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AutorThema: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011  (Gelesen 1926 mal)

Offline Matti

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #15 am: 25. August 2011, 14:06:49 »
Was du dir da ne Arbeit mac hst damirt wir Eumel da nen Einblick bekommen!  [daumihoch] [daumihoch] [daumihoch]
die Zeit dafür spart er im Moment im RL-Nord-Forum ein  [dummdidum]
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Offline Imho

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #16 am: 25. August 2011, 16:13:03 »
College Football Preview Teil 3 - Die Big 12 Conference

Allgemeines, Historie und Zukunft
Die SEC ist immer noch in den Negativschlagzeilen wegen der Cam Newton-Affäre, die Big10, ACC und Pac12 stönen unter Pay-für-Play-Skandalen – und trotzdem steht die Big 12 im Fokus wie kaum eine andere Liga. Denn die Zukunft dieser Conference ist wirklich bedroht.

Die Probleme begannen eigentlich schon vor 17 Jahren – als die damals 4 größten texanischen Unis (Baylor, Texas, Texas A&M und Texas Tech) aus der mittlerweile aufgelösten Traditionsliga Southwestern Conference ausstiegen und nach eine Einladung der damaligen Big 8 zusammen mit diesen 8 Teams die Big 12 gründeten. Schon damals gab es Befürchtungen einiger ehemaliger Big 8 Mitglieder, demnächst unter texanische Vorherrschaft zu geraten. Schnell wurde auch das Headquarter der Liga nach Irving/Texas verlegt, was die Befürchtungen nur bestätigte. Und seit die University of Texas nun auch einen eigenen hochdotierten TV Vertrag über ihr Longhorn Network mit ESPN geschlossen hat, lief das Fass immer mehr über. Deshalb stieg als erstes die University of Colorado aus, die rein geographisch eh eher den Pazifischen Conferences zuzuordnen ist. Der Wechsel in die jetzige Pac 12 war also logisch. Viel mehr schmerzt die Liga allerdings der Verlust der University of Nebraska zur neuen Saison – einem Powerhouse des College Footballs. 5 national Meistertitel, 40 Big 8 Titel und 2 Big 12 Titel sprechen da wohl eine deutliche Sprache. Nebraska wird ab nächster Saison in der Big Ten Football spielen. Damit stehen nur noch 10 Mannschaften in der Big 12 (während ironischerweise 12 Mannschaften in der Big10 spielen).

Und man hat das Gefühl, die Tage der Liga sind gezählt. Texas hat eh schon seinen eigenen TV-Kontrakt und könnte Independent werden, Texas A&M verhandelt mit der SEC und die Pac 12 möchte wohl auch zu einer 16er-Superconference expandieren und würde wohl gern die übrigen Teams aus Texas und Oklahoma schlucken - auf der Strecke blieben bei diesen Rechenspielchen die beiden Teams aus Kansas. Viele geben der Conference keine 5 Jahre mehr. Das könnte auuuufregend werden.

Sportliche Vorausschau
Es gibt also nur noch zehn Mannschaften in der Big 12 – und das ist auch der Grund, warum die Divisionen Süd und Nord aufgelöst wurden. Zehn Teams, neun mal Conference-Play – also jeder gegen jeden. Und trotz des Abganges von Nebraska – die verbliebene sportliche Qualität ist immer noch hoch. Ganz vorn steht dabei Oklahoma. Die Sooners - eh schon amtierender Big12 und Fiesta Bowl Champion – stehen in den Pre Season Polls auf Nr. 1 und bringen fast alle Spieler wieder mit in die neue Saison. Als härtester Konkurrent gilt momentan Staatsrivale Oklahoma State mit Star-Receiver Justine Blackmon. Auch Texas A&M wird wieder genannt, spielten die Aggies doch eine grandiose Vorsaison, in der Ihnen erst kurz vor Saisonende von Oklahoma und im Sugar Bowl von LSU die Grenzen aufgezeigt wurden. Und dann ist da immer wieder de allgegenwärtige University of Texas. Die Longhorns haben das Kunststück fertiggebracht vom Teilnehmer des NC-Spieles 2009/10 zu einem Team zu verkommen, das sich nicht mal für kleinere Bowls qualifizieren konnte – sprich: ein Team mit negativer Saisonbilanz. Dabei gilt Texas als chronischer Underachiever, der aus seinen grandiosen Möglichkeiten viel zu selten etwas macht. Nahezu jedes Jahr werden die Longhorn Recruiting-Klassen zu den besten des Landes gezählt, herausspringen tut nur viel zu selten etwas. Im Gegenteil: Rivale Oklahoma hat den Longhorns in diesem Jahrtausend aus meiner Sicht absolut den Rang abgelaufen. Die übrigen Gegner, also Texas Tech, Baylor, Kansas, Kansas State, Iowa State und Missouri werden weniger Chancen haben, in den Kampf um den Conference-Titel mit einzugreifen. Missouri stellt zwar Jahr um Jahr ein sehr talentiertes Team auf, geht aber gegen Saisonende regelmäßig zu schlampig mit seinen Chancen um.

