College Footbll Preview Teil 2 - Southeastern Conference (SEC)
Allgemeines
5 Jahre in Folge - also seit es das Extra National Championship Game gibt - kam der Landesmeister im College-Football nun aus dieser Liga, insgesamt 4 verschiedene Teams (Florida, Lousisana State (LSU), Alabama und Auburn) waren darunter. Seit Einführung der BCS 1998/99 ist die Liga in National Championship Spielen mit 7-0 (mit Tennessee kommt dabei noch ein fünfter Meister hinzu) ungeschlagen, in allen BCS-Bowl sieht die Bilanz mit 14-7 ebenfalls sehr gut aus (vier dieser Niederlagen sind zudem schon über zehn Jahre her), insgesamt sechs verschieden Teams (Georgia kommt hier noch dazu) konnten dabei in diesem Zeitraum einen oder mehrere BCS-Spiele gewinnen. Das sind die kalten Zahlen, welche unterstreichen sollen, welche Ausnahmestellung diese Conference momentan einnimmt.
Vielleicht könnte sich daran ein bisschen was ändern. Viele Spieler haben die SEC in Richtung NFL verlassen. Fünf der ersten sechs im Draft ausgewählten Spieler kamen aus der SEC, in Runde eins wurden insgesamt 10 SEC Spieler von NFL-Teams gepickt. Allein Alabama hat 5 Spieler verloren (davon 4 in der ersten Runde), Meister Auburn verlor 4, darunter ihren besten Defense-Spieler Nick Fairley und Heisman-Gewinner Cam Newton. Der Aderlass war mit 38 Spielern immens. Und trotzdem sind im Pre Season Ranking 8 SEC Teams unter den ersten 25 Mannschaften (ob Auburn, Georgia oder Florida dort etwas zu suchen haben, wird man noch sehen) und Alabama und LSU gelten als Nationale Titelanwärter. Der Pool an Talenten in dieser Liga ist einfach gigantisch.
Der Westen ein Raubtierkäfig
Vor allem in der SEC-West ist das Leistungsniveau so hoch, dass viele erwarten, dass der dortige Champion auch mit einer Niederlage für das NC-Game nominiert wird. Alabama ist trotz der Abgänge des besten Runningback, des besten Receivers und des Starting-Quarterbacks heißer Anwärter auf diesen Platz, LSU bringt 17 Starter in Offense und Defense wieder in die neue Saison und Mississippi State könnte nach der grandiosen Saison 2010 den nächsten Schritt wagen. Arkansas verliert seinen Starting Quarterback Ryan Mallet aber Experten bescheinigen seinem Ersatz Tyler Wilson bereits ähnliches Potential. Allerdings fällt nun 1.200-yard Running Back Knile Davis die komplette Saison aus. Und Meister Auburn wird wohl nach dem Verlust seiner Starspieler kaum in den Meisterkampf eingreifen können, hat aber genügend Potential, um für einige Teams den Spielverderber spielen zu können. Das werden die Tigers vor allem im Iron Bowl gegen den verhassten Staatsrivalen Alabama tun wollen. Einzig Mississippi (Ole Miss) fällt leistungsmäßig etwas ab, wenige Experten würde es wundern, sollte dieses Team in den Spielen gegen SEC-West Teams mit 0-5 das Jahr beenden.
Der Osten ein Streichelzoo
Dagegen fällt die SEC East etwas ab. Letztes Jahr gewannen die Ost-Teams nur 2 von 18 Vergleichen mit Teams aus der Westdivision. Favorit – und an 12 am höchsten im Ranking postiert dürfte weiterhin South Carolina sein. Der Schedule ist relativ leicht, da man in diesem Jahr Alabama und LSU aus dem Weg geht. Die Gamecocks bringen mit Running Back Lattimore und Wide Receiver Alshon Jeffrey zwei 1000-yrd-Spieler zurück und haben die eh schon gute Laufdefense mit Jadevon Clowney, dem Top Highschoolspieler 2011 verstärkt. Sorgen bereiten vor alem die Secondary – gegen tiefe Pässe sah South Carolina schon letzte Saison meist schlecht aus – und die Quarterback Position. Stephen Garcia wechselt immer zwischen Genie und Wahnsinn, grandiosen Auftritten (wie letztes Jahr gegen Alabama) folgen regelmäßig Interception Festivals. Abseits des Platzes gilt er als Feierbiest, und hatte im Frühling seine x-te Suspendierung abzusitzen. Trotzdem hat Coach Spurrier ihn zurückgeholt. Als ernsthafte Mitbewerber gelten (wie immer) Georgia und Florida. Beide werfen allerdings mehr Fragezeichen auf, als dass sie Antworten geben. Georgia hat letzte Saison ohne WR A.J Green kein Spiel gewonnen - und der ist Richtung NFL abgewandert. Florida befindet sich im Umbruch nachdem Head Coach Urban Meyer dieses Mal endgültig zurückgetreten ist. Tennessee gilt als Dark Horse im Titelrennen. Die junge Volunteer-Truppe zeigte letztes Jahr schon gute Ansätze, ist jetzt gereift und möchte den nächsten Schritt machen. Wenig Chancen werden hingegen Kentucky eingeräumt, Vanderbilt hat den letzten Platz der Conference fast eh schon abonniert (in den letzten 5 Jahren 4x Letzter, in dieser Zeit nur 8 Siege gegen SEC Teams).
Bereits am zweiten Spieltag kommt es in Georgia zum Aufeinandertreffen der Georgia Bulldogs und der South Carolina Gamecocks. Vielleicht schon ein früher wink, wo es in der Saison hingeht.
Vergangenheit und Ausblick
Die SEC ist die zweitälteste Conference im FBS-College Football (nach der Big 10) 1932 gegründet von 13 Schulen aus der heute noch (zweitklassig) existierenden Southern Conference (die wir bei der ACC noch mal erwähnen werden), spielte die Liga bis 1991 nahezu völlig unverändert (10 der 13 Gründungsmitglieder spielen immer noch in der SEC) . Nur 1991 wurde die Conference erweitert indem South Carolina und Arknsas aufgenommen wurden. Die nächste Erweiterung steht aber im Raum. Denn aus der sterbenden Big 12 (die in der nächsten Preview dran ist) zeigt Texas A&M großes Interesse an einem Beitritt zur SEC East. Die SEC hätte nichts dagegen, auf den texanischen Markt (sowohl was TV Gelder als auch Football-High School Spieler angeht) zu gelangen. Da man nicht mit ungerade Anzahl an Mannschaften spielen wollen würde, müsste man für den Osten noch ein Team finden. Anbieten würden sich die ACC-Teams aus den Bundesstaaten, die eh schon in der SEC sind: aus South Carolina (Clemson), aus Georgia (Georgia Tech, welche die SEC bereits einmal verlassen haben) und aus Florida (Florida State). Dagegen dürften allerdings die innerstaatlichen Rivalen in der Conference Sturm laufen, auch wenn den SEC-Verantwortlichen beim Gedanken an die Florida State Seminoles bereits die Dollarzeichen in den Augen stehen dürfte. Sollte eine solche Expansion gelingen, würden viele Experten diese 14er SEC allerdings nur als Zwischenschritt zu einer späteren 16er Superconference sehen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SEC auch nächstes Jahr die dominierende Conference im College Football sein wird. Ob sie zum 6.Mal in Folge den Landesmeister stellen wird, muss man sehen, dafür befinden sich zu viele Teams im Umbruch. Aber was Ausgeglichenheit und Niveau der Liga betrifft, bleibt die SEC für mich top.