So einer noch für heute...
College Football Preview Teil 7 – Die Atlantic Coast Conference Vergangenheit, Zukunft und Allgemeines Schon bei der Vorstellung der SEC wurde die Southern Conference schon einmal benannt. Als die Liga, aus der 1932 13 Teams ausgetreten sind, um die momentan führende Conference im College Football zu gründen. 1953 geschah noch einmal ähnliches: 7 Teams verließen die SoCon und gründeten zusammen mit Virginia die Atlantic Coast Conference gründeten. Außer South Carolina spielen diese Gründungsmitglieder alle noch in der ACC. Dazu kamen noch ein paar weitere Erweiterungen, bis die Liga ihre jetzige Stärke von 12 Teams erreichte. Vor allem die Erweiterung 2005, als insgesamt 3 Teams der Big East Conference der bis dahin sehr North Carolina-.lastigen ACC beitraten (mit North Carolina, NC State, Duke und Wake Forest stammen 4 Schulen aus diesem Bundesstaat) wurde begleitet von viel bösem Blut, Rechtsstreits und medialem Gewitter.
Alles nichts verglichen, was in diesem Sommer über die ACC hereinbrach. Nachdem schon im Vorjahr North Carolina gefühlt den halben Kader wegen Verstößen gesperrt bekam, wurde nun bekannt, dass in Miami ein Booster namens Nevin Shapiro jahrelang über 70 Spieler mit Bargeld, Luxusgütern und ähem… sagen wir mal Dienstleistungen versorgte, bzw. ihnen das „harte Studentenleben“ versüßte. Alles unter dem Deckmantel von Coaches und der Uni selbst. Eine sogenannte „Death Penalty“ – also das Verbot über einen gewissen jahrelangen Zeitraum Wettkämpfe in einer Sportart auszutragen – steht im Raum. Es droht der größte Skandal der College Football Geschichte. Zusätzlich sorgten die Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Aushängeschildes Florida State für Wirbel. Ein solcher Wechsel wäre imho sehr schade. Die ACC operiert zum Teil im gleichen Südstaatengebiet wie der Branchenprimus SEC. Das bringt jedes Jahr mindestens 3 Rivalry Games zwischen Vertretern dieser Ligen (South Carolina-Clemson, Florida-Florida State, Georgia – Georgia Tech + oftmals Florida – Miami). Diese Vergleiche zwischen Teams aus Major Conferences finde ich immer spannend.
Sport gibt’s aber auch Die
Florida State Seminoles gelten heuer als Topfavoriten auf ihren Divisionstitel und auch auf die ACC Championship. Obwohl man Quarterback Christian Ponder an die NFL verlor (er wurde für mich überraschend sogar in der ersten Runde gedrafted, geraten viele Experten in Entzücken und bescheinigen dem Team sogar Potential auf eine baldige National Championship. Grund dafür ist der Recruiting-Jahrgang 2011, der von vielen als der Beste aller FBS-Teams angesehen wird. Das Problem an der Geschichte: Die Recruiting Klassen der Noles galten auch in den Vorjahren als extrem talentiert - es sprang nur zu selten etwas dabei heraus.
Der große Kontrahent dürfte
Virginia Tech sein. Wenn ein Team in den letzten 4 Jahren 3 Mal den Conference-Titel holt, sollte es eigentlich Favorit Nr. 1 sein. Doch auch die Hokies stehen vor einem Umbau, nachdem Quarterback Tyrod Taylor die Uni Richtung NFL verlassen hat. Da um Florida State momentan ein Riesen Hype herrscht, bleibt für den aktuellen ACC-Champion nur der „Herausforderer“-Status. Die Hokies werden’s verschmerzen können. Letzte Saison startete man als Topfavorit, verlor dann aber die ersten beiden Spiele gegen unterklassige Gegner (Mir macht es einfach Spaß, Boise State als „unterklassig“ zu bezeichnen.) Die Serie von 11 Siegen (inkl. Sieg im ACC-Finale gegen Florida State) und der Ungeschlagen Status in der eigenen Conference brachten Virginia Tech in den Orange Bowl (wo sie von Stanford böse auf’s Maul bekamen). Nicht auszudenken, was drin gewesen wär, hätte man von Anfang an durchgezogen.
Hinter den beiden Teams kommt erstmal nichts. Schon gar nicht in der Coastal Division, in der VT spielt.
Duke (die aber in diesem Jahr einige Vorschusslorbeeren erhalten haben) ist eher ne Basketball-Schule,
Virginia meist chancenlos,
Miami gerade mit ganz anderen Dingen beschäftigt (siehe oben).
North Carolina plagt sich ebenfalls immer noch mit Sanktionen herum. Wenn also das
Georgia Tech Team als härtester Konkurrent von Virginia Tech fungieren soll, kann man den Hokies schon mal zum Division-Titel gratulieren. In der Coastal Division könnte es schon etwas spannender werden.
Clemson gilt als talentiert aber unbeständig und undiszipliniert, muss zudem auf Star-Defense-Linemen Da’Quan Bowers verzichten. Für
Wake Forest gilt das gleich wie für Duke – eher ne Basketballuni. Das
Boston College konnte seit dem Eintritt in die ACC nicht vorn mitspielen. Anders
Maryland und NC State , die Florida State letzte Saison einen harten Kampf lieferten. Am letzten Spieltag hätte dem Wolfpack aus NC ein Sieg in Maryland gereicht um die Atlantic Division zu gewinnen, allerdings spielten die Nerven nicht mit. Trotzdem gilt die Atlantic Division als ausgeglichener. Es werden allerdings schon Stimmen laut, die sowohl Florida State als auch Virginia Tech eine ungeschlagene Regular Season bescheinigen. Da die beiden gegeneinander höchstens im ACC-Championship-Game aufeinandertreffen würden, wäre das theoretisch sogar möglich.
Zum Abschluss noch mal was fürs Auge: eine der schönsten College Traditionen. Chied Osceola in Tallahassee vor 82.000 Leuten, angefeuert vom Florida State Warchant, rammt den Siegesspeer in den Rasen. Und die Menge geht ab: