Fussballstammtisch

Fussballstammtisch => Flick's Buben und andere Auserwählte => Thema gestartet von: Letterman am 20. Juli 2012, 00:07:50

Titel: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Letterman am 20. Juli 2012, 00:07:50

MV greift Hymnen-Verweigerer an

Ehrenpräsident Gerhard Mayer-Vorfelder vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) will die Intonation der Nationalhymne für Nationalspieler vor Länderspielen von Bundestrainer Joachim Löw zur Pflicht gemacht und Verweigerer aus der DFB-Auswahl ausgeschlossen sehen.

"Der Bundestrainer muss die Singpflicht durchsetzen. Notfalls in einem Vier-Augen-Gespräch. Er sagt immer, er könne sie nicht zwingen. Ich sage aber: Klar kann man die Spieler zwingen. Wenn sich einer der Spieler dann immer noch beharrlich weigert, dann wird er eben nicht mehr eingeladen. Und wenn Löw einem seiner Spieler sagt, dass er singen muss, weil er sonst nicht mehr nominiert wird, dann wird er ganz schnell springen", sagte "MV" der "Bild".

Drei Wochen nach dem EM-Halbfinalaus der deutschen Elf in Warschau gegen Italien ärgerte sich der frühere DFB-Chef noch immer über die Außendarstellung des DFB-Teams bei den obligatorischen Nationalhymnen: "Die Italiener haben mit Inbrunst mitgesungen - und auch mit der gleichen Leidenschaft für ihr Land gespielt. Und wir? Das sah fast schon beschämend aus."

Mayer-Vorfelder sieht in der Herkunft von Spielern wie den türkischstämmigen Mesut Özil oder den aus Tunesien stammenden Sami Khedira, die ihr Schweigen mit Respekt vor ihren Heimatländern begründen, keinen Anlass für Ausnahmen.

"Das glaubt doch kein Mensch, dass Khedira nicht mitsingt, weil er so einen großen Respekt vor Tunesien hat. Der Migrationshintergrund ist für mich keine ausreichende Begründung, stumm zu bleiben. Ich kann nicht für die DFB-Auswahl auflaufen und alle Vorteile einstreichen wollen, dann aber so tun, als wäre ich nur ein halber Deutscher."

sport 1
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 20. Juli 2012, 08:57:50
Großartig!  [bete]

Könnte genau so auch in der Titanic stehen...

da hat Mayer-Dornfelder wieder mal viel zu tief ins Rotweinglas geschaut...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 09:36:02
Also ob Spieler singen sollten oder nicht, ist sicher ein Thema, das man differenziert betrachten muss.
Aber der Stolz darauf, das Trikot der Nationalmannschaft überstreifen zu dürfen und somit das eigene Land zu vertreten, äußert sich nunmal auch in solchen Gesten.
Beim Halbfinale konnte man beim Abspielen der Hymnen spüren, wer das Spiel gewinnen wird. Wenn 2 Teams von der Qualität her in etwa gleichauf sind, dann kann dieses Herzblut eben auch den Unterschied ausmachen.
Und gerade die Nationalmannschaft wird doch gerne als Beispiel für funktionierende Integration dargestellt. Wäre es da nicht auch ein Zeichen z.B. eines Özils, die Hymne mitzusingen? Solange man einen Spieler mit Migrationshintergrund daran erkennt, dass er nicht mitsingt, und einen ohne diesen Migrationshintergrund daran, dass er mitsingt, solange ist das für mich ein Indiz dafür, dass es da einfach doch noch Unterschiede in Sachen Identifikation mit dem Land gibt. Wer für Deutschland aufläuft, sollte in diesem Moment nicht im Hinterkopf haben, dass er durch ein etwaiges Mitsingen der Hymne seine Wurzeln in Tunesien, der Türkei oder Polen verletzt (was er dadurch faktisch ja auch nicht tut).
Aber ein Zwang wie von MV hilft da eben auch nichts - es wäre wünschenswert, wenn dies von den Spielern selber käme.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 20. Juli 2012, 10:00:42
Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für Schwachsinn.

Warum gewinnen die Spanier eigentlich alles? Die haben noch nicht mal einen Text und ein Land, das völlig zerissen ist. Da müssten die Katalanen eine andere Hymne singen als die Basken und Andalusier.

Glaubt wirklich irgendwer, dass jemand besser oder schlechter Fußball spielt wenn er ein altes Lied laut mit singt? Und dann auch noch eine getragene Melodie? Vielleicht liegts ja an der ART der Liedes? Die Italiener und Franzosen haben schmetternde Hymnen die in den Krieg ziehen und im Blut waten. Unsere ist dagegen etwas öde. Also Hymne ändern! Dann gewinnen wir wieder Titel!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 10:09:18
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 20. Juli 2012, 10:40:05
In dem Spiel hatten sie die Hosen voll - kein Zweifel. Aber ich glaube nicht, dass das am Mitsingen der Hymne lag... Da hatte Jogi seinen Anteil und auch unsere Länderspielbilanz gegen Italien, die ununterbrochen aufbereitet wurde...

Und wie gesagt, Musik kann wirken - aber dann muß es auch entsprechend aufputschend sein. Da hilft unsere Hymne mE nicht wirklich.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: ranch am 20. Juli 2012, 10:40:38
Und wie verhält sich das mit Oliver Kahn, der nie mitsang?
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 20. Juli 2012, 10:44:38
Um nochmal auf MV zurück zu kommen:

Zitat
dann aber so tun, als wäre ich nur ein halber Deutscher.

Ich bin offenbar auch ein halber Deutscher - ich singe auch nicht mit. Ich stehe noch nicht mal auf!!111Elf
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: badman am 20. Juli 2012, 10:47:39
IIRC führte Oliver Kahn in einem Interview einmal Folgendes zur Begründung an, warum er bei der Nationalhymne nicht mitsingt:

Mit mangelndem Nationalbewusstsein oder mangelnder Identifikation mit dem (bundesrepublikanischen) Staat habe dies überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil: Er fühle sich sehr wohl mit Deutschland verbunden.

