Der deutsche Handball krankt (jetzt) doch daran, woran die englische Premier League im Fußball leidet: Die beste Liga der Welt mit teuren Stars und Rekordetats lässt eben keine Nachwuchsförderung mehr zu, weil die Vereine eher auf teure Ausländer setzen (müssen), als der eigenen Jugend eine Chance zu geben.
Ausgebildet wird schon, und der Nachwuchs kann auch bei Turnieren überzeugen. 2007 standen sie im WM-Finale, 2009 wurden sie bei der Junioren-WM in Ägypten Weltmeister.
Schon damals wurde aber angemerkt, dass der Großteil des WM-Aufgebots aus der Nachwuchsförderung von Ertligisten stammt bzw. dort unter Vertrag steht, aber nur einer oder zwei bei den Top-Teams der Liga im Team steht. Zur ersten Sieben gehören die Junioren ohnehin nur sehr selten.
Der Vergleich zur PL ist meines Erachtens gut gewählt. Als Unterschied kann man anführen, dass der deutschen Nationalmannschaft in den letzten zehn Jahren Turniergewinne gelangen (EM 2004, WM 2007), während die englische Fußballnationalmannschaft immer noch auf den ersten Titel seit 1966 wartet. Aber das grundsätzliche Problem ist wohl durchaus ähnlich. Übrigens war es auch gerade Heiner Brand der über Jahre hinweg darauf hingewiesen hat.