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AutorThema: Le centième Tour de France  (Gelesen 1433 mal)

Offline Imho

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Le centième Tour de France
« am: 28. Juni 2013, 18:17:07 »
Es ist soweit. Nach 110 Jahren feiert das größte Radsportereignis der Welt Jubiläum. Zum einhundertsten Mal geht es - in diesem Jahr ausschließlich - über Frankreichs Straßen. Und das bereits sehr früh im Jahr - schon morgen geht es los ! Auch wenn die Nebengeräusche, vor allem durch die Herren Ullrich und Armstrong in den deutschen Medien hundert mal mehr Platz einnehmen, als diese spektakuläre Tour - ich freu mich auf dieses Ereignis nicht weniger als in den Vorjahren.

Die Strecke
100 Jahre TdF - da sollte man die ganze Grande Nation doch schon mehrfach durchfahren haben! Falsch! Es gibt ein Gebiet, welches 99 Mal aus logistischen Gründen links liegen gelassen wurde: Korsika. Das holt die Tour in diesem Jahr gleich im großen Maßstab nach. Mit dem Grande Depart - der Auftaktetappe - und den beiden folgenden Etappen wird die Insel mal komplett kreuz und quer durchfahren. Es geht los ohne Prolog und mit einer total flachen Etappe von Porto-Vecchio nach Bastia, welche den Sprintern nach langer Zeit mal wieder die Chance auf das Maillot Jaune für einen Tag gibt. Denn schon auf der zweiten Etappe nach Ajaccio bekommen die Klassikerfahrer und Favoriten das Heft des Handelns in die Hand. Nach vier Bergwertungen - 2x Kat. 2 und 2x Kat.3 - werden wohl nicht mehr viele Sprinter übrig bleiben. Ebenfalls 4 Bergwertungen (1x K4, 2x K3 und kurz vor dem Etappenende 1x Kat2) bietet die dritte Korsika-Etappe. Interessanter war ein Tourstart selten.

Und so interessant bleibt es auch, nachdem man auf's Festland kommt. Denn bereits auf der 4.Etappe steht ein kurzes Mannschaftszeitfahren in Nizza an - eine Stadt die sonst auch sehr selten auf dem TdF-Plan steht. Es folgen zwei Sprinteretappen , die an der Mittelmeerküste entlang in Marseille und Montpelier enden. Eine bergige Etappe nach Albi bildet den Übergang, bevor es am nächsten Wochenende in den Pyrenäen so richtig zur Sache geht. Hervorzuheben wäre hier am Samtag die Bergankunft der ersten Kategorie in Ax 3 Domaines mit vorheriger Überfahrt des ersten HC-Berges dieser Tour (Col de Pailhères). Am Sonntag gibt es dann vor dem Ruhetag die Pyrenäen-Königsetappe mit 4 Kat1 Anstiegen (u.a. der Portet-d'Aspet und der Peyresourde).

Gleich nach dem Ruhetag dürften die Sprinter, die die Berge überstanden haben, noch einmal gute Siegchancen haben, bevor des erste Zeitfahren von Avranches nach Mont Saint-Michel über insgesamt nur 33km ansteht. Wenn es in den Pyrenäen keine großen Abständen unter den Favoriten geben sollte, kann es hier für manche böse werden. Auf jeden Fall wird der Träger des gelben Trikots dieses mindestens 3 Tage tragen - bis zur nächsten Knalleretappe. Diese ist die längste Etappe dieser Rundfahrt und endet zudem noch auf dem Mt. Ventoux. Das sollte als Beschreibung eigentlich genügen. Halt, eine Besonderheit gibt es noch: Diese Etappe findet am 14.Juli statt. Allons enfants de la Patrie, le jour de gloire est arrivé!

Nach einem Ruhetag, gibt es wieder eine klassische Überführungsetapp nach Gap. Danach das zweite Einzelzeitfahren - auf einem Kurs über 32 km mit zwei Kat.2-Anstiegen, auf dem es nur bergauf oder bergab geht. Und wer denkt, das war schon ziemlich heftig, darf nun noch mal kurz Luft holen: Es geht in die Alpen.