Sportlich sollte in der Big 12 also einiges geboten werden… Die Schlagzeilen und Gerüchte werden aber höchstwahrscheinlich auch weiterhin nicht aus dem sportlichen Bereich stammen.

Morgen plane ich eine kleine Preview auf die nun zwölfköpfige Big Ten und evtl. die Independents (da weniger zeitaufwendig)

@ Matti: Zu den Spielen, bei denen ich war (Plauen und Hertha II) hab ich was geschrieben. Aber was soll ich mir über diese Liga ohne (momentanen) sportlichen Anreiz in dieser Saison groß Gedanken machen ?
« Letzte Änderung: 26. August 2011, 23:16:44 von Imho »
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Offline badman

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #17 am: 25. August 2011, 17:13:22 »
wußte das von Notre Dame und den Tickets schon, aber hab mir nie Gedanken übern Besuch gemacht, wie ham Leute wie franconia da eine Chance drauf
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #18 am: 25. August 2011, 17:54:26 »
Über ESPN wird zumindest auf Diese Seite verwiesen, wenn man an Tickets möchte. Mehr als 2.000 Tickets sind da aber selten noch übrig.
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Offline badman

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #19 am: 25. August 2011, 18:15:28 »
was warn die Galaxy Zeiten noch schön
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Offline franconia

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #20 am: 25. August 2011, 19:14:18 »
wußte das von Notre Dame und den Tickets schon, aber hab mir nie Gedanken übern Besuch gemacht, wie ham Leute wie franconia da eine Chance drauf

was soll den das jetzt heissen ?


aber ich sehe meine chance ja auch ehr sehr unrealistisch an :)
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Offline badman

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #21 am: 25. August 2011, 19:39:12 »
so wie es in dem Artikel stand hörte es sich an als kämen 0 nach außen, dank imhos Link immerhin 2000 zu saftigen Preisen
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #22 am: 25. August 2011, 20:42:09 »
so wie es in dem Artikel stand hörte es sich an als kämen 0 nach außen, dank imhos Link immerhin 2000 zu saftigen Preisen

hatte mal ne seite da war die karte glaub ich bei 91 dollar
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #23 am: 25. August 2011, 21:41:07 »
wie schaut ihr Football, denn ich konnte nur hier

http://www.chip.de/news/MyP2P.eu-down-Alternativen-fuer-Bundesliga-Streams_51135369.html

meistens kommt des aber auch nachts und der League Pass ist mir zu teuer, außer ESPN kommt wohl nix im Free-TV
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #24 am: 25. August 2011, 21:52:16 »
Scheiße, was'n da los... Ich wollte mir zwar den ESPN College Pass dieses Jahr leisten, aber NFL gäbe es ja nicht darüber...  [modz]
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Offline Matti

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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #25 am: 25. August 2011, 22:04:17 »
nur nochmal kurz offtopic:

es geht ja auch mehr um Infos aus dem Verein, bspw. Spieler, Sponsor etc...
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #26 am: 26. August 2011, 20:43:06 »
College Football Preview Teil 4 – Die Big Ten Conference

