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AutorThema: RB Leipzig  (Gelesen 19718 mal)

Offline Old HFC

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Re: RB Leipzig
« Antwort #570 am: 25. April 2014, 17:04:15 »
Liege ich falsch mit meinem Eindruck, dass die Erstligisten und deren Fans die Seuche noch unterschätzen? Wenn nicht, müsste die Zahl der Unterstützer der Petition eigentlich schneller wachsen.

http://www.change.org/de/Petitionen/dr-reinhard-rauball-dfb-und-dfl-regularien-beim-verein-rasenballsport-leipzig-konsequent-anwenden-und-somit-die-lizenz-zur-2-und-1-bundesliga-verwehren
Das Leben ist rot-weiss !

Offline al_sb_683

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Re: RB Leipzig
« Antwort #571 am: 25. April 2014, 17:28:26 »
Gibt ja auch kein größeres Problem auf der Welt als ein Unternehmen in einer Liga, in der fast alle Teilnehmer mit GmbHs etc. agieren und nur auf ihr Dasein als Verein pochen, wenn es mal wieder finanzielle und juristische Nachteile geben könnte.

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Offline Schwabenpfeil

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Re: RB Leipzig
« Antwort #572 am: 26. April 2014, 11:25:32 »
Gibt ja auch kein größeres Problem auf der Welt als ein Unternehmen in einer Liga, in der fast alle Teilnehmer mit GmbHs etc. agieren und nur auf ihr Dasein als Verein pochen, wenn es mal wieder finanzielle und juristische Nachteile geben könnte.

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Probleme auf der Welt sind natürlich im Bezug auf Fußball immer ein Totschlagargument.  ;)
Zumindest für mich ist es dennoch ein Unterschied, ob ich gegen einen nun als GmbH firmierenden alten Verein spiele, gegen den es schon seit Generationen Duelle gab.
Oder gegen ein sich als "richtiger Verein" ausgebendes Werbeprojekt (RB) kicke.

Mich persönlich interessiert in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, ob ein Verein materielle/finanzielle Ziele verfolgt (das tun sie ja wirklich alle), sondern wie es um die Historie eines Vereins bestellt ist.
Ich schmökere gerne in alten Büchern, interessiere mich für die Geschichte, Geschichten, Namen und Tabellen der Vereine und da ist es zwangsläufig so, dass ich immer eine engere Bindung zu Vereinen habe, die diese bedeutungsvolle Schwere mitbringen.

Natürlich wird jetzt wieder das Argument kommen, dass auch ein 1.FC Nürnberg anno 1920 kein Traditionsverein war und dass der 1.FC Köln als Retortenclub nach dem 2. WK die Vorkriegs-Traditionsvereine verdrängt hat. Aber mich interessiert heute nicht, ob RBL vielleicht in 70 Jahren als Traditionsverein gilt.
Und dieses Plastik-Image haben selbst Bayer Leverkusen in 35 Jahren Bundesliga (mit einem internationalen Titel) und der VfL Wolfsburg in 17 Jahren Bundesliga (mit einer Meisterschaft) nicht wegbekommen.

Wenn ich mir anschaue, wer grade alles unten in der BL rumkrebst, dann befinden wir uns in einer Phase des Umbruchs. Nicht nur weil es u.a. mein VfB ist, sondern auch mit dem 1.FC Nürnberg und dem HSV sind 2 "Große" auf der Kippe. Lautern nicht mehr hochkommt, Köln und Frankfurt fast schon Fahrstuhlmannschaften sind.
In der Bundesliga spielen dann bald eben die Leverkusens, Wolfsburgs, Hoffenheims, Paderborns, RedBulls, Ingolstadts usw. - und da fehlen mir dann eben die Spiele, bei denen ganze Regionen hoffen und bangen. Vereine, bei denen Erfolge und Spieler früherer Tage Ansporn und Last zugleich sind.
Das Trikot tragen zu dürfen, das schon ganz Große getragen haben. Das Emblem zu sehen, das schon vor Jahrzehnten die Brust früherer Helden zierte. -
Das alles wird dem Fußball dann fehlen.
Dieser kollektive Ausnahmezustand im Positiven wie im Negativen - Das Bibbern, Jammern, Kämpfen, Leiden, Freuen, Jubeln von Generationen - macht für mich das aus, was ich am Fußball liebe. Und nicht die Firmierung.

