Es hat schon seinen Grund, warum ich am Tag nach einem verlorenen Spiel keine Beiträge schreibe ...
![... [blin]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/blink.gif)
Immerhin gibt es ja sogar eine Reihe von Beiträgen, welche ein verlorenes Spiel mit dem Geschehen auf dem Platz herleiten. Vielen Dank dafür. Wer sich seine Erklärungen daher holt, wer wie laut gesungen hat, soll das von mir aus machen. Auch wenn ich gehofft hatte, in einem Fußballforum Beiträge zu finden, welche nicht auch bei Spon oder gmx stehen könnten.
Italien hat für mich den starken Eindruck des Auftaktspiels und des Viertelfinales gegen England bestätigt. Ein ganz anderes Team als jenes, welches noch vor zwei Jahren mit Hohn und Spott überzogen wurde, als es bei der WM als Titelverteidiger Gruppenletzter wurde.
Die deutsche Auswahl hatte in beiden Halbzeiten starke Anfangsminuten, danach hatten sich die Italiener auf das Spiel wie auf die Standardsituationen eingestellt. Konjunktivtore gibt es ja nicht, doch waren die Chancen tatsächlich da, seinerseits Tore zu erzielen. Allerdings eben nur in kurzen Phasen, aus dem Spiel heraus waren allenfalls Distanzschüsse gefährlich.
Die Italiener griffen schon recht früh an und störten das deutsche Aufbauspiel. Damit kam die DFB-Auswahl meiner Ansicht nach nicht zurecht. Defensiv waren die Italiener gut aufgestellt, unterbanden immer den letzten Ball, auch wenn es auf Kosten von Ecken ging. Davon hatte die DFB-Auswahl ja reichlich, doch nur eine davon war gefährlich, die allererste mit der Großchance von Hummels.
Italiens Variante mit den zwei Stürmern Cassano und Balotelli gefiel mir gut, dies könnte eine Abkehr von der vielgewählten Variante mit einem einzelnen zentralen Stürmer sein. Sich dagegen zu verteidigen ist, wie gesehen, schwer.
Widersprechen möchte ich der Darstellung, Italien habe das aktive Spiel bei diesem Turnier verweigert. Das war eben genau
kein Minimalistenfußball. Schon in der Gruppenphase wie um so mehr im Viertelfinale war Italien das aktive Team, suchte die Entscheidung in der regulären Spielzeit. Gegen Deutschland war Italien für etwa eine Viertelstunde das reagiende Team. Doch schon vor dem (herausgespielten) Führungstor übernahmen sie Initiative, der erste Treffer fiel nicht einfach so aus dem Nichts.
Ich habe den Eindruck, es werden teilweise eher stereotype Urteile abgerufen, als das aktuelle Spielgeschehen bewertet. Nach meinen bisherigen Eindrücken steht Italien verdient im Finale, sie haben bei mir auch den überzeugenderen Eindruck hinterlassen als die Spanier.