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AutorThema: WM 2006 gekauft  (Gelesen 2508 mal)

Offline Letterman

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WM 2006 gekauft
« am: 16. Oktober 2015, 16:08:21 »
Skandal um deutsche Bewerbung: Schwarze Kasse - Fußball-WM 2006 mutmaßlich gekauft

Nach Informationen des SPIEGEL hatte das deutsche Bewerbungskomitee für die WM 2006 eine schwarze Kasse eingerichtet. Franz Beckenbauer, damals Chef des Organisationskomitees, soll davon gewusst haben - wie auch der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Der deutsche Fußball stürzt in seine größte Krise seit dem Bundesliga-Bestechungsskandal der Siebzigerjahre: Die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland war nach SPIEGEL-Informationen mutmaßlich gekauft. Das Bewerbungskomitee hatte eine schwarze Kasse eingerichtet, die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken gefüllt hatte - damals 13 Millionen Mark.

Eingeweiht waren allem Anschein nach der Chef des Bewerbungskomitees, Franz Beckenbauer, spätestens seit 2005 der heutige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach, und weitere hochrangige Fußballfunktionäre. Das Geld hatte Louis-Dreyfus, damals Vorstandschef von Adidas, dem deutschen Bewerbungsteam vor der WM-Entscheidung am 6. Juli 2000 als Privatmann heimlich geliehen; es tauchte weder im Haushalt des Bewerbungskomitees noch später, nach dem Zuschlag für Deutschland, im Haushalt des Organisationskomitees (OK) auf.

...

Mehr: http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-wm-2006-wurde-mutmasslich-gekauft-a-1057829.html

Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #1 am: 16. Oktober 2015, 17:31:08 »
Auch bei uns blühen Korruption, Schwarzarbeit und schwarze Kassen. Das ist doch nichts Neues. Und dieses Gerücht waberte seit Jahren immer wieder durch die Gazetten.
Interessant finde ich aber, dass Dreyfuss hier wieder auftaucht. Hatte er nicht auch U. Hoeness eine ganze Stange Kohle für dessen Zockerei geliehen. Ich meine mich dunkel zu erinnern ...
Niersbach wäre dann als Uefa-Chef natürlich untragbar. Zurzeit fallen eine Reihe Fußball-Hoheiten von ihrem Thron, wahrlich auffällig.

Offline Statistiker

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #2 am: 16. Oktober 2015, 17:37:16 »
Blatter ist korrupt, Platini will ihm als FIFA-Präsident folgen. Wird wahrscheinlich nichts, weil er selber korrupt ist. Niersbach wurde als Platinis Nachfolger als UEFA-Präsident gehandelt. Nach der Geschichte ist er dafür auch nicht mehr geeignet. Da gibt es wohl keinen, der keinen Dreck am Stecken hat.

Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #3 am: 16. Oktober 2015, 17:39:29 »
Vielleicht der "heilige Theo" Zwanziger [dummdidum]

Offline Imho

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #4 am: 16. Oktober 2015, 17:58:40 »
Interessant finde ich aber, dass Dreyfuss hier wieder auftaucht.

Häh? Adidas gilt als Mutterfirma der modernen Sportkorrumption. Adidas hat beim IOC Samaranch inthronisiert und gestützt, hat bei der FIFA Havelange ins Amt gebracht, hat Blatter in seiner "Kommunikationsabteilung" ausgebildet und schon in den 80ern als Nachfolger für Havelange in Stellung gebracht und später im Machtkampf mit seinem Vorgänger gestützt. Ein ordentlicher Anteil der Gelder, die von Blatter und Havelange an Wahldeligierte in Afrika und sonstwohin geflossen sind über Adidas Kuriere gewaschen bzw. überbracht worden.

Und ganz zufällig wollte Adidas letztens, als McDonalds, Coca-Cola oder Visa rbelliert haben, nicht in die Rebellenallianz eintreten. Warum wohl... Was irgendwann noch harmlos mit kleinen Umschlägen und gratis Schuhen für Olympia-Teilnehmer noch klein begann, hat später bei den Verbänden im ganz großen Stil seine Fortsetzung gefunden. Ob da jetzt ein Dassler oder ein Dreyfuss an der Spitze des Konzerns stand, machte da keinen Unterschied...
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2015, 18:04:46 von Imho »
Kölle und der FCM - getrennt in den Farben, geeint im Wahnsinn...

