Der SC Freiburg hat nach dem Münchner Wechselfehler am vergangenen Samstag offiziell Einspruch eingelegt. Rudi Völler (61) kann das "Dilemma" der Breisgauer verstehen, spricht sich aber für eine "gerechtere" Praxis aus.
https://www.kicker.de/voellers-vorschlag-nach-freiburgs-dilemma-spielt-die-minuten-nach-897087/artikelZu viele ausländische Spieler eingesetzt
Hennes Weisweiler war 1977 der erste Trainer, dem in der Bundesliga ein Wechselfehler unterlief. Der damalige Kölner Coach wechselte bei Eintracht Frankfurt in Roger van Gool den dritten ausländischen Spieler ein. Damals waren aber nur zwei erlaubt. Es blieb allerdings ohne Folgen: Die Kölner verloren ohnehin 0:4.
1992 wechselte Stuttgarts Christoph Daum in der Champions League bei Leeds United (3:0/1:4) den jugoslawischen Verteidiger Jovica Simanic ein. Nun standen vier Ausländer für den VfB auf dem Feld - erlaubt waren seinerzeit lediglich drei. Die UEFA wertete die Partie 3:0 für Leeds und ordnete ein Entscheidungsspiel an, das der VfB 1:2 verlor.
Ein ähnliches Missgeschick passierte Eintracht Frankfurts Coach Horst Heese 1992/93. Auch da stand letztlich ein Ausländer zu viel auf dem Platz. Das 5:2 gegen Bayer Uerdingen wurde in ein 0:2 umgewandelt.
Bayern Münchens Kulttrainer Giovanni Trapattoni schickte 1994/95 bei Eintracht Frankfurt den späteren Nationalspieler Dietmar Hamann als vierten Vertragsamateur auf den Rasen. Lediglich drei waren erlaubt. Der FC Bayern gewann das Match zwar glatt 5:2, die Punkte gingen aber an die Frankfurter.
1996 verlor Karlsruhes Coach Winfried Schäfer den Überblick. Gegen Bayer 04 Leverkusen kam der Russe Sergej Kirjakow als Einwechselspieler und vierter Ausländer in die Partie. Sogar der Stadionsprecher scherzte damals: "Winni, zähl' deine Ausländer". Aber da der KSC ohnehin 1:4 verlor, wurde das Resultat nicht annulliert.
Kein Protest, keine Auswirkungen
Im letzten Bundesliga-Spiel der Saison 1995/96 griff Klaus Augenthaler, der für Interimscoach Franz Beckenbauer auf der Bank des FC Bayern München saß, daneben. Gegen Fortuna Düsseldorf tätigte er einen vierten Wechsel - einen zu viel. Düsseldorf legte allerdings keinen Protest ein, das 2:2 wurde gewertet.
Meistercoach Otto Rehhagel wechselte im Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfL Bochum 1998/99 nach einer Verletzung des Dänen Michael Schjönberg dann Pascal Ojigwe ein. Das Problem: Es standen schon drei Nicht-Europäer auf dem Rasen. Danach hielt sich der FCK zurück, sodass Bochum noch 3:2 gewann und auf einen Protest verzichtete.
2004 hatte der VfL Wolfsburg sein Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal beim 1. FC Köln II (3:0) schon mit dem Anpfiff verloren. Coach Erik Gerets stellte den Rot-gesperrten Zugang Marian Hristov auf. "Ich muss dafür die Verantwortung übernehmen", sagte damals Manager Peter Pander. Zwei Tage später musste er nach 13 Jahren im Amt gehen, sein Abschied wurde als Rücktritt dargestellt.
Erneut erwischte es die Wolfsburger zu Beginn der Saison 2021/2022. Im Pokalspiel bei Preußen Münster wechselte Coach van Bommel sechs Spieler ein. Dreimal hatte der Niederländer während der regulären Spielzeit getauscht, drei weitere Profis kamen in der Verlängerung hinzu. Laut den DFB-Statuten sind nur fünf Wechsel erlaubt. Demnach hätte Admir Mehmedi nicht mehr für Maximilian Philipp ins Spiel kommen dürfen. Das DFB-Sportgericht strich den 3:1-Sieg des VfL und wertete die Partie mit 2:0 für Münster.
https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/dpa-kuriose-wechselfehler-von-weisweiler-bis-van-bommel-story100.htmlÄhnlich wie VAR - unbestritten sind Fehler da - nur wie bestraft man sie gerecht
hier war es 12 Mann für 20 sec in der 85. bei 3:1...