Historie, Zukunft und Allgemeines
Die Big Ten ist die Liga, die wie keine andere Tradition und Geschichte des College Footballs repräsentiert. 1896 gegründet, seit 1917 als Big Ten operierend, nur ein Team hat jemals diese Conference verlassen. Die Strahlkraft und finanzielle Attraktivität (jährlich 210 Mio US$ an TV Einnahmen) hat seit 1990 sogar zwei Teams schwach werden lassen, die früher nie mit der Big Ten in Verbindung gebracht worden wären: Penn State – über Jahrzehnte eines der respektiertesten Independent Teams trat 1990 bei (und erhöhte die Anzahl der Teilnehmer auf 11), Nebraska, ein Inbegriff für Big 12/Big 8 Football kommt nun zur neuen Saison hinzu. Nur Notre Dame konnte dem jahrzehntelangen Werben der Conference bisher widerstehen. Trotzdem stehen mit dem Beitritt von Nebraska aktuell neun Teams in der Liga, die schon zu Landesmeisterehren kamen und die insgesamt 38 Nationale Meistertitel auf sich vereinen. Historisch gesehen ist die Big Ten der Big PLayer des College Footballs.

Sportlich sieht das leider etwas anders aus. Die SEC hat der Big Ten eindeutig den Rang abgelaufen (was u.a. drei deutliche Niederlagen in den Bowls des letzten Winters zeigen), die Pac 12 und Big 12 sind mindestens ebenbürtig. Zusätzlich erschüttern einige böse Pay-for-play-Skandale um die Marken Michigan und Ohio State die Liga. Trotzdem soll der Beitritt von Nebraska für die Liga ein Start in eine neue Zukunft sein. 12 Teams, zwei Divisionen, die ganz unbescheiden „Legends“ und „Leaders“ benannt wurden, erstmalig ein Championship Game zwiswchen den beiden Divisionsieger – die Big Ten ist im 21. Jahrhundert angekommen. Vor allem dieses Championship Game ist ein großer Fortschritt, teilten sich doch in einer 11er Liga, in der jede Mannschaft nur 8 Spiele gegen Divisionsrivalen austrägt, oft genug zwei oder mehrere Mannschaften den Meistertitel (so im letzten Jahr Ohio State, Michigan State und Wisconsin). Da der Big Ten Meister im prestigeträchtigsten alle Bowls, dem Rose Bowl, eine Startgarantie besitzt, sollte zumindest dieses Startrecht nun eindeutiger zu vergeben sein.

Sportliche Vorausschau – Die Legends
Gerade neu in der Conference und schon heißester Anwärter auf zumindest den Divisionstitel – die Nebraska Cornhuskers wollen gleich durchstarten. Die Chance stehen gut. Michigan State trauen die Wenigsten noch einmal eine solch grandiose Saison wie 2010 mit einer Regular-Season-Niederlage zu, die allerdings mit einer deftigen Klatsche gegen Alabama im Capital One Bowl endete. Iowa gilt immer als talentiert, bricht aber regelmäßig auf der Zielgerade ein. Northwestern gilt eher als solide aber mittelmäßig und Minnesotas Glanzzeiten sind längst vorbei. Bliebe also noch Michigan – Tonnen von Traditionen, Riesen-Fanscharen aber sportlich vor dem erneuten Neuanfang und neben dem Platz skandalumwittert. Nebraska ist ein solides Programm, welches eigentlich immer vorn dabei ist – es wird sehr spannend sein zu sehen, ob die Huskers den alteingesessenen Big Ten Unis die Hacken zeigen können.

Sportliche Vorausschau – Die Leaders
Anfang des Jahres hätte man ohne mit der Wimper zu zucken Brief und Siegel darauf gegeben, dass Wisconsin und Ohio State die Sache unter sich ausmachen. Nach einem Skandalfeuerwerk in Columbus (Ohio) scheint sich dieses Traditionsprogramm zumindest füt diese Saison erst mal selbst aus dem Rennen genommen zu haben, der Verlust des Quarterbacks Terrelle Pryor und Head Coach Jim Tressel wiegt einfach zu schwer. Wisconsin hingegen bringt zwei seiner drei Star-Running Backs zurück, hat in der Vorsaison reihenweise Siege mit 30 und mehr Punkten Differenz eingefahren und bekommt mit Quarterback Russel Wilson (der u.a. auch Baseball spielt und im MLB Draft bereits vergeben ist), der aus North Carolina nach Wisconsin wechselt einen absoluten Starspieler auf der Spielmacherposition. Von den Teams dahinter wird allenfalls noch Penn State zugetraut, vor ein Wörtchen mitreden zu können. Minnesota wäre wohl schon froh, ein, zwei Spiele mehr als letztes Jahr zu gewinnen, Illinois und Purdue werden als Hauptziel haben, bowl eligable zu werden – also mindestens 6 von 12 Spielen zu gewinnen.

