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AutorThema: Der nicht lahme American Football - Thread 2014  (Gelesen 2047 mal)

Offline Imho

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Der nicht lahme American Football - Thread 2014
« am: 06. Mai 2014, 21:04:52 »
Neue Saison, neues Glück... Nachdem die Teams sich nun bereits seit knapp 3 Monaten mit allen vertragslosen Spielern verstärkten, die sie sich auch leisten durften steht nun das erste richtige Highlight der Football-Saison vor der Tür: Der NFL-Draft 2014. Deshalb würde ich diese Saison mal diesen Thread mit einem ausführlicheren Blick auf dieses Ereignis werfen wollen. Bis Donnerstag würde ich deshalb mal folgende Themen aufgreifen wollen:

Allgemein
- Was ist eigentlich der NFL Draft?
- Nach welchen Regeln wird gedraftet?
- Warum ist der Draft so wichtig?


NFL Draft 2014
- Wie ist die Lage vor diesem Draft?
- Die besten Spieler im Draft 2014?
- Das Thema "Quarterback" im Draft 2014.


Was ist eigentlich der NFL Draft
Der NFL Draft bietet quasi die Schnittstelle zum "Amateur-" und "Jugend"-Football am College (oder in seltenen Fällen auch an der Highschool) und der einzigen richtig ernst zu nehmenden Profiliga der NFL. Die Gänsefüßchen sind übrigens Absicht. Einerseits, weil man die großen College-Teams durchaus als semi-professionell bezeichnen kann. Andererseits, weil die Skandale, bei denen den "Amateur"spielern am College finanzielle oder andere geldwerte Zuwendungen nachgesagt werden, nicht wirklich abnehmen.

Aber das soll nicht das Thema sein. Es geht um den Draft. Und dieser bietet eben den Collegespielern einen Einstieg ins Profibusiness und nicht selten einen gut bezahlten Einstieg. Durch den Draftprozess werden die einzelnen Spieler so gerecht wie möglich auf alle Teams verteilt. Durch den Draftprozess wird dann auch das "Einstiegsgehalt" der einzelnen College-Spieler bestimmt. Und durch den Draft besteht für jedes Team die Möglichkeit sich gezielt zu verjüngen und gezielt Lücken im eigenen Kader zu schließen. Dafür muss man als General-Manager eines Teams aber gut arbeiten. Und diese Arbeit läuft wie folgt:

Nach welchen Regeln wird gedraftet?
Grundsätzlich sieht es so aus: 32 Teams haben in 7 Runden jeweils 1x die Möglichkeit sich einen College-Spieler auszuwählen. Dabei beginnt hat das schlechteste Team der letzten Saison in jeder Runde den ersten Pick (das erste Wahlrecht), das zweischlechteste Team wählt als zweites und so geht es weiter, bis am Ende jeder Runde der amtierende Super Bowl Champion dran ist. Um zu definieren, welches Team das schlechteste ist, wird ganz simpel die Sieg-Niederlagen-Bilanz der Vorsaison genommen bzw. dann auch geschaut, wie weit sie in den Playoffs gekommen sind. Sollten zwei (oder mehrere) Teams mit gleicher Bilanz dastehen, gibt es ne Menge Tie-Breaker Regeln um zu bestimmen, welches Team denn nun wirklich schlechter ist. Und hier gibt es bereits das erste Abweichen von der Norm:

Gibt es mehrere Teams mit gleicher Bilanz, werden erst die Regeln (z.B. direkter Vergleich, Stärke der Gegner, Stärke der besiegten Gegner, etc.) angewendet um eine grundsätzliche Rangfolge (Selection Order) herzustellen. Diese gilt dann für Runde 1. Ab Runde 2 rotieren diese gleichen Teams aber dann durch. Das bedeutet, dass das Team, welches von den Punktgleichen am schlechtesten war (und somit in Runde 1 vor allen anderen picken durfte) in Runde 2 hinter diese anderen Teams gesetzt wird. Die anderen teams rücken in dieser Rotation dann pro Runde immer einen Platz vor. Als Beispiel hier mal die Ausgangslage vor dem NFL Draft 2014. Da gibt es schon 4 Teams mit ner 7-9 Bilanz und sogar 6 Teams mit ner 8-8 Bilanz (siehe Selection Order). In der ersten Runde ist bei den 7-9er Teams die Reihenfolge noch Detroit, Tennesse, NY Giants, St. Louis. In der zweiten Runde ist die Reihemfolge dann schon Tennessee, NY Giants, St. Louis, Detroit.

Jetzt kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die Teams dürfen mit ihren Draftpicks auch handeln. Sie dürfen die Picks innerhalb eines Jahres tauschen, sie dürfen sogar zukünftige Picks für Picks in diesem Jahr eintauschen und sie dürfen auch von anderen Teams Spieler für Draftpicks eintauschen. Beispiele in diesem Jahr: Die St. Louis Rams besitzen den Pick Nr.2 der Washington Redskins. Diesen besitzen die Rams, weil Washington 2012 unbedingt an die zweite Stelle des Drafts klettern wollte, um dort mit Robert Griffin III ihren Wunsch-Quarterback auszuwählen. Dafür gaben die Redskins insgesamt 4 hohe Picks ab. Die Erstrundenpicks 2012, 2013 und 2014 sowie den Zweitrundenpik 2012. Das führt nun dazu, dass St. Louis in diesem Jahr zwei Mal in den top10 des Drafts einen Spieler holen dürfte. Ebenfalls zwei Picks in der ersten Runde dieses Drafts besitzen die Cleveland Browns. Die Browns erwarben den zweiten Pick im letzten September als Gegenleistung dafür, dass sie ihren Running Back Trent Richardson nach Indianapolis ziehen ließen.