Traditionell wird bei der Tour entweder der Ventoux gefahren oder der Klassiker nach Alpe d'Huez. In ganz besonderen Jahren standen beide Etappenziele auf dem Programm. Kann man das also noch überbieten? Oh ja. Denn gleich am Tag nach dem zweiten Zeitfahren geht es gleich zweimal nach Alpe d'Huez! Bedeutet: Die 21 Kurven hoch, eine ziemlich riskante und schlecht ausgebaute Abfahrt wieder runter und weils so schön war, nochmal die knapp 14km mit durchschnittlich 8,1% Steigung hoch. Für die Fans am Berg ein Traum, für die meisten Fahrer einfach nur der Wahnsinn. Zumal Tony Martin nicht der einzige Fahrer ist, der diese Streckenführung und vor allem die Abfahrt nach, hart kritisiert haben. Und weil das alles noch nicht genug ist, folgen zwei weitere Alpenetappen. Die Etappe nach Le Grand Bornard führt u.a. über den Glandon (HC) und den Madeleine (HC) bevor es am direkten Samstag vor der Fahrt nach Paris noch einmal eine Bergankunft in Annecy gibt.

Bleibt am Ende nur noch die Ehrentour des Siegers auf den Champs Elysees. Nichts neues, außer dass diese Etappe vor der historischen Kulisse von Versailles startet und bei den Ehrenrunden auf dem Champs Elysees nicht vor dem Arc de Triomphe abgebogen wird, sondern dieser jeweils umrundet wird. Nach 11 Runden wird es dann zum traditionellen Kampf der Sprinter kommen.

Allein beim Schreiben dieser Zeilen geht das Kribbeln los. Ich hoffe, ich schaffe bis morgen noch die Favoritenvorstellung und die Vorstellung der deutschen Teilnehmer.
« Letzte Änderung: 28. Juni 2013, 18:28:06 von Imho »
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Offline Kaleun

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #1 am: 28. Juni 2013, 18:21:10 »
 [freuuu]

Ich freu mich.

Imho, leg los.

Wo kann man denn die Tour dieses Jahr im TV verfolgen ?


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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #2 am: 28. Juni 2013, 18:27:22 »
Soweit ich weiß, so wie im letzten Jahr... Eurosport... ARD und ZDF schmollen noch (bzw. tun so lange so, bis ein neuer deutscher Superstar auftaucht  [schweigg] )

Vorläufiger Sendeplan
« Letzte Änderung: 28. Juni 2013, 18:29:13 von Imho »
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Offline Matti

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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #4 am: 29. Juni 2013, 08:51:21 »
Zitat
Der Verband reagierte mit dieser spektakulären Entscheidung, die auch für alle zukünftigen Touren gelten soll, auf ein Interview des ehemaligen Radsportprofis Lance Armstrong, der gegenüber der französischen Zeitung Le Monde sagte, ohne Doping lasse sich die Tour nicht gewinnen.

Armstrong hat das auf die Frage geantwortet, ob zu seiner Zeit ein Sieg bei der Tour ohne Doping möglich gewesen wäre.
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Offline Rattenfänger

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Le centième Tour de France
« Antwort #5 am: 29. Juni 2013, 09:02:50 »
Müsste es nicht "La" statt "Le" im Threadtitel heißen?
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Offline badman

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #6 am: 29. Juni 2013, 10:06:54 »
La tour eiffel. Turm ist im Französischen weiblich, während Tour männlich ist, also Le.
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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #7 am: 29. Juni 2013, 10:09:23 »
Nach deutscher Grammatik vielleicht... Meine Schulfranzösisch-Kenntnisse sind jetzt nicht mehr so, dass ich das Geschlecht jedes französischen Substantivs kenne. Aber ich denke, die Franzosen werden da etwas schlauer sein ;) :

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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #8 am: 29. Juni 2013, 12:57:32 »
Die Tour Favoriten 2013

Ich kann mir nicht helfen: Diese Tour + Vorgänger erinnert mich stark an die beiden Auflagen von 1996 und 1997. Damals (1996) gewann Bjarne Rijs nach vielen Rückschlägen in den Vorjahren, gefolgt von dem damals noch relativ unbekannten Jan Ullrich. Damals gab es schon viele, die der Meinung waren, Ullrich hätte ohne Helferaufgaben diese Tour bereits gewinnen können. Was dann 1997 geschah, weiß wohl jeder.