Offline rayoazul

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Re: RB Leipzig
« Antwort #573 am: 26. April 2014, 17:34:41 »
mit dem heutigen Auwaertssieg ist der Scheiss praktisch in der 2. Liga angekommen.

Offline galle

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Re: RB Leipzig
« Antwort #574 am: 26. April 2014, 17:54:49 »
mit dem heutigen Auwaertssieg ist der Scheiss praktisch in der 2. Liga angekommen.

Gut so! Und tschüss.
Es soll Hähne geben, die denken, dass die Sonne morgens aufgeht, weil sie krähen.

Offline al_sb_683

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Re: RB Leipzig
« Antwort #575 am: 26. April 2014, 19:42:37 »
Zumindest für mich ist es dennoch ein Unterschied, ob ich gegen einen nun als GmbH firmierenden alten Verein spiele, gegen den es schon seit Generationen Duelle gab.
Oder gegen ein sich als "richtiger Verein" ausgebendes Werbeprojekt (RB) kicke.

Mich persönlich interessiert in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, ob ein Verein materielle/finanzielle Ziele verfolgt (das tun sie ja wirklich alle), sondern wie es um die Historie eines Vereins bestellt ist.
Ich schmökere gerne in alten Büchern, interessiere mich für die Geschichte, Geschichten, Namen und Tabellen der Vereine und da ist es zwangsläufig so, dass ich immer eine engere Bindung zu Vereinen habe, die diese bedeutungsvolle Schwere mitbringen.

Natürlich wird jetzt wieder das Argument kommen, dass auch ein 1.FC Nürnberg anno 1920 kein Traditionsverein war und dass der 1.FC Köln als Retortenclub nach dem 2. WK die Vorkriegs-Traditionsvereine verdrängt hat. Aber mich interessiert heute nicht, ob RBL vielleicht in 70 Jahren als Traditionsverein gilt.
Und dieses Plastik-Image haben selbst Bayer Leverkusen in 35 Jahren Bundesliga (mit einem internationalen Titel) und der VfL Wolfsburg in 17 Jahren Bundesliga (mit einer Meisterschaft) nicht wegbekommen.

Wenn ich mir anschaue, wer grade alles unten in der BL rumkrebst, dann befinden wir uns in einer Phase des Umbruchs. Nicht nur weil es u.a. mein VfB ist, sondern auch mit dem 1.FC Nürnberg und dem HSV sind 2 "Große" auf der Kippe. Lautern nicht mehr hochkommt, Köln und Frankfurt fast schon Fahrstuhlmannschaften sind.
In der Bundesliga spielen dann bald eben die Leverkusens, Wolfsburgs, Hoffenheims, Paderborns, RedBulls, Ingolstadts usw. - und da fehlen mir dann eben die Spiele, bei denen ganze Regionen hoffen und bangen. Vereine, bei denen Erfolge und Spieler früherer Tage Ansporn und Last zugleich sind.
Das Trikot tragen zu dürfen, das schon ganz Große getragen haben. Das Emblem zu sehen, das schon vor Jahrzehnten die Brust früherer Helden zierte. -
Das alles wird dem Fußball dann fehlen.
Dieser kollektive Ausnahmezustand im Positiven wie im Negativen - Das Bibbern, Jammern, Kämpfen, Leiden, Freuen, Jubeln von Generationen - macht für mich das aus, was ich am Fußball liebe. Und nicht die Firmierung.