Jedoch: Sekunden vor einem WM-Spiel die Nationalhymne zu singen, störe ihn massiv in seiner Konzentration. Ihm gingen dann lauter Dinge durch den Kopf – von der 1848er Revolution bis zur 1989er “Wende” – die er dort in diesem Moment einfach nicht gebrauchen könne.

Es singen nicht:
Beckenbauer, Maier, Schwarzenbeck, Grabowski, Hölzenbein, Bonhof, Overath, Vogts, Breitner, Müller, Hoeneß.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 10:50:04
Und wie verhält sich das mit Oliver Kahn, der nie mitsang?

Genauso blöd wie bei all den anderen auch, die nicht mitsingen oder -sangen (wie hier im Video z.B. Bode oder Frings).  [noplan]

http://www.youtube.com/watch?v=-NA32yo-5Bc

Ich finde das einfach unangebracht und beneide die Italiener, Griechen, Engländer oder wen auch immer um diese Inbrunst beim Singen der Hymne (während unser Auftritt bei der Hymne irgendwie "stoffelig" aussieht).

Ich fands z.B. immer klasse, wie Cacau mitgesungen hat (und das sage ich nicht durch die VfB-Brille)!

Klar, jeder konzentriert sich anders auf ein Spiel, aber als Anhänger der Nationalmannschaft möchte zumindest ich gerne sehen, dass die Jungs singen.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 20. Juli 2012, 10:52:08
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 11:00:11
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 11:02:50
Darf ich kurz einwerfen, dass ich der Ansicht bin, dass nationale Hymnen bei Sportwettkämpfen nichts verloren haben? Ja? Danke.  [nik]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 11:11:49
Darf ich kurz einwerfen, dass ich der Ansicht bin, dass nationale Hymnen bei Sportwettkämpfen nichts verloren haben? Ja? Danke.  [nik]

Haben denn Nationalitäten überhaupt was bei Sportwettkämpfen verloren?
Dann lasst uns doch Europameisterschaften und Weltmeisterschaften abschaffen...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 20. Juli 2012, 11:14:02
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 11:18:13
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.

Welches Schwarz-Weiß-Denken bitte?
Nur weil ich eben nicht in den Einheitstenor hier einstimme?

Ich weiß halt nicht, inwieweit Fußball links (oder rechts) sein kann?! Kannst mich ja aufklären.
Für mich hat Fußball nichts mit Politik zu tun!
Genauso wie das Singen der Hymne nichts mit Politik zu tun hat, sondern einfach ein Ausdruck des Stolzes ist, für das Land zu spielen!

Wie stehst Du dann zu Hymnen anderer Länder, die häufig noch wesentlich kriegstreiberischer sind als unsere 3. Strophe (z.B. Italien oder Portugal)?
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 20. Juli 2012, 11:30:27
Dass das Argument mit den Spaniern kommt, hab ich mir schon gedacht...
Das Singen der Hymne hat - wenn überhaupt - sicher nur einen ganz geringen Einfluss auf das Spiel (höchstens in dem Sinne, dass es den Teamgeist fördert oder den Gegner einschüchtert).
Aber wie oben schon erwähnt: Dass es eine Auswirkung auf das Spiel hätte, darum gehts mir gar nicht.
Es ist einfach mein Empfinden, dass die Jungs, die uns repräsentieren, auch die Hymne singen sollten (und zwar nicht durch Zwang, sondern von alleine).
Als Fußballfan will man eine Mannschaft sehen, die wie die Italiener nur so vor Herzblut strotzt, und nicht eine wie unsere, die wie ein ängstlicher Haufen den Mund (aus welchem Grund auch immer) nicht aufbekommt.
Mit diesem Selbstverständnis, dass ein Nationalspieler singt, bin ich eben irgendwie auch aufgewachsen.
Und das hat auch nichts mit Nationalismus o.ä. zu tun.

Mich nervt es beim Vereinsfußball z.B. auch, wenn Spieler aus "Respekt" nicht jubeln, wenn sie gegen irgend jemand Bestimmten ein Tor machen. Entweder ich spiele für einen Verein oder eben nicht. Das gesamte Herzblut und die Leidenschaft sollte nur einem gehören!
Aber das ist vielleicht jetzt ein anderes Thema.

 [gäähn]
Schon wieder diese unsägliche Diskussion...
Dann mal los:

Von niemandem, der mich vertritt, könnte ich erwarten (erst recht nicht wollen) das Dichtgut des unsäglichen Hoffmann von Fallersleben vor sich hin zu säuseln. Und auch wenn die entsprechenden Teile unserer Nationalmannschaft dieses Lied sicherlich aus anderen Gründen nicht mitsingen, als ich dafür anführen würde, halte ich es doch für einen abenteuerlichen Vorwurf, ihnen deshalb zu unterstellen, nicht mit "gesamtem Herzblut und Leidenschaft" für ihre Farben anzutreten/ angetreten zu sein.

Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".
Davon abgesehen unterstelle ich weder einem Özil noch einem Khedira oder sonstwem, nicht alles gegeben zu haben (Khedira war für mich im Halbfinale sogar der beste deutsche Spieler).
Nein, es geht mir schlichtweg um das Singen der Hymne!  ;)

Vielleicht solltest du dein Schwarz Weiß Denken mal etwas überprüfen.