Dieses Jahr ist es fast ähnlich. Der Hauptkonkurrent des amtierenden Tour-Champion Bradley Wiggins war letzter Jahr Chris Froome. Dieser musste 2012 bereits mehrfach zurückgepfiffen werden, viele waren der Meinung, er hätte in den Bergen Wiggins attackieren können. Dieses Jahr ist Froome Kapitän des Sky Teams, ein Team, welches bei vielen Rundfahrten in diesem Jahr absolut dominiert hat. Anders als 1997, als Bjarne Rijs als Titelverteidiger weiterhin offiziell Kapitän des Telekom-Teams war, ist Froome aber der unbestrittende Leader bei Sky. Das geht wohl auch nicht anders - denn Bradley Wiggins hat nach Problemen beim Giro seine Tour Teilnahme abgesagt. Die Jubiläums-Tour findet also ohne den Titelverteidiger statt. Froome hat alle Stärken, die man für einen Toursieger braucht. Er klettert sehr gut, er wurde letztes Jahr nur von Wiggins im Zeitfahren bezwungen und er hat das bereits als dominant beschriebene Sky-Team an seiner Seite. Ein Team, das nach dem Abgang von Mark Cavendish voll auf ihn ausgerichtet ist. Als Schwäche könnte man nur sein taktisches Gespür sehen, Froome hat u.a. bei der Vuelta 2011 bereits eine riesige Siegchance durch taktische Schwächen (zu frühe Angriffe und zu geringe Beachtung des späteren Siegers Cobo) einen Grand-Tours-Sieg vergeben. Ein Toursieg würde die unglaublich erfolgreiche Saison des aus Kenia stammenden Briten die Krone aufsetzen. Bisher gewann er in diesem Jahr schon die Tour de Romandie, das Criterium International, die Tour of Oman und die Dauphine Libere.

Für viele Experten ist deshalb der zurückgekehrte Alberto Contador der große Favorit für Gelb in Paris. Für ihn spricht aber - neben seinen unbestrittenen Fähigkeiten am Berg und im Zeitfahren - im Duell mit Froome hauptsächlich die Erfahrung von drei zwei Toursiegen + zwei einem Giro- und zwei Vuelta-Siegen (den letzten Vuelta Sieg gab es nach seinem Comeback im letzten Jahr). Das Saxo-Bank Team ist mit Ausnahme des Sprinters Daniele Benati voll auf ihn ausgerichtet, wurde im Winter u.a. mit Michael Rogers, Roman Kreuziger und Nicolas Roche verstärkt, dazu kommen u.a. Kletterer Jesus Hernandz, Benjamin Noval und Sergio Paulinho. Das klingt schon nicht schlecht. Bei der Dauphine Libere, einer Rundfahrt, die von vielen als bester Test für die Tour angesehen wird, hat Contador gegen den Gesamtsieger Froome bereits eine Niederlage einstecken müssen. Nur Bluff des Spaniers oder bereits ein Fingerzeig der Kräfteverhältnisse bei der Tour 2013?

Kann Cadel Evans in dieses Duell eingreifen? Der Tour-Sieger von 2011 ist im Zeitfahren seinen jüngeren Gegnern sicher nicht unterlegen, dürfte in den Bergen aber mit 36 Jahren klare Nachteile haben. Sollte Evans der Sieg gelingen, würde er sich zum ältesten Toursieger in der 110-jährigen Geschichte der Tour krönen. Ich wünsche ihm diesen Erfolg auf jeden Fall, glaube aber leider nicht daran. Nicht nur, weil er mit dem jungen Amerikaner Teejay Van Garderen bereits einen Nachfolger im Team hat, der nach seiner guten Tour 2012 und einer starken 2013er Saison (u.a. Sieg bei der Kalifornien Rundfahrt) bereits mit den Hufen scharrt. Van Garderen muss meines Erachtens zwar noch den letzten Schritt machen, aber sollte Evans seinen obligatorischen Einbruch (den er bis auf das Jahr 2011 immer hatte) bekommen, könnte die Kapitänsrolle im BMC-Team schnell wechseln.

Ich persönlich bin richtig gespannt auf den Girosieger von 2012 - Ryder Hesjedal. Der Kanadier fuhr 2012 - trotz Giro-Sieges - eine sehr gute Tour, bis ihn das Sturzpech stoppte. Hesjedal hat in diesem Jahr den Giro als "Aufwärm"-Rundfahrt genutzt und sich komplett auf die Tour konzentriert.

Die Tour-Strecke mit vier Bergankünften, vielen mittelschweren Etappen und wenigen Zeitfahrkilometern sollte einem Fahrer wie Joaquim Rodriguez gut entgenkommen. Für den Spanier wird es auch langsam Zeit für einen Grand-Tours Sieg, nachdem er bei diversen Vueltas und dem letztjährigen Giro die Gesamtsiege klar verpasste. Rodriguez hat den großen Vorteil, mit Antritten am Berg richtig Druck ausüben und sich dabei regelmäßig von seinen Gegnern absetzen kann. Er gilt vor allem bei richtig steilen Anstiegen als bester Kletterer im Fahrerfeld. Sein Nachteil - im Zeitfahren nicht über die Klasse aller bisher genannten Favoriten zu verfügen - wird in diesem Jahr durch den Streckenverlauf etwas abgemildert.

