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AutorThema: Tour de France 2016  (Gelesen 245 mal)

Offline Imho

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Tour de France 2016
« am: 26. Juni 2016, 15:27:22 »
Die Tour-Strecke

Die Tour 2016 beginnt in Mont-Saint-Michel im Department La Manche und führt zunächst zum Utah Beach in der Normandie. Danach geht es fast in gerader Linie nach Süden. Am fünften Tag wird es im Zentralmassiv die erste kleine Bergankunft geben, bevor es dann direkt in die Pyrenäen geht. Dort stehen dann auf drei Bergetappen zunächst die legendären Anstiege wie der Col d’Aspin, der Tourmalet oder der Peyresourde auf dem Plan, bevor es zur Bergankunft in Andorra-Arcalis kommt. Nach zwei Überführungsetappen in Richtung Mittelmeer folgt dann der „Schrecken der Provence“ – eine Bergankunft auf dem Mont Ventoux. Diese Kletterpartie wird die Favoriten schon viele Körner kosten bevor es bei einem sehr bergigen Zeitfahren am nächsten Tag gleich noch mal zur Sache geht. Und nach nur einer Überführungsetappe geht es dann bereits in den Alpen zur Sache. Insgesamt vier Alpenetappen, von denen zwei mit einer Bergankunft enden, plus ein Bergzeitfahren werden dem Zuschauer die letzten Kämpfe um die Gesamtwertung liefern. Dabei wird man zwei Tage auf Schweizer Gebiet verbringen. Nur einen Tag nach der letzten Alpenetappe nach Morzine folgt dann der Abschluss der Tour - die Ehrentour für den dann feststehenden Toursieger, die traditionell auf dem Champs-Élysées in Paris endet.

Die wichtigsten Etappen:

5. Etappe (Mi, 06.07.) Limoges > Le Lioran: Zentralmassiv-Etappe mit 3x Kat 3 und 2xKat 2 Anstiegen am ende
7. Etappe (Fr, 08.07.)  L'Isle Jourdai > Lac de Payolle: 1,Pyreäen-Etappe. Anstieg zu Aspin und danach 7,5 km Abfahrt ins Ziel.
8. Etappe (Sa, 09.07.): Pau < Bagnères de Luchon: 3 große Anstiege, darunter der Tourmalet. Ankunft wieder im Tal.
9. Etappe (So, 10.07.): Vielha Val d'Aran > Andorra Arcalis: Erste Bergankunft der HC Kategorie, vorher 3x Kat 1 Anstiege.
12. Etappe (Do, 14.07.): Montpellier > Mont Ventoux: 160km Einrollen beenden 20 km Bergankunft auf dem mythischen  Berg.
13. Etappe (Fr, 15.07.): Bourg-Saint-Andèol > La Caverne de Pont-d'Arc: Erstes, sehr welliges Zeitfahren.
15. Etappe (So, 17.07.): Bourg-en-Bresse > Culoz: erste Alpenetappe mit 2x Kat 1 und mit dem Colombier einem HC-Anstieg
17. Etappe (Mi, 20.07.): Bern > Finhaut-Emosson: Schweizer Alpenetappe mit HC-Bergankunft
18. Etappe (Do, 21.07.): Sallances > Megève: Bergzeitfahren mit bis zu 9,5% Steigung
19. Etappe (Fr, 22.07.): Albertville > Saint-Gervais-Mont-Blanc: Bergankunft der 1.Kategorie, davor ein HC-Anstieg
20. Etappe (Sa, 23.07.): Megève - Morzine: Keine Bergankunft, aber ein HC-Anstieg kurz vor dem Ziel mit 12 km Abfahrt.

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Offline Imho

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #1 am: 26. Juni 2016, 16:36:35 »
Die Tour in schwarz-rot-gold

Als André Greipel 2010 die zehnte Etappe Etappe nach Carmaux gewann und damit eine dreijährige Durststrecke deutscher Fahrer beendete, konnte noch niemand ahnen, wie sehr deutsche Fahrer in den Jahren danach die Tour dominieren würden. 22 weitere deutsche Etappensiege sollten folgen. Die meisten holte dabei Greipel selbst. Insgesamt zehn Mal konnte sich der Rostocker bisher in die Siegerlisten eintragen. Allein viermal siegte er dabei bei der letzten Austragung, darunter auch auf der prestigeträchtigen Schlussetappe nach Paris. Auch in diesem Jahr zählt der Fahrer des belgischen Lotto-Soudal-Teams zu den Favoriten im Kampf um Sprintsiege. Seine gute Form stellte er bereits beim Giro d’Italia unter Beweis, wo Greipel drei Etappen gewinnen konnte.