Alle Vereine haben sich aber selbst in diese Position befördert, in der sie jetzt sind. Kaiserslautern existiert nur noch durch Gutdünken und Geklüngel regionaler Politik, da der ganze Laden unter normalen Umständen schon gar nicht mehr laufen würde und liegt dem ganzen Land RLP auf der Tasche.
Die anderen Vereine sind halt alle Opfer ihrer jeweiligen Vereinsführungen geworden, in denen dann jeder mal mit rumpfuschen durfte, was dann halt in solchen "Fahrstuhlsituationen" endet, oder wie halt bei Aachen, Offenbach, Saarbrücken etc. in der Insolvenz oder 4. Liga.

Diese "regionale Verbundenheit" sehe ich auch nicht mehr in der Form gegeben, was mehrere Gründe hat. Zum einen werden die Großstädte halt zunehmend eher durch Hin-und-Wegziehen geprägt, zum anderen gibt es nur noch sehr wenige Spieler, die wirklich mit einem Verein verbunden sind, dort alle möglichen Stationen durchlaufen und am Ende halt auch mal eine Zeit von 10+ Jahren bei "ihrem" Verein bleiben. Da finden allein schon im Jugendbereich genügend Wechsel statt, um eine solche Vereinsbindung gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Genau das ist auch der Grund, warum es mir mittlerweile egal ist, welcher Verein jetzt mit welcher Tradition in welcher Liga spielt. Die Spieler gehen da hin, wo das meiste Geld zu finden ist, die Vereine gliedern alles mögliche in GmbHs und sonstige Gesellschaften aus und verkaufen ihre Stadionnamen (vor ein paar Jahren noch ein Aufschrei im Traditionsgebälk, mittlerweile scheißegal).

Was gerade passiert ist das, wofür genau die Traditionsvereine den Weg bereitet haben. Man wollte Wirtschaftsleute in den Vorständen, man wollte Spieler als Angestellte, man wollte Haftungsbeschränkungen, man wollte genau die Vorteile, die auch andere Unternehmen haben. Dann brauchte man mehr Geld und man verkaufte halt den Stadionnamen, die Preisschraube wird ständig nach oben gedreht und irgendwann werden auch neue Werbeflächen auf den Trikots Einzug in den deutschen Fußball halten.
Alles abgesegnet und unterstützt durch DFL/DFB und alle anderen Verbände, die ja auch Ligasponsoren, Pokalsponsoren etc. mit in's Boot holen.

Schau dir doch mal die ganzen Leute an, die bei Bayen im Aufsichtsrat sitzen. Alles Verantwortliche von Adidas, Telekom, Audi, VW.
Mit allen diesen Produkten (Sportartikel, Telekommunikationsdienste, Fahrzeuge etc.) könnte ich also potentiell den FC Bayern unterstützen, ob mir das gefällt oder nicht, ob ich das möchte oder nicht, einfach weil es halt durch die ganzen Verstrickungen so ist.

Die meisten Profivereine scheißen mittlerweile auf ihre Fans, würden kritische Stimmen gerne aus dem Stadion haben und durch Klatschpappen und reine Merchandise-Käufer ersetzen. Wo soll denn da bitte noch die Leidenschaft herkommen, eine GmbH noch bedingungslos zu unterstützen? Nur weil vor Jahren mal Leute, die wir nicht mal haben spielen sehen, jahrelang für denselben Verein gespielt haben?

Fußball ist spätestens ab Liga 4 ein Geschäft, "Vereine" sind die Anbieter von Dienstleistungen, Veranstaltungen, Events oder wie auch immer man das bezeichnen will, was im Stadion stattfindet.
Jetzt kommen halt neue Dienstleister hinzu, die halt nicht ihr Geld in vorhandene Strukturen stecken wollen, sondern sich auf eigene Faust einen Anbieter ihrer Dienstleistungen zusammenstellen möchten. Wo ist da das eigentliche Problem?
Mir ist Red Bull Leipzig auch nicht wirklich sympathisch, aber ich sehe nicht, wo aufgrund anderer Mitgliedsbeiträge oder der Vereinssatzung noch irgendwo im Profifußball ein Umbruch stattfinden würde.
Ist es schlimmer, wenn Red Bull keine Mitglieder im Verein haben möchte, oder wenn Uli Hoeneß den Mitgliedern und Fans über's Maul fährt, ihnen ihren Platz in seiner Weltordnung erklärt (hinter den VIP-Logenbesitzern und den Sponsorenfreunden) und trotzdem auf sie einen großen Haufen scheißt?