Jurgen Van den Broeck endlich den nächsten Schritt machen, und die Tour auf dem Podium beenden? Der Belgier, dessen beste Tourplatzierung mit Rang 4 nun auch schon drei Jahre zurückliegt, muss man auch dieses Jahr nach viel Sturzpech in den letzten Jahren wieder auf der Rechnung haben. Zweifel kommen hauptsächlich auf, weil er am Berg zwar mithalten aber nicht selbst attakieren kann. Zudem hat er seine Zeitfahr-Klasse aus Jugendzeiten (u.a. Junioren-Zeitfahr-Weltmeister 2001) noch nie bei einer Grand Tours beweisen können.

Eine total verkorkste Saison hat nach seinem verletzungsbedingten Comeback Andy Schleck hinter sich. Der Luxemburger, der sich nun mittlerweile auch TdF-Sieger (nach der Disqualifikation von Contador 2010) nennen darf, kam das ganze Jahr nicht in Tritt und gilt zudem immer noch als zu schlecht im Zeitfahren, um mit Contador/Froome/Evans & Co mitzuhalten. Viel wird von ihm 2013 nicht erwartet.

Ich würde mich freuen, wenn Pierre Rolland den Franzosen in diesem Jahr endlich mal wieder einen Platz auf dem Podest sichern könnte. Mit 27 Jahren kommt er jetzt langsam in die besten Radsport-Jahre und ist am Berg weiterhin so explosiv wie in "jungen Jahren", was ihm in den letzten beiden Jahren immerhin zwei Etappensiege (u.a. alpe d'Huez) eingebracht hat. Das erste Mal ist er auch offiziell Kapitän des Europcar-Teams. Was allerdings nicht viel bedeutet. Einerseits ist das Europcar-Team kein World-Tour-Team, also eher etwas schwächer besetzt (eine klare Schwäche im Teamzeitfahren). Andererseits hat z.B. Altmeister Thomas Voeckler  im Team weiterhin alle Freiheiten und wird seine Etappen-Ambitionen nicht dem Jungspund Rolland unterordnen. Gegen Rolland spricht auch seine Schwäche im Zeitfahren- aber wie schon erwähnt: Zeitfahren spielt bei dieser Tour eine nicht ganz so große Rolle.

Als Geiheimfavoriten für die Tour, zumindest für die Top10 kommen für mich folgende Fahrer in Frage: Jerome Pineau, dem die Top10-Platzierung bereits 2012 gelang, und der damit die Franzosen wider träumen lässt. Robert Gesink vom Team Rabobank / Blanco / Belkin Pro Cycling, der zwar immer noch nicht gut Zeitfahren kann und sich regelmäßig auf dem Asphalt wiederfindet, aber der am Berg immer noch saustark ist. Vielleicht auch der DäneBauke Mollema, der eine starke Tour de Suisse fuhr und bereits 2011 die Vuelta als Vierter beendete. Die komplette Altherrenriege im Radio Shack- Leopard Team um Andreas Klöden oder Chris Horner, die im (wahrscheinlichen) Fall, dass Andy Schleck nicht klar kommt, auf eigene Faust fahren dürfen. Auch Janey Brajkovic, Kapitän des Astana Teams oder der Este Rein Taaramäe, Kapitän des Cofidis-Teams.

Auf jeden Fall achten sollte man auf meinen persönlichen Geheimfavoriten für das Podium: Neiro Quintana. Der Kolumbianer fährt eine bärenstarke Saison, hat bereits bei der Katalonien-Rundfahrt (eine Etappe) und bei der Baskenland-Rundfahrt ( eine Etappe + Gesamtwertung + Punktewertung) in diesem Jahr Siege gefeiert. Für mich der Favorit auf's weiße Trikot.