Ich bin linker, finde, wie von dir erwähnt "linken Fußball gut" und bin (auch wenn das für dich ein Widerspruch zu sein scheint) sehr heimatverbunden und würde, auch wenn du es mir absprichst, sicher so manchen deiner angeblich konservativen Werte unterschreiben.
Das Singen einer Hymne ist aber kein Wert, weder ein konservativer noch irgendein anderer.
Auch ich habe das Thema so gelesen, dass es hier "schlichtweg um das Singen der Hymne" geht- keine Sorge. Aber auch wenn ich mich als deutscher fühle, muss ich es noch lange nicht gutheißen, den Text eines Franzosenhassers und Antisemiten aufzusagen, der mir, von welchen Altvorderen auch immer, als Hymne zugedacht wurde.

Welches Schwarz-Weiß-Denken bitte?
Nur weil ich eben nicht in den Einheitstenor hier einstimme?

Ich weiß halt nicht, inwieweit Fußball links (oder rechts) sein kann?! Kannst mich ja aufklären.
Für mich hat Fußball nichts mit Politik zu tun!
Genauso wie das Singen der Hymne nichts mit Politik zu tun hat, sondern einfach ein Ausdruck des Stolzes ist, für das Land zu spielen!

Wie stehst Du dann zu Hymnen anderer Länder, die häufig noch wesentlich kriegstreiberischer sind als unsere 3. Strophe (z.B. Italien oder Portugal)?

Hier dein Zitat:

Zitat
Ich denke, dass wir da von der Wertevorstellung her einfach zu weit voneinander weg liegen, um auf ein konstruktives Ergebnis zu kommen. Du findest "linken Fußball" gut, ich lege Wert auf konservative Werte.
Und da es hierbei einfach um ein Gefühl geht, ob dieses Singen angebracht ist oder nicht, wird es auch nichts bringen, das Thema argumentativ "auszufechten".

Entscheidende Stelle fett markiert- Das als unvereinbaren Widerspruch hinzustellen ist dreist und eben dummes Schwarz- Weiß denken.

Was für mich linker Fußball ist, kannst du kurz und knapp meiner Signatur entnehmen.
Und Politik ist überall dort, wo Menschen zusammenkommen, ob dir das in den Kram passt oder nicht, ist völlig egal.

Die von dir angesprochenen anderen Hymnen kenne ich nicht genau genug, um mich dazu äußern zu können- ich nehme es aber auch keinem Portugiese oder Italiener übel, wenn er seine Hymne, aus welchem Grund auch immer, nicht mitsingt.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 11:35:08
Haben denn Nationalitäten überhaupt was bei Sportwettkämpfen verloren?

Sport (und Kirche) und Staat sind getrennt.

Eine Fußball-WM zB ist ein Wettbewerb für Auswahlmannschaften von Fußballdachverbänden. Nationale/staatliche Sachen spielen da (nicht nur formell) keine Rolle und dürfen es nach UEFA/FIFA-Statuten auch gar nicht. Siehe zB die zeitweise Suspendierung des Verbandes aus Bosnien-Herzegowinas, oder auch die Existenz mehrerer Verbände in einem Staat (UK, Niederlande, Frankreich, Dänemark etc.).
 
Dass da Absurditäten wie "Die spielen für mein Land!!1" seit Jahrzehnten reininterpretiert werden und wurden, und das ganze irrtümlich "Nationalmannschaft" genannt wird, ist historisch bedingt mir hatte ja sonst nix nachm Kriesch und in der Regel nicht wirklich ein Problem, es sei denn, jemand wie MV deliriert - wie im im Ausgangsposting zitiert - durch die Gegend.

Das ganze Konzept ist irgendwann aus dem Ruder gelaufen und jetzt hamwa den Hymnen- und Nationalsalat. Das finde ich ärgerlich, aber schwer zu ändern.

Zitat
Dann lasst uns doch Europameisterschaften und Weltmeisterschaften abschaffen

Warum? Auswahlmannschaften von Fußballverbänden aus Europa / der Welt treffen sich und kicken. Ist doch prima.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Mayk am 20. Juli 2012, 12:06:29
Mein lieber Roger, ich danke Dir für diese Ausführungen. Die Thematik habe ich so noch nie betrachtet und darf feststellen, gefällt mir.  [hooch]

Memo an mich: Mit Mainzern kann man mehr als Saufen!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 12:22:38
@ Blau-Weiss
Die von mir angesprochene "Unvereinbarkeit" unserer vermeintlichen Wertekosntrukte bezog sich selbstredend in diesem Thread auf den Umgang mit nationaler Symbolik (ich dachte, dass das in diesem Zusammenhang aus dem Thema heraus klar ersichtlich gewesen wäre - wars aber scheinbar nicht).
Und da hab ich jetzt einfach mal frech unterstellt, dass wir beide eben eine andere Sicht der Dinge haben, was den Umgang mit dieser nationalen Symbolik anbelangt. Klär mich auf, falls dem nicht so sein sollte.
Unsere jetzige Diskussion spricht jedenfalls auch dafür.

@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?!  Schließlich kann ein Spieler einen Verband nicht willkürlich wechseln oder sich einfach einen aussuchen. Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.
Die wenigen Staaten mit mehreren Verbänden haben diese, weil die Länder eben aus unterschiedlichen Volksgruppen bestehen. Diese wurden ja nicht willkürlich ausgewählt, sondern sind auf historisch gewachsene Völker zurückzuführen (Schottland usw.). Ein Staat muss ja nicht zwangsläufig deckungsgleich mit historisch gewachsenen Völkern sein.

Aber jetzt bitte keine unsinnige Diskussion darüber anfangen, was ein Volk ist und was nicht!
Das ganze führt jetzt definitiv zu weit weg vom Ausgangsthema!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Louis98 am 20. Juli 2012, 12:36:00
Hier wird über einen Ausspruch von Mayer-Dornfelder diskutiert...HALLO??? Merkt Ihr noch was?  [vogeel]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 20. Juli 2012, 12:48:45
@ Blau-Weiß
Die von mir angesprochene "Unvereinbarkeit" unserer vermeintlichen Wertekosntrukte bezog sich selbstredend in diesem Thread auf den Umgang mit nationaler Symbolik (ich dachte, dass das in diesem Zusammenhang aus dem Thema heraus klar ersichtlich gewesen wäre - wars aber scheinbar nicht).