Offline Letterman

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #5 am: 16. Oktober 2015, 21:33:42 »
DFB WEIST UNREGELMÄSSIGKEITEN BEI WM-VERGABE ENTSCHIEDEN ZURÜCK

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) tritt mit aller Entschiedenheit den völlig haltlosen Behauptungen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ entgegen, es habe im Zusammenhang mit der Bewerbung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 beim DFB „Schwarze Kassen“ gegeben.

Ebenso deutlich weist der Verband die durch keinerlei Fakten belegten Schlussfolgerungen der Autoren zurück, es seien in diesem Kontext Stimmen für die WM-Vergabe gekauft worden. Mit aller Konsequenz hält der DFB deshalb nochmal ausdrücklich fest, dass dementsprechend weder der DFB-Präsident noch die anderen Mitglieder des Organisationskomitees in derartige Vorgänge involviert sein oder davon Kenntnis haben konnten.

Der DFB behält sich rechtliche Schritte gegen die Darstellung des Magazins „Der Spiegel“ vor.

[dfb]

http://www.dfb.de/news/detail/dfb-weist-unregelmaessigkeiten-bei-wm-vergabe-entschieden-zurueck-133006/

Offline Letterman

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #6 am: 18. Oktober 2015, 12:32:53 »
Otto Schily von der SPD weist Vorwürfe zur Vergabe der WM 2006 zurück

WM 2006: Schily verteidigt DFB

Otto Schily, der Mitglied des Aufsichtsrats des Organisationskomitees der WM 2006 war, weist die Bestechungsvorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund entschieden zurück.

Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily hat die Korruptionsvorwürfe zur WM-Vergabe 2006 entschieden zurückgewiesen.

"Ich habe keine Veranlassung, die Erklärung des DFB-Präsidiums in Zweifel zu ziehen. Als Mitglied des Organisationskomitees für die Fußball-WM habe ich zu keinem Zeitpunkt Informationen erhalten, die den Verdacht 'schwarzer Kassen' begründen", sagte Schily, der Mitglied des Aufsichtsrats des Organisationskomitees der WM 2006 war, der Bild am Sonntag.

"Alle Zahlungen des DFB einschließlich der gesamten Buchhaltung wurden seinerzeit von dem damaligen Schatzmeister des DFB, Dr. Theo Zwanziger, sorgfältig geprüft. Das gesamte Zahlenwerk müsste nach meiner Kenntnis auch nach Abschluss der Fußball-WM nochmals zu einem Zeitpunkt, in dem ich dem Organisationskomitee nicht mehr angehört habe, nochmals überprüft worden sein", ergänzte der 83-Jährige.

Wenn es bei einer Zahlung des DFB an die FIFA Unklarheiten gebe, "gehört das zur Verantwortung der Fifa und liegt außerhalb der Verantwortung des Organisationskomitees. Da Dr. Theo Zwanziger als späteres Mitglied des Exekutivausschusses der Fifa sicherlich Zugang zu der Buchhaltung der Fifa hatte, kann er am ehesten dazu Auskunft geben."

Der Spiegel hatte berichtet, die WM sei mutmaßlich gekauft worden. Das Bewerbungskomitee soll eine schwarze Kasse eingerichtet haben, die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken - damals 13 Millionen Mark - gefüllt haben soll.


Der SPD-Politiker wies auch den Vorwurf zurück, die damalige Bundesregierung habe einem Waffendeal mit Saudi-Arabien zugestimmt, um die Stimme des Landes bei der WM-Entscheidung zu bekommen.

"Durch die Veröffentlichung fühlen sich einige Medien und Politiker bemüßigt, die abenteuerlichsten Verdächtigungen zu verbreiten. Es wird z.B. versucht, zwischen einer Entscheidung des Bundessicherheitsrates und der Vergabe der Fußball-WM einen Zusammenhang herzustellen. Diese Gerüchte-Produktion schadet dem Ansehen Deutschlands und sollte von seriösen Medien nicht aufgenommen werden", so Schily weiter.

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Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #7 am: 18. Oktober 2015, 22:43:20 »
Niersbachs Erklärungen
Nicht ein Wort über Dreyfus

Von Anno Hecker und Michael Ashelm
18.10.2015

DFB-Präsident Niersbach äußert sich in zwei Erklärungen und einem Selbstinterview. Dabei verheddert er sich in Widersprüche.

