Was ich ja irgendwie seltsam finde ist, dass alle diskutieren, wie sehr Vereine wie Hoffenheim und Leipzig dem Fußball schaden. Ob jetzt aber die Spiele von Hoffenheim je nach Gegner wenig bis gar keine Quote im TV bringen (das Stadion haben sie ja bis jetzt immer relativ gut gefüllt, obwohl es ja in letzter Zeit nachzulassen scheint, so ohne Erfolg), oder ein Spiel von Augsburg, Fürth usw., was im Endeffekt überregional genau so wenig Leute interessiert, ist doch eher zweitrangig.
Und das die Situation sich jetzt so darstellt, da haben die "Traditionsvereine" mit ihrer Politik des Geldverbrennens ja auch einen sehr großen Teil beigesteuert. Ein Investor wird sich halt eher einen Verein suchen, in dem er seine Leute unterbringen kann und den er selbst steuern kann, als Vereine die wirklich so dämlich sind, einem Thomas Strunz und wie die ganzen Möchtegern-Ulis alle heißen, auch nur einen Euro in die Hand zu drücken (und das mit Recht).
In meinen Augen stellt sich aber nicht die Frage, wie viele Werksvereine die Bundesliga verträgt, denn dass da noch Luft nach oben/unten ist, sieht man ja daran, dass immer noch Rekordumsatz vermeldet werden kann.
Mir macht dann eher Sorgen, dass ein Uli Hoeneß irgendwann mit seiner Forderung auf fruchtbaren Boden stoßen könnte, die Spiele seines Vereins selbst zu vermarkten. Denn dort sehe ich das viel größere Risiko, weil dann Vereine, die international größeren Anklang finden, ihre Einnahmen in einem extremen Verhältnis gegenüber den anderen Vereinen steigern könnten. Denn damit könnte die finanzielle Kluft zwischen den Vereinen so groß werden, dass die 1. Liga in etwa so interessant wird wie die spanische oder englische Liga. Aber da der FC Bayern ja ein Traditionsverein ist, scheint sich da niemand groß drüber aufzuregen. Als Fußballfan zeigt man halt lieber mit dem Finger auf Hoffenheim, dass ist etwas einfacher.