War es tatsächlich nicht. Mit dieser weitreichenden Einschränkung relativiert sich nun aber mein Vorwurf.

Und da hab ich jetzt einfach mal frech unterstellt, dass wir beide eben eine andere Sicht der Dinge haben, was den Umgang mit dieser nationalen Symbolik anbelangt. Klär mich auf, falls dem nicht so sein sollte.
Unsere jetzige Diskussion spricht jedenfalls auch dafür.

Das unterstellst du zu Recht. Auf diese Feststellung möchte ich sogar größten Wert legen.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 12:59:05
@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?! 
Öh? Früher bestimmt, doch. Schrub ich ja, vielleicht etwas wirr. 1954 waren "wir" Weltmeister, heute sind "wir" nur noch Papst.


Zitat
Schließlich kann ein Spieler einen Verband nicht willkürlich wechseln oder sich einfach einen aussuchen.

Türlich kann er das, auf Vereinsebene. Aber du meinst vermutlich die Spielberechtigung für eine "nationale" Auswahlmannschaft.  ;)

Nunja. Auch die kann man sich grundsätzlich aussuchen, wie es di Stefano, Kurányi, Dundee, Özil, Polanski, Schoppe-Moting und viele viele andere unter verschiedenen Umständen und aus verschiedenen Motiven getan haben. Der *Wechsel* hingegen wurde im Laufe der Jahre erschwert bzw. außerhalb des Jugendbereiches fast unmöglich gemacht. Wobei dann...

Zitat
Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.

...heutzutage eine Rolle spielt, in welchem Verband man sich im Erwachsenenbereich "festgespielt" hat - unabhängig von Staatsangehörigkeiten.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 13:44:46
Hier wird über einen Ausspruch von Mayer-Dornfelder diskutiert...HALLO??? Merkt Ihr noch was?  [vogeel]

Öh, okay. Das Schlimme hier ist nicht unbedingt der Ranz, den MV von sich gibt, sondern die B*LD, die den Scheiß abdruckt und andere Qualitätsmedien, die das zitieren.  [nik]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 13:48:49
@ Roger
Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass eine EM oder eine WM früher mal nicht diesen nationalen Charakter hatte?! 
Öh? Früher bestimmt, doch. Schrub ich ja, vielleicht etwas wirr.

Sogar das erste WM-Finale dürfte Uruguay - Argentinien geheißen haben und nicht AUF - AFA. ;)


Nunja. Auch die kann man sich grundsätzlich aussuchen, wie es di Stefano, Kurányi, Dundee, Özil, Polanski, Schoppe-Moting und viele viele andere unter verschiedenen Umständen und aus verschiedenen Motiven getan haben. Der *Wechsel* hingegen wurde im Laufe der Jahre erschwert bzw. außerhalb des Jugendbereiches fast unmöglich gemacht. Wobei dann...

Zitat
Die Verbandszugehörigkeit ist ja dann doch in gewisser Weise an eine Staatsangehörigkeit gekoppelt.

...heutzutage eine Rolle spielt, in welchem Verband man sich im Erwachsenenbereich "festgespielt" hat - unabhängig von Staatsangehörigkeiten.

Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Seis drum, ist auch wurscht...

Bald ist Wochenende! Das ist wichtiger!  [winkk]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Rattenfänger am 20. Juli 2012, 13:56:17
Hach was waren das noch schöne heile Fußballzeiten...
(http://www.tagesspiegel.de/images/fussball/1373100/3.jpg?format=format1)
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Louis98 am 20. Juli 2012, 14:03:28
Hach was waren das noch schöne heile Fußballzeiten...
(http://www.tagesspiegel.de/images/fussball/1373100/3.jpg?format=format1)

Sieht eher nach Handballern aus...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 14:05:31
Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Das ist so wie ichs überblicke - was die Motivation betrifft - bei di Stefano und Cacau nicht ganz richtig; die haben nicht die Staatsbürgerschaft gewechselt, um für einen anderen Verband zu spielen.

Cacau:
Zitat
"Der Grund für meine Einbürgerung damals war nicht die Aussicht auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft, sondern meine Familie, die sich in Deutschland sehr wohl fühlt. Schließlich sind unsere Kinder auch hier geboren. Dass ich jetzt nominiert wurde, freut mich trotzdem sehr ... "
[kicher]

Dundee hingegen hatte ja damals mächtig ins Klo gegriffen...

Aber dein "mussten" steht ja in Anführungsstrichen, was mich verwirrt. Ich muss weg.  [blin]

Zitat
Bald ist Wochenende! Das ist wichtiger!  [winkk]
Yeah.  [prolll]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: gaizinho am 20. Juli 2012, 14:08:02
Wenn es aufgrund der vielen verschieden "Brillen", aus denen man das Thema betrachten kann, zu kompliziert wird, kann man ja mal abstrakt an das Thema herangehen.

Vorher setze ich voraus, dass
* sich weder ein Özil, Podolski noch ein Lahm mit der Bedeutung, Historie und Author der Hymne befassen.
* es allen darum geht, dass unser Team ein Spiel gewinnen soll. Es geht nicht um political correctness oder effekthaschende Aussenwirkung.
* das Thema der Hymnenverweigerung bei einem rauschenden Match gegen Italien (und trotzdem unglücklicher Niederlage mit 2:3 in der Verlängerung) überhaupt aufgekommen wäre. Es gab ein mutloses Auftreten und im Nachhinein werden passende Gründe gesucht.

Stelt Euch vor, statt der deutschen Nationalhymne singt die deutsche Nationalmannschaft unisolo ein, eigen in der Vorbereitung komponiertes Lied, mit dem sich alle Spieler identifizieren und welches dadurch ausnahmslos alle pusht.

