Stadt und SBB stimmen zu
OFC kann weiter hoffen
http://www.op-online.de/sport/kickers-offenbach/ofc-hilfe-stadt-offenbach-sbb-2922772.htmlOffenbach - Die Chancen für die Offenbacher Kickers sind deutlich gestiegen. Das vom OFC ausgeklügelte Rettungskonzept hat der Stadt und dem Stadionbetreiber SBB gefallen; sie stimmten zu. Ein wichtiger Schritt in Richtung Rettung für den finanziell schwer angeschlagenen Verein.
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Der Aufsichtsrat der Stadiongesellschaft Bieberer Berg (SBB) und der Magistrat der Stadt Offenbach haben den neuen Verträgen zugestimmt. Dabei werde die SBB auf 610.000 Euro Altschulden (Mietnachzahlungen und Rechnungen aus den vergangenen sechs Monaten) gegen einen Besserungsschein verzichten, so Oberbürgermeister Horst Schneider.
SBB kommt OFC bei Miete entgegen
Weiterhin wird die SBB den mit 9,1 Millionen Euro verschuldeten Offenbacher Kickers bei der Stadionmiete entgegen kommen. Für die kommenden drei Spielzeiten stundet die SBB insgesamt 1,215 Millionen Euro an Stadionmiete. Bis 2016 muss der OFC demnach statt 525.000 Euro pro Saison nur noch 120.000 Euro an die SBB, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Holding, zahlen.
Private Geldgeber haben sich darüber hinaus bereiterklärt, auf die Rückzahlung von insgesamt drei Millionen Euro zu verzichten. Damit kann der OFC seine negative Eigenkapitalquote drastisch senken. Dennoch ist der Verein noch nicht am Ziel, denn das gesamte Konzept steht und fällt mit einem Bankdarlehen in Höhe von zwei Millionen Euro, das zu 90 Prozent durch eine Landesbürgschaft abgesichert ist. Dies ist die Grundvoraussetzung, um der drohenden Insolvenz zu entgehen.
„Jetzt sind andere dran“
„Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt sind andere dran“, kommentierte Offenbachs Sportdezernent Peter Schneider die Magistratsentscheidung. Denn am Montag sollen die Stadtverordneten in einer Sondersitzung (17.30 Uhr) informiert werden und über Mietstundung und Erlass von Altschulden abstimmen. Bei einer Nichterteilung des Darlehens würde auch die SBB ihr Angebot zurückziehen.
DFB ist letzte Instanz
Das Okay der Stadtverordneten ist Voraussetzung für das Restrukturierungskonzept. Aber selbst, wenn alle Gläubiger das Fortbestehen der Kickers ermöglichen, heißt das noch nicht, dass der Drittligist auch gerettet ist. Denn letzte Instanz in einer langen Kette von möglicherweise positiven Entscheidungen wird der Deutsche Fußball-Bund sein. Alle Drittligavereine, die für die Lizenz der Saison 2013/14 noch Auflagen zu erfüllen haben, müssen ihre Unterlagen bis Dienstag, 14.30 Uhr, beim DFB abliefern. Bis spätestens 10. Juni sollen die Vereine informiert werden, ob ihre finanziellen Möglichkeiten für die 3. Liga reichen.
baw/dpa