Die (hoffentlich) nicht lahme NFL-Vorschau 2014 - Teil 7
AFC South (Colts, Titans, Jaguars, Texans)
Divisions"favorit": Indianapolis Colts
Überraschungskandidat: Houston Texans
Mittelmaß: Tennessee Titans, Jacksonville JaguarsGemeinsamer Spielplan: Alle Teams spielen gegen die AFC North (Cincinnati, Baltimore, Pittsburgh, Cleveland) und gegen die NFC East (New York, Philadelphia, Dallas, Washington).
Vorletzter Teil der NFL-Vorschau und wir sind in der wohl schwächsten Division der Liga angelangt. Eine Division, die letzte Saison von den
Indianapolis Colts gewonnen wurde. Eigentlich ja den "
Andrew Luck Colts". Der #1-Draftpick von 2012 ist als Quarterback quasi das komplette Offensiv-Programm in Indiana. Nach nur zwei NFL-Jahren gilt er als Top-5-Quarterback in der Liga, als Mann mit Eiswasser in seinen Venen, der seine Mannschaft immer wieder zu Comeback-Siegen (siehe Playoff-Sieg letzte Saison gegen Kansas City) führt, in engen Spielen nervenstark durchgreift (Ich las etws von einer 17-3 Bilanz in seiner NFL-Zeit in Spielen mit maximal 8 Punkten Unterschied) und neben seinen Pass-Stärken auch noch sehr gut zu Fuß ist. Seine Leistungen sind noch außergewöhnlicher, weil sein offensiver Supporting Cast nicht wirklich als Elite bezeichnet werden kann. Running Back
Trent Richardson wurde als Unterstützung schon während der letzten Saison für einen Erstrundendraftpick aus Cleveland geholt und enttäuschte dann grandios. Der Mann, der für ihn einsprang - Donald Brown - wechselte nach San Diego. Die Passfänger lesen sich mit
Reggie Wayne, T.Y. Hilton und dem von den Giants geholten
Hakkem Nicks erstmal nicht schlecht. Allerdings gelten Wayne und Nicks als sehr verletzungsanfällig. Die Line ist vor allem auf den beiden Tackle-Positionen ganz ordentlich besetzt, auf Guard und Center stehen aber Fragezeichen. Und auch defensiv gibts Probleme: der beste Sack-Sammler der Liga -
Robert Mathis - ist erstmal die halbe Saison gesperrt, weil auch er ganz gern mal zur nicht ganz legalen Räucherware greift. Jetzt muss
Björn Werner, deutscher Erstrundendraftpick aus 2013, der letzte Saison auch verletzungsbedingt nur durchwachsen spielte, seine Klasse zeigen. Der restliche Defensivkader ist größtenteil unbekannt und besteht hauptsächlich aus mittelmäßigen Free Agent Einkäufen. Draften war auch schwierig, die Colts hatten weder einen Erst- noch einen Drittrundenpick. Das alles kann in einer so schwachen Division immer noch zum Sieg reichen. Man sollte sich aber nicht zu sicher sein.
Denn die
Houstin Texans wären eigentlich dafür gemacht, den Colts Feuer zu machen. Ihren grandiosen Einbruch 2013 (von 12-4-Bilanz und Divisisionssieg zu 2-14 und der schlechtesten Bilanz aller NFL-Teams) könnten die Texaner fast wieder komplett umkehren. Und der Hauptgrund dafür ist eine Defensive, von der die Gegner-Quarterbacks in diese Saison wohl schon vor den Spielen schlecht träumen werden. Prunkstück dieser Defensive ist der Passrush. Nachdem Houston mit
JJ Watt den wohl schon besten Defensivspieler der NFL auf die Jagd nach gegnerischen QBs schicken durfte, draftete man sich mit dem Jahrhunderttalent
Jadeveon Clowney (South Carolina, Baby!
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) gleich noch einen weiteren grandiosen Passrusher. Dazu kommen mit
Brian Cushing ein Superstar-Linebacker zurück, der 2013 verletzt ausfiel und dem hochgehandelte
Louis Nix III (der im diesjährigen Draft sensationell bis in die dritte Runde fiel, wo Houston dann zugriff) zwei weitere potentielle Superstars. Da stört es nicht ganz so, dass die Secondary etwas abfällt. Mit dem oftmals übermotivierten und immer an der persönlichen Strafe vorbeischrammenden Safety
D.J. Swearinger (South Carolina, Baby!
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) steht dort aber auch ein Spieler, dem der Durchbruch zum Superstar zugetraut wird.