Offline Schwabenpfeil

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Re: RB Leipzig
« Antwort #576 am: 27. April 2014, 17:50:17 »
Zumindest für mich ist es dennoch ein Unterschied, ob ich gegen einen nun als GmbH firmierenden alten Verein spiele, gegen den es schon seit Generationen Duelle gab.
Oder gegen ein sich als "richtiger Verein" ausgebendes Werbeprojekt (RB) kicke.

Mich persönlich interessiert in diesem Zusammenhang überhaupt nicht, ob ein Verein materielle/finanzielle Ziele verfolgt (das tun sie ja wirklich alle), sondern wie es um die Historie eines Vereins bestellt ist.
Ich schmökere gerne in alten Büchern, interessiere mich für die Geschichte, Geschichten, Namen und Tabellen der Vereine und da ist es zwangsläufig so, dass ich immer eine engere Bindung zu Vereinen habe, die diese bedeutungsvolle Schwere mitbringen.

Natürlich wird jetzt wieder das Argument kommen, dass auch ein 1.FC Nürnberg anno 1920 kein Traditionsverein war und dass der 1.FC Köln als Retortenclub nach dem 2. WK die Vorkriegs-Traditionsvereine verdrängt hat. Aber mich interessiert heute nicht, ob RBL vielleicht in 70 Jahren als Traditionsverein gilt.
Und dieses Plastik-Image haben selbst Bayer Leverkusen in 35 Jahren Bundesliga (mit einem internationalen Titel) und der VfL Wolfsburg in 17 Jahren Bundesliga (mit einer Meisterschaft) nicht wegbekommen.

Wenn ich mir anschaue, wer grade alles unten in der BL rumkrebst, dann befinden wir uns in einer Phase des Umbruchs. Nicht nur weil es u.a. mein VfB ist, sondern auch mit dem 1.FC Nürnberg und dem HSV sind 2 "Große" auf der Kippe. Lautern nicht mehr hochkommt, Köln und Frankfurt fast schon Fahrstuhlmannschaften sind.
In der Bundesliga spielen dann bald eben die Leverkusens, Wolfsburgs, Hoffenheims, Paderborns, RedBulls, Ingolstadts usw. - und da fehlen mir dann eben die Spiele, bei denen ganze Regionen hoffen und bangen. Vereine, bei denen Erfolge und Spieler früherer Tage Ansporn und Last zugleich sind.
Das Trikot tragen zu dürfen, das schon ganz Große getragen haben. Das Emblem zu sehen, das schon vor Jahrzehnten die Brust früherer Helden zierte. -
Das alles wird dem Fußball dann fehlen.
Dieser kollektive Ausnahmezustand im Positiven wie im Negativen - Das Bibbern, Jammern, Kämpfen, Leiden, Freuen, Jubeln von Generationen - macht für mich das aus, was ich am Fußball liebe. Und nicht die Firmierung.

Alle Vereine haben sich aber selbst in diese Position befördert, in der sie jetzt sind. Kaiserslautern existiert nur noch durch Gutdünken und Geklüngel regionaler Politik, da der ganze Laden unter normalen Umständen schon gar nicht mehr laufen würde und liegt dem ganzen Land RLP auf der Tasche.
Die anderen Vereine sind halt alle Opfer ihrer jeweiligen Vereinsführungen geworden, in denen dann jeder mal mit rumpfuschen durfte, was dann halt in solchen "Fahrstuhlsituationen" endet, oder wie halt bei Aachen, Offenbach, Saarbrücken etc. in der Insolvenz oder 4. Liga.