Eine wichtige Regel gibt es noch: An den 3 Drafttagen (1.Tag= 1.Runde, 2.Tag = Runde 2-3, 3.Tag = Runde 4-7) haben die Teams nur eine bestimmte Zeitspanne, um ihre Wahl einzureichen. Das sind in der ersten Runde 10 Minuten (die Mannschaften sind dann "on the clock"). Überschreiten sie diese zehn Minuten, kann die nächste Mannschaft sich quasi "vordrängeln". Das Team das überschreitet, kann seinen Pick dann jederzeit nachreichen, wenn es sich dann mal für einen Spieler entschieden hat. Aber es kann natürlich sein, dass dann einer dieser Wunschspieler bereits weggeschnappt ist.

Gewählt werden dürfen übrigens Spieler, die mindestens 3 Jahre mit der High School fertig sind. Im Idealfall haben die Spieler dann logischerweise 3 Jahre am College verbracht. Dazu besteht aber keine Pflicht. Trotzdem ist es natürlich deinen NFL-Chancen sehr förderlich dort gespielt zu haben. Schließlich ist das College-Level was Training und Konkurrenzkampf angeht etwas, was man als junger Spieler eigentlich braucht, um in der NFL zu spielen. Jedes Team hat sicherlich ein paar Ausnahmen - Spieler die es nicht aufs College geschafft haben (oder viel öfter: Spieler, die vom College geflogen sind). Aber auch für die gilt: Im Normalfall kommst du erst drei Jahre nach deinem High School Abschluss in die NFL.

Edit: Als Ergänzung noch Folgendes: Neben den "normalen" Draftpicks gibt es noch die sogenannten "Compensatory Draft Picks". Wenn Teams in einem Jahr viele und vor allem gute (und teure) Spieler verlieren und die Anzahl dieser Abgänge die Zahl der Neuzugänge übersteigt, kann die NFL zusätzliche Picks an einzelne Teams vergeben. Nach welchem Schlüssel diese Kompensationen vergeben werden - das hält die Liga mehr oder weniger geheim. Diese Zusatzpicks kann es frühestens am Ende der dritten Runde geben, das Gros dieser Picks wird aber meistens an die Runden 5-7 rangehängt. Mit diesen Compensatory Picks darf ein Team im Übrigen nicht traden!
« Letzte Änderung: 09. Mai 2014, 07:05:08 von Imho »
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Re: American Football 2014
« Antwort #1 am: 06. Mai 2014, 21:48:09 »
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Sehr hilfreich beschrieben das Ganze bis jetzt. Verkürzt die Wartezeit auf den 04.09. immerhin ein wenig. Danke dafür!

Offline Imho

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Re: American Football 2014
« Antwort #2 am: 06. Mai 2014, 21:54:11 »
Warum ist der Draft so wichtig?
Neben der trivialen Erklärung, dass er die NFL-Teams mit Nachwuchs versorgt, gibt es noch viel wichtigere Gründe, warum gutes Draften so essentiell für NFL-Teams ist:

Man baut eine erfolgreiche Mannschaft via Draft
Als NFL-Mannschaft hat man nur beschränkte Möglichkeiten, sein Team zu verbessern: a) man handelt mit anderen Teams (z.B. wie schon erwähnt Spieler gegen Draftpick) b) man holt vertragslose Spieler oder eben c) man wählt via Draft junge College-Spieler. Variante A ist am seltensten, weil man andere Teams wirklich Top-Spieler so gut wie nie abgeben und man auch mittelmäßige Spieler schon hohe "Preise" zahlen muss. Variante B - die sogenannte Free Agency ist da schon erfolgsversprechender. Aber 1.) musste du richtig gute Free Agents erst mal von dir überzeugen (was für erfolgslose Teams eher schwierig ist) und 2.) verlangen die Top Free Agents auch ne Top Bezahlung. Leisten können sich das theoretisch alle Teambesitzer, aber in Zeiten der Team-Gehaltsobergrenzen (Salary Cap) sind die Möglichkeiten, richtig viele Spieler mit richtig viel Geld in dein Team zu locken auf jeden Fall begrenzt. Deshalb gilt die Regel: Ein Spitzenteam baut man im Draft und ergänzt es dann maximal noch in der Free Agency.

Draft-Spieler sind günstig
Seit 2011 ist ein neues "Collective Bargaining Agreement" zwischen NFL und Spielergewerkschaft in Kraft, welches die Summen, die Nachwuchsspieler mit ihren ersten Verträgen bekommen, stark deckelt. Nur mal als Vergleich die Spieler Sam Bradford und Cam Newton. Beide sind Quarterbacks, beide spielen noch mit ihrem Rookie-Vertrag und beide sind die Nr.1 Picks der Jahre 2010 und 2011. Aber Bradford hat einen Vertrag im Gesamtwert von knapp 80 Mio. Dollar für 6 Jahre , Newton dagegen von "nur" knapp 22 Mio Dollar für 4 Jahre. Ja, durchschnittlich 5,5 Mio Dollar pro Jahr sind immer noch wenig. Aber für einen NFL-Quarterback ist das sehr günstig.

Lange Rede, kurzer Sinn: Spieler, die mit ihrem Rookie-Vertrag in der NFL spielen, tun das für relativ schmales Geld (die 5,5 Mio per anno waren ja im Jahr 2011 das Maximum, da Newton der Nr.1 Draftpick war). Das heißt auch, dass Mannschaften, die richtig gut draften, einen Teamkern habe, der für schmales Geld bei Ihnen spielt. Und das bedeutet dann eben auch, dass der verbleibende Spielraum unter der Salary Cap entweder in teure Spieler von außerhalb gesteckt werden kann, um das Team zu verbessern... Oder dass man das Geld dann verwenden kann, seine eigenen Spieler, deren Verträge irgendwann auslaufen, frühzeitig länger an sich zu binden. Oder man spart es sich auf, um den nicht genutzen finanziellen Spielraum mit in die Zukunft zu nehmen (cap rollover). Auf jeden Fall haben gut draftende Teams eine Menge Handlungsspielraum, bei ihrem Kader-Management.

