Das war früher - trotz mehrfacher Nicht-Teilnahme an internationalen Wettbewerben - anders.
Und da genügt es mir einfach nicht, mich (so wie Du es formuliert hast) "mit der Tatsache abzufinden".
Hallo Du, der Einspruch ist berechtigt, ich habe mich zu einseitig ausgedrückt.
Mein Ansatz ist, dass ich den Eindruck habe, in vielen Vereinen und deren Umfeld lebt man teilweise mehr in der Vergangenheit als der Gegenwart. Um eine Negativentwicklung zu stoppen und vielleicht umzukehren ist es aber meines Erachtens erforderlich, zunächst einmal eine gegebene Situation weder zu verklären (ist nicht so schlimm, wir sind doch ein Traditionsverein) noch zu dramatisieren (in ... gehen die Lichter aus).
Die Situationen in Bremen, Mönchengladbach, Köln und Stuttgart sind sicherlich nicht ohne weiteres aufeinander übertragbar. Doch sehe ich derzeit den VfB Stuttgart und den HSV als Vereine, die weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Und dies nicht unbedingt, weil kein Geld vorhanden ist, trotz des Schuldenbergs beim HSV, um den es aber hier nicht geht.
Borussia Mönchengladbach habe ich als positives Beispiel für einen Verein gewählt, der sich schrittweise aus den sportlichen und finanziellen Miseren vergangener Jahre befreit hat. Der auch in einem Jahr ohne Europapokalteilnahme seine Saison finanziell positiv abgeschlossen hat. Bitte nicht falsch verstehen, ich kenne zwar etliche Gladbachfans, bin aber ganz sicher selbst keiner. Trotzdem kann man auch bei Vereinen, die einem eher wenig sagen oder die man nicht mag, anerkennen, wenn diese gute Arbeit machen.
Dies kann man nicht einfach kopieren, jedes Team muss seinen eigenen Weg finden. Beim VfB habe ich den Eindruck, dass eine der positivsten Leistungen, die über lange Zeit vorbildliche Jugend- und Nachwuchsarbeit, zu wenig im eigenen Verein angekommen ist. In Stuttgart ausgebildete Talente verstärken günstig die Kader der Konkurrenz, dafür werden relativ teure Transfers mit teils sehr geringem Ertrag getätigt. Das geht besser, da bin ich mir sicher.
Fast schon bedenklich finde ich es, dass die Zweitvertretung des VfB, die ich ja selbst in gemeinsamen Ligajahren als eine der besten und sportlich stabilsten im höherklassigen Amateurfußball erlebt habe, zunehmend in den Abwärtstrend hineingezogen wurde. Das mag all jene freuen, die Zweitvertretungen bzw. U-Mannschaften nur als festes Feindbild kennen. Wenn man sie aber auch als "Talentschmieden" betrachtet, dann stimmt ein solcher Abwärtstrend schon nachdenklich.