Teil 12: Minnesota Vikings
Bilanz ............ 7-9
Offense: .......... Pass: 6,9 y/a (#25), Rush: 4,4 y/a (#11), Score: 20,3 p/g (#20)
Defense: .......... Pass: 7,1 y/a (#14), Rush: 4,3 y/a (#24), Score: 21,4 p/g (#11)
One-Score-Games: .. 9, Bilanz: 4-5
Turnover: ......... Diff. -1 (#18) Giveaways 20 (# 6 g.) Takeaways: 19 (#25 g.)
Power-Ranking: .... gesamt: #22; Offense: #28; Defense: #13
Salary-Cap: ....... 16.556.000 cap space
So dilettierte ich vor der Saison: Es bleiben die Minnesota Vikings übrig. Ein Team, welches in den letzten Jahren komplett vom besten Running Back der Liga - Adrian Petersen - abhängig war. Auch deshalb, weil man in den letzten 3 Jahren auf Quarterback Christian Ponder baute und dafür nicht belohnt wurde. Ponder ist zwar noch auf dem Roster, ist aber nur noch Nr. 3 hinter dem vorläufigen Starter Matt Cassel und dem frisch vom College gedrafteten und hoch eingeschätzten Teddy Bridgewater. Nach den Eindrücken in den Testspielen dürften sich einige Teams ärgern, dass sie ihn bis auf #32 durchrutschen ließen. Die Vikings geben ihm trotzdem Zeit und lassen ihn sich erst mal als Ersatzmann die raue NFL-Luft gewöhnen.
Sollte Bridgewater - von von nicht wenige ausgehen - im Saisonverlauf zum Starting-Quarterback gemacht werden, stehen ihm mit Greg Jennings, Cordarelle Pattersen un Kyle Rudolph auf jeden Fall ordentliche Pass-Ziele zur Verfügung. Geschützt wird er von einer brauchbaren O-Line, die zudem mit den jungen Spielern Matt Kalil und David Yankey auch noch Entwicklungspotential besitzt. Ebenfalls noch jung aber sehr schwer einzuschätzen ist die Defensive der Vikings. Spieler wie Shariff FLoyd, der diesjährige Erstrundenpick Anthony Barr oder Cornerback Xavier Rhodes kenne ich von den Namen her zwar als gute College Spieler, aber die NFL-Karriere hab ich nicht weiter verfolgt. Mit Captain Munnerlyn hat man sich aus Carolina zusätzliche Verstärkung für die Secondary geholt. Dieser Teil sollte auch der beste Teil der Defensive sein - nicht unwichtig in einer Division in der Aaron Rodger, Marshall/ Jefferey oder Calvin Johnson spielen.
Normalerweise dürfte Minnesota besser sein als 2013. Die Playoffs kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Und so kam es:Die Story des Jahres war natürlich so vor der Saison nicht abzusehen. Star Running-Back
Adrian Petersen wurde nach einem Spiel mit Bezahlung suspendiert, die Gründe sind unappetitlich und bekannt. Sportlich gab es so natürlich die Auswirkung, dass die Vikings fast komplett auf den besten NFL-Spieler auf dieser Position verzichten mussten, auf den zudem nahezu das komplette System ausgerichtet war. Selbstverständlich ein unglaublicher Nachteil. Denn nach drei Spielen wurde der erwartete Wechsel auf Quarterback vollzogen und Rookie
Teddy Bridgewater zum Starter befördert wurde. Ihm hätte ein Petersen, bei dem der Gegner bei jedem Spielzug einen Lauf erwarten muss, sicher mehr als hilfreich gewesen. Trotzdem war Bridgewater der beste Rookie-Quarterback der abgelaufenen Saison, die Pass-Statistiken des Teams werden durch die beiden anderen Quarterbacks auf jeden Fall runtergezogen.