Leider nicht an den Start gehen neben dem Vorjahressieger Wiggins auch der Drittplatzierte Vincenzo Nibali, der sich in diesem Jahr erfolgreich (souveräner Gesamtsieg) auf den Giro konzentriert hat und einer meiner persönlichen Lieblingsfahrer Samuel Sanchez. Der Baske möchte sich 2013 auf die Vuelta  konzentrieren.
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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #9 am: 29. Juni 2013, 13:34:37 »

Die deutschen Fahrer

Fangen wir mit dem Jungdachs an. Jens Voigt hat gefühlt 3/4 der 100 Austragungen der Tour bestritten (in wirklichkeit ist das seine 16. TdF) und hat von seinem Radioshack-Team alle Freiheiten für Ausreißversuche bekommen. Aus dem gleichen Team und ebenfalls nicht mehr ganz taufrisch bestreitet Andreas Klöden seine elfte TdF. Letztes Jahr als Elfter knapp an den Top10 vorbeigeschrammt, soll er in diesem Jahr in sehr guter Form sein. Die Frage ist, ob er selbst auf seine vierte Top10 Platzierung bei der Tour fahren darf oder für einen seiner Kollegen (Schleck, Horner oder Zubeldia) arbeiten muss. Vom Naturell her, scheint er sich ja in der Domestikenrolle wohler zu fühlen als als Kapitän.

Im deutschen Meistertrikot darf der deutsche Weltklasse-Sprinter André Greipel auf die Jagd nach weiteren Etappensiegen gehen. Nach einem Etappensieg 2011 und drei weiteren Erfolgen 2012 soll nun der nächste Streich erfolgen. Unterstützt wird er dabei. u.a. vom Deutschen Marcel Sieberg, der auf den Flachetappen für Greipel im Sprint Zug fahren wird und im Gebirge als Helfer von Jurgen Van den Broeck wichtig sein soll.

Zwei deutsche Sprinter - die Nr.2 und Nr.3 der deutschen Meisterschaft - fahren im Argos-Shimano Team mit, wobei John Degenkolp überraschend die Kapitäns-Nr. erhalten hat. Ist das ein Fingerzeig für den eher für Klassiker geeigneten Degenkolb, der 2012 bei der Vuelta 5(!!!) Etappensiege feiern konnte? Oder eine kleine Retourkutsche für Marcel Kittel, der letztes Jahr als Sprint-Mitfavorit galt, seine Kollegen arbeiten ließ aber früh nach einem Magen-Darm-Infekt aufgeben musste? Kittel schien vorher der klare Kapitän zu sein. Unterstützt werden beide Sprinter in ihren Team vom Arbeiter/Kletterer Johannes Fröhlinger. Der Berliner Simon Geschke ist der vierte deutsche Fahrer in diesem holländischen Team, auch er ist zum Arbeiten bei dieser Tour.

Wie immer als heißer Anwärter auf Zeitfahr-Siege und eine Platzierung unter den ersten 20 geht Tony Martin ins Rennen. Der amtierende Zeitfahr-Weltmeister und amtierende Deutsche Miester im Zeitfahren wird hoffentlich in diesem Jahr von Stürzen und Krankheiten verschont bleiben und den Froomes, Contadors, etc. dagegenhalten. Abgesehen vom Prolog bei der Tour de Romandie ist Martin 2013 Jahr im Kampf gegen die Uhr noch ungeschlagen. Ihm kommt außerdem entgegen, dass Fabian Cancellara bei dieser Tour verletzt fehlt.

Als bekannter Gast und geschätzter Helfer von Cadel Evans darf Marcus Burghardt seine sechste TdF bestreiten und ist dabei der zehnte deutsche Fahrer bei dieser Tour. Der Tour-Etappensieger von 2008 ist wegen seiner grandiosen Helferdienste - sofern fit - eine sichere Nominierung für den BMC Teamleiter. In diesem Jahr hat Burghardt bereits die Bergwertung der Tour de Romandie gewinnen können.
« Letzte Änderung: 22. Juli 2013, 08:30:50 von Imho »
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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #10 am: 29. Juni 2013, 13:54:24 »
Die Sprinter

Mark Cavendish natürlich. Der frischgebackene britische Meister kommt mit der Empfehlung von 5 Giro-Etappensiegen + Gewinn der Sprintwertung zur Tour. Trotz seine unbestrittenen Rolle als Sprinterkönig (23 x Tour-; 15x Giro-; 3x Vuelta-Etappensiege) hat der Brite erst 1x das grüne Trikot nach Paris getragen. In Paris hat CAv nun aber bereits die letzten 4 Jahre die prestigeträchtige Schlussetappe gewonnen. Er ist und bleibt der Mann, den man schlagen muss.

Das deutsche Duo André Greipel/ Marcel Kittel wird bei Flachetappen versuchen, dem Platzhirsch  Paroli zu bieten. Auch John Degenkolb käme dafür in Frage, scheint aber eher ein Mann für mittelschwere Etappen (z.B. die zweite und dritte Korsika-Etappe) zu sein.