Trotz der scheinbar klar verteilten Rollen verspricht die Saison aber aufgrund der neuen Struktur und der zu erwartenden Schwächephasen der einstigen Powerhouses hochinteressant zu werden. Auch ohne Notre Dame – das ja so ganz aus dem Blickfeld der Big Ten nie wegkommt. Mit Michigan State, Michigan und Purdue messen sich drei Big Ten Vertreter mit der Traditionsschule.

« Letzte Änderung: 26. August 2011, 23:17:41 von Imho »
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #27 am: 26. August 2011, 22:57:33 »
College Football Preview Teil 5 – Independents

Weil wir gerade bei Notre Dame waren können wir gleich mit den Independents in der FBS weitermachen. Viele Teams sind des nicht mehr, die als Independent in der obersten College-Footballdivision starten. Das hat verschiedene Gründe. Bis auf Notre Dame gibt es für kein unabhängiges Team Sonderregeln für die BCS-Bowl. Sprich: Man muss weit vor im Ranking platziert sein, um an der BCS teilzunehmen und hat selbst dann keine Garantie. Vom finanziellen Standpunkt abgesehen – in einer großen Liga ist normalerweise der Anteil der ligaweiten TV-Gelder  höher, als die Summen, die man als Independent normalerweise bekommt. Dazu kommt, dass man an keinen Spielplan einer Conference gebunden ist aber bei der Scheulegestaltung trotzdem auf die einzelnen Conferences Rücksicht nehmen muss. Denn potentielle Gegner müssen ja irgendwann gegen die Conference-Kontrahenten ran.

Aus diesem Grund find ich’s einfach nur beeindruckend, dass letztes Jahr gegen den Trend eine Schule den Weg in die Unabhängigkeit gewagt  hat und deshalb würde ich auch nicht mit dem bekanntesten unabhängigen Programm Notre Dame beginnen sondern mit BYU. Die Brigham Young University aus dem Mormonenstaat Utah, benannt nach dem Gründer der Mormonenkirche und mit religiöser Ausrichtung ist quasi das Mormonen-Pendant zum katholischen Notre Dame. Auch ansonsten bestehen viele Parrallelen zu den Fighting Irish, angefangen von der Tradition bis zum frisch ausgehandelten gut dotierten TV-Vertrag miot ESPN. Das Experiment könnte also klappen. Die Risiken sind allerdings groß: Man muss gewinnen, man muss unterhalten, um auch in Zukunft attraktiv für die großen TV Networks zu sein. Man muss Zugeständnisse bei der Scheduleplanung machen (z.B. musste man Texas für ein Heimspiel zwei Auswärtsspiele zugestehen). Und man muss gewinnen, gewinnen, gewinnen… Auch wenn viele Ligen BYU gern wieder aufnehmen würden – risikolos ist das Abenteuer bei weitem nicht. Sportlich hat man sich – nachdem man in den letzten Jahren im Schatten des Staatsrivalen Utah stand – etwas erholt. Der Schedule ist relativ attraktiv (u.a. Ole Miss, Texas, Utah, Hawaii, TCU, UCF und Oregon State) aber schon der Saisonstart gegen die ersten 4 Teams dieser Liste wird knüppelhart. Gegen jeden dieser Gegner kann man locker verlieren – eine weitere Niederlage und man wäre nicht startberechtigt für einen Bowl.

