Wechsel von Christian Heidel zu Schalke 04 ist perfekt
Heidels Wechsel zu S04 perfekt
Der 52-Jährige stellt sich dem Aufsichtsrat der Königsblauen in einer zweieinhalbstündigen Sitzung vor. Anschließend verkünden die Schalker Heidels Verpflichtung.
Königsblauer Traditionsklub statt Karnevalsverein, Macher beim Möchtegern-Meister statt Mainzer für immer: Christian Heidel ist dem lukrativen Lockruf aus Gelsenkirchen erlegen und wird neuer Vorstand Sport und Kommunikation des FC Schalke 04.
Im Sommer wagt Heidel den drastischen Tapetenwechsel - raus aus der Wohlfühloase beim 1. FSV Mainz 05 und rein in den turbulenten Ruhrpott.
"Wir sind davon überzeugt, dass Christian Heidel mit seiner unbestrittenen sportfachlichen Kompetenz und Erfahrung, seinen erwiesenen Führungsqualitäten und seiner positiven Ausstrahlung der richtige Mann für den FC Schalke 04 ist", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies kurz vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntagnachmittag.
Christian Heidel steht vor einem Wechsel vom 1. FSV Mainz 05 zum FC Schalke 04
Christian Heidel steht vor einem Wechsel vom 1. FSV Mainz 05 zum FC Schalke 04 © Getty Images
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Update Der 52-Jährige stellt sich dem Aufsichtsrat der Königsblauen in einer zweieinhalbstündigen Sitzung vor. Anschließend verkünden die Schalker Heidels Verpflichtung.
Königsblauer Traditionsklub statt Karnevalsverein, Macher beim Möchtegern-Meister statt Mainzer für immer: Christian Heidel ist dem lukrativen Lockruf aus Gelsenkirchen erlegen und wird neuer Vorstand Sport und Kommunikation des FC Schalke 04.
Im Sommer wagt Heidel den drastischen Tapetenwechsel - raus aus der Wohlfühloase beim 1. FSV Mainz 05 und rein in den turbulenten Ruhrpott.
"Wir sind davon überzeugt, dass Christian Heidel mit seiner unbestrittenen sportfachlichen Kompetenz und Erfahrung, seinen erwiesenen Führungsqualitäten und seiner positiven Ausstrahlung der richtige Mann für den FC Schalke 04 ist", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies kurz vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntagnachmittag.
Langfristiger Vertrag auf Schalke
Zu den Aufgaben von Heidel, der nach Informationen des kicker einen Vertrag bis 2020 bekommt, gehören nach Ansicht des Vereins "selbstverständlich, wie bereits in den vergangenen Monaten, auch personelle Weichenstellungen für die neue Saison".
Der 52-Jährige, der seit 24 Jahren für die Rheinhessen arbeitet und maßgeblich am Aufschwung seit der Jahrtausendwende beteiligt war, hatte sich dem Aufsichtsrat der Knappen am Sonntagmittag im Sport- und Tagungshotel in Werl offiziell vorgestellt.
Nach mehr als zwei Stunden sprach er von einem "sehr angenehmen Gespräch in freundschaftlicher Atmosphäre". Danach verabschiedete er sich erst einmal wieder Richtung Mainz.
Tönnies als Fürsprecher
Der Aufsichtsrat folgte nach weiteren Beratungen seinem Vorsitzenden Tönnies, der Heidel schon vor Monaten als Nachfolger für Sportvorstand Horst Heldt ausersehen hatte.
Dieser werde seine Aufgaben vertragsgemäß bis zum Saisonende weiterführen, teilte S04 mit.
In Mainz besaß Heidel noch ein gültiges Arbeitspapier für die kommende Spielzeit. Über die Ablösesumme vereinbarten beide Vereine Stillschweigen, sein Jahressalär soll bei rund zwei Millionen Euro liegen.
Ende der Ära Heldt
Heidel soll auch mehr Macht als sein Vorgänger erhalten. Damit endet in Kürze nach fünf Jahren die Amtszeit des umstrittenen Sportvorstands Heldt auf Schalke.
Die Bilanz des 46-Jährigen ist durchwachsen: Einerseits spülte der Ex-Profi durch den Verkauf der Weltmeister Manuel Neuer und Julian Draxler fast 70 Millionen Euro in die Kassen des hoch verschuldeten Traditionsklubs.
Andererseits entpuppten sich viele seiner Einkäufe als Flops, besonders Kevin-Prince Boateng erwies sich als teures Missverständnis.
Einstimmige Entscheidung für Heidel
Auch bei der Auswahl der Trainer hatte der einstige Stuttgarter Manager kein glückliches Händchen.
Bei Heidel, einst kaufmännischer Geschäftsführer eines Autohauses, lag Medienberichten zufolge offenbar seit geraumer Zeit ein unterschriftsreifer Vertrag auf dem Schreibtisch.
Sein aktueller Klub hatte ihm bereits die Freigabe erteilt. Jetzt folgte das Ende der monatelangen Hängepartie: Der Aufsichtsrat, in den in den letzten beiden Jahren mehrere Tönnies-Kritiker gewählt worden waren, stimmte angeblich einstimmig zu.
Schröder als Nachfolger in Mainz
In Mainz soll ihn Rouven Schröder, der zuletzt bei Werder Bremen für die Kaderplanung zuständig war, beerben.
"Bei beiden Vereinen muss alles geregelt sein", hatte Heidel immer wieder betont.
Die Liaison zwischen dem hemdsärmeligen Typ und den Königsblauen aus dem Pott - sie könnte passen.
Der richtige Mann am richtigen Ort?
Der jung gebliebene Heidel gilt als loyal, menschlich, seriös, aber gleichzeitig auch abgezockt, hellwach und geschäftstüchtig.
Für den ehemaligen Mainzer Kultcoach Jürgen Klopp ist die Verhandlungskunst Heidels ohnehin einmalig.
"Spieler, die eigentlich zu Real Madrid wollten, konnten sich nach einem Gespräch mit Christian gar nicht gegen Mainz entscheiden", sagte er einst.
sport 1