Diese "regionale Verbundenheit" sehe ich auch nicht mehr in der Form gegeben, was mehrere Gründe hat. Zum einen werden die Großstädte halt zunehmend eher durch Hin-und-Wegziehen geprägt, zum anderen gibt es nur noch sehr wenige Spieler, die wirklich mit einem Verein verbunden sind, dort alle möglichen Stationen durchlaufen und am Ende halt auch mal eine Zeit von 10+ Jahren bei "ihrem" Verein bleiben. Da finden allein schon im Jugendbereich genügend Wechsel statt, um eine solche Vereinsbindung gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Genau das ist auch der Grund, warum es mir mittlerweile egal ist, welcher Verein jetzt mit welcher Tradition in welcher Liga spielt. Die Spieler gehen da hin, wo das meiste Geld zu finden ist, die Vereine gliedern alles mögliche in GmbHs und sonstige Gesellschaften aus und verkaufen ihre Stadionnamen (vor ein paar Jahren noch ein Aufschrei im Traditionsgebälk, mittlerweile scheißegal).

Was gerade passiert ist das, wofür genau die Traditionsvereine den Weg bereitet haben. Man wollte Wirtschaftsleute in den Vorständen, man wollte Spieler als Angestellte, man wollte Haftungsbeschränkungen, man wollte genau die Vorteile, die auch andere Unternehmen haben. Dann brauchte man mehr Geld und man verkaufte halt den Stadionnamen, die Preisschraube wird ständig nach oben gedreht und irgendwann werden auch neue Werbeflächen auf den Trikots Einzug in den deutschen Fußball halten.
Alles abgesegnet und unterstützt durch DFL/DFB und alle anderen Verbände, die ja auch Ligasponsoren, Pokalsponsoren etc. mit in's Boot holen.

Schau dir doch mal die ganzen Leute an, die bei Bayen im Aufsichtsrat sitzen. Alles Verantwortliche von Adidas, Telekom, Audi, VW.
Mit allen diesen Produkten (Sportartikel, Telekommunikationsdienste, Fahrzeuge etc.) könnte ich also potentiell den FC Bayern unterstützen, ob mir das gefällt oder nicht, ob ich das möchte oder nicht, einfach weil es halt durch die ganzen Verstrickungen so ist.

Die meisten Profivereine scheißen mittlerweile auf ihre Fans, würden kritische Stimmen gerne aus dem Stadion haben und durch Klatschpappen und reine Merchandise-Käufer ersetzen. Wo soll denn da bitte noch die Leidenschaft herkommen, eine GmbH noch bedingungslos zu unterstützen? Nur weil vor Jahren mal Leute, die wir nicht mal haben spielen sehen, jahrelang für denselben Verein gespielt haben?

Fußball ist spätestens ab Liga 4 ein Geschäft, "Vereine" sind die Anbieter von Dienstleistungen, Veranstaltungen, Events oder wie auch immer man das bezeichnen will, was im Stadion stattfindet.
Jetzt kommen halt neue Dienstleister hinzu, die halt nicht ihr Geld in vorhandene Strukturen stecken wollen, sondern sich auf eigene Faust einen Anbieter ihrer Dienstleistungen zusammenstellen möchten. Wo ist da das eigentliche Problem?
Mir ist Red Bull Leipzig auch nicht wirklich sympathisch, aber ich sehe nicht, wo aufgrund anderer Mitgliedsbeiträge oder der Vereinssatzung noch irgendwo im Profifußball ein Umbruch stattfinden würde.
Ist es schlimmer, wenn Red Bull keine Mitglieder im Verein haben möchte, oder wenn Uli Hoeneß den Mitgliedern und Fans über's Maul fährt, ihnen ihren Platz in seiner Weltordnung erklärt (hinter den VIP-Logenbesitzern und den Sponsorenfreunden) und trotzdem auf sie einen großen Haufen scheißt?

