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AutorThema: MV greift Hymnen-Verweigerer an  (Gelesen 1005 mal)

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #15 am: 20. Juli 2012, 11:18:13 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.

Welches Schwarz-Weiß-Denken bitte?
Nur weil ich eben nicht in den Einheitstenor hier einstimme?

Ich weiß halt nicht, inwieweit Fußball links (oder rechts) sein kann?! Kannst mich ja aufklären.
Für mich hat Fußball nichts mit Politik zu tun!
Genauso wie das Singen der Hymne nichts mit Politik zu tun hat, sondern einfach ein Ausdruck des Stolzes ist, für das Land zu spielen!

Wie stehst Du dann zu Hymnen anderer Länder, die häufig noch wesentlich kriegstreiberischer sind als unsere 3. Strophe (z.B. Italien oder Portugal)?

Offline Blau-Weiß

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #16 am: 20. Juli 2012, 11:30:27 »
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.

Welches Schwarz-Weiß-Denken bitte?
Nur weil ich eben nicht in den Einheitstenor hier einstimme?

Ich weiß halt nicht, inwieweit Fußball links (oder rechts) sein kann?! Kannst mich ja aufklären.
Für mich hat Fußball nichts mit Politik zu tun!
Genauso wie das Singen der Hymne nichts mit Politik zu tun hat, sondern einfach ein Ausdruck des Stolzes ist, für das Land zu spielen!

Wie stehst Du dann zu Hymnen anderer Länder, die häufig noch wesentlich kriegstreiberischer sind als unsere 3. Strophe (z.B. Italien oder Portugal)?

Hier dein Zitat:

Zitat
Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".

Entscheidende Stelle fett markiert- Das als unvereinbaren Widerspruch hinzustellen ist dreist und eben dummes Schwarz- Weiß denken.

Was für mich linker Fußball ist, kannst du kurz und knapp meiner Signatur entnehmen.
Und Politik ist überall dort, wo Menschen zusammenkommen, ob dir das in den Kram passt oder nicht, ist völlig egal.

Die von dir angesprochenen anderen Hymnen kenne ich nicht genau genug, um mich dazu äußern zu können- ich nehme es aber auch keinem Portugiese oder Italiener übel, wenn er seine Hymne, aus welchem Grund auch immer, nicht mitsingt.
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 11:33:17 von Blau-Weiß »
"Linker Fußball ist generös und nur dem Publikum verpflichtet. Er ist aufrichtig, stellt nicht das Resultat über alles."
César Luis Menotti

Offline Roger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #17 am: 20. Juli 2012, 11:35:08 »
Haben denn Nationalitäten überhaupt was bei Sportwettkämpfen verloren?

Sport (und Kirche) und Staat sind getrennt.

Eine Fußball-WM zB ist ein Wettbewerb für Auswahlmannschaften von Fußballdachverbänden. Nationale/staatliche Sachen spielen da (nicht nur formell) keine Rolle und dürfen es nach UEFA/FIFA-Statuten auch gar nicht. Siehe zB die zeitweise Suspendierung des Verbandes aus Bosnien-Herzegowinas, oder auch die Existenz mehrerer Verbände in einem Staat (UK, Niederlande, Frankreich, Dänemark etc.).
 
Dass da Absurditäten wie "Die spielen für mein Land!!1" seit Jahrzehnten reininterpretiert werden und wurden, und das ganze irrtümlich "Nationalmannschaft" genannt wird, ist historisch bedingt mir hatte ja sonst nix nachm Kriesch und in der Regel nicht wirklich ein Problem, es sei denn, jemand wie MV deliriert - wie im im Ausgangsposting zitiert - durch die Gegend.

Das ganze Konzept ist irgendwann aus dem Ruder gelaufen und jetzt hamwa den Hymnen- und Nationalsalat. Das finde ich ärgerlich, aber schwer zu ändern.