Wobei wir beim Thema wären – viele Experten rechnen mit einer großen Saison von Notre Dame. Die Fighting Irish haben sich nach Jahren der Mittelmäßigkeit im letzten Jahr erholt. Headcoach Chip Kelly dem Traditionsprogramm wieder Leben eingehaucht. Selbst Rückschläge, ein schlechter 1-4 Saisonstart und eine Tragödie (bei einem Training bei Unwetter stürzte ein Assistenztrainer, der das Training filmte aus großer Höhe tödlich) warfen die Fighting Irish nicht zurück – mit dem Höhepunkt des Siegs im Traditionsduell gegen Miami im Sun Bowl. Jetzt erwarten viele den nächsten Schritt, manche vielleicht sogar schon den Einzug in einen BCS Bowl. Der Spielplan ist attraktiv (3x Big10, 3xACC, 2x Pac12, 2x Big East, dazu Air Force und Navy), darunter Kaliber wie Stanford, USC, Michigan und Michigan State. Viel Gefahr für Niederlagen – aber auch bei Siegen viel Aufmerksamkeit für eine hohe Ranking-Platzierung.

Komplettiert wird die Riege der Independents durch die beiden Service-Teams: die Army Black Knights und die Navy Midshipmen. Zwei Teams, die erzkonservativen, laufspielorientierten Football spielen. Zwei Teams, die eigentlich das ganze Jahr nur auf das direkte Duell warten – ein Duell in dem die Army seit Jahren nichts zu melden hat. Und zwei Teams, für die es – trotz teilweise relativ leichtem Schedule – schon ein Erfolg ist – 6-6 aus der Saison zu gehen und zu einem Bowl eingeladen zu werden. Aber auch in diesem Jahr wird im Dezember die ganze Aufmerksamkeit der Nation auf das Aufeinandertreffen der beiden Service-Teams gelenkt, das einzige Spiel, welches es an diesem Spieltag geben wird, bei dem mit viel Militärpomp gefeiert wird und bei dem via TV wieder Soldaten aus aller Welt fordern werden „GO ARMY – BEAT NAVY!“ – oder halt umgekehrt.

« Letzte Änderung: 29. August 2011, 21:03:32 von Imho »
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Re: An jedem verdammten Sonntag... NFL, NCAA, GFL 2011
« Antwort #28 am: 29. August 2011, 21:02:56 »
College Football Preview Teil 6 – Pacific 12 Conference

Eine Conference, in der der aktuelle Vizemeister spielt, in der die Schule mit den (geteilt) meisten BCS-Bowl-Siegen, in der der Quarterback unter Vertrag steht, der schon jetzt als Nr.1 NFL-Draftpick 2012 gehandelt wird (und schon 2011 der große Favorit war, bis er sich entschied, seine Collegeausbildung zu beenden), eine Conference mit Tonnen von Tradition und einem festem Startplatz im Rose Bowl. eigentlich eine Schande, der Conference erst den sechsten Teil der Vorschau zu widmen. Aber was soll man machen… Dafür gibt es (nach 2 Tagen Fußballpause) mal einen etwas ausführlicheren Blick auf die Pac12.

Historie, Zukunft und Allgemeines
Die Liga wurde 1915 gegründet, alle vier Gründungsmitglieder befinden sich noch (oder wieder) in der Conference, ein ständiges Wachstum von 4 über 8 auf 10 und nun 12 Mitglieder, der (momentan) höchstdotierteste TV Vertrag FBS-Conferences - die Pac 12 ist eine Westcoast-Erfolgsstory, die noch weiter gehen soll. Deshalb wurde die Pac 10 vor dieser Saison zur Pac 12 erweitert. Neu hinzu kommen mit dieser Saison Colorado und Utah. Vor allem den Utes, als einem der erfolgreichsten Mid-Major-Teams der letzten Jahre (Utah wechselt aus der Mountain West Conference in die Pac 12) ist für diesen Wechsel großen Respekt zu zollen. Auch die Pac 12 führt somit ein System mit zwei Divisionen (Nord und Süd) und einem Championship-Game ein. Und ähnlich wie der SEC  werden auch der Pac12 Ambitionen nachgesagt, die Liga zu einer 16-Team Superconference auszubauen.

