Unser spielfreies Wochenende habe ich genutzt, um mir gleich vier ehemalige Ligagegner anzuschauen.
Eröffnet habe ich am Freitagabend mit der Begegnung VfL Bochum - VfR Aalen. In diesem Spiel hat der VfL ja bekanntlich seinen ersten Heimsieg dieser Saison geholt, und dies mit 4:0 dann auch gleich sehr deutlich.
Bei diesem Spiel habe ich mich, nach alter Hoppertradition, in den Gästeblock gestellt. Wenn ich mir ansehe und anhöre, was da eine andere Szene in der Zweiten Liga zahlenmäßig als auch qualitativ zeigt, dann sehe ich selbst unsere sehr geschwundene Fanszene in Siegen gar nicht mehr so sehr kritisch.
Die Aalener Ultras waren wohl im Stau steckengeblieben, bis zu ihrem Eintreffen habe ich keine vierzig Fans im Gästeblock und den angrenzenden Sitzplatzbereichen gezählt. Trotz der weiten Distanz und trotz des Freitagabends, das ist schon sehr mager. Mager war leider auch das Stadion insgesamt besucht, keine 12000 Zuschauer, der Heimkomplex hat offensichtlich starke Spuren hinterlassen.
Aalen verlor zwar ein wenig zu hoch, hat aber auf dem Platz bei mir keinen sehr überzeugenden Eindruck hinterlassen. Im Grunde war der Sieg des VfL nie wirklich in Gefahr, auch wenn es die Chance zum Ausgleich sowie später noch zum Anschlußtreffer durchaus gab.
Ein entscheidender Unterschied zwischen dem für uns gewohnten Viertligafußball und dem in einem solchen Zweitligaspiel war für mich vor allem das schnelle Umschalten bei Balleroberungen. Doch technisch taktisch sehe ich die Zweite Liga, zumindest auf dem Niveau zweier solcher Mannschaften, gar nicht so weit vorn.
Noch einmal ein Wort zu den Aalenfans, die ich ja unmittelbar um mich herum hatte: Beim Stand von 3:0 wurde jeder Support eingestellt, ausser den Ultras hat keiner der sonstigen Zuschauer irgendwie das eigene Team unterstützt. Bezeichnend finde ich in diesem Zusammenhang die Aussagen des Aalener Geschäftsführers Ferdinand Meidert nach dem Spiel. Er sagte:
„Bis zum Schluss hat sie als Team gespielt und das gibt mir Hoffnung und Nahrung, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“ ... „Dass das Umfeld nicht mehr an den Klassenerhalt glaubt, ist typisch für Aalen.“
Bemerkenswerterweise wurde dem Trainer das Vertrauen selbst bei einer Niederlagenserie oder dem Abstieg ausgesprochen. Dann aber:
„Diejenigen, die etwas anderes fordern, sollen erst einmal selbst Verantwortung übernehmen. Das, was ich im Aalener Umfeld erlebe, ist das Schlechteste, was ich seit 1987, seitdem ich im Profifußball bin, jemals erlebt habe.“
Weitere Worte überflüssig ...
Es geht weiter in der 3. Liga!
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