Italien braucht so ein Lied nicht zu komponieren, denn da erfüllt deren Nationalhymne schon das, was unsere Eigenentwicklung schafft.

Dieses Szenario würde mir gefallen. Ich will eine Mannschaft auf dem Rasen sehen, in der der eine genau weiß, was der andere macht. In dem Mechanismen greifen. In dem man seinem Mitspieler voll vertraut und man sich blind versteht.

Die Basis dafür wird durch ein gemeinsames Aufputschen vor dem Spiel gesetzt. In der Kabine und auch durch den bekannten Spielerkreis. Auch kurz vor dem Anpfiff soll hier ein verschworenes Team auf dem Rasen stehen. Eines, welches natürlich gemeinsam das gleiche, emotional alle Spieler verbindende Lied voller Hingabe singt.
Dann wäre Angsthasen-Toni vielleicht nicht mehr ganz so nervös gewesen. Und der bedingungslose Teamgedanke bekommt durch den krampfigen Hymnenauftritt mit Singern, Lippenbewegern und nicht-Singern keinen Knacks.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 14:13:33
Auch ein di Stefano, Dundee oder Cacau "mussten" die Staatsangehörigkeit der Länder annehmen, für deren Verbände sie spielen (wollten)

Das ist so wie ichs überblicke - was die Motivation betrifft - bei di Stefano und Cacau nicht ganz richtig; die haben nicht die Staatsbürgerschaft gewechselt, um für einen anderen Verband zu spielen.

Cacau:
Zitat
"Der Grund für meine Einbürgerung damals war nicht die Aussicht auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft, sondern meine Familie, die sich in Deutschland sehr wohl fühlt. Schließlich sind unsere Kinder auch hier geboren. Dass ich jetzt nominiert wurde, freut mich trotzdem sehr ... "
[kicher]

Dundee hingegen hatte ja damals mächtig ins Klo gegriffen...

Aber dein "mussten" steht ja in Anführungsstrichen, was mich verwirrt. Ich muss weg.  [blin]


Das "mussten" bezog sich darauf, dass diese Eigenschaft eben Voraussetzung war für eine mögliche Berufung zur VerbandsNationalmannschaft.
Die Anführungszeichen bezogen sich darauf, dass sie es ja nicht im wahrsten Sinne des Wortes "mussten" (niemand hat sie dazu gezwungen).

Dass die Spieler die Nationalität gewechselt haben, um für ein anderes Land zu spielen, hab ich nie behauptet. Aber ohne diesen Wechsel der Staatsangehörigkiet wäre es eben nicht gegangen.

Wollte nicht der gute alte Ailton vor ein paar Jahren mal für Katar auflaufen, was ihm der Weltverband verwehrt hat?

Zu Deinem geposteten Bild:
Ist das die Zeit, die Du meinst, wenn Du sagst, dass die Nationalität früher bei Auswahlmannschaften noch nicht so wichtig war wie heute? ;)
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 14:18:19
Da nun auch noch Ailton involviert ist, bin ich vollständig verwirrt und beende diesen Diskussionsstrang plötzlich und einseitig.  [blin]

Das Bild hingegen ist nicht von mir.  [neever]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Roger am 20. Juli 2012, 14:20:53
Stelt Euch vor, statt der deutschen Nationalhymne singt die deutsche Nationalmannschaft unisolo ein, eigen in der Vorbereitung komponiertes Lied, mit dem sich alle Spieler identifizieren und welches dadurch ausnahmslos alle pusht.

Ja, geil!  Ein gegröhltes "WIR SIND NUR EIN KARNEVALSVEREIN" wäre sehrsehr passend. [nik]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 20. Juli 2012, 14:28:40
Da nun auch noch Ailton involviert ist, bin ich vollständig verwirrt und beende diesen Diskussionsstrang plötzlich und einseitig.  [blin]

Das Bild hingegen ist nicht von mir.  [neever]

Stimmt, sorry! [winkk]
Hatte mich schon gewundert.  [vogeel]

Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Louis98 am 20. Juli 2012, 14:57:14

Ja, geil!  Ein gegröhltes "WIR SIND NUR EIN KARNEVALSVEREIN" wäre sehrsehr passend. [nik]

Ein "Erbarme...zu spät...die Hesse Deutschen kommen wäre passender. Das ganze untermalt mit ein paar Bilder von einigen Panzerchen. DAS nenne ich a) Motivation und b) Einschüchterung des Gegners.

Genau, so machen wir das  [nik] [zwinger]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 20. Juli 2012, 15:38:39
Da kann ich ja auch gleich den Bogen zurück zur Titanic schlagen... [:D]

(http://www.titanic-magazin.de/typo3temp/pics/57acee65eb.jpg)
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: badman am 20. Juli 2012, 17:03:40
Stelt Euch vor, statt der deutschen Nationalhymne singt die deutsche Nationalmannschaft unisolo ein, eigen in der Vorbereitung komponiertes Lied, mit dem sich alle Spieler identifizieren und welches dadurch ausnahmslos alle pusht.