Zitat
Dann lasst uns doch Europameisterschaften und Weltmeisterschaften abschaffen

Warum? Auswahlmannschaften von Fußballverbänden aus Europa / der Welt treffen sich und kicken. Ist doch prima.

Offline Mayk

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #18 am: 20. Juli 2012, 12:06:29 »
Mein lieber Roger, ich danke Dir für diese Ausführungen. Die Thematik habe ich so noch nie betrachtet und darf feststellen, gefällt mir.  [hooch]

Memo an mich: Mit Mainzern kann man mehr als Saufen!
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 13:52:19 von Mayk »
*sing* Wir sind die Fans vom Getränkekombinaaaaat, Hanseaaaaat, hammerhaaaaaart!

 

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #19 am: 20. Juli 2012, 12:22:38 »
@ Blau-Weiss
Die von mir angesprochene "Unvereinbarkeit" unserer vermeintlichen Wertekosntrukte bezog sich selbstredend in diesem Thread auf den Umgang mit nationaler Symbolik (ich dachte, dass das in diesem Zusammenhang aus dem Thema heraus klar ersichtlich gewesen wäre - wars aber scheinbar nicht).
Und da hab ich jetzt einfach mal frech unterstellt, dass wir beide eben eine andere Sicht der Dinge haben, was den Umgang mit dieser nationalen Symbolik anbelangt. Klär mich auf, falls dem nicht so sein sollte.
Unsere jetzige Diskussion spricht jedenfalls auch dafür.

@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?!  Schließlich kann ein Spieler einen Verband nicht willkürlich wechseln oder sich einfach einen aussuchen. Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.
Die wenigen Staaten mit mehreren Verbänden haben diese, weil die Länder eben aus unterschiedlichen Volksgruppen bestehen. Diese wurden ja nicht willkürlich ausgewählt, sondern sind auf historisch gewachsene Völker zurückzuführen (Schottland usw.). Ein Staat muss ja nicht zwangsläufig deckungsgleich mit historisch gewachsenen Völkern sein.

Aber jetzt bitte keine unsinnige Diskussion darüber anfangen, was ein Volk ist und was nicht!
Das ganze führt jetzt definitiv zu weit weg vom Ausgangsthema!

Offline Louis98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #20 am: 20. Juli 2012, 12:36:00 »
Hier wird über einen Ausspruch von Mayer-Dornfelder diskutiert...HALLO??? Merkt Ihr noch was?  [vogeel]
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Offline Blau-Weiß

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #21 am: 20. Juli 2012, 12:48:45 »
@ Blau-Weiß
Die von mir angesprochene "Unvereinbarkeit" unserer vermeintlichen Wertekosntrukte bezog sich selbstredend in diesem Thread auf den Umgang mit nationaler Symbolik (ich dachte, dass das in diesem Zusammenhang aus dem Thema heraus klar ersichtlich gewesen wäre - wars aber scheinbar nicht).

War es tatsächlich nicht. Mit dieser weitreichenden Einschränkung relativiert sich nun aber mein Vorwurf.

Und da hab ich jetzt einfach mal frech unterstellt, dass wir beide eben eine andere Sicht der Dinge haben, was den Umgang mit dieser nationalen Symbolik anbelangt. Klär mich auf, falls dem nicht so sein sollte.
Unsere jetzige Diskussion spricht jedenfalls auch dafür.

Das unterstellst du zu Recht. Auf diese Feststellung möchte ich sogar größten Wert legen.
"Linker Fußball ist generös und nur dem Publikum verpflichtet. Er ist aufrichtig, stellt nicht das Resultat über alles."
César Luis Menotti

Offline Roger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #22 am: 20. Juli 2012, 12:59:05 »
@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?! 
Öh? Früher bestimmt, doch. Schrub ich ja, vielleicht etwas wirr. 1954 waren "wir" Weltmeister, heute sind "wir" nur noch Papst.


Zitat
Schließlich kann ein Spieler einen Verband nicht willkürlich wechseln oder sich einfach einen aussuchen.