In der Offseason gab es übrigens einige Querelen um die Recruitingpraktiken des amtierenden Pac10 Champion, denen nachgesagt wird, sich der Dienste zweifelhafter Agenten bedient zu haben und dabei auch finanzielle Anreize geboten zu haben. Kohle hat das Sportprogramm genug. Die Ducks sind quasi so etwas, wie die Neureichen unter den momentanen Spitzenteams im College Football. Top Moderne Infrastruktur, riesige Euphorie, Top Trainer und immer attraktiver für die Top Highschool Spieler – nicht nur an der Westküste sondern landesweit. Grund für den Aufstieg vom (Achtung Wortspiel) hässlichen Entlein zum Powerhouse ist vor allem das finanzielle Engagement eines Oregon- Absolventen, der es zu einem bescheidenen Vermögen gebracht hat: Phil Knight - Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender eines bescheidenen mittelständischen Unternehmens mit Namen Nike. In Oregon ist finanziell also einiges möglich.

Finanziell war auch bei der legendären University of South California (USC) in den Jahren bis mindestens 2005 einiges möglich. Davon hat vor allem Star-Runningback Reggie Bush profitiert (über 100.000 Dollar an Zuwendungen). Deshalb gilt für die Trojans auch in diesem Jahr noch eine Bowl-Sperre. Sprich: Egal wie gut sie sportlich abschneiden, sie können nicht bowl-eligible werden und dürfen weniger Stipendien vergeben. Das ist natürlich weder motivationsfördernd (USC war in den letzten Saisonspielen  auch alles andere als gut drauf) noch hilfreich beim Rekrutieren von Toptalenten.

Rivalitäten
Etwas wirklich Besonderes stellt die Liga bezüglich der großen Anzahl an Rivalitäten dar, eine Begleiterscheinung des College-Footballs, die für Fußballfans vielleicht ganz interessant sein könnte. Auch wenn die Fankulturen natürlich nicht vergleichbar sind, wird Football im College Bereich ja doch noch eher gelebt als konsumiert. Die Zusammensetzung der Conference bis 2010 mit jeweils 2 Teams aus Nord- und Südkalifornien, Oregon, Washington und Arizona bringt in dieser Beziehung in dieser Liga ordentlich Feuer in ansonsten auch sportlich wertlose Spiele - durch Abneigungen, die über Jahrzehnte historisch gewachsen sind.  Das Aufeinandertreffen von Oregon und Oregon State wird in Amerika als „Bürgerkrieg“ bezeichnet. UCLA und USC tragen die „Schlacht um Los Angeles aus“, das Aufeinandertreffen von Stanford und Cal wird ganz unbescheiden als „Big Game“ bezeichnet. Weniger martialisch geht es zumindest bei der Bezeichnung der Derbys in Washington („Apple Cup“ – Washington gilt in den USA als führender Landwirtschaftsstaat) und Arizona („Duel in the Desert“ – der Name ist wohl selbsterklärend). Außerdem besteht auch zwischen den Unis aus den nördlichen Staaten Oregon und Washington untereinander alles andere als Sympathie, gleiches gilt für alle kalifornischen Teams. Die neuen Teams aus Utah und Colorado sind da Pac12 intern natürlich etwas außen vor. Allerdings bringen die Utes eine wirklich gelebte Feindschaft zur BYU (siehe Independents) mit in die Liga, ein Spiel, welches in Amerika als Heiliger Krieg bezeichnet wird.


Sportllicher Ausblick – Der Norden gibt Gas
Nach momentanem Stand der Dinge gelten vor allem zwei Schulen als Favoriten auf den Divisions- und auch auf den Conference-Sieg: Oregon und Stanford. Oregon als amtierender landesweiter Vizemeister mit Star-Runningback LaMichael James, einer blitzschnellen No-Huddle-Offensive, die von Chip Kelly eingeführt wurde - einem Trainer, der vor allem offensiv als einer der innovativsten Köpfe im Football gilt. Und Stanford, die letzte Saison nur ein Spiel (gegen Oregon) verloren, Virginia Tech im Orange Bowl ordentlich in den Arsch getreten haben. Zudem verfolgt die Eliteuni über den Top-Heisman-Trophy Kandidaten und potentiellem Nr.1 Draftpick 2012 – Quarterback Andrew Luck, Sohn des deutschstämmigen Ex-Managers von Frankfurt Galaxy und Rhein Fire. Diese beiden Teams stehen über allen, auch wenn Oregon State und California (eher bekannt unter dem Namen Berkeley) keine schlechten Teams besitzen. Abfallen tun hingegen die beiden Teams aus dem äußersten Nordwesten der USA – Washington und Washington State.