Wie glaubwürdig ist der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)? Wolfgang Niersbach wollte auch am Sonntag konkrete Fragen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu Details der Vorwürfe rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland nicht beantworten. Zur Klärung bot der Chef des größten Fußballverbandes der Welt von Freitag bis zum Sonntagabend zwei Presseerklärungen im Namen des Verbandes und das Selbstinterview vom Samstag auf dfb.de an.

Sie sind widersprüchlich. Denn diese Verlautbarungen erwecken den Eindruck, Niersbach habe vor Monaten und Wochen eine Überprüfung mit Hilfe von Mitarbeitern und externen Experten „angeordnet“. Die Formulierungen lassen keinen Zweifel: „Aus Anlass (...) der immer wieder auftretenden Mutmaßungen in den Medien hat sich der DFB in den vergangenen Monaten intern mit der Vergabe der WM 2006 befasst.“ Und als er Wind von einer 6,7-Millionen-Euro-Zahlung durch das Organisationskomitee unter Präsident Franz Beckenbauer (mit seinem Vize Niersbach) bekam, habe „der DFB-Präsident“ die Hinweise „im Sommer dieses Jahres zum Anlass genommen, eine interne Untersuchung anzuordnen(...), unter Hinzuziehung externer Rechtsberater. (...) Ein abschließendes Ergebnis liegt dazu noch nicht vor, die eingeleiteten Prüfungen dauern noch an. Dazu gehört auch die Prüfung durch den Kontrollausschuss.“
Behauptungen mit Widersprüchen

Was sollte diese Mitteilung vom Freitagvormittag sagen? Dass Niersbach im Sommer alle Mittel und Gremien eingeschaltet haben will, um herauszufinden, ob das Organisationskomitee, dem der DFB-Boss angehörte, sich etwas zu schulden hat kommen lassen. Das wäre ehrenhaft. Nur wusste das DFB-Präsidium nichts von diesen Aktivitäten zur Aufklärung einer für den DFB höchst brisanten Affäre. Das haben jedenfalls zwei Quellen unabhängig voneinander der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bestätigt. Demnach ist das Führungsgremium erst am Freitag informiert worden. Auch der Kontrollausschuss und die externe Kanzlei seien an diesem Tag mit Untersuchungen beauftragt worden.

Diese Behauptungen stehen im Widerspruch zu den zitierten Formulierungen des DFB, die sich vorwiegend auf den Präsidenten und dessen Doppelrolle beziehen: Untersucher und Verdächtigter. Niersbach hatte in einem vom DFB am Samstag geführten Interview (dfb.de) die Existenz von „schwarzen Kassen“ und Stimmenkauf zum Gewinn der WM-Bewerbung „kategorisch“ ausgeschlossen: „Die WM war nicht gekauft.“ Die gegenteilige Darstellung im „Spiegel“ soll der Rechtsanwalt Christian Schertz im Auftrag des DFB presserechtlich angreifen.

DFB-Präsident kann sich nicht erinnern

Im Fall einer juristischen Auseinandersetzung wird es auch um die Frage gehen, ob Niersbach von der angeblichen Zahlung in Höhe von umgerechnet 6,7 Millionen Euro an den damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus gewusst hat. Damit soll im Frühjahr 2005 ein Darlehen des Franzosen als Stock einer „schwarzen Kasse“ an das WM-OK via Fifa zurückgezahlt worden sein. Niersbach soll auf einem entsprechenden Dokument handschriftlich „Honorar RLD“, das Namenskürzel von Dreyfus, hinzugefügt haben, behauptet der „Spiegel“. Der DFB-Präsident kann sich „daran absolut nicht erinnern“.

Der entscheidende Mann: Der verstorbene Robert Louis-Dreyfus

Damit schloss er am Samstagmittag nicht aus, wenigstens von einer Zahlungsabsicht an RLD Kenntnis gehabt zu haben. Dabei hatte er am Freitagvormittag in der ersten Pressemitteilung des DFB erklärt, dass die vom DFB eingeräumte Überweisung von 6,7 Millionen Euro an die Fifa „in keinem Zusammenhang mit der bereits rund fünf Jahre zuvor erfolgten Vergabe stand“. Wie konnte er sich so sicher sein, wenn er tags darauf die Involvierung in eine dubiose Zahlung an Dreyfus nicht kategorisch ausschließen mochte? Offenbar hat Niersbach bei der vorgeblichen Untersuchung des Falles seit dem Sommer nicht das Dokument gefunden, das der „Spiegel“ anführt. Er bittet um Akteneinsicht.

