SEC-East kommt es zum Aufeinandertreffen von Vanderbilt und Kentucky. Beide stehen mit einer Gesamtbilanz von 4-5 da, beide müssen gewinnen, um bowl eligable zu werden. Dem Verlierer droht in der Bowl-Saison nur eine Zuschauerrolle. Bowl eligable ist Rutgers bereits (erneut: RESPEKT !), im Spiel gegen Army könnte man einen Prestige-Sieg der Saisonbilanz hinzufügen. Außerdem treffen beim Spiel Navy @ SMU zwei absolute Traditionsschulen aufeinander.
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Imho

  • Stammposter
  • **
  • Beiträge: 5486
  • 1. Fußballclub Magdeburg
Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #89 am: 14. November 2011, 12:04:25 »
College Football - Gameday 11

Es war wieder einiges los am Samstag. Wir haben zwei ungeschlagene Teams weniger, in einigen Conferences/Divisions ist bereits eine Vorentscheidung gefallen, das BCS-Ranking wurde wieder ordentlich durcheinander gewirbelt.

Top 25
Im Spitzenspiel des Tages konnten die Oregon Ducks (Nr.7) in Stanford (Nr.4) mit 53:30 gewinnen und brachten der Cardinal damit die erste Saisonniederlage bei. Das Ergebnis klingt dabei natürlich deutlicher, als das Spiel wirklich war. Stanford hatte das Spiel sowohl offensiv als auch defensiv eigentlich im Griff. Das Problem und der Hauptgrund für die Niederlage: Turnover und zugelassene Big Plays. Eine starke Defense, die dem Gegner bei den ersten Downs nur zwei, drei yards gönnt, aber im dritten Down dann 25 bis 30 abgibt, hat am ende eben schlechte Karten. Man gewinnt auch nicht, wenn man in der Offense starke, methodische Drives fährt und in Field Goal Range dann den Ball verliert. Da war für Stanford definitiv mehr drin. Damit hat Stanford nur noch Chancen auf den Divisions-Sieg in der Pac12-North, wenn Oregon seine letzten beiden Pac12 Spiele verliert. Gegen USC könnte das vielleicht sogar passieren, am letzten Spieltag im „Civil War“ gegen Oregon State ist das aber relativ unwahrscheinlich.

Auch das Rennen in der SEC East ist wohl entschieden. South Carolina (Nr.13) konnte zwar sein letztes Conference-Game gegen Florida mit 17:12 für sich entscheiden, Georgia (Nr.15) übersprang die letzte wirkliche Hürde Auburn (Nr.20) aber mehr als souverän mit 45:7. Damit müssen die Gamecocks darauf hoffen, dass die Bulldogs gegen Kentucky doch noch straucheln, ich mache mir diesbezüglich aber keine Hoffnungen. Kentucky scheint in diesem Jahr die schlechteste Mannschaft der SEC East zu sein, verlor am Wochenende in Vanderbilt deutlich mit 8:38. Kurios dabei: South Carolina hat jeden Gegner aus der eigenen SEC East geschlagen (Georgia, Kentucky, Tennessee, Vanderbilt, Florida), wird aber diese Conference trotzdem nicht gewinnen können.

Im Westen (der SEC) dagegen nichts Neues. LSU (Nr.1) - 42:9 gegen das unterklassige Western Kentucky, Alabama (Nr.3) -  24:7 gegen Mississippi State und Arkansas (Nr.8) - 49:7 gegen Tennessee lösten ihre Pflichtaufgaben souverän.

Die nächste Mannschaft, die ihre Division sicher hat ist Clemson (Nr.9). Die Tigers machten es gegen Wake Forest aber mal wieder spannend. Erst in den Schlusssekunden wurde per Field Goal die Aufholjagd von WF zunichte gemacht und der Sieg sichergestellt. Die Teilnahme am ACC Championship Game ist damit sicher. Fast sicher scheint der Gegner der Tigers zu sein: Virginia Tech (Nr.10) konnte mit Georgia Tech (Nr.21) endlich auch mal einen ordentlichen Gegner mit 37:26 besiegen, hat die Yellow Jackets damit aus dem Rennen geschmissen. Überraschenderweise bleibt aber tatsächlich noch ein Gegner über: Staatsrivale Virginia, der Duke nach großer Aufholjagd 31:21 besiegen konnte und nun nur eine Niederlage weniger als VT hat. Da das direkte Duell noch aussteht, könnte es noch eine dicke Überraschung geben.