Hilfreich war auf jeden Fall die solide bis gute O-Line, die allerdings in der Mitte noch etwas Hilfe gebrauchen könnte.Im Passspiel hatten die Vikings zwar statistisch keinen herausragenden Receiver, aber die Arbeitslast wurde ziemlich genau auf vier, fünf Passfänger verteilt. Aus dieser Gruppe ragt Veteran
Greg Jennings (742 yards, 6 TDs) zwar noch ein bisschen heraus, aber gleich danach wurden sowohl
Jarius Wright, Charles Johnson, Cordarelle Pattersen und Matt Asiata nahezu gleich oft angespielt und trugen zwischen 300 und 600 yards zum Team-Ergebnis bei. Was im Falle von Cordarelle Pattersen allerdings etwas erstaunt, vom reinen Talent her müsste man ihn auf jeden Fall mehr einsetzen und auch öfter anspielen. Beides haben die Vikings-Coaches 2014 nicht getan. Man munkelt etwas von Spannungen.
Und das Laufspiel? Auch das wurde aufgeteilt und zwar zu großen Teilen auf zwei No-Names: den schon angesprochenen Drittjahresprofi
Matt Asiata und den Rookie
Jerrick McKinnon. Keiner von den beiden ist Adrian Petersen, aber zusammen erliefen beide immerhin auch 1.100 yards und 7 TDs und schlossen so zumindest teilweise die große Lücke, die Petersen hinterlassen hat.
Defensiv gehörte man 2014 bereits zu den überdurchschnittlichen Teams. Auch hier müsste die Mitte der D-Line evtl. noch etwas nachgebessert werden, der Gegner konnte gegen Minnesota noch zu gut laufen. Aber grundsätzlich ist die Defensive eine solide Einheit, auf der man aufbauen kann. Die elftwenigsten Punkte und die siebtwenigsten Passyards der NFL kassiert - das passt schon. Auch wenn die Passyards-Statistik natürlich etwas geschönt ist, weil der Gegner gegen die Vikings eben öfter mal läuft.
Wie geht es weiter:Mit 16 Mio $ Cap Space sind jetzt riesige Bomben in der Free Agency nicht drin. Das kann sich aber recht schnell ändern. Die drei teuersten Spieler der Vikings - Petersen, Jennings und Linebacker Chad Greenway - verbrauchen zusammen 35,2 Mio $ Cap Space, also nahezu ein Viertel des Team-Budgets. Ob die Vikings Petersen überhaupt halten wollen, steht eh nicht fest, wenn man dann berechnet, dass eine Entlassung mal eben auf einen Schlag 13 Mio $ Cap Space frei macht, stehen die Anzeigen doch klar auf Trennung. Greg Jennings wird man halten wollen, aber wohl kaum zu diesem Konditionen (11 Mio $ Gehalt, 5 Mio $ Ersparnis). Und Greenway hat seine besten Tage ebenfalls hinter sich, eine Entlassung würde das Teambudget um weitere 7 Mio $ entlasten.
Geld, welches die Vikings entweder für die Saison darauf sparen könnten oder in der Free Agency gleich in Spieler für die Secondary bzw. die Mitte beider Lines stecken könnten. Einen (oder zwei) Running Backs sollte man ebenfalls ins Auge nehmen, aber dafür bietet der Draft in diesem Jahr ein absolutes Selbstbedienungs-Schlaraffenland, auch noch in den Runden 2-5. Und wenn dann noch Jennings zu neuen Konditionen gehalten und ein weiteres Receiver-Ziel für Teddy Brisgewater gefunden werden kann könnte der Skandal um Adrian Petersen der Startschuss für eine Renaissance der Minnesota Vikings gewesen sein. Angesichts der Umbrüche war eine 7-9 Saison 2014 bereits außergewöhnlich. Jetzt gilt es, den nächsten Schritt zu machen. Den in dieser Saison sehr gelobtem Coaching Staff um Headcoch
Mike Zimmer und Offensivie Coordiantor
Norv Turner wird auf jeden Fall zugetraut, diesen Schritt mit dieser Traditions-Franchise zu gehen.