Ebenfalls zwei Etappensiege beim diesjährigen Giro konnte Marcel Kittel feiern. Der Arnstädter, der bereits acht Tour Etappen, darunter 2 mal auf dem Champs Élysées, gewinnen konnte, startet nach einjähriger Pause wieder beim größten Radrennen des Jahres. 2015 ließ ihn sein Team zu Hause, da sie nach einer Verletzung im Frühjahr nicht an seine gute Form glaubten. Kittel reagierte, indem er nach der Saison das Team verließ und beim renommierten Etixx-Quickstep-Rennstall anheuerte.

Für das gleiche Team fährt auch der dritte Deutsche, der in den letzten Jahren das Geschehen bei der Tour mit bestimmte: der Cottbusser Tony Martin. 2013 und 2014 konnte Martin insgesamt drei Zeitfahren gewinnen. 2015 folgte dann der Sieg auf der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Cambrai, die Martin zusätzlich das Gelbe Trikot bescherte. Seine Fahrt an der Spitze des Feldes war jedoch nicht von langer Dauer. Nur zwei Tage später musste er nach einem Sturz und mit einem gebrochenen Schlüsselbein das Rennen verlassen.

Eine Trainingsverletzung kostete John Degenkolb das komplette Frühjahr und die Chance seine Titel bei den Radsport-Monumenten Mailand-San Remo und Paris-Roubaix zu verteidigen. Der Palmares des Geraers aus dem Giant-Alpecin-Team umfasst dazu Siege bei Radsport Klassikern wie Gent-Welgegem und Paris-Tour, zehn Etappensiegen bei der Vuelta D’España und eine Etappe beim Giro d’Italia. Nur bei der Tour reichte es noch nicht zu einem Erfolg. Eine Lücke, die er in diesem Jahr vor allem auf den Flachetappen mit schwierigem und ansteigenden Ende schließen möchte.

Auch 2016 werden wieder einige deutsche Fahrer als Helfer ihrer Kapitäne bei der Tour vertreten sein und ihre eigenen Ambitionen zurückstellen müssen. Dass allerdings auch Helfer und Wasserträger einmal bei der Tour im Rampenlicht stehen können haben Marcus Burghardt und Simon Geschke bereits beweisen können. Der Zschopauer Burghardt, der im BMC-Trikot seine bereits siebte Tour bestreitet, siegte 2008 nach einer Solo-Flucht. Simon Geschke sorgte letztes Jahr ebenfalls aus einer Ausreißergruppe heraus für einen Tagessieg für das deutsche Giant-Alpecin-Team. Auch Magdeburg wird dieses Jahr bei der Tour vertreten sein. Der in der Domstadt geborene ehemalige deutsche Meister Robert Wagner startet an der Seite von Paul Martens für die niederländische Lotto NL-Jumbo-Mannschaft. Außerdem wird Marcel Sieberg seinen Kapitän André Greipel bei der Jagd nach Sprintsiegen unterstützen. Emanuel Buchmann, Andreas Schillinger und Paul Voss sollten ursprünglich bei dieser Tour ihren deutschen Kapitän Dominik Nerz in der deutschen Bora-Argon-Mannschaft unterstützen. Doch nachdem dieser krankheitsbedingt der Tour verpassen wird und sich kein weiterer Mann für das Gesamtklassement im Team befindet, könnten das die Chance sein, in Ausreißergruppen selbst die eigenen Chancen zu suchen.
« Letzte Änderung: 26. Juni 2016, 16:39:18 von Imho »
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Offline Imho

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #2 am: 26. Juni 2016, 16:45:41 »
Die Favoriten

Christopher Froome, GBR, Team Sky
Der Titelverteidiger bestätigte seine gute Form beim wichtigsten Vorbereitungsrennen für die Tour, dem Critérium de Dauphiné, das er bereits zum dritten Mal nach 2013 und2015 gewinnen konnte. In diesen Jahren gewann Froome danach auch jedes Mal die Tour. Die Tour 2016 mit zwei Zeitfahrern liegt dem Briten, der von den Favoriten der beste Zeitfahrer sein sollte. Unterstützt wird er von einem starken Sky-Team, welches zu 100% alles dem Gesamtsieg seines Kapitäns unterordnen wird.

Nairo Quintana, COL, Team Movistar
Schon 2015 war Quintana härtester Konkurrent von Froome, brachte den Briten in den Pyrenäen noch einmal ins Wanken und landete am Ende mit nur 1:15 Minuten Rückstand auf Rang zwei. Die Tour 2016 liegt ihm zwar nicht ganz so, er sollte aber trotzdem härtester Konkurrent des Titelverteidigers sein. Seine gute Form im Jahr 2016 stellte er bereits bei den kleineren Rundfahrten Tour de Romandie und Katalonien-Rundfahrt unter Beweis, die er gewinnen konnte. 

Alberto Contador, ESP, Team Tinkoff
Die letzte Tour seiner Karriere könnte Alberto Contador bestreiten. Nachdem er letztes Jahr zuvor den Giro d’Italia fuhr und gewann, konzentrierte sich der Spanier in diesem Jahr komplett auf die Tour. Bei der Baskenland-Rundfahrt in diesem Jahr konnte er bereits zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Seine Erfahrung und sein starkes Tinkoff-Team könnten ihn zu einem ernsthaften Kandidaten für den Toursieg machen.