Die 6,7 Millionen Euro will das OK der Fifa für ein Kulturprogramm während der WM angewiesen haben. Nun spricht der DFB von einer möglichen Zweckentfremdung. Durch die Fifa. Und prüft, ob er Regress fordern kann. Das Kulturprogramm fand nicht statt. Dass die Millionen nicht zurückgezahlt wurden, ist erst jetzt, zehn Jahre später, durchgesickert. Weil auf eine Dokumentation der Zahlung in den Büchern verzichtet wurde? Der Name Dreyfus wird in den Erklärungen von Niersbach nicht einmal angesprochen, dessen Rolle aber auch nicht dementiert. Der DFB will sich erst wieder melden, wenn sich „neue Sachverhalte und Informationen ergeben“.

Quelle: F.A.Z.

Offline Letterman

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #8 am: 19. Oktober 2015, 17:47:30 »
Theo Zwanziger erhöht den Druck auf DFB-Präsident Wolfgang Niersbach

Zwanziger setzt Niersbach unter Druck

In der Korruptionsaffäre um die WM-Vergabe 2006 geht Theo Zwanziger zum Angriff über. Der ehemalige DFB-Präsident attackiert seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach.

Ex-Verbandschef Theo Zwanziger hat  DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wegen der Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland unter Druck gesetzt.

Die Bild zitierte am Montag aus einer Mitteilung von Zwanzigers Anwalt Hans-Jörg Metz, nach der Niersbach schon länger von Problemen mit der 2005 an den Weltverband getätigten und angeblich bei der FIFA zweckentfremdeten Überweisung von 6,7 Millionen Euro gewusst habe.

"Seit drei Jahren bittet Dr. Zwanziger den DFB-Präsidenten Niersbach, seiner Pflicht zur Aufklärung nachzukommen, denn der großartige Verlauf der WM 2006 hat es nicht verdient, mit Spekulationen beschädigt zu werden", hieß in der von Bild veröffentlichten Passage.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel hatte in seinem Bericht über den Korruptionsverdacht gegen die Macher des WM-Turniers 2006 auch schon über ein Treffen der WM-Organisatoren im Jahr 2013 mutmaßlich wegen der Überweisung an die FIFA berichtet.

Niersbach hatte am vergangenen Freitag über eine Verbandsmitteilung erklärt, erst im vergangenen Sommer von der Zahlung und deren ungeklärter Verwendung erfahren und umgehend eine Untersuchung eingeleitet zu haben.

Zwanziger, der am Wochenende als möglicher Informant für die Verdächtigungen ins Gespräch gebracht worden ist, ließ außerdem für die kommenden Tage nach Ende seines Urlaubs persönliche Äußerungen mit einer zusammenfassenden Darstellung "aller ihm vorliegenden Erkenntnisse" und eine dementsprechende eidesstattliche Versicherung ankündigen.

Darüber hinaus stellte Metz für den ehemaligen DFB-Chef fest, dass Zwanziger "in dem Interview mit dem Spiegel (...) auf die Frage nach 'schwarzen Kassen' eine klare Antwort" gegeben hätte, jedoch "diese Passage nicht als Teil des Interviews verbreitet wurde". Der Spiegel sei inzwischen gebeten worden, die Veröffentlichung dieser Passage nachzuholen.

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Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #9 am: 19. Oktober 2015, 20:43:32 »
Darüber hinaus stellte Metz für den ehemaligen DFB-Chef fest, dass Zwanziger "in dem Interview mit dem Spiegel (...) auf die Frage nach 'schwarzen Kassen' eine klare Antwort" gegeben hätte, jedoch "diese Passage nicht als Teil des Interviews verbreitet wurde". Der Spiegel sei inzwischen gebeten worden, die Veröffentlichung dieser Passage nachzuholen.

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Platzt nun die WM Bombe so richtig oder relativiert das fehlende Zitat alles bisherige? Wir müssen wohl auf die kommende Ausgabe des Spiegel warten. Jedenfalls scheint der Theo der Strippenzieher der ganzen Geschichte zu sein und dem Niersbach fertig machen zu wollen.