Sowohl für solche mittelschweren Etappen als auch für die klassischen Sprints kommt der letztjährige Gewinner des grünen Trikots - Peter Sagan. Der Slowake, ebenfalls frischgebackener Meister seines Landes hat in diesem Jahr schon ordentlich abgeräumt: Etappensiege bei der TdSuisse, bei Tirreno-Adratico, bei der Kalifornien-Rundfahrt und der Sieg beim Klassiker Gent Welvegem als Beispiel.

Ich bin gespannt, ob Jose Joaquin Rojas an die Tour 2011 anknüpfen kann, als er als spanischer Meister Mark Cavendish einen harten Kampf um Grün lieferte. Seitdem hat man von ihm aber wenig gehört. Anders verhält es sich beim jungen Franzosen Nacer Bouhanni. Das 23-jährige Kraftpaket wurde 2012 franzöischer Meister und hat 2013 bereits eine Etappe bei Paris-Nizza gewonnen.

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Offline Matti

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #11 am: 29. Juni 2013, 15:09:04 »
Wo machen wir die Dopingdiskussionen?  [dummdidum]

Gibts eigentlich eine Übersicht wieviele Fahrer der TdF an Asthma leiden?
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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #12 am: 29. Juni 2013, 17:16:37 »
Wir diskutieren erstmal über den ersten deutschen Etappensieger, Träger des Gelben und des Grünen Trikots... Wenn das nach dem Chaos zum Etappenende Bestand haben sollte:

Marcel Kittel               [europop]

 [freuuu]

Edit: Der Bengel ist ja noch 25 Jahre. Er bekommt also auch noch das weiße Trikot !
« Letzte Änderung: 29. Juni 2013, 17:34:23 von Imho »
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Offline Kaleun

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #13 am: 29. Juni 2013, 18:06:53 »
 [freuuu] [bete]  [prolll]

Sehr geil


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Offline Imho

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Re: Le centième Tour de France
« Antwort #14 am: 29. Juni 2013, 18:32:00 »
1. Etappe Porto-Vecchio > Bastia

190 km passierte heute garnichts. Es bildete sich eine Fluchtgruppe. Diese ließ das Feld maximal 3 Minuten weg. Der Vorsprung schwankte aber immer zwischen einer und drei Minuten, sodass die 5 Ausreißer zwischendurch sogar mal keinen Bock mehr hatten. Schön, dass der Iniator der ersten Fluchtgruppe,  Jérome Cousin, dran blieb und somit die Ausreißer bis 30 km vor dem Ziel vorn fahren konnten. Dann überschlugen sich die Ereignisse.

Dass ein Teambus auf der Ziellinie steht und dort nicht weg zu bekommen ist, habe ich noch nie gesehen. Dass  die Etappe dann drei Kilometer vor dem Ziel enden sollte ist nicht außergewöhnlich, aber wenn sich diese Marke bei einem Sprintfinish direkt hinter einer sich dahinschlängelnden Straße befindet ist es saugefährlich. Kurz bevor das Feld dann bei dieser Marke war, konnte man den Bus nun doch wegschaffen - zeitgleich mit der Entscheidung, dass das eigentliche Ziel nun doch wieder Etappenziel wäre, gab es einen Sturz im Feld. Die prominentesten Opfer: Peter Sagan un Marc Cavendish. Kurz danach musste auch André Greipel vom Rad steigen, er war beim Sturz berührt worden. Mit diesen drei Ausfällen war der Weg nun frei für Marcel Kittel, auch wenn man kurz vor dem Schluss das noch verbliebene Feld schlechter kontrollieren konnte, reichte es im Schlusssprint knapp.

Ergebnisse 1. Etappe: Porto-Vecchio > Bastia
Sieger: Marcel KITTEL, Deutschland, Team Argos-Shimano


Gesamtwertung - Gelbes Trikot: ............ Marcel KITTEL, Argos-Shimano
Punktewertung - Grünes Trikot: ............ Marcel KITTEL, Argos-Shimano
Bergwertung - Punktetrikot: ...............
Juan José LOBATO DEL VALLE, Euskaltel-Euskadi
Nachwuchswertung - Weißes Trikot: ......... Marcel KITTEL, Argos-Shimano
Mannschaftswertung - Gelbe Rückennummer: .. Vacansoleil
« Letzte Änderung: 30. Juni 2013, 11:27:16 von Imho »
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