College-Talente können dich sofort besser machen
Auch dieser Grund ist trivial. Im Normalfall benötigen College-Footballspieler, die im Alter von 21-23 Jahren in die NFL kommen natürlich etwas Zeit, sich an das Profiniveau zu gewöhnen. Aber wie im Fußball gibt es auch junge Bengels, die du sofort ins kalte Wasser werfen kannst und die deinen Kader sofort verbessern bzw. sogar recht schnell Superstar-Status genießen. Man krempelt selten ein Team oder auch nur einen Mannschaftsteil in einem Jahr um, aber in zwei bis drei Jahren geht das schon ganz gut. Als Beispiel sei nur mal mein "Zweitteam" die Carolina Panthers erwähnt. Noch im Jahr 2011 konnte Cam Newton noch so gut als Quarterback spielen- die Defense der Panthers konnte keinen Gegner aufhalten. Bereits 2013 ließ diese Defense kaum noch Punkte zu - und das obwohl in der Secondary immer noch Handlungsbedarf bestünde. Über vorn in der Front Seven stehen nun junge Spieler wie Superstar Luke Kuechly (im ersten Jahr Defensive Rookie of the year, im zweiten NFL-Jahr sogar Denfensive Player of the year), Star Lotulelei und Kawann Short und machen gegen den Lauf dicht bzw. sorgen mit ihren Kollegen für ordentlichen Passrush. Diese Spieler geben nicht nur ihren Nebenleuten mehr Möglichkeiten und werten deren Spiel auf, sie überdecken eben auch die Schwächen, die andere Teile der Defense haben.

Das Standartbeispiel für gutes und auch etwas glückliches Draften bietet momentan der aktuelle Super Bowl Champion. Nahezu die komplette, gefütchtete Defensive entstammt den eigenen Drafts. Dazu kommt mit Russel Wilson noch ein Quarterback, den man günstig erst in der 3. Runde des 2012er Drafts "fand" und der für unfassbar schmales Geld in Seattle spielt. Und das ermöglicht es eben auch, Spieler wie Percy Harvin, Cliff Avril oder Marshawn Lynch nach Seattle zu holen.

Ja, es gibt immer Teams, die geben in der Free Agency viel Geld aus und bauen sich Superstar Truppen. Denver hat das in den letzten beiden Jahren gemacht und hat damit Erfolg. Aber auch in Denver geht das nur, weil neben den teuren Neuzugängen auch die eigenen Leute gut aussehn. Ja, man verstärkte sich u.a. mit Wes Welker. Aber im Receiver/ Tight End Korps Welker/ Decker/ D.Thomas / J.Thomas war Welker der einzige "Dazugekaufte". Die Running Backs Moreno (jetzt in Miami)/ Ball/ Hillman - alles "Eigengewächse". Dazu defensive Superstars wie Von Miller. Die Broncos sind momentan groß am Einkaufen, um die letzten guten Jahre von Peyton Manning zu nutzen. Aber das alles würde nicht funktionieren ohne Grundstock aus dem Draft.
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Offline Bömmel

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Re: American Football 2014
« Antwort #3 am: 06. Mai 2014, 22:25:29 »
Danke, gerne mehr davon.
Schuld ist man immer nur selbst.
Alles andere ist Feigheit.

Offline Imho

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Re: American Football 2014
« Antwort #4 am: 06. Mai 2014, 22:47:03 »
Wie ist die Lage vor diesem Draft?

Der NFL Draft 2014 gilt unter Experten als einer der am tiefsten besetzten Drafts der letzten Jahre. Auf nahezu jeder Position gibt es 3-5 Talente die aus der Masse herausstechen aber auf den meisten Positionen fallen die Leute, die hinter diesen "Leuchttürmen" kommen, von der Qualität her nicht wirklich sehr stark ab. Das bedeutet: Natürlich sind frühe Picks und mehrere Picks in der ersten Runde viel wert. Aber auch Teams, die in den Runden 2-4 mehrere Picks haben, sollten sich freuen, denn auch dort ist noch sehr viel "value" zu finden. Ein Team wie St. Louis, welches in der ersten Runde die  Picks Nr.2 und Nr.10 hat, würde wahrscheinlich mit Vorliebe dieses Wahlrecht abgeben, wenn es dafür z.B. den Erstrundenpick des anderen Teams + einen Zweit- + Dritt- oder Viertrundenpick bekäme. Auch die Nr.1 Houston wird sicher Angebote sondieren bzw. vor der Wahl stehen stattdessen ein mögliches Jahrhundertalent zu holen (obwohl man auf dieser Position momentan sehr gut besetzt ist). Spätestens aber, wenn Houston gewählt hat, wird bei den Rams der Telefondraht glühen. Zumal auch 2014 wieder zu erwarten ist, dass ordentlich hin und hergeschachert wird.

Diesem Angebot an frischen Talenten steht eine Nachfragen der NFL-Teams gegenüber, die ihre "needs" mit diesem Jahrgang sehr gut bedienen können. Gerade auf der Wide Receiver Position suchen doch sehr viele Teams entweder neue "Erstschlagswaffen" und die Teams, die ihre Nr.1-Receiver haben, suchen in vielen Fällen entweder gute Nr.2 und Nr.3 Leute oder ihnen fehlt generell die Tiefe im Receiver-Korps. Und gerade auf der Wide-Receiver Position gilt dieser Draft als außerordentlich tief und gut besetzt.

Was in den letzten Jahren als immer dringender werdender "need" ausgemacht wurde, waren Top-Leute oder mindestens Tiefe in der Offensive Line. Teams (wie meine Miami Dolphins), die dort verbraten werden, können in der regel weder ein ordentliches Laufspiel aufziehen, noch geben sie ihrem Quarterback die Möglichkeit in Ruhe zu werfen (und obendrein kassieren ihre Spielmacher auch einige Hits mehr, als ihnen gut tut). Auch für die O-Line Positionen (Offensive Tackle und Offensive Guard) gilt dieser Draft als sehr tief besetzt.