Offline Feuerwasser

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #10 am: 19. Oktober 2015, 20:50:04 »
Wieso sagt der DFB nicht einfach, wofür die 6,7 Mio an die FIFA überwiesen wurden?
Bei ordentlicher Buchhaltung hat man den Beleg nach 10 Minuten herausgekramt.

Aber da steckt wohl offenbar doch etwas dahinter, was man nicht so gerne an die Öffentlichkeit bringen will

Offline Letterman

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #11 am: 21. Oktober 2015, 09:19:55 »
Beckenbauer droht neue Sperre
Die Ethikkommission enthüllt in Kürze weitere Informationen zum FIFA-Skandal und macht dabei vor Namen wohl keinen Halt. Betroffen sein könnte auch Franz Beckenbauer.

Im FIFA-Skandal droht das nächste Beben: Die Ethikkommission des Weltverbandes wird am Mittwoch Informationen zu den aktuell "anhängigen Verfahren" bekannt geben und dabei möglicherweise auch Namen nennen.

Davon betroffen sein wird neben den suspendierten FIFA- und UEFA-Präsidenten Sepp Blatter und Michel Platini wahrscheinlich auch Franz Beckenbauer.

Beckenbauers Fall steht aber nicht im Zusammenhang mit den Vorwürfen zur Vergabe der WM 2006, sondern es geht um Vorgänge aus dem Jahr 2014.

Beckenbauer war als damaliges Exko-Mitglied an den Vergaben der Weltmeisterschaften an Russland 2018 und Katar 2022 beteiligt. Beide WM-Vergaben stehen unter Manipulationsverdacht.

Beckenbauer hatte auf eine erste Befragung nicht geantwortet, da er den englischen Fragebogen nach eigenen Angaben nicht verstanden habe.

Er war daraufhin im Juni 2014 für 90 Tage für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt worden und durfte deshalb auch nicht zur WM nach Brasilien reisen.

Nach Beckenbauers verspäteten Antworten Ende Juni 2014 war die Sperre ausgesetzt worden. Die Ermittlungen liefen aber weiter, sollen nun abgeschlossen sein. Eine neue Sperre ist möglich.

Generell wird die Kommission am Nachmittag Auskunft erteilen, "sobald die betroffenen Parteien benachrichtigt worden sind", hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung.

Die zuvor getroffene Entscheidung des FIFA-Exekutivkomitees, künftig für mehr Transparenz bei der Arbeit der Ethikkommission zu sorgen, stieß auf Zustimmung.

"Künftig wird es möglich sein, die Eröffnung eines Verfahrens gegen führende Repräsentanten des Weltfußballs auf Anfrage zu bestätigen", teilte die Ethikkommission mit.

Mit Blick auf mehr Transparenz hatte das Exekutivkomitee bei seiner Dringlichkeitssitzung am Dienstag entschieden, dass der entsprechende Artikel (36) des Ethikcodes "abgeändert" wird.

Damit folgte das Exko einem Antrag der Vorsitzenden Hans-Joachim Eckert (München/rechtsprechende Kammer) und Cornel Borbely (Schweiz/ermittelnde Kammer).

Sie hatten gefordert, künftig zumindest auf Anfrage Auskünfte zu laufenden Ermittlungen und Beschuldigten zu geben sowie Urteile noch vor Erlangung der Rechtskraft begründen zu können.

Außerdem sollen beide in Fällen von aufkommenden Falschinformationen in der Öffentlichkeit Richtigstellungen vornehmen dürfen.
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Offline Tara

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #12 am: 21. Oktober 2015, 12:50:53 »
Niveau ist keine Handcreme

Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #13 am: 23. Oktober 2015, 14:47:44 »
Jetzt wirds spannend, der Theo legt im neuen Spiegel nach:

23.10.2015

Zwanziger im neuen SPIEGEL zur WM-Bewerbung 2006

"Es ist eindeutig, dass es eine schwarze Kasse gab".

Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach: "So wie ich das sehe, lügt Niersbach"

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger bestätigt im SPIEGEL die Existenz einer schwarzen Kasse rund um die deutsche Bewerbung für die WM 2006. Schwere Vorwürfe erhebt Zwanziger gegen seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach.

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach scharf attackiert. "Es ist eindeutig, dass es eine schwarze Kasse in der deutschen WM-Bewerbung gab", so Zwanziger im SPIEGEL. Und "es ist ebenso klar, dass der heutige DFB-Präsident davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005. So wie ich das sehe, lügt Niersbach."