Diese Überraschung durfte jetzt auch die Nr.5 Boise State erleben. Der einzige ordentliche Gegner TCU brachte den Broncos die erste Saisonniederlage bei: 36:35. Für Boise ein Deja Vu, bereits vor einem Jahr verlor man gegen Nevada kurz vor Saisonende, verschoss wie damals ein Field Goal in letzter Sekunde und vergab damit erneut die Chance auf eine Rose Bowl-Teilnahme. Trotzdem könnten die Broncos noch an einem BCS-Bowl teilnehmen. Man ist weiterhin bestes Non-AQ-Team, steht weiterhin unter den besten 16 Teams im BCS-Ranking und wird definitiv besser abschneiden als der Big East Champion. Gefahr droht aber in Gestalt von Houston (Nr.11). Die Cougars gewannen gegen Tulane mit 73:17, haben jetzt zwei schwierigere Gegner (SMU und Tulsa) und würden im Conference USA-Championship wahrscheinlich auf das gerankte Southern Miss (Nr.22) (am Wochenende 30:29) treffen. Wenn die Cougars ungeschlagen blieben, könnten sie auf diesem Weg genügend Respekt und Punkte sammeln, um sich im BCS Ranking vor Boise zu schieben und würden den Broncos damit deren BCS-Platz wegschnappen.

Weil wir die Big East gerade hatten: Das frisch gerankte Cincinatti (Nr.23) verlor zu Hause gegen West Virginia mit 24:21, verschoss dabei ebenfalls ein machbares Field Goal in letzter Sekunde und rutschte als letztes Team der Conference aus dem Ranking. Das Rennen in dieser Conference bleibt damit völlig offen.

Etwas sät in diesem Bericht kommt erst die Big12 dran womit man Oklahoma State (Nr.2) eigentlich Unrecht tut. Die Cowboys fertigten erneut ihren Gegner souverän ab, Texas Tech hatte beim 66:6 nie eine Chance. Die Ausgangssituation hat sich alerdings nicht geändert. OK State bleibt heißester Kandidat auf die Teilnahme am National Championship Game, muss dafür am letzten Spieltag aber Staatsrivale Oklahoma besiegen. Alle weiteren Teams der Big12 sind aus dem Rennen um den Conference-Sieg. Texas (Nr.16) leistete sich zu Hause gegen Missouri sogar die nächste Niederlage (17:5). Beim Spiel Kansas State (Nr.14) gegen Texas A&M gab es den nächsten wilden Shootout, den das gerankte Team mit 53:50 für sich entscheiden konnte. Baylor (Nr.25) brauchte gegen das schlechteste Team der Conference die Overtime und hatte beim 31:30 sogar noch Glück, dass der Underdog bei seinem Touchdown in der Verlägerung eine 2-Point-Conversion versuchte und diese versiebte.

Bleibt also noch die Big10. In der Legends-Division hat Penn State (Nr.12) dabei die erste Conference Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Nebraska (Nr.19) verlor man nach der schlimmsten Woche der Uni-Geschichte mit 17:14. Football war aber nach dem Kindesmissbrauchsskandal der Vorwoche wirklich Nebensache, mit dem geschlossenen, langsamen Einmarsch, dem gemeinsamen Gebet beider Teams vor dem Spiel auf der Spiefeldmitte (ein mucksmäuschenstilles Stadion drumherum) und vielen kleineren Aktionen auf den Rängen und vor dem Stadion, war klar zu sehen, dass Sieg oder Niederlage an diesem Spieltag nicht wirklich eine Rolle spielten. Aber um zum Sportlichen zurückzukommen: Durch die Niederlage von Penn State ist das Rennen bei den Legends wieder völlig offen. Wisconisn (Nr.18, am Wochenende 42:13 Sieg gegen Minnesota) spielt noch gegen Penn State und würde bei einem Sieg  bei gleich viele Niederlagen den direkten Vergleich für sich entschieden haben. Ohio State hat sich durch die 23:26 Overtime-Niederlage in Purdue jetzt aber praktisch aus dem Rennen geschossen.

In der Leaders-Division hat Michigan State (Nr.17) durch den 37:21 Sieg gegen Iowa nun alle Fäden in der Hand, muss seine verbleibenden Spiele nun gewinnen. Sollten die Spartans noch einmal stolpern, stünde Nebraska nach seinem Sieg gegen Penn State (siehe oben) bereit. Die Cornhuskers hätten das direkte Duell gegen Michigan State auf ihrer Haben-Seite, müssen noch mal gegen Michigan (Nr.24) ran. Die Wolverines haben zwei Niederlagen mehr als der Lokalrivale und den direkten Vergleich verloren. Mit anderen Worten: Michigan hat nur noch rein theoretische Chancen. Iowa hingegen ist aus dem Rennen raus.

Ansonsten noch interessant:
Das Duell der beiden Florida-Rivalen aus der ACC zwischen Miami und Florida State konnten Letztere mit 23:19 für sich entscheiden. USC taucht zwar nicht im BCS-Ranking auf (Bowl- und BCS-Sperre), ist aber rein sportlich das dominierende Team der Pac12 South. Zumal sowohl UCLA (6:31 in Utah) als auch Arizona State (27:37 beim Schlusslicht Washington State) ihre Spiele verloren. Es könnte also sein, dass ein 4-Niederlagen-Team die Division im ersten Pac12-Championship Game vertritt. Allerdings scheint dieses Spiel eh wertlos, ähnlich wie vor einer Woche beim Spiel LSU-Alabama sehen es viele so, dass das Oregon/Stanford Spiel schon ein vorweggenommenes Pac12 Finale war!
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...