Fabio Aru, ITA, Astana-Team
Vincenzo Nibali gewann in diesem Jahr den Giro. Das könnte die Stunde für seinen Kronprinzen im Astana-Team sein. Fabio Aru fuhr letztes Jahr den Giro und die Vuelta als Teamkapitän und beendete die beiden Rundfahrten auf Rang 2 bzw 1. Als guter Kletterer, der zwar recht unkonstant in Zeitfahren abschneidet, aber diese Disziplin auch beherrscht, ist er mindestens ein Kandidat für das Podium.

Thibaut Pinot, FRA, Team FDJ
Der dritte Platz bei der Tour 2014, als sich die großen Favoriten  jedoch zuvor verletzungsbedingt alle verabschiedeten. Einen Platz, den er letztes Jahr durch Stürze nicht bestätigen konnte. Dafür gelang ihm der Sieg auf der Prestige-Etappe nach L’Alpe d’Huez. Wenn sich Pinot jedoch aus dem Chaos und den Stürzen der ersten Woche unbeschadet heraushalten können, ist eine erneute Platzierung auf dem Podium durchaus wieder möglich. Aus der Riege der jungen Franzosen (Romain Bardet, Pierre Rolland, Warren Barguil) werden ihm das größte Talent nachgesagt.

Richie Porte, AUS, Team BMC
Bis 2015 war der Australier wichtigster Helfer für Chris Froome im Sky Team. Nach seinem Wechsel zu BMC wird er sich die Kapitänsrolle im Duell mit dem Teamkollegen Tejay van Garderen erobern müssen. Es gibt nicht weniger, die ihm das und eine Platzierung weit vorn in den Top 10 zutrauen.

Natürlich gilt es die gerade schon angesprochenen Franzosen Romain Bardet, Pierre Rolland und Warren Barguil natürlich zu beachten. Auch Bauke Mollema ist natürlich wieder ein Kandidat für die Top 10, sollte aber normal kein Mann für's Podium sein. Und Alejandro Valverde hat nun schon trotz so manchen Abgesangs immer wieder die Leute überrascht.  Robert Gesink, der letztes Jahr nach mehreren Seuchensaisons wieder auftauchte, ist wohl in diesem Jahr nicht nominiert.
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Offline jb

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #3 am: 26. Juni 2016, 20:34:25 »
Dieses Jahr wollen die Organisatoren den Kampf gegen das sogenannte Motordoping intensivieren. Neben den Kontrollen am Etappenende wird jetzt während des Rennens mit Wärmebildkammeras nach Auffälligkeiten gesucht...
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Offline Imho

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #4 am: 03. Juli 2016, 10:06:39 »
Erste Etappe geht (leicht überraschend) an den Altmeister Mark Cavendish, der damit seinen schon 27.Etappensieg bei der Tour holt aber das erste Mal in seiner Karriere ins Gelbe Trikot fährt.

Aus deutscher Sicht immerhin ein kleiner Trost, dass das Bergtrikot von Paul Voss erobert wurde. evtl. schafft er's ja heute nochmal in eine Fluchtgruppe und kann bei den kleinen Bergwertungen (3x Kat 4) zu Beginn dieser Etappe punkten.
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Offline Reggaeboy

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #5 am: 14. Juli 2016, 17:35:36 »
Froome-Drama am Mont Ventoux am heutigen französischen Nationalfeiertag: Der britische Spitzenreiter im Gesamtklassement musste nach einem Unfall einen Teil der Strecke hoch zum Mont Ventoux ohne Rad absolvieren und zu Fuß rennen, weil sein Fahrrad defekt war. Ausgelöst wurde das Chaos scheinbar durch ein TV-Motorrad, das abrupt wegen der engen Fanmassen am Streckenrand abbremsen musste, und auf das Richie Porte und dann auch Froome aufgefahren waren. Unklar ist bislang, ob die Etappe, zumindest jene Fahrer, die nach dem Unfall ins Ziel kamen, so gewertet wird oder was sich die Veranstalter da einfallen lassen.

http://www.sueddeutsche.de/sport/tour-de-france-froome-joggt-den-mont-ventoux-hinauf-1.3079509

Video: https://www.facebook.com/Cyclinghub1/videos/vb.1460729850827294/1783414738558802/?type=2&theater


Offline Troy Aikman

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Re: Tour de France 2016
« Antwort #6 am: 21. Juli 2016, 18:56:51 »
Der ehemalige Radprofi Michael Rasmussen hat zwölf Jahre lang gedopt. Er sagt, es sei eine Notwendigkeit gewesen. Für Leute, die sich vom Profisport betrogen fühlen, hat er kein Verständnis.

http://www.nzz.ch/sport/radprofi-michael-rasmussen-ueber-doping-meine-leute-sagten-nein-kein-blutbeutel-ld.106576