Das bedeutet für die schon erwähnten Leuchttürme (Namen dann in den nächsten Beiträgen) auf Receiver und vor allem auf Left Tackle, dass sie sich darauf einstellen können, mindestens in der ersten Hälfte der ersten Draftrunde gezogen zu werden. Viele rechnen unter den ersten 20 Picks mit 3 Receivern und 4-6 Offensive Linemen. Und dann? Dann könnte es sein, dass die restlichen Spieler auf dieser Position recht weit nach hinten fallen. Dann wenn die vermeintlichen "Superstars" auf diesen Positionen weg sind, werden viele Teams so taktisch denken und erstmal andere Positionen angehen. Wenn z.B. die Receiver Nr. 4-15 alle recht stark sind, der Receiver Nr.4 aber nur unwesentlich besser als der Mann Nr. 15, dann gehen ich evtl. erst andere Positionen an, auf denen die hervorstechenden Talente noch da sind und bearbeite somit andere Baustellen in meinem Kader. Man muss als neben dem Auge für gute (und in die Mannschaft passende) Talente als General Manager auch ein taktisches Gespür und viel Verhandlungsgeschick beweisen.

Wer etwas über die "needs" der einzelnen Teams erfahren möchte: Beim Sideline Reporter kann man für jedes Team recht detailliert einen Saisonrückblick + Bewertung der Transferaktivitäten + größte Baustellen nachlesen. Und wer lieber zuhört (und dafür auch die Zeit hat) kann auch in den Podcasts von Der Draft über die Team-Needs informieren. Die Jungs haben sich vorgenommen an den 8 Tagen vor dem Draft insgesamt 8 PCs zu veröffentlichen, in jedem wird eine Division besprochen. Die ersten 7 sind davon bereits online . Auf dieser Seite gibt's natürlich noch mehr zum Thema Draft zu lesen und zu hören, u.a. ein aktueller Mock Draft und verschiedene Spielereinschätzungen. Noch detaillierter sind da natürlich die Amis vom Draftbreakdown mit richtig detaillierten Analysen zu den College-Spieler, weiterführenden Links und auch einer Menge Videos.
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Offline KoGo

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Re: American Football 2014
« Antwort #5 am: 07. Mai 2014, 13:13:03 »
Darf ich mal aus absoluter Laie fragen: wie kommt man den auf die Draft-List? Muss man sich eintragen, oder kommt man da automatisch drauf? Und was ist mit Spielern von außerhalb?

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Re: American Football 2014
« Antwort #6 am: 07. Mai 2014, 15:28:20 »
Wenn ich richtig informiert bin, kann man sich anmelden und wird dann zu einem Treffen eingeladen (National ........... Camp). Dort nimmt man dann an gewissen Aufgaben teil, um die Verantwortlichen von sich zu überzeugen. Glaube aber mal, Imho kann da genaueres zu sagen.
« Letzte Änderung: 07. Mai 2014, 15:32:09 von favorite »

Offline Imho

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Re: American Football 2014
« Antwort #7 am: 07. Mai 2014, 18:05:16 »
Wer sich auf jeden Fall für den Draft anmelden muss, sind sogenannte Underclassmen, also Spieler, die theoretisch noch am College spielen könnten. Diese Spieler müssen sich bis zum 15.Januar anmelden und offiziell erklären, nicht mehr College Football spielen zu wollen.

Ich schrieb ja bereits, dass man drei Jahre aus der High School raus sein muss, um in die NFL kommen zu können. Bei diesen Underclassmen handelt es sich also um sogenannte Juniors (Spieler, die drei Jahre CF gespielt haben) oder Redshirt Sohomores (Spieler, die ihr erstes Jahr am College nicht gespielt bzw. ausgesetzt haben oder ein Jahr wegen einer Verletzung versäumt haben). Diese Redshirt Sophomores haben dann logischerweise auch schon drei Jahre am College verbracht, aber nur zwei Jahre CF gespielt. Sie könnten also theoretisch noch zwei Jahre am College reifen. Sollten sie der Meinung sein, keinen zusätzlichen Schliff bzw. keine weiteren Erfahrungen zu benötigen, können sie also ihr College-Spielrecht abgeben.

So weit ich weiß, müssen sich auch Spieler, die vorzeitig ihren Abschluss am College machen, anmelden. Diese Spieler müssen dabei aber nicht das Datum .Januar beachten, sondern mit einem offiziellen Schreiben an den NFL Commissioner sein Vorhaben klar machen. Dass muss dann bis Tage vor dem Draft geschehen.

Spieler, die in den 4 Jahren College ihren Abschluss gemacht haben, bzw. die ihre College-Spielzeit nicht weiter ausdehnen können, sind - so weit ich weiß - automatisch zum Draft zugelassen. Sie benötigen dann (genauso wie die Underclassmen) nur einen offiziell vertretungsberechtigten Spieleragenten. Sie können ja meistens eh nicht mehr am College spielen, stehen also zur Verfügung.

Das mit den Einladungen stimmt teilweise, aber trifft nicht auf alle Spieler zu. Nach dem Ende der CF-Saison folgen meistens einige All-Star Games (z.B. Senior Bowl). Zu diesen werden aber keine Underclassmen eingeladen. Auch einige Seniors kommen dieser Einladung nicht nach.

Wo man dann auf jeden Fall nicht schwänzen sollte ist die NFL Combine. Zu diesen "Eignungstests" werden die vielversprechendsten jungen Spieler verschiedener Positionen eingeladen. Das heißt auch wieder, nicht jeder Spieler hat dort die Chance, sich zu zeigen. Diese Combine wird auch im Fernsehen und im NFL Network übertragen und erfährt großen Hype. Bei dieser Combine werden die Athleten vermessen, gewogen, medizinisch untersucht und dürfen sich dann verschiedenen allgemeinen sportlichen Tests unterziehen (40-yard-Sprint, Hochsprung aus dem Stand, Bankdrücken, etc.). Außerdem werden noch footballbezogene Tests (Pass-Tests für Quarterbacks, Routen-Running und Fangtests für Receiver, usw.)