Türlich kann er das, auf Vereinsebene. Aber du meinst vermutlich die Spielberechtigung für eine "nationale" Auswahlmannschaft.  ;)

Nunja. Auch die kann man sich grundsätzlich aussuchen, wie es di Stefano, Kurányi, Dundee, Özil, Polanski, Schoppe-Moting und viele viele andere unter verschiedenen Umständen und aus verschiedenen Motiven getan haben. Der *Wechsel* hingegen wurde im Laufe der Jahre erschwert bzw. außerhalb des Jugendbereiches fast unmöglich gemacht. Wobei dann...

Zitat
Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.

...heutzutage eine Rolle spielt, in welchem Verband man sich im Erwachsenenbereich "festgespielt" hat - unabhängig von Staatsangehörigkeiten.

Offline Roger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #23 am: 20. Juli 2012, 13:44:46 »
Hier wird über einen Ausspruch von Mayer-Dornfelder diskutiert...HALLO??? Merkt Ihr noch was?  [vogeel]

Öh, okay. Das Schlimme hier ist nicht unbedingt der Ranz, den MV von sich gibt, sondern die B*LD, die den Scheiß abdruckt und andere Qualitätsmedien, die das zitieren.  [nik]

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #24 am: 20. Juli 2012, 13:48:49 »
@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?! 
Öh? Früher bestimmt, doch. Schrub ich ja, vielleicht etwas wirr.

Sogar das erste WM-Finale dürfte Uruguay - Argentinien geheißen haben und nicht AUF - AFA. ;)


Nunja. Auch die kann man sich grundsätzlich aussuchen, wie es di Stefano, Kurányi, Dundee, Özil, Polanski, Schoppe-Moting und viele viele andere unter verschiedenen Umständen und aus verschiedenen Motiven getan haben. Der *Wechsel* hingegen wurde im Laufe der Jahre erschwert bzw. außerhalb des Jugendbereiches fast unmöglich gemacht. Wobei dann...

Zitat
Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.

...heutzutage eine Rolle spielt, in welchem Verband man sich im Erwachsenenbereich "festgespielt" hat - unabhängig von Staatsangehörigkeiten.

Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Seis drum, ist auch wurscht...

Bald ist Wochenende! Das ist wichtiger!  [winkk]
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 13:50:51 von Schwabenpfeil »

Offline Rattenfänger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #25 am: 20. Juli 2012, 13:56:17 »
Hach was waren das noch schöne heile Fußballzeiten...
Der Zukunft zugewandt!

Offline Louis98

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #26 am: 20. Juli 2012, 14:03:28 »
Hach was waren das noch schöne heile Fußballzeiten...


Sieht eher nach Handballern aus...
Meine Signatur ist beim Umzug des Forums vom Möbelwagen gefallen.

Offline Roger

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #27 am: 20. Juli 2012, 14:05:31 »
Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Das ist so wie ichs überblicke - was die Motivation betrifft - bei di Stefano und Cacau nicht ganz richtig; die haben nicht die Staatsbürgerschaft gewechselt, um für einen anderen Verband zu spielen.

Cacau:
Zitat
"Der Grund für meine Einbürgerung damals war nicht die Aussicht auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft, sondern meine Familie, die sich in Deutschland sehr wohl fühlt. Schließlich sind unsere Kinder auch hier geboren. Dass ich jetzt nominiert wurde, freut mich trotzdem sehr ... "
[kicher]

Dundee hingegen hatte ja damals mächtig ins Klo gegriffen...

Aber dein "mussten" steht ja in Anführungsstrichen, was mich verwirrt. Ich muss weg.  [blin]

Zitat
Bald ist Wochenende! Das ist wichtiger!  [winkk]
Yeah.  [prolll]

Offline gaizinho

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #28 am: 20. Juli 2012, 14:08:02 »
Wenn es aufgrund der vielen verschieden "Brillen", aus denen man das Thema betrachten kann, zu kompliziert wird, kann man ja mal abstrakt an das Thema herangehen.

