Jep. NFL-Zweitteam sind die Panthers, am College hat neben South Carolina Alabama meine Sympathien.
1. AFC Championship Game: New England Patriots @ Denver Broncos
Sie haben es also wieder geschafft. Zum zehnten oder elften Mal in 16 Jahren stehen die New England Patriots im AFC-Finale. Trotz aller Umstände. Trotz Verlust der Starting Secondary (Darelle Revis und Brando Browner) vor der Saison. Trotz des Abgangs von Vince Wilfork. Trotz massivem Verletzungspech in der Offensive Line. Trotz des verletzungsbedingten Fehlens eines Laufspiels. Das macht so keinen Spaß.
Aber das System Bill Belichik funktioniert weiterhin. Man hat immerhin Tom Brady als Quarterback. Tom Brady, der im jungen Alter von 38 Jahren zwar seit Jahren kaum noch tiefe Bälle wirft (werfen kann?), der aber das aber im System Belichik auch nicht mehr muss. Denn mit den Receivern Julian Edelman und Danny Amendola stehen zwei Receiver (sofern fit) im Kader, die eh meistens im Slot angespielt werden. Dazu natürlich mit Rob Gronkowski (sofern fit) ein Tight End, der das Spiel auf dieser Position für die ganze Liga definiert und für mich auch eher MVP-Kandidat wäre, als sein Quarterback. New England wirft dann eben 40-50 Mal pro Spiel kurz. Und trotz dieser Berechenbarkeit, trotz fehlender Laufspiel-Entlastung funktioniert es. Warum? Weil Belichik wahrscheinlich der dunklen Seite der Macht verfallen ist. Oder seine seele dem Teufel verkauft hat und wahrscheinlich (ohne dessen Wissen) Bradys Seele gleich mit.
New England ist der große Favorit gegen die Broncos. Da führt kein Weg dran vorbei. Eigentlich muss das Spiel nur aus zwei Gründen ausgetragen werden: a) das Spiel findet in Denver statt, wo sich die Patriots traditionell schwer taten (auch in dieser Saison den Pats die erste von vier Saisonniederlagen in den letzten 6 Spielen beibrachten). Und b) die Denver Defense ist eine der besten der NFL und findet hoffentlich einen Weg, das Spiel knapp zu halten. Dann kann die mittelmäßige Offense evtl. etwas dagegen halten.
Mittelmäßige Offense? Denver? Klingt ungewöhnlich, ist aber so! Eine Offense, die mittlerweile wieder vom knapp 40-jährigen Peyton Manning geführt wird. Eine Offense, die auf den Receiver-Positionen mit Emmanuel Sanders und Demaryus Thomas immer noch excellent besetzt ist und die den Umbruch in der O-Line vor der Saison recht gut aufgefangen hat. Die aber weit weg ist von der Rekord-Offense von vor zwei Jahren.
Was in erster Linie natürlich an Manning selbst liegt. Seit einem Jahr plagt sich dieser mit Verletzungssorgen herum. Verletzungen, die man mit 39 Jahren nicht mehr so einfach abschüttelt. Verletzungen, die seine Genauigkeit bei tiefen Bällen komplett niederstrecken. Was dann sogar dazu führte, dass Backup Brock Osweiler während der Saison übernahm und es lange Zeit eine Kontroverse gab, ob Osweiler auch für die Playoffs der Mann sein sollte. Er ist es nicht. Manning kam gegen Pittsburgh zurück. Mannning spielte ordentlich, litt sogar darunter, dass seine Receiver massiv Drops produzierten. Und Manning (und seine Defense) schlugen ein dezimiertes Steelers-Team. Ein Sieg, der vor 6 Wochen noch beeindruckender gewesen wäre.
Denn angesichts der vielen verletzten und angeschlagenen Starter bei den Steelers scheint der Sieg der Broncos für viele ein Muster ohne Wert zu sein, da die sehr starke und grandios besetzte Defense der Steelers eben auf einen angeknockten Gegner traf. Eine Defense, die so gut funktioniert obwohl man vor der Saison auf 3-4 umstellte. Derek Wolfe, Sylvester williams und Malik Jackson bilden in der Dreier-Front vorn ein grandioses Trio gegen den Lauf und machen im Passrush massiv Drecksarbeit. Arbeit, die den starken Passrushern DeMarcus Ware und Von Miller + Rookie Shane Ray massiv hilft. Und was an Laufspiel doch noch durch die D-Line kommt wird von Brandon Marshall und Danny Trevathan humorlos abgeräumt. In der Secondary steht mit Aqib Talib ein alter Bekannter der Patriots auf der Cornerback-Position, mit T.J. Ward eine starker Safety. Man kann allerdings eher davon ausgehen, dass die Patriots-Pässe vermehrt in Richtung des zweiten Cornerbacks (Chris Harris oder Bradley Roby) fliegen werden. Wobei das bei dem Kurzpass-Gewichse der Pats mit vielen kurzen Pässen, Slants und Bubble Screens eigentlich auch weniger wichtig ist.
Wie gesagt: Normalerweise finden die Patriots einen Weg, auch starken Defensiven Probleme zu bereiten. Belichik ist ein Meister der Adjustments, selbst wenn es mal nicht laufen solllte. Wenn aber eine Defensive in der AFC den Patriots Probleme bereiten könnte, dann die Denvers. In diesem Spiel treffen eine starke Offense auf eine starke Defense wenn New England den Ball hat. Und eine Offense mit Fragezeichen auf eine überdurchschnittliche Defense, wenn sich Denver in Ballbesitz befindet. Ausgang offen, ober nach dem was man gesehen hat, sollte New England schon favoritisiert sein.