Sportllicher Ausblick – Der Süden mit vielen Fragezeichen.
Der Süden stellt momentan noch so etwas wie eine Wundertüte dar. Als sicher scheint, dass Colorado erstmal keine Rolle um den Divisionssieg spielen wird. Als aussichtsreichste Kandidaten auf den Divisionstitel gelten momentan Arizona State und USC – auch wenn letztere nicht in Bowls spielen dürfen. Könnten sie ja trotzdem um den Pac12 Titel kämpfen. Arizona kam letztes Jahr mit 7-1 Siegen glänzend aus den Startlöchern, verlor dann jedoch die letzten 5 Saisonspiele. Die namhafte UCLA steckt in einer Serie von sportliche Dürre-Jahren (letzte Winning Regular Season 2006 mit 7-5). Und dann haben wir noch den Neuling Utah. Seit Jahren unter den besten 25 Teams am Saisonende zu finden, in der Mountain West aber ungleich weniger gefordert als ab jetzt in der Pac 12. Utah hat einen Riesen-Vorteil: Im Schedule stehen (wie bei allen) 9 Spiele gegen andere Pac12 Teams – die Teams, gegen die die Utes nicht ran (müssen) dürfen sind ausgerechnet die Topfavoriten Oregon und Stanford. Vielleicht schaffen die Utes ja wirklich die große Überraschung, zumal man gegen den leichten Favoriten Arizona State zu Hause antreten darf.

Die Pac 12 kann der geneigte Livestream-Zuschauer übrigens auch unter der Woche relativ bequem sehen. Da diese Spiele durch die Zeitverschiebung meistens erst 10 Uhr Ostküstenzeit angepfiffen werden, reicht ein etwas früheres Aufstehen so gegen 4 oder halb 5, um dabei zu sein. Allein von der zu erwartenden Spannung dürfte sich das lohnen.
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« Antwort #29 am: 29. August 2011, 22:38:41 »
So einer noch für heute...

College Football Preview Teil 7 – Die Atlantic Coast Conference

Vergangenheit, Zukunft und Allgemeines
Schon bei der Vorstellung der SEC wurde die Southern Conference schon einmal benannt. Als die Liga, aus der 1932 13 Teams ausgetreten sind, um die momentan führende Conference im College Football zu gründen. 1953 geschah noch einmal ähnliches: 7 Teams verließen die SoCon und gründeten zusammen mit Virginia die Atlantic Coast Conference gründeten. Außer South Carolina spielen diese Gründungsmitglieder alle noch in der ACC. Dazu kamen noch ein paar weitere Erweiterungen, bis die Liga ihre jetzige Stärke von 12 Teams erreichte. Vor allem die Erweiterung 2005, als insgesamt 3 Teams der Big East Conference der bis dahin sehr North Carolina-.lastigen ACC beitraten (mit North Carolina, NC State, Duke und Wake Forest stammen 4 Schulen aus diesem Bundesstaat)  wurde begleitet von viel bösem Blut, Rechtsstreits und medialem Gewitter.

Alles nichts verglichen, was in  diesem Sommer über die ACC hereinbrach. Nachdem schon im Vorjahr North Carolina gefühlt den halben Kader wegen Verstößen gesperrt bekam, wurde nun bekannt, dass in Miami ein Booster namens Nevin Shapiro jahrelang über 70 Spieler mit Bargeld, Luxusgütern und ähem… sagen wir mal Dienstleistungen versorgte, bzw. ihnen das „harte Studentenleben“ versüßte. Alles unter dem Deckmantel von Coaches und der Uni selbst. Eine sogenannte „Death Penalty“ – also das Verbot über einen gewissen jahrelangen Zeitraum Wettkämpfe in einer Sportart auszutragen – steht im Raum. Es droht der größte Skandal der College Football Geschichte. Zusätzlich sorgten die Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Aushängeschildes Florida State für Wirbel. Ein solcher Wechsel wäre imho sehr schade. Die ACC operiert zum Teil im gleichen Südstaatengebiet wie der Branchenprimus SEC. Das bringt jedes Jahr mindestens 3 Rivalry Games zwischen Vertretern dieser Ligen (South Carolina-Clemson, Florida-Florida State, Georgia – Georgia Tech + oftmals Florida – Miami). Diese Vergleiche zwischen Teams aus Major Conferences finde ich immer spannend.