Ja, geil!  Ein gegröhltes "WIR SIND NUR EIN KARNEVALSVEREIN" wäre sehrsehr passend. [nik]

http://www.youtube.com/watch?v=ebZVMc0NKZs&feature=related
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: galle am 20. Juli 2012, 18:54:12
Hier wird über einen Ausspruch von Mayer-Dornfelder diskutiert...HALLO??? Merkt Ihr noch was?  [vogeel]

Damit ist eigentlich alles gesagt. Wieso darf der als Rentner eigentlich noch vor ein Mikro?
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: al_sb_683 am 20. Juli 2012, 19:02:20
Wenn man jetzt Italien immer als so tolles Beispiel einer singenden Nationalmannschaft hernehmen möchte, dann sollte man aber auch daran denken, dass es sich um das Italien handelt, in dem ein Spieler in der höchsten Spielklasse ungestraft einen Hitlergruß auf dem Platz zeigen darf. Und das ist jetzt noch gar nicht so lange her. Zudem hat man ein sehr hohes Potential an Faschisten in den Stadien. Das sollte alles bei der ganzen "Die singen aber so schön"-Diskussion auch mit betrachtet werden, da man sich hier nicht nur die vermeintlich positiven Sachen herauspicken sollte.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: rayoazul am 20. Juli 2012, 19:10:54
Wenn man jetzt Italien immer als so tolles Beispiel einer singenden Nationalmannschaft hernehmen möchte, dann sollte man aber auch daran denken, dass es sich um das Italien handelt, in dem ein Spieler in der höchsten Spielklasse ungestraft einen Hitlergruß auf dem Platz zeigen darf. Und das ist jetzt noch gar nicht so lange her. Zudem hat man ein sehr hohes Potential an Faschisten in den Stadien. Das sollte alles bei der ganzen "Die singen aber so schön"-Diskussion auch mit betrachtet werden, da man sich hier nicht nur die vermeintlich positiven Sachen herauspicken sollte.

ja, der Balotelli ist sicher auch so ein scheiss faschist [gäähn]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Alfatier am 20. Juli 2012, 19:40:51
Und die Ultras in Livorno erstmal... [zwinger]

Und ungestraft in Falle di Canio stimmt auch nicht. Es gab beim ersten Mal ne Geldstrafe und beim zweiten Mal noch eine plus Sperre.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 20. Juli 2012, 19:58:37
Und die Ultras in Livorno erstmal... [zwinger]

Und ungestraft in Falle di Canio stimmt auch nicht. Es gab beim ersten Mal ne Geldstrafe und beim zweiten Mal noch eine plus Sperre.

Völlig richtig. Zur Wirklichkeit in Italien gehört aber auch, dass Livornos damaliger Captain Cristiano Lucarelli für seine vor der Kurve gereckte Faust das doppelte hinblättern musste. Und das obwohl diese Geste, im Gegensatz zum auch in Italien verbotenen faschistischen Gruß, hier wie dort keine Straftat darstellt.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: al_sb_683 am 20. Juli 2012, 20:15:23
ja, der Balotelli ist sicher auch so ein scheiss faschist [gäähn]

Das eine schließt ja das andere auch unbedingt aus. Dort, wo dunkelhäutige Spieler sind, gibt es also keine Faschisten?
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 23. Juli 2012, 10:07:29
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.
Kann man das Thema der Nationalhymne nicht mal ganz losgelöst von diesem ganzen Mist betrachten, den ja wirklich kein vernünftiger Mensch wieder haben möchte?
Und die Personen, die einen Faschismus befürworten, können mit der Nationalmannschaft eh nichts (mehr) anfangen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in anderen Ländern über dieses Thema auch beim Faschismus landen muss. In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Rattenfänger am 23. Juli 2012, 10:27:12
In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!
Aber tausend Prozent denken da welche dran !!!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: jediefe am 23. Juli 2012, 10:32:46
Und wen interessieren die 3 Hanseln? Kollateralschäden gibt's immer und überall.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 23. Juli 2012, 10:43:45
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.
Kann man das Thema der Nationalhymne nicht mal ganz losgelöst von diesem ganzen Mist betrachten, den ja wirklich kein vernünftiger Mensch wieder haben möchte?
Und die Personen, die einen Faschismus befürworten, können mit der Nationalmannschaft eh nichts (mehr) anfangen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in anderen Ländern über dieses Thema auch beim Faschismus landen muss. In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!

Vorstellen kann ich mir das sehr wohl, wissen tu ich es nicht.
Aber wie auch immer diese Thematik anderswo behandelt wird, kann man nur sehr froh sein, wenn sich dieser hierzulande mit wachen Augen gewidmet wird.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Rattenfänger am 23. Juli 2012, 11:18:15
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.
Kann man das Thema der Nationalhymne nicht mal ganz losgelöst von diesem ganzen Mist betrachten, den ja wirklich kein vernünftiger Mensch wieder haben möchte?
Und die Personen, die einen Faschismus befürworten, können mit der Nationalmannschaft eh nichts (mehr) anfangen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in anderen Ländern über dieses Thema auch beim Faschismus landen muss. In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!

Vorstellen kann ich mir das sehr wohl, wissen tu ich es nicht.
Aber wie auch immer diese Thematik anderswo behandelt wird, kann man nur sehr froh sein, wenn sich dieser hierzulande mit wachen Augen gewidmet wird.
Meiner Meinung nach verstößt der "Singzwang" gegen Artikel 1 des Grundgesetzes und ist somit keiner Diskussion würdig.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 23. Juli 2012, 11:26:28
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.
Kann man das Thema der Nationalhymne nicht mal ganz losgelöst von diesem ganzen Mist betrachten, den ja wirklich kein vernünftiger Mensch wieder haben möchte?
Und die Personen, die einen Faschismus befürworten, können mit der Nationalmannschaft eh nichts (mehr) anfangen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in anderen Ländern über dieses Thema auch beim Faschismus landen muss. In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!

Vorstellen kann ich mir das sehr wohl, wissen tu ich es nicht.
Aber wie auch immer diese Thematik anderswo behandelt wird, kann man nur sehr froh sein, wenn sich dieser hierzulande mit wachen Augen gewidmet wird.
Meiner Meinung nach verstößt der "Singzwang" gegen Artikel 1 des Grundgesetzes und ist somit keiner Diskussion würdig.
So hohl, direkt einen Singzwang zu fordern, wird doch hoffentlich niemand sein?!

Mein Beitrag bezog sich aber eher auf Schwabenpfeils Behauptung, in anderen Ländern käme eine solche Debatte um die Nationalhymne nicht auf, weswegen wir uns doch bitte auch keinen Schädel darum machen sollten...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Rattenfänger am 23. Juli 2012, 13:02:08

So hohl, direkt einen Singzwang zu fordern, wird doch hoffentlich niemand sein?!