Zwanziger hat durch seinen Anwalt in einem Gutachten überprüfen lassen, ob er sich als ehemaliger DFB-Chef strafbar gemacht haben könnte, als er 2005 eine 6,7-Millionen- Euro-Zahlung freizeichnete, die an Robert Louis-Dreyfus floss. Das Dossier beleuchtet auch die Rolle Franz Beckenbauers in der Affäre um die Louis-Dreyfus-Millionen. In dem Gutachten heißt es, Franz Beckenbauer habe Louis-Dreyfus einen Schuldschein "auf sich persönlich ausgestellt". Das Papier habe Beckenbauer "in seiner Tätigkeit im Rahmen der Bewerbung für die WM 2006" unterzeichnet. Niersbach hatte in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Frankfurt behauptet, der Vorgang habe mit der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland nichts zu tun gehabt.

Auch zu der Frage, wohin die Louis-Dreyfus-Millionen geflossen sind, präsentiert Zwanziger eine Antwort. Zwanziger hat am vergangenen Dienstag mit Horst R. Schmidt, dem ehemaligen Vizepräsidenten des deutschen WM-Organisationskomitees, ein Telefonat geführt. Er hat von dem Gespräch ein Gedächtnisprotokoll angefertigt. Auf die Frage von Zwanziger, wohin die Louis-Dreyfus-Millionen geflossen seien, teilte Schmidt laut Protokoll den Namen Mohamed Bin Hammam mit. Der Katarer war von 1996 bis 2011 Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Sowohl Schmidt als auch Bin Hammam ließen eine SPIEGEL-Anfrage unbeantwortet.

Mehr zu diesem Thema ab Samstagmorgen im neuen SPIEGEL - und schon heute ab 18 Uhr im digitalen SPIEGEL.

Offline Reggaeboy

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Re: WM 2006 gekauft
« Antwort #14 am: 26. Oktober 2015, 18:59:47 »
Und endlich der Kaiser. Alles capiche jetzt ... häää, das solls jetzt gewesen sein?

Beckenbauer bricht sein Schweigen:
 "Keine Stimmen gekauft"

Publiziert am 26/10/2015 um 18:45

Franz Beckenbauer hat sich in der WM-Affäre vor der externen Untersuchungskommission des DFB erklärt und eine Manipulation bei der Vergabe der WM 2006 bestritten. "Es wurden keine Stimmen gekauft, um den Zuschlag für die Fußballweltmeisterschaft 2006 zu bekommen", teilte der 70-Jährige in einer Stellungnahme mit. Gleichzeitig räumte Beckenbauer ein Fehlverhalten des Organisationskommitees ein.

"Um einen Finanzierungszuschuss der FIFA zu erhalten, wurde auf einen Vorschlag seitens der FIFA-Finanzkommission eingegangen, den die Beteiligten aus heutiger Sicht hätten zurückweisen sollen. Für diesen Fehler trage ich als Präsident des damaligen Organisationskomitees die Verantwortung", so Beckenbauer.

Die Erklärung von OK-Chef Franz Beckenbauer zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit der WM 2006 im Wortlaut

"Ich habe mich bereits vergangenen Donnerstag gegenüber der externen Untersuchungskommission des DFB bereit erklärt, Rede und Antwort zu stehen. Heute gab es diese Anhörung in München, bei der ich sämtliche Fragen der Kommission beantwortet habe.

Es ist mir wichtig, folgendes klarzustellen:

1. Es wurden keine Stimmen gekauft, um den Zuschlag für die Fußballweltmeisterschaft 2006 zu bekommen.

2. Um einen Finanzierungszuschuss der FIFA zu erhalten, wurde auf einen Vorschlag seitens der FIFA-Finanzkommission eingegangen, den die Beteiligten aus heutiger Sicht hätten zurückweisen sollen. Für diesen Fehler trage ich als Präsident des damaligen Organisationskomitees die Verantwortung.

Um die weiteren Befragungen nicht zu beeinträchtigen, werde ich mich anders als andere Beteiligte, deren Verhalten ich teilweise als unsäglich empfinde, derzeit nicht weiter äußern. Damit entspreche ich auch einer Bitte der externen Untersuchungskommission."

Franz Beckenbauer

EUROSPORT