Sport gibt’s aber auch
Die Florida State Seminoles gelten heuer als Topfavoriten auf ihren Divisionstitel und auch auf die ACC Championship. Obwohl man Quarterback Christian Ponder an die NFL verlor (er wurde für mich überraschend sogar in der ersten Runde gedrafted, geraten viele Experten in Entzücken und bescheinigen dem Team sogar Potential auf eine baldige National Championship. Grund dafür ist der Recruiting-Jahrgang 2011, der von vielen als der Beste aller FBS-Teams angesehen wird. Das Problem an der Geschichte: Die Recruiting Klassen der Noles galten auch in den Vorjahren als extrem talentiert - es sprang nur zu selten etwas dabei heraus.
Der große Kontrahent dürfte Virginia Tech sein. Wenn ein Team in den letzten 4 Jahren 3 Mal den Conference-Titel holt, sollte es eigentlich Favorit Nr. 1 sein. Doch auch die Hokies stehen vor einem Umbau, nachdem Quarterback Tyrod Taylor die Uni Richtung NFL verlassen hat. Da um Florida State momentan ein Riesen Hype herrscht, bleibt für den aktuellen ACC-Champion nur der „Herausforderer“-Status. Die Hokies werden’s verschmerzen können. Letzte Saison startete man als Topfavorit, verlor dann aber die ersten beiden Spiele gegen unterklassige Gegner (Mir macht es einfach Spaß, Boise State als „unterklassig“ zu bezeichnen.) Die Serie von 11 Siegen (inkl. Sieg im ACC-Finale gegen Florida State) und der Ungeschlagen Status in der eigenen Conference brachten Virginia Tech in den Orange Bowl (wo sie von Stanford böse auf’s Maul bekamen). Nicht auszudenken, was drin gewesen wär, hätte man von Anfang an durchgezogen.

Hinter den beiden Teams kommt erstmal nichts. Schon gar nicht in der Coastal Division, in der VT spielt. Duke (die aber in diesem Jahr einige Vorschusslorbeeren erhalten haben) ist eher ne Basketball-Schule, Virginia meist chancenlos, Miami gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt (siehe oben). North Carolina plagt sich ebenfalls immer noch mit Sanktionen herum. Wenn also das Georgia Tech Team als härtester Konkurrent von Virginia Tech fungieren soll, kann man den Hokies schon mal zum Division-Titel gratulieren. In der Coastal Division könnte es schon etwas spannender werden. Clemson gilt als talentiert aber unbeständig und undiszipliniert, muss zudem auf Star-Defense-Linemen Da’Quan Bowers verzichten. Für Wake Forest gilt das gleich wie für Duke – eher ne Basketballuni. Das Boston College konnte seit dem Eintritt in die ACC nicht vorn mitspielen. Anders Maryland und NC State, die Florida State letzte Saison einen harten Kampf lieferten. Am letzten Spieltag hätte dem Wolfpack aus NC ein Sieg in Maryland gereicht um die Atlantic Division zu gewinnen, allerdings spielten die Nerven nicht mit. Trotzdem gilt die Atlantic Division als ausgeglichener. Es werden allerdings schon Stimmen laut, die sowohl Florida State als auch Virginia Tech eine ungeschlagene Regular Season bescheinigen. Da die beiden gegeneinander höchstens im ACC-Championship-Game aufeinandertreffen würden, wäre das theoretisch sogar möglich.

Zum Abschluss noch mal was fürs Auge: eine der schönsten College Traditionen. Chied Osceola in Tallahassee vor 82.000 Leuten, angefeuert vom Florida State Warchant, rammt den Siegesspeer in den Rasen. Und die Menge geht ab:




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