Es folgen dann weitere regionale Combines, bei denen sich die anderen Spieler zeigen dürfen. Außerdem hält jede Uni nochmal sogenannte Pro Days ab, wo sich die einzelnen Spieler sich nochmal präsentieren und auch ihre Combine-Testergebnisse noch mal verbessern dürfen.

Und dann folgen einige Wochen, wo so ziemlich jeder Spieler ordentlich gehyped und dann wieder runtergeschrieben wir. ;)
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Offline düse

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Re: American Football 2014
« Antwort #8 am: 07. Mai 2014, 21:06:58 »
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Sehr hilfreich beschrieben das Ganze bis jetzt. Verkürzt die Wartezeit auf den 04.09. immerhin ein wenig. Danke dafür!

Allerdings ist der Thementitel ziemlich lahm...


 ;)

Offline Imho

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Re: American Football 2014
« Antwort #9 am: 08. Mai 2014, 21:47:59 »
Man, da geht man mit großen Plänen in die Draft-Woche und dann macht einem der Job mal schön nen Strich durch die Schreibpläne. Deshalb gibts die letzten beiden Teile mal als kürzere Version.

Das Thema "Quarterback" im Draft 2014

Und ich fang gleich mit den Quarterbacks an. Einerseits, weil dass der Bereich ist, in dem auch Laien wie ich leichter Spieler einschätzen können. Andererseits weil die Position im Draft die interessanteste ist. Nicht weil die besten Spieler 2014 zwangsläufig Quarterbacks sind. Sondern weil NFL Teams für diese Position gern bereit sind, zu reachen (Spieler höher zu draften, als sie es vielleicht rechtfertigen.) Es gibt nun mal Teams wie Cleveland, Houston, Jacksonville, Minnesota oder Tampa, die maximal QB haben, die man als mittelmäßigen Backup bezeichnen würde. Nicht ganz zufällig picken diese Teams auch alle in den Top Ten. Die NFL ist halt ne Quarterback-Liga.

Und diese Teams haben jetzt ein Entscheidungsproblem. Es gibt in diesem Jahr einige gute Kandidaten, von denen jeder ein Franchise-Quarterback werden könnte. Ein 99%ig sicherer Kandidat wie vor 2 Jahren Andrew Luck ist aber nicht dabei. Deshalb stehen all diese Teams vor der Entscheidung, mit ihren frühen Picks viel Risiko zu gehen und alles auf eine QB-Karte zu setzen. Oder sollen sie vielleicht Spieler auf anderen Positionen draften, deren Bust-Potential (also die Chance, dass die Spieler in der NFL nicht zurechtkommen) sehr niedrig ist? Von diesen Spielern auf anderen Positionen gibt es mindestens 10-15.

Die Quarterback-Draftklasse von 2014 hat wie schon erwähnt viele vielversprechende Kandidaten. Aus diesen stechen drei Spieler heraus - aber auch diese gelten alle nicht als bombensichere Sache. Alle 3 werden in der ersten Draft-Runde vom Board gehen. Aber wann - das ist die Frage. Es handelt sich dabei um:

Die großen 3
Teddy BRIDGEWATER, Louisville Cardinals, Junio
Ein komplettes Jahr galt Bridgewater als sicherer Top 5 Draftpick, unbestritten als bester QB der Klasse und für Teams wie Jacksonville oder Cleveland als Kandidat, über den man nicht debatieren muss. Bridgewater gilt als komplettester QB mit der höchsten Passgenauigkeit, mit den am höchsten entwickeltsten taktischem Gespür (Defensiven zu lesen und dann Spielzüge an der Line of Scrimmage selbst zu ändern ist für College-QBs nicht alltäglich). Er gilt nicht als QB der gern läuft, bewegt sich aber sehr gut in der Pocket und kann notfalls doch die Beine in die Hand nehmen. Also alles in allem ein sicherer Pick?
Leider wird in jedem Draft irgendwann jeder Spieler auch niedergemacht. An Bridgewater wird kritisiert, dass er in der American Conference nicht das Level an Wettbewerb und die hochklassigen Gegner hatte, dass seine Wurfbewegung manchmal sehr seltsam aussieht und dass etwas kleiner und leichter ist, als man sich einen NFL-QB wünscht.
Prognose: Ich würde darauf wetten, dass Bridgewater trotzdem in den Top10 weggeht. Spätestens Minnesota muss an #9 zugreifen, wenn es nicht schon Jacksonville (#3) oder Cleveland (#4) tun.

Johnny Manziell, Texas A&M Aggies, Red Shirt Sophomore
Manziell ist der strahlenste Quarterback 2014 und war zwei Jahre einer meiner Lieblingsspieler am College. In seiner ersten Saison 2012 wurde er als erster Redshirt Freshman in der College Football Geschichte mit der Heisman Trophy ausgezeichnet. Er bekam den Spitznamen "Johnny Football". Er sorgte dafür, dass seine Uni nach dem Wechsel in die stärkste Conference dort sofort zum Spitzenteam wurde. Er rennt extrem schnell durch die Gegend, er kann die tiefen Bomben abfeuern, er hält mit seinen Füßen viele Plays am Leben und er wirft auch aus dem Lauf heraus sehr präzise. Und obwohl im Ruf steht, überheblich zu sein, ist er auf und neben dem Platz ein Leader-Typ. Dem gegenüber steht, dass er mit knapp unter 1,80m noch kleiner und dünner als Bridgewater ist, dass er aufgrund seiner Laufqualitäten oft zu unegduldig Passspielzüge abbricht und improvisiert und dass er oft zu hohes Risiko bei seinen Pässen eingeht. Außerdem könnte einige Teams seine "Eskapaden" neben dem Feld abschrecken. Mich nicht. Wenn Studenten Parties feiern, ist das für mich das normalste der Welt.
Prognose: Cleveland soll sich in Manziell verliebt haben. Für die #1 Houston könnte der Texaner Manziell ein attraktives Los sein. Und auch Jacksonville könnte ihn Bridgewater vorziehen, weil seine schillernde Persönlichkeit den Jags auch beim Ticketverkauf helfen könnte. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass er noch vor dem vielleicht etwas besseren Bridgewater gewählt wird. Sollte er in den Top10 nicht weggehen, wird er spätestens mit dem zweiten Firstround-Pick von Cleveland (#26) weggehen.