Vorher setze ich voraus, dass
* sich weder ein Özil, Podolski noch ein Lahm mit der Bedeutung, Historie und Author der Hymne befassen.
* es allen darum geht, dass unser Team ein Spiel gewinnen soll. Es geht nicht um political correctness oder effekthaschende Aussenwirkung.
* das Thema der Hymnenverweigerung bei einem rauschenden Match gegen Italien (und trotzdem unglücklicher Niederlage mit 2:3 in der Verlängerung) überhaupt aufgekommen wäre. Es gab ein mutloses Auftreten und im Nachhinein werden passende Gründe gesucht.

Stelt Euch vor, statt der deutschen Nationalhymne singt die deutsche Nationalmannschaft unisolo ein, eigen in der Vorbereitung komponiertes Lied, mit dem sich alle Spieler identifizieren und welches dadurch ausnahmslos alle pusht.

Italien braucht so ein Lied nicht zu komponieren, denn da erfüllt deren Nationalhymne schon das, was unsere Eigenentwicklung schafft.

Dieses Szenario würde mir gefallen. Ich will eine Mannschaft auf dem Rasen sehen, in der der eine genau weiß, was der andere macht. In dem Mechanismen greifen. In dem man seinem Mitspieler voll vertraut und man sich blind versteht.

Die Basis dafür wird durch ein gemeinsames Aufputschen vor dem Spiel gesetzt. In der Kabine und auch durch den bekannten Spielerkreis. Auch kurz vor dem Anpfiff soll hier ein verschworenes Team auf dem Rasen stehen. Eines, welches natürlich gemeinsam das gleiche, emotional alle Spieler verbindende Lied voller Hingabe singt.
Dann wäre Angsthasen-Toni vielleicht nicht mehr ganz so nervös gewesen. Und der bedingungslose Teamgedanke bekommt durch den krampfigen Hymnenauftritt mit Singern, Lippenbewegern und nicht-Singern keinen Knacks.

Offline Schwabenpfeil

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Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
« Antwort #29 am: 20. Juli 2012, 14:13:33 »
Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Das ist so wie ichs überblicke - was die Motivation betrifft - bei di Stefano und Cacau nicht ganz richtig; die haben nicht die Staatsbürgerschaft gewechselt, um für einen anderen Verband zu spielen.

Cacau:
Zitat
"Der Grund für meine Einbürgerung damals war nicht die Aussicht auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft, sondern meine Familie, die sich in Deutschland sehr wohl fühlt. Schließlich sind unsere Kinder auch hier geboren. Dass ich jetzt nominiert wurde, freut mich trotzdem sehr ... "
[kicher]

Dundee hingegen hatte ja damals mächtig ins Klo gegriffen...

Aber dein "mussten" steht ja in Anführungsstrichen, was mich verwirrt. Ich muss weg.  [blin]


Das "mussten" bezog sich darauf, dass diese Eigenschaft eben Voraussetzung war für eine mögliche Berufung zur VerbandsNationalmannschaft.
Die Anführungszeichen bezogen sich darauf, dass sie es ja nicht im wahrsten Sinne des Wortes "mussten" (niemand hat sie dazu gezwungen).

Dass die Spieler die Nationalität gewechselt haben, um für ein anderes Land zu spielen, hab ich nie behauptet. Aber ohne diesen Wechsel der Staatsangehörigkiet wäre es eben nicht gegangen.

Wollte nicht der gute alte Ailton vor ein paar Jahren mal für Katar auflaufen, was ihm der Weltverband verwehrt hat?

Zu Deinem geposteten Bild:
Ist das die Zeit, die Du meinst, wenn Du sagst, dass die Nationalität früher bei Auswahlmannschaften noch nicht so wichtig war wie heute? ;)
« Letzte Änderung: 20. Juli 2012, 14:15:31 von Schwabenpfeil »