Jetzt nicht unbedingt jemand, der bei mir ein hohes Standing hat aber für das Superblatt "Bild" reichts...

Zitat
"Der Bundestrainer muss die Singpflicht durchsetzen. Notfalls in einem Vier-Augen-Gespräch. Er sagt immer, er könne sie nicht zwingen. Ich sage aber: Klar kann man die Spieler zwingen. Wenn sich einer der Spieler dann immer noch beharrlich weigert, dann wird er eben nicht mehr eingeladen. Und wenn Löw einem seiner Spieler sagt, dass er singen muss, weil er sonst nicht mehr nominiert wird, dann wird er ganz schnell springen", sagte "MV" der "Bild".
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: al_sb_683 am 23. Juli 2012, 13:03:57
Ich glaube er meint jemand anderen als den Vollzeit-Trinker.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Rattenfänger am 23. Juli 2012, 13:09:48
Ich glaube er meint jemand anderen als den Vollzeit-Trinker.
Nun ja, es wurde in der BILD gedruckt. Diese wird von leider sehr vielen Menschen gelesen. Und ich wette, dass mindestens 500.000 BILD-Leser sich beim Lesen dachten "Recht hat er, der MV".

Ich denke hier übertreibe ich leider nicht.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 23. Juli 2012, 13:17:34
Ich glaube er meint jemand anderen als den Vollzeit-Trinker.
Nun ja, es wurde in der BILD gedruckt. Diese wird von leider sehr vielen Menschen gelesen. Und ich wette, dass mindestens 500.000 BILD-Leser sich beim Lesen dachten "Recht hat er, der MV".

Ich denke hier übertreibe ich leider nicht.
Das ist allerdings zu befürchten.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 23. Juli 2012, 13:29:33
Wie auch immer man zu dem Thema steht, es wird schwer für Özil, Khedira, Boateng und Co., es im nächsten Länderspiel richtig zu machen: Singen sie weiterhin nicht, wird man ihnen Beratungsresistenz vorwerfen; singen sie, wird man es auf einen Zwang zurückführen, der ja nicht im Sinne des Erfinders sein kann.

Komischerweise gabs aber bei Beckenbauers Sing-Pflicht Mitte der 80er keine großen Wellen um dieses Thema.
Liegts daran, dass heute das mediale Echo größer ist? Oder liegts daran, dass es heute eben ein schwierigeres Thema ist, da man mehr auf Migrationshintergründe achten muss als damals?
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Mike a.R. am 23. Juli 2012, 13:42:36
Zu diesem Thema, das auch in unserm Forum diskutiert wird, hat sich ein User mit Migrationshintergrund aus seiner Sicht geäußert:

Zitat
Da ich ja auch Migrant bin....
Ich würde mitsingen und meine Eltern (beide nicht deutsch) würde auf der Tribüne lauthals mitsingen vor lauter stolz.
Hatten wir erst letztens besprochen....


Aber ich lass mich jetzt mal auf diese Unterhaltung ein und hoffe das wir diese auch führen können.
Zum Thema "kleiner Ali"
Meinst nicht das der Ali, lange bevor er überhaupt Fußball versteht, schon dementsprechend erzogen wurde?
Ich sehe es jeden Tag am Spielplatz, da fängt es schon an... Die Migranten Eltern (ja, nicht Ausländer, sondern schon Migranten) reden mit ihren Kindern in ihrer Heimatsprache! Das sind Eltern von ausländischen Eltern, die in den 60ern und 70ern nach Deutschland geholt worden sind.
Bei denen sehe ich die Ursachen, nicht das Problem.
Hab da mit meinen Eltern öffter gesprochen.
Wie gesagt, beide nicht deutsch und auch in den 70ern nach Deutschland gekommen.
Sie hatten keine andere Möglichkeit als Gleichgesinnte zu suchen um sich hier heimisch zu fühlen. Früh morgens in die Fabrik (keine Unterhaltung möglich mangels deutsch Kenntnisse) und abends hat man sich dann untereinander getroffen und ein bisschen Heimat gelebt.
Damals gab es keine so großen Möglichkeiten deutsch zu lernen. Sprachkurse gab es nicht, oder waren zu teuer! Man musste es einfach selber lernen. Die einen schafften es und andere weniger. Dann kamen die Kinder auf die Welt. Also in diesem fall die Eltern vom "Ali"   Die wurden natürlich auch nicht deutsch erzogen, hatten aber den Vorteil des Schulsystems. Schon im Kindergarten lernten die Kinder deutsch und somit auch den sozialen Kontakt zu den deutschen. Dann die Schule, usw. Die Eltern vom Ali waren schon ziemlich eingedeutscht und nur in den Ferien in ihrer ausländischer Heimat zu "Gast". Ja, die "Alis" wurden auch in ihrer Heimat als Ausländer betitelt!
Irgendwann sprachen sie fließend deutsch und hatten alle nen Schulabschluss und ne Arbeitsstelle. Die einen mehr, die anderen weniger. Genauso wie bei den "echten" Deutschen.
Was kam dann? Ne Freundin, Hochzeit und Kinder...
Da isser nun der "Ali"   
Ein echter Migrant. Die Eltern entweder schon immer in Deutschland lebende Ausländer, oder in Verbindung mit nem deutschen Ehepartner.
Diese Kinder wachsen schon ziemlich deutsch auf. Haben zwar auch immer wieder mit Gleichgesinnten Migranten zu tun, aber alle schon gut deutsch 