Blake Bortles, Central Florida Knights, Redshirt Junior
Bortles ist der Aufsteiger der letzten Saison. Die etwas kleiner Uni UCF und seine Knights führte er zu einer Saison mit nur einer Niederlage und Sieg im Fiesta Bowl. Er ist mit 1,96m Größe und ca. 112 kg hat er Gardemaß für nen NFL-QB und verfügt von den 3 Top-QBs über das meiste Feuer im Wurfarm. Dazu verfügt er über eine gute Wurfgenauigkeit und spielt abgeklärt wie ein alter Hase. Negativ steht bei ihm zu Buche, dass er in der Wurfbewegung manchmal Probleme bekommt und deshalb Pässe gern mal unterwirft. Außerdem hat er noch mehr als Bridgewater in seiner Karriere gegen eher schwache Gegner gespielt.
Prognose: Für mich ist Bortles eher Zweitrundenmaterial, ich finde andere QBs besser. Da ich aber damit rechne, dass Bridgewater nicht droppt, geht auch Bortles in den Top10 weg. Eher fliegt Manziell noch ans Ende der ersten Runde.

Die Nächstbesseren
A.J. McCarron, Alabama Crimson Tide, Redshirt Senior
Meine Nr. 3 wäre eigentlich McCarron. Für nahezu alle anderen ist er eher ein Kandidat für frühestens die 3.Draftrunde. Dass McCarron für das beste College Team der letzten 5 Jahre spielte spricht sowohl für ihn (drei Jahre davon führte er immerhin die Tide an) als auch gegen ihn (mit diesem Team kann man ja nur glänzen. Er gilt mehr als Game Manager und ihm wird nachgesagt, nicht die große Power im Wurfarm für die ganz tiefen Bälle zu haben. r spielt aber auch sehr fehlerarm und war bei Alabama und in der SEC Wettbewerb Wettbewerb auf dem höchsten Niveau gewöhnt. In der NFL wird er mindestens ein guter Backup-QB sein.
Prognose: McCarron könnte Ende der zweiten Runde weggehen, realistisch ist eher die dritte Runde. Er wird nächste Saison sicher nicht als Starter spielen. Idealsituation: Ein Team wie Green Bay oder New Orleans holt ihn als Backup für nen Elite QB. Im besten Fall entwickelt er sich zum Nachfolger dieser Leute. Im schlimmsten Fall bekommt man nen verlässlichen Backup.

Derek Carr, Fresno State Bulldogs, Redshirt Senior
Carr wurde in den letzten Wochen als Nr.4 hochgehyped.
Stärken: Erfahrung, starker Arm, sehr genau im Kurzpassspiel, kann Defensiven lesen.
Schwächen: ungenau bei weiten Bällen, in der Mountain West Conference in einer schwachen Liga gespielt.
Prognose: Ende Runde 1 bis Mitte Runde 2.

David Fales, San Jose State Spartans, Senior
Fales ist einer der Lieblings-Qbs der Betreiber der besten deutschen Draftseite Der Draft. MIr selbst wäre er in San Jose nie aufgefallen.
Stärken: gute Wurftgenauigkeit (wohl die zweitbeste nach Bridgewater), schnelle Release, kann Defensiven lesen
Schwächen: zu klein, auch er spielte in der schwächeren Mountain West Conference,
Prognose: keine Ahnung. von Anfang 2.Runde bis Ende 4. Runde ist alles drin.

Jimmy Garoppolo, Eastern Illinois Panthers, Senior
Wenn man manchen Quarterbacks vorwirft, in schwachen Conferences gespielt zu haben, setzt Garropololo noch mal eines drauf. Er spielte noch nicht mal auf FBS Niveau sondern eine Runde darunter in der FCS. Allerdings hat er in den wenigen Spielen gegen FBS-Gegner gezeigt, dass er dort mithalten kann.
Positiv: Ultraschnell Release. Keiner bringt den Kurzpass so schnell und sicher an, wie er. Sehr starker Arm. Schnelle Füße und ein guter Runner.
Negativ: Erfahrung fast nur auf FCS Niveau, ungenau bei langen Bällen, Und er behauptet den Ball recht schlecht. Wenn Verteidiger an ihn rankommen, fumbelt er leicht.
Prognose: Runde 2

Connor Shaw, South Carolina Gamecocks, Senior
Ein Kampfschwein, ein Leader, ein vorbildlicher Mannschaftsspieler, ein Junge der über die Schmerzgrenze hinausgeht. Ein Spieler, wie ihn jeder Fan in seiner Mannschaft haben will. Ich hatte ihn in meiner College Mannschaft [wub]. Deshalb ist er als letzter etwas ausführlicher dran. Denn schon am College galt Shaw als einer der unterschätztesten und zu Unrecht zu wenig beachtetsten Spieler. Auch jetzt vor dem Draft bekommt er nicht viel Presse. MIR passiert das nicht!
Stärken: stark mit dem Wurfarm und als Läufer. Extrem tough. Allerbeste Moral. Trifft gute Entscheidungen und begeht wenig krasse Fehler. Wirft sehr gut aus dem Lauf.
Schwächen: Mit 1,83 m etwas klein. Manchmal fehlt etwas die Wurfgenauigkeit. Aufgrund seiner toughen Spielweise hat er sich auch schon einige Verletzungen geholt. Muss lernen, auch mal sicher zu sliden.
Prognose: Ich hoffe, er findet in Runde 4 oder 5 ein Team. Ich rechne eher mit Runde 6 bis 7. Ich fürchte sogar, er geht undrafted. Aber das Team, welches ihn bekommt, wird es nicht bereuen!

