Du bist doch immer gut informiert Uwe. Kannst du was zu unserem Gegner Erndtebrück sagen?
Wie schön, eine Frage zu meinem Lieblingsverein! Darauf antwortet man doch gern!
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Ja, was soll ich zu Erndtesibirsk schreiben?
Gesehen habe ich sie zuletzt in der Sommervorbereitung vor einem Jahr bei einem Turnier, da hätte ich nicht gedacht, dass der TuS derart überzeugend die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen gewinnt. Zu ihrer Spielweise oder den Schlüsselspielern kann ich nicht viel sagen, ich habe sie einfach nie gesehen. In ihren Reihen sind einige ehemalige SFS-Spieler, darunter einer, dem ich den Aufstieg und den Erfolg von Herzen gönne, weil man ihm hier bei uns (zu) wenig zugetraut hat: Anis Saidi. Den Jungen habe ich in unserem Kader früher sehr gemocht und fand es schade, dass wir ihn abgegeben haben. Andere Spieler mit SFS-Vergangenheit (teils aus der Jugend) sind Torwart Timo Bäcker, die Verteidiger Fatih Tuysuz und Patrik Flender, Mittelfeldspieler Christian Runkel und Stürmer Markus Waldrich.
Zu den anderen Spielern kann ich nicht viel sagen, weiß aber, dass die zwei Japaner in ihrem Kader haben, Ryo Kaminishi (kam von Hilal Maroc Bergheim) und der torgefährliche Ex-Koblenzer Tokio Nakai. Aktuell haben die noch einen weiteren verpflichtet, der kommt direkt aus der thailändischen ersten Liga. Dazu kommen noch zwei Spieler des Vorjahresmeisters SV Rödinghausen.
Erfolgreichster Torschütze ist der aus Velbert gekommene Laurenz Wassinger mit 22 Treffern, Markus Waldrich mit 16 Toren traf ebenso zweistellig wie Philipp Böhmer (11 Treffer) und Tokio Nakai (10 Treffer). Eher lebt Erndtebrück aber von einer guten Abwehr, sie hatten die wenigsten Gegentore der gesamten Liga (22) und kassierten die wenigsten Niederlagen (5).
Finanziert wird das alles vor allem von einem Mäzen, Jörg Schorge, Geschäftsführer der Erndtebrücker Eisenwerke. Wer nach Erndtebrück hineinfährt wird an dem entsprechenden Werk nicht vorbeikommen, es ist einer der größten Arbeitgeber in dieser Region.
Gespielt wird im Stadion am Pulverwald, doch die Risikospiele und das Pokalspiel finden im Siegener Leimbachstadion statt.
Mit 260 Zuschauern im Durchschnitt hatte der TuS den viertschlechtesten Schnitt der Oberliga Westfalen, auch das abschließende Heimspiel mit Meisterfeier am Sonntag hatte "gerade mal" 510 Zuschauer. Erndtebrück hat kein Fanumfeld, dies habe ich so wortwörtlich von einem ehemaligen dortigen Funktionär so gesagt bekommen. Fankultur habe ich dort noch nie wahrgenommen, derartiges gab es dort bislang ganz einfach nicht! Mag sein, dass sich dies in der Regionalliga ändert. Dafür könnten evtl. schon die Spiele gegen Aachen und Essen bei uns in Siegen sorgen, in erster Linie durch die Gästefans.
Erndtebrück ist das Gegenstück zum TSV Steinbach, der gerade erst als Hessenmeister in die Regionalliga Süd eingezogen ist. Aus einem provinziellen Umfeld kommend, von einem Mäzen getragen, und mit jeder Menge Kohle in die Regionalliga aufgestiegen. Dank der absurden Regelung des FLVW für die abgelaufene Saison, dass der Meister der Oberliga Westfalen einen garantierten Startplatz im DFB-Pokal erhält, sind sie in die Hauptrunde eingezogen. Im Westfalenpokal waren sie bereits in der zweiten Runde ausgeschieden.
Ich glaube, so viel habe ich noch nie über den TuS Erndtebrück geschrieben ...
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