und bis auf eine Splittergruppe von ewig Gestrigen steht auch die gesamt Stadt dahinter.
Davon wüsste ich, du sogenannter Fan. Ich kann hier von meinem Umfeld berichten. Die hassen euch alle. Abgrundtief. Und da sind Leute dabei, die noch nie ein Fußballspiel gesehen haben.
richtig .. DEIN Umfeld
Demnach ist jediefe`s Umfeld also eben genau jene deinerseits angesprochene "Splittergruppe von ewig Gestrigen" ?
![... [nunja]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/nunja.gif)
Zufälle gibts...
Im Übrigen würde ich mir nicht nachsagen lassen wollen, so etwas wie ein "Leipziger Umfeld" zu haben. Einige Bekannte-, manch guter Freund und ein besonderes Mädchen meines generellen Umfelds fristen aber tatsächlich ihre Tage unter Leipzigs schwerem Himmel und an einem Wochenende Ende April stattete ich, anlässlich unseres Auswärtsspiels, der Stadt und den eben genannten mal wieder einen kleinen Besuch ab.
Gepennt habe ich bei besagter Freundin in einer großen Reudnitzer WG und kam unter anderem so-, wie auch auf den abendlichen Erkundungstouren, dazu noch einige Ortsansässige mehr kennenzulernen. Vom Studenten bis zum Arbeiter war da ebenso alles vertreten, wie vom Fußballfan bis zum mäßig oder an sich gar nicht Interessierten.
Und... richtig... die Splittergruppe der von dir plump und billig diffamierend als "ewig Gestrige" Benannten, war weit größer, als ich zu hoffen gewagt hätte.
Interessanter Weise kommt hier die von dir angesprochene "Konsequenz" stark zum Tragen.
Man muss nämlich kein "Traditionsfan", kein Hooligan oder Kinderfresser, ja noch nicht mal Fußballgucker sein, um das Konstrukt Rasenball aus tiefstem Herzen abzulehnen.
Die Begründungen, die ich zu hören bekam, waren so unterschiedlich wie meine Gesprächspartner selbst. Aber letztendlich resultiert die Haltung jedes Einzelnen aus der Konsequenz, mit der er/sie das eigene Wertesystem umsetzt.
Wer etwas auf Loyalität und Treuherzigkeit gibt, der kehrt seinem Klub, gleich in welche Niederungen er rutscht, nicht den Rücken, um sich einem anderen zuzuwenden, nur weil dieser nach menschlichem Ermessen künftig mehr Titel einheimsen wird.
So wie man auch einen alten Freund nicht verleugnen oder gar ersetzen würde, nur weil dieser, durch das Schicksal wie auch immer gebeutelt, gerade schwere Zeiten durchleben muss.
Wer es unschön findet, sich zu prostituieren, der wird nur schwerlich Respekt für jene aufbringen können, die sich freiwillig zur Werbebande machen. Sei es für Ösi-Brause, Aldi oder sonst was...
Wer nicht möchte, dass seine Stadt als austauschbares 0 8 15-Nest wahrgenommen wird, der verzichtet nur all zu gern auf den oberflächlichen "Ruhm", den ein Großkonzern wie z.B. rb dieser verspricht.
Wer in seinem Umfeld bedenkliche Tendenzen ausmacht, nehmen wir als Beispiel das vielfach proklamiert und ausgeschlachtete Nazi-Problem bei Lok, der verpisst sich nicht, um dann bequem aus der Ferne zu schimpfen und die Nase zu rümpfen. Nein, der ist
gerade dann gefordert, sich einzubringen und Gesicht zu zeigen!
(Frei nach Saint-Exupéry: "Du bist ein Leben lang für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.")
Um all das zu verstehen, muss man nicht, wie wir alle hier, einen guten Teil seines Lebens dem Fußball verschrieben haben.
Anstand, Moral und die Konsequenz damit auch abseits des eigenen Mikrokosmos zu Werturteilen zu kommen, weisen auch jenen, die mit der Thematik Fußball nicht sonderlich vertraut sind, den rechten Umgang mit Rasenball und seiner Anhängerschaft.
Insofern war ich freudig überrascht und musste einige bis dato gut kultivierte Vorurteile fallen lassen, nachdem ich dem gemeinen Leipziger aufs Maul schauen konnte.
Jediefe`s These kann ich nur untermauern. Es gibt glücklicherweise noch einen großen Pool an Menschen in Leipzig, der sich nicht von rb das Hirn hat spülen lassen.
Und dieser speist sich mitnichten nur aus dem Lok oder Chemie Umfeld und schon gar nicht aus, wie hier billig behauptet, ewig Gestrigen.