Weitere QBs:
  • Logan Thomas, Virginia Tech: Mega Athlet, wird in der NFL aber wohl eher auf ne andere Position umgeschult.
  • Tom Savage, Pittsburgh: bekommt in den letzten Wochen unnötig viel Hype. Für mich unverständlich.
  • Zach Mettenberger, Louisiana State: Lange Zeit schlampiges Genie. Letztes Jahr stark verbessert, DerDraft.de hält viel von ihm. Momentan leider in der Reha nach nem Kreuzbandriß
  • Aaron Murray, Georgia: wäre letztes Jahr weit vorn dabei gewesen. Entschied sich für ein weitere Jahr am College. Als Georgia Bulldog einer der Hauptrivalen meiner Gamecocks, deshalb hab ich ihn recht oft spielen gesehen und fand ihn eigentlich sehr stark. Diese Meinung teilen aber nicht mehr viele. Auch er ist momentan verletzt und muss einen Kreuzbandriß ausheilen lassen.
  • Tajh Boyd, Clemson: Schwarzer QB, der für die einen ein Rohhdiamant ist, der Schliff benötigt, für die anderen ein hoffnungsloser Fall.
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Offline Imho

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Re: American Football 2014
« Antwort #10 am: 08. Mai 2014, 22:42:09 »
Alles außer Quarterback

Jadeveon Clowney, Defensive End, South Carolina Gamecocks, Junior
Und wieder einer meiner Gamecocks. Gilt für viele als der beste College-Prospect seit Jahren und als Jahrhunderttalent. Schon seit seinem Wechsel ans College wird er massiv gehyped und übertraf die von Beginn an überhohen Erwartungen noch. In seinem zweiten Collegejahr war er so gut, dass ihm viele rieten, in seinem dritten Jahr auszusetzen um sich ja nicht zu verletzten. Er spielte trotzdem, er spielte mit gesundheitlichen Problemen, er spielte mit Blessuren und Verletzungen. Er wurde trotzdem in nahezu jedem Spielzug von mindestens 2 Blockern bewacht. Offensive Coordinators spielten ihre Spielzüge trotzdem zu 95% auf der Nicht-Clowney-Seite. Er gilt als der beste Passrusher in diesem Draft und wird bereits mit Legenden wie Julius Peppers verglichen.
Normalerweise geht Clowney an #1 nach Houston. Auch wenn Houston eine andere Art Defensive spielt und mit Passrushern gut bestückt ist. Sollte er nicht an #1 weggehen, werden die ebenfalls defensivstarken St.Louis Rams ihn entweder selbst nehmen - oder mit Angeboten anderer Teams zugeschissen. Und sollte der extrem unrealistische Fall eintreten, dass sich keiner mit St.Louis einigen kann, wird Jacksonville an 3 auf nen Quarterback scheißen und Clowney nehmen. Er ist einfach zu gut, um noch später wegzugehen.

Und dieser Spielzug wird für immer als "The Hit" in den Geschichtsbüchern des College Football bleiben:


Sammy Watkins, Wide Receiver, Clemson Tigers, Junior
Der stärkste Receiver dieser Draftklasse. Pfeilschnell, beweglich, extrem sichere Fanghände. ein Receiver, der auch nach dem Catch noch richtig yards macht. Sollte St. Louis sich mit niemandem einigen können, könnte er an #2 zu den Rams gehen. Er wäre es auch wert, dass Jacksonville oder Cleveland ihre Quarterback-Sorgen vergessen und bei ihm mehr Value ausmachen. Spätestens an #5 (Oakland) dürfte er aber sicher weg sein.

Mike Evans, Wide Receiver, Texas A&M, Redshirt Sophomore
1,95 m und extrem kräftig und sprungstark. Nicht der Mann für die ganz tiefen Bälle. Aber der Mann, der zwei Jahre fast jeden Ball von Johnny Manziel gefangen hat. Ein Mann, den man nur richtig hoch anspielen muss. Evans wird in den Top10 weggehen.

Khalil Mack, Outside Linebacker, Buffalo Bulls, Redshirt Senior
Einer der wenigen, die J.Clowney den Rang als Nr.1 Passrusher und sogar als Nr.1 Draftpick streitig machen können. Hauptsächlich, weil als Outside Linebacker in einer 3-4 Defense spielte - genauso wie die Houston Texans es ebenfalls tun. Mack ist ein extrem physischer, schon sehr weit entwickelter Passrusher, der in Buffalo zwar in der kleineren Mid American Conference zu Hause war, in den wenigen Spielen gegen große Gegner (u.a. Ohio State) immer glänzen konnte, obwohl der Gegner ihn immer in Doppeldeckung nahm.
Mack geht spätestens an #6 nach Atlanta, daran besteht kein Zweifel.

Offensive Line:
Jake Matthews, Off. Tackle, Texas A&M Aggies, Senior
Greg Robinson, Off. Tackle, Auburn Tigers, Redshirt Sophomore,
Taylor Lewan, Off. Tackle, Michigan Wolverines, Redshirt Senior
Zach Martin, Off. Tackle, Notre Dame Fighting Irish, Redshirt Senior
Cyrus Kuandjo, Offensive Tackle, Alabama Crimson Tide, Junior

Matthews und Robinson gelten als die besten Tackles ihres Jahrgangs und sichere Top10 Picks. Matthews gilt als reifer (zwei Jahre älter mit 4 Jahren CF-Erfahrung), als kompletter und als der Spieler, der dir sofort weiterhelfen wird. Robinson wird dagegen nachgesagt, das größere Steigerungspotential zu haben. Dafür ist er noch relativ unfertig, bringt erst zwei Jahre College Erfahrung mit und hat in Auburn hauptsächlich für das Laufspiel blocken müssen. Das kann er dafür, wie kein zweiter.
Taylor Lewan dürfte so zwischen 9 und 12 im Draft weggehen. Nach meinen Beobachtungen ist er ein extrem starker Pass-Blocker, dafür im Laufblocking nicht so stark. Ich würde ihn liebend gern als Dolphin sehen, bezweifle aber, dass er bis an #19 abfällt. In den letzten Monaten wurde in den Mock Drafts immer Zach Martin nach Miami geschrieben aber selbst bei ihm ist es nicht sicher, dass er so lange auf dem Board bleibt. Das wird Cyrus Kuandjo bestimmt tun. Nicht weil er nicht so gut wäre, er war in der stets dominanten Offensive Line von Alabama immer einer der Stützen. Ihm wird auch nahgesagt, dass er dir sofort helfen kann. Man sagt ihm aber auch Probleme mit den Knien nach.