In der Offensive stehen der recht geile One-Two-Punch
Running Back Arian Foster und Receiver Andre Johnson wieder fit zur Verfügung und bekommt mit dem blutjungen Receiver
DeAndre Hopkins und Rookie-Running Back
Alfred Blue interessante Unterstützung. Die eh schon gut besetzte Offensive Line erhält mit dem 2014er Zweitrundenpick
Xavier Su'a-Filo weitere Unterstützung und galt schon letzte Saison nicht als Baustelle. Houston scheint nur eine Position vom - greifen wir mal hoch - Super Bowl-Kandidaten entfernt. Leider eine sehr wichtige Position: Quarterback. Zunächst trennte man sich vom bisher soliden bis guten Starter Matt Schaub, der 2013 aber eine Katastrophensaison hinter sich hatte. Dann holte man
Ryan Fitzpatrick. Im besten Fall ein mittelmäßiger Starter. Die großen 3 Quarterbacks im Draft wurden den Texans vor der Nase weggeschnappt, sodass Houston am Ende des Drafts nich mal mit
Tom Savage einen Mann holte, der im besten Fall noch viel Schliff benötigt. Und kurz vor Saisonbeginn verpflichtete man mit
Ryan Mallet Tom Bradys Backup aus New England. Grundsätzlich ein interessanter Move, aber der Zeitpunkt ist absolut dämlich - vor allem wenn man bedenkt, dass über diesen Trade schon seit Monaten spekuliert wurde. Das ist alles nicht optimal und könnte Houston Punkte kosten. Es könnte aber auch reichen, die Colts wieder hinter sich zu lassen. Zumal man als Divisions-Letzter 2013 auch wesentlich leichtere Spiele hat.
Hinter den beiden etwas besseren Zwei kommt mit den
Tennessee Titans ein Team, welches irgendwie immer wie das Mauerblümchen daher kommt. Selbst wenn sich da unter den grauen Klamotten potentiell ein paar pralle Möpse und das sexuelle Potential einer Wildkatze verbergen, würde man es garnicht merken, weil man nie genauer hingucken würde. Wenn man sich die Titans jetzt aber anschaut, findet man möglicherweise etwas Potential - so richtig sexy ist das aber noch nicht. Offensiv steht Quarterback
Jake Locker in seinem vierten Jahr nach mittelmäßigen Leistungen und einigen Verletzungen vor einer Hopp-oder-Top-Saison. Mit Rookie
Zach Mettenberger steht ein Ersatzmann bereit, von dem ich zwar aus dem College kommend nicht sehr viel hielt, der aber in der Vorbereitung richtig gut aussah.
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Die ordentliche Offensive Line wurde mit Free Agent
Michael Oher (The Blind Side) und dem Rookie-Talent
Tayler Lewan verstärkt. Mit Running Back
Bishop Sankey wurde ein junger Mann gedraftet, der einiges Talent mitbringt. Als Passfänger kenn ich dann allerdings nur noch den Drittjahresprofi
Kendall Wright, der nach ner guten Rookie Saison und einer +1000-Saison 2013 kommt. Noch weniger sind mir allerdings die Defensivspieler der Titans ein Begriff. Und auch die Experten sehen Tennessees Verteidigung als absolute Schwachstelle.
Deshalb wäre es evtl. garnicht so überraschend, wenn sich eines der größten Bodensatz-Teams der letzten Jahre in dieser Saison vor Tennessee platzieren würde. Letztes Jahr hätte mich eine 0-16 Saison der
Jacksonville Jaguars nicht wirklich überrascht. Nach einem 0-8-Start schloss man die zweite Saisonhälfte dann aber immerhin mit einer ausgeglichenen 4-4-Bilanz ab und zeigt schon ganz gute Ansätze. 2014 liest sich der sich immer noch im Umbau befindende Kader schon etwas besser. Das beginnt mit dem 2014er #3 Draftpicke, Quarterback
Blake Bortles, dessen frühe "Einberufung" zwar massive Kritik und Unverständnis (auch von mir) verursacht hat, der aber in der Pre-Season richtig stark aussah. Nachdem zu Saisonbeginn noch Routinier
Chad Henne die Offensive führen wird, gilt es aber als sehr wahrscheinlich, dass Bortles irgendwann im Saisonverlauf übernehmen wird. Zur Unterstützung stehen den Werfern neben dem verlässlichen
Cecil Shorts zwei 2014er Zweitrunden-Draftpicks mit
Marquise Lee und
Allen Robinson zur Verfügung. Wenn man bedenkt, dass mit der letztjährigen Rookie-Überraschung
Ace Sanders ( South Carolina, Baby !
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) und der Drogen-Knalltüte
Justin Blackmonn noch zwei weitere blutjunge Passfänger momentan suspendiert sind, kommt man zu dem Schluss, dass diese Passfänger-Unit richtig viel Potential hätte. Kombiniert wird diese Passeinheit mit einer leicht verbesserten (wenn auch nicht richtig guten) Offensive Line und einem recht ordentlichen Laufspiel. Dort muss zwar der Abgang vom alternden
Maurice Jones-Drew verkraftet werden, der Ersatz mit dem aus Minnesota geholten
Toby Gerhard, dem ehemaligen College-Quarterback und Superathlet
Denard Robinson und dem vielversprechenden Rookie
Storm Johnson dürften sich die Jags aber nicht verschlechtert haben. Die Frage nach der Defensive kann allerdings noch nicht beantwortet werden. Mit den Defensive End
Red Bryant und Chris Clemons konnte man dem aktuellen Super-Bowl-Champion zwei Spieler für den Passrush abluchsen, Middle Linebacker
Paul Posluszny ist auch kein schlechter. Aber auch hier gilt: verbessert muss noch nicht gut sein. "Verbessert" könnte in dieser Saison aber zu einigen Siegen mehr reichen. Wie gesagt: Jacksonville befindet sich noch immer im Umbruch. Potential ist aber da!