Wie das Kind jetzt augenblicklich denkt, das ist ein Resultat der Erziehung schon 2 Generationen vor ihm!
Wenn die Eltern von ihm extrem heimatverbunden erzogen worden sind, dann wird er es auch... Somit grenzt er sich schon im Kindesalter ab und sucht den Kontakt zu anderen "Alis" und denkt nicht deutsch.
Sollten die Eltern aber weltoffen und nicht so extrem auf die heimat erzogen haben, dann hätten wir einen Potentialen Hymnen Sänger Der auch deutsch denkt 
Du siehst ja diese Unterschiede ständig auf der Straße.
Z.b. Muslimische Mädchen die ein Kopftuch tragen, oder eben nicht.
Aber auch bei den Eltern daheim sieht man diesen Unterschied. Mütter die ein Kopftuch tragen und eben nicht. Was aber sicher ist, die Omas werden sicher ein Kopftuch tragen (99%)
Verstehst was ich meine? Es ist ein Resultat der Erziehung mehrerer Generationen.
Das bezieht sich jetzt auf so Spieler wie Özil, Khedira, Boateng, Aogo. Alle in Deutschland geboren. Diese dann als "Passdeutsche" zu nennen ist schon Bierstammtisch- Argumentation, oder BILD- Argumentation.
Was bei diesen Spielern noch dazukommt, ist die Mentalität und der Extreme stolz, aber auch die Presse in ihrer "ausländischen" Heimat. Für die sind sie "beispielsweise Türken" und so sollen sie sich auch fühlen. Zudem sind sie total in der Öffentlichkeit. Das macht es auch so schwer. Glaub mir, die wollen einfach nur Fußball spielen und nicht Politik machen. Denn die ganze Diskussion ist nur Politik. ( meiner Meinung nach)
Na klar, er könnte sich denken, Sing ich doch mit und gut ist... Für wen? Seine andere Heimat wird ihn zerfleischen, weil es die Mentalität und der stolz nicht anders erlaubt. Seine Heimat hier? Naja, ein paar werden sagen, toll. Viele werden sagen, er singt nur mit damit alle Ruhe geben, aber er singt nicht freiwillig und vom Herzen...
Du kannst aber die muslimische Mentalität nicht mit einer katholischen, orthodoxen, jüdischen, etc. vergleichen.
Es ist schon sehr schwer deutsch zu werden wenn du Gleichgesinnte hast, die das nicht wollen. Was machst du dann? Das ist ein fuzzylogic die endlos ist.

Meiner Meinung nach musst du als dfb vorgeben, entweder singen oder nicht, oder es eben so lassen wie es die Erziehung vorantreibt.

Ich denke aber, von Generation zu Generation werden immer mehr Migranten mitsingen. Zum einen weil es immer mehr werden ( ist der Lauf der Menschheit), zum anderen weil sie immer deutscher auf die Welt kommen.
Soviel zum Ali.

Was ist aber mit dem Poldi? Also der Gattung, Aussiedler!
Warum geht es beim Klose? Der singt ja mit. Ein Poldi nicht?!?
Hmm, Klose ist älter und reifer. Das ist meine Meinung:-) aber da können wir auch gerne reden. Außerdem ist der Poldi zu dumm um deutsch zu denken ( Sorry, ist meine Meinung).

Ah, schwer zu schreiben was ich meine.
Bei einem Bier am Stammtisch könnt ich das besser erklären   

Ps, zum Thema Solidarität würde ich mich auch gerne mit dir unterhalten.
Nicht vergessen, ich würde mitsingen, hab aber kein Problem wenn jemand nicht mitsingt. Das ist zweitrangig, genau so wie der glaube!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Exilwaldhöfer am 23. Juli 2012, 13:46:29
Liegts daran, dass heute das mediale Echo größer ist? Oder liegts daran, dass es heute eben ein schwierigeres Thema ist, da man mehr auf Migrationshintergründe achten muss als damals?

Liegt eher daran.

Btw: Wieso überhaupt diese Aufrgeung über Nationalspieler, die nicht die Nationalhymne mitsingen? Die fühlen sich wahrscheinlich nicht deutsch genug um die Hymne zu singen (wahrscheinlich haben sie sie nie auswendig gelenrt). Glaubt hier wirklich irgendjemand, dass ALLE Spieler mit Migrationshintergrund für Deutschland spielen, weil sie stolz darauf sind? Teil der deutschen Nationalmannschaft zu sein ist einfach nur ein Garant dafür bei jedem großen Fussballturnier mit von der Partie zu sein.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 23. Juli 2012, 14:04:26
Liegts daran, dass heute das mediale Echo größer ist? Oder liegts daran, dass es heute eben ein schwierigeres Thema ist, da man mehr auf Migrationshintergründe achten muss als damals?

Liegt eher daran.

Btw: Wieso überhaupt diese Aufrgeung über Nationalspieler, die nicht die Nationalhymne mitsingen? Die fühlen sich wahrscheinlich nicht deutsch genug um die Hymne zu singen (wahrscheinlich haben sie sie nie auswendig gelenrt). Glaubt hier wirklich irgendjemand, dass ALLE Spieler mit Migrationshintergrund für Deutschland spielen, weil sie stolz darauf sind? Teil der deutschen Nationalmannschaft zu sein ist einfach nur ein Garant dafür bei jedem großen Fussballturnier mit von der Partie zu sein.

 [daumihoch] Jepp, diese Befürchtung hab ich auch.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: wassermann am 23. Juli 2012, 16:39:40
In Italien denkt sicher niemand an den Duce, wenn die Mannschaft inbrünstig die Hymne singt!
Aber tausend Prozent denken da welche dran !!!

tausend Prozent ? Tja wenn Du in Geschichte Dich besser auskennen würdest wie in Prozentrechnung hättest Du vielleicht recht. So bleibt nur zu erwähnen das beim Duce die offizielle Nationalhymne der Königsmarsch war (Marcia Reale , ohne Text) und gesungen wurde die Giovinezza (das Faschistenlied), gleichrangig.
Die heutige Nationalhymne Fratelli d'Italia war italienische Nationalhymne erst ab 1946 und der