Hatte aber einen anderen Hintergrund. Ursprünglich sollte Nord und Nordost zusammengelegt werden und damit waren die beiden Verbände nicht einverstanden. Also kam das Ok zu einer zweigeteilten Liga mit nur einem Aufsteiger.
das war ja hier nicht anders. bayern ist der mitgliederstärkste verband in deutschland und hatte daher die eigenständige liga als alternative ins spiel gebracht. dafür hat der südwesten zwei aufstiegsberechtigte mannschaften.
und bayern kann wenig dafür, dass es mit vier bundesligamannschaften, drei zweitligamannschaften und zwei drittligamannschaften im profibereich recht gut aufgestellt ist.
ebensowenig können die "dorfmannschaften" was dafür, dass vereine wie hof, 2x würzburg, schweinfurt, bayreuth und co. schlichtweg zu doof sind, in der regionalliga oben mitzuspielen oder gar dort anzutreffen sind.
Nun, dann halte ich einmal aus Westsicht dagegen: Aktuell fünf Erstligisten, vier Zweitligisten und zwei Drittligisten (eigentlich drei, aber BVB II zähle ich einmal nicht) bedeuten noch eine stärkere Konzentration von höherklassigem Fußbal in einem Verband als in Bayern. Doch sehe ich den Unterschied weniger in der Quantität als in der Qualität: Arminia Bielefeld und Preussen Münster haben etwa in der 3. Liga einen ganz anderen Stellenwert als die Spielvereinigung Unterhaching und Wacker Burghausen.
In der 2. Liga stellt der 1. FC Köln den Zuschauerspitzenreiter, die Löwen halten sich immerhin im Vorderfeld. Bochum, Duisburg und selbst Paderborn übertreffen Regensburg und erst recht Ingolstadt noch deutlich.
In der Bundesliga ist die Dominanz des FC Bayern München unbestritten, die Bayern sind der herausragende deutsche Verein der letzten fünfzig Jahre. Doch stehen unter den Vereinen mit dem besten Zuschauerschnitt der Bundesliga vier Westvereine unter den besten acht.
In der teilweise direkten Nachbarschaft von Vereinen wie dem BVB und Schalke ist es für uns Westvereine ungemein schwer, ein eigenes Umfeld zu erhalten oder gar auszubauen. Dennoch übertreffen die Besucherzahlen im Westen die bayerischen Durchschnittswerte sehr deutlich. Und dies liegt nicht allein an der Sonderstellung von Rot-Weiss Essen.
Wenn nun die Bayernliga zu einer Regionalliga aufgewertet wird, und man diese durch die zwangweise Umgruppierung von Illertissen und Aschaffenburg noch eigens aufwerten musste, dann sehe ich nicht einmal ansatzweise eine Vergleichbarkeit der Ligen. Faktisch ist für mich die Regionalliga Bayern eine Oberliga, vor allem von der Struktur der teilnehmenden Vereine her.
Was mich vor allem ergrimmt, ist die in dem vor kurzem hier eingestellten Artikel auch noch einmal sehr deutlich herausgestellte Tatsache, dass der Bayerische Fußballverband durch das Zugeständnis einer eigenen Liga, welche nicht nur ich sportlich eher minderwertig einstufe, bessere Reformansätze zerstört hat. Nun haben wir eine Ligenstruktur, welche bundesweit als mangelhaft eingestuft wird und welche eine nahezu absurde Aufstiegsregelung beinhaltet. Und dies nur, weil der Regionalverband Bayern seine eigene Regionalliga bekommen wollte?
Ich kann mich noch an die Regionalligajahre des 1. FC Feucht erinnern. Dort zog man sich, obwohl sportlich gut abgesichert, freiwillig aus der damals drittklassigen Regionalliga Süd zurück, weil man sich in dieser Liga überfordert sah. Ähnlich habe ich es auch aus dem für eine Saison drittklassigen Ansbach in Erinnerung. Konfrontiert mit größeren Gästekontingenten reagierte man teilweise regelrecht verschreckt, vergleichbares kannte man gar nicht. Es fällt mir tatsächlich schwer, einer solchen Liga den gleichen Stellenwert zuzugestehen wie etwa der Regionalliga Südwest. Und dies liegt ganz sicher nicht an einer Abneigung gegen Vereine aus Bayern, Franken oder Schwaben!
Um einmal etwas Positives über die Bayernliga zu schreiben: Die Zuschauerzahlen dort sehe ich gar nicht einmal so negativ. Natürlich erreicht man nicht die Werte von Rot-Weiss Essen, RB Leipzig, Magdeburg, Kassel, Kiel oder Jena. Doch sind diese innerhalb ihrer Ligen auch eher Ausnahmen. Memmingen läge in unserer Regionalliga West auf einem sechsten Platz, das ist alles andere als schlecht. Und wenn man den Zuschauerschnitt in Buchbach oder Bamberg in Relation zur Stadt bzw. Gemeinde setzt, dann spricht dies für ein Umfeld, welches den Verein wahrnimmt und trägt.
Noch dazu, während viele Vereine anderer Ligen einen hohen Durchschnittswert teilweise mit nur einem herausragenden Spiel erreichen (Beispiel: Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen: 13.145 Besucher) entfällt dies in der Bayernliga weitgehend. Daher kann man schon sagen, dass dort, neben den obligatorischen Zweitvertretungen, gewachsene Vereine teilnehmen.
Und wenn die führenden Vereine einhellig auf einen Aufstieg in die 3. Liga verzichten, dann liegt es eher an den völlig überzogenen Sicherheits- und Infrastrukturanforderungen der Verbände und der Sicherheitskräfte. Die angeordneten Maßnahmen, welche eigentlich voll funktionsfähige Stadien mit absurden Käfigkonstruktionen gefüllt haben, kamen ja nicht von den gastgebenden Vereinen. Im Gegenteil, diese hatten ja teilweise noch lange Jahre später mit den immensen Bau- und Folgekosten zu kämpfen, welche man ihnen auferlegt hatte.