Aaron Donald, Defensive Tackle, Pittsburgh Panthers, Senior
Donald gilt als bester Mann für die Mitte der Defensive Line, sehr stark sowohl als Laufspiel-Stopper als auch als Passrusher. Er dürfte zwischen #10 und #15 weggehen, aber nur deshalb so "spät" weil die Teams unter den ersten zehn andere needs haben. Es sei denn, ein team traded für ihn in die Top Ten.

Justin Gilbert, Cornerback, Oklahoma State Cowboys, Senior
Viele Teams haben auf dieser Manndecker-Position arge Probleme. Gilbert gilt als bester Cornerback in diesem Draft, ein Mann der Interceptions runterpflückt, Gegenspieler bis aufs Klo verfolgt und viele Pässe wegschlägt. Außerdem ist er ein extrem guter Returner, der in seiner Karriere für die Panthers 7 Punt-Returns zum TD in die Endzone trug.

C.J. Moseley, Inside Linebacker, Alabama Crimson Tide, Senior
Der Beste Inside Linebacker stammt ebenfalls aus der Defensiv-Schmiede Alabama. Mosley war jahrelang der Anker in der Rekord-Defense der Tide und gilt als sofortiger NFL-Starter. Er gilt sowohl als stark in der Laufverteidigung, wird gern auch als Deckung auf gegnerische Tight Ends angesetzt und beherrscht ebenfalls den Passrush. Moseley sollte zwischen #10 und #20 weg sein.

Ha Ha Clinton Dix, Safety, Alabama Crimson Tide, Junior
Und wieder Alabama, wieder Defensive... Der Mann mit dem lustigen Spitznamen gilt als bester Safety einer gut besetzten Safety- Klasse. Clinton-Dix könnte sowohl als Strong Safety und weitere Absicherung hinter den Linebackern auflaufen als auch als Free Safety die Cornerbacks unterstützen. Es gilt als sicher, dass er spätestens an #9 nach Buffalo geht, es sei denn die Handelsgeschäfte im Draft bringen etwas Unruhe in die Draftreihenfolge.
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Offline düse

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Re: Der nicht lahme American Football - Thread 2014
« Antwort #11 am: 14. Mai 2014, 14:39:30 »
Mir als Laie ist lediglich ins Auge gefallen, dass Bridgewater an 32 weggegangen ist. Ist das jetzt die größte Überraschung oder gab es auch noch andere spektakuläre Entwicklungen ?
Danke im voraus.  [schäm]

Offline Imho

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Re: Der nicht lahme American Football - Thread 2014
« Antwort #12 am: 15. Mai 2014, 08:09:31 »
Bridgewater so spät war für viele mit Sicherheit unerwartet, aber auch nicht ganz überraschend. Immerhin wurde er in den letzten Wochen auch massiv runtergeschrieben. Ich bleibe dabei, dass er momentan der reifste Quarterback in diesem Draft ist, deshalb ist es für mich schon unverständlich, dass ein Team an #3 zunächst Blake Bortles aussucht und nicht Bridgewater oder Manziel... Immerhin tradete Minnesota am Ende der ersten Runde noch mal hoch, um Bridgewater zu kriegen.

Etwas mehr zum Draft hab ich mir für heute Abend vorgenommen, ich hab leider seit dem Wochenende kaum Zeit gehabt und dazu noch so nen Pokalsieg zu feiern gehabt..
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Offline düse

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Re: Der nicht lahme American Football - Thread 2014
« Antwort #13 am: 15. Mai 2014, 21:57:42 »
Wir sind gespannt.  [nik]

Offline Letterman

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Re: Der nicht lahme American Football - Thread 2014
« Antwort #14 am: 21. Juli 2014, 12:03:23 »
Jon Bon Jovi will die Bills kaufen

Jon Bon Jovi war bereits zwischen 2004 und 2011 Mitbesitzer eines Teams der Arena Football League
(Copyright: getty)
Nach Donald Trump interessiert sich ein weiterer prominenter Name für die Buffalo Bills.

Wie die "Toronto Sun" berichtet, führt Rockstar Jon Bon Jovi ein Konsortium an, das um das NFL-Team mitbieten möchte.

Zu der Gruppe gehören auch Larry Tanenbaum und die Familie Rogers. Tanenbaum gehören bereits die Toronto Maple Leafs (NHL) und Raptors (NBA). Rogers ist ein kanadischer Medienmogul, dem die Arena der beiden Teams gehört.

Die Bills stehen zum Verkauf, da Eigentümer Ralph Wilson im März verstorben ist. Das Team wird von "Forbes" mit einem Wert von 870 Millionen Dollar geführt. Die Verkaufssumme läge wohl bei mindestens einer Milliarde.

Bon Jovi, Tanenbaum und die Rogers würden jeweils ein Drittel übernehmen, aber der Musiker wäre der neue Boss. Zwischen 2004 und 2011 war er Mitbesitzer der Philadelphia Soul aus der Arena Football League (AFL).

Eine Verlegung der Bills nach Toronto sei aber nicht geplant. Der aktuelle Pachtvertrag des Stadions läuft ohne Ausstiegsklauseln bis 2019.

Offenbar haben bereits zehn Bieter bei der Bank Morgan Stanley ihr Interesse schriftlich hinterlegt.

Bis zum 29. Juli müssen sie ihre finanziellen Verhältnisse offenlegen, dann beginnt die nächste Phase. Ein Käufer müsste von der NFL und den anderen Eigentümern akzeptiert werden.

Bon Jovi kann auf die Unterstützung des einflussreichen Jerry Jones (Eigner der Dallas Cowboys) zählen.

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