Ich stimme Dir in fast allem zu.
Aber als alter Fußballromantiker kann und will ich meine Nostalgie da einfach nicht abstellen.
Und da werden mir - trotz aller rationalen Argumente - solche Neuerscheinungen wie RedBull immer wesentlich negativer aufstoßen als eine GmbH ein Verein mit Historie.
Fußball ist für mich emotional, daher gelten für mich hier keine Argumente.  [dummdidum] ;)
« Letzte Änderung: 27. April 2014, 17:59:13 von Schwabenpfeil »

Offline galle

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Re: RB Leipzig
« Antwort #577 am: 27. April 2014, 18:44:20 »
Fußball ist für mich emotional, daher gelten für mich hier keine Argumente.  [dummdidum] ;)

Denen fehlt die Seele, ganz einfach. Und die werden sie auch nie haben, vom Leid wohl nie was erfahren.
Ganz negieren kann man sie nicht, aber missachten klappt ganz gut.
Es soll Hähne geben, die denken, dass die Sonne morgens aufgeht, weil sie krähen.

Offline Schwabenpfeil

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Re: RB Leipzig
« Antwort #578 am: 27. April 2014, 19:59:32 »
"Seelenlos"! Das bringt's auf den Punkt! Das Wort hat mir gefehlt. Danke, galle! ;)



Offline Sujo96

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Re: RB Leipzig
« Antwort #579 am: 27. April 2014, 23:45:25 »
So ist es. Da fehlt etwas, was ich bei einem Spiel gegen Borussia Dortmund oder gegen Kaiserslautern oder den Hamburger SV eben spüre. Aber da hat der al_sb recht! wir sind eine aussterbende Spezies. Der großen Mehrheit im Stadion ist das inzwischen Wurscht. Ein Kind kauft alle Anteile an der KGaA, der e.V. hat dann nix mehr mit der Fußballfirma am Hut, nicht mal mehr die Rechte am eigenen Namen. Aber hey, Hauptsache weiter erste Liga und ab und an Europapokal. Was interessiert die Leute da Der Hannoversche Sportverein oder seine Tradition?
Kind muss weg! Dufner raus!

Offline KoGo

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Re: RB Leipzig
« Antwort #580 am: 28. April 2014, 06:26:59 »
Ich sehe es noch ein bisschen anders.
Ohne hier jemandem auf den Schlips treten zu wollen, aber die Tradition eines Vereins ist ja immer auch eine sehr subjektive Wahrnehmung. Das gerne gebrachte Beispiel sind dann die jeweiligen Gründungsjahre vom 1.FC Köln und von Bayer 04 und die trotzdem entgegengesetzt verlaufene "Traditionsvereins"-Wahrnehmung.
Auch den Hinweis auf die Vereinsstruktur finde ich unpassend, weil es in meinen Augen so ist, dass die wenigsten Vereine im Profifußball GELEBT werden. Das wiederum liegt natürlich an den Vereinsmitgliedern selber, aber da sind halt viele im eigenen Verein genau die "Kundschaft", die hier an anderer Stelle den Stadionbesuchern hinterhergeschmissen wird.
Ich finde tatsächlich, dass die verbreitete Antipathie gegen Bayer, Wolfsburg, ja selbst gegen Hoffenheim viel von Folklore hat. Ähnlich der in weiten Teilen der Republik existierenden Bayern-Antipathie sulen sich hier einfach viele Leute in der vorhersehbar eintretenden Zustimmung ihrer Mitmenschen, gleiches trifft man ja auch gerne bei Cristiano Ronaldo und Lothar Matthäus oder traf es früher bei David Beckham.
Ich empfinde die oben genannten genauso viel oder wenig öde wie ihre Pendants aus dem "Traditions"-Lager. Dort stehen nämlich neben den Branchenführern ein Haufen Vereine, die auch nur lokale Begeisterungen auslösen, oder aber die Herzen derer erwärmen, deren Fokus immer auf der Bundesliga lag, was zumindest bei mir nicht der Fall ist.
Hannover 96 und der VfL Wolsburg sind aus meiner Sicht ähnlich interessant. Nämlich eher nicht.


Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen den altgedienten "Plastikklubs" und RB Leipzig. Der Unterschied liegt daran, dass die Alten sehr wohl die Spielregeln grundsätzlich akzeptiert haben. Mir ist sehr wohl bewusst, dass böse Geschichten über die Vefahrensweise von VW mit seinen Zuliefereren und den VfL-Sponsorenverträgen im Umlauf sind, aber grundsätzlich wollte man in WOB immer DAZUGEHÖREN.
Man wollte sein wie die anderen. Und wenn es nur wie Hannover ist.
Wolfsburg ist der, der sich auf der Party mit dem Bier in der Hand neben dich stellt. Magst du nicht. Er macht es trotzdem. Und Bayer und Hoffenheim stellen sich daneben.


RB Leipzig will sich nicht auf der Party neben dich stellen. Auch nicht neben einen anderen. Die sind auf der Party, weil sie da Zeugens vertickern wollen. Und das macht sie zu Parias. Und das macht die, die jetzt da hinrennen, zu Drogensüchtigen, für die ich keine positiven Gefühle eintwickeln kann. Und ich werde ganz sicher nie, wie bei Hoffenheim in dieser Saison, eine wenn auch  widerwillige Sympathie für die Spielweise entwickeln können.


Offline Schwabenpfeil

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Re: RB Leipzig
« Antwort #581 am: 28. April 2014, 09:11:22 »
Du hast sicher in vielem recht.

Nur in diesem Punkt unterstellst Du vielen Fußballfans Kalkül. Und das glaube ich einfach nicht. Fußball ist viel zu emotional, um es von einer etwaigen Zustimmung anderer abhängig zu machen.

Ich finde tatsächlich, dass die verbreitete Antipathie gegen Bayer, Wolfsburg, ja selbst gegen Hoffenheim viel von Folklore hat. Ähnlich der in weiten Teilen der Republik existierenden Bayern-Antipathie sulen sich hier einfach viele Leute in der vorhersehbar eintretenden Zustimmung ihrer Mitmenschen

Ich für meinen Teil zumindest hoffe auch im stillsten Kämmerlein, dass Vereine wie Wolfsburg oder Hoffenheim untergehen (was sie aber natürlich nicht tun). Bayer nehme ich mal ein bißchen aus.
Ich stelle hingegen sogar fest, dass gerade meine Antipathie oft nicht verstanden wird. Somit ist in diesen Fällen grade nicht von Zustimmung zu sprechen. Häufig kommt dann eben das Argument, dass "neue" Vereine Wolfsburg oder Hoffenheim der Bundesliga doch gut täten und besser bekämen als immer die selben alten Clubs.

BTW: Gerade unter Fußballfans ist es doch en vogue, eine unorthodoxe Meinung zu zu haben.  ;)

Gegen die Bayern hab ich überigens gar nix mehr. Die sind mir wurscht, da zu weit weg. International (wie morgen Abend) drücke ich ihnen die Daumen, national bin ich - vom Gegner abhängig - mal für oder mal gegen sie. Klar, wenn sie mal verlieren, ist es auch ganz nett.  [zwinger]
Der HASS, wie ich ihn noch vor 15, 20 Jahren gegenüber den Bayern empfunden habe, ist aber irgendwie weg.  [noplan]
« Letzte Änderung: 28. April 2014, 09:13:05 von Schwabenpfeil »

Offline Old HFC

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Re: RB Leipzig
« Antwort #582 am: 28. April 2014, 09:39:22 »
Mal unabhängig von dem Begriff Tradition besteht zwischen RasenBallsport und allen anderen - ja welchen Begriff soll man jetzt benutzen? - Teilnehmern an fußballerischen Wettbewerben, ein entscheidender Unterschied: Die Firma ist der Verein. Und sie ist es ausschließlich zum Zwecke des Verkaufs ihrer Produkte.
Selbst beim auch fragwürdigen Hoffenheim ist es anders. Da hat Hopp selbst mal in deren Jugend gespielt. RasenBallsport hat mit Leipzig hingegen Nullkommanix zu tun, außer dass es die passenden Rahmenbedingungen für die Werbeplattform bietet.
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Offline galle

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Re: RB Leipzig
« Antwort #584 am: 01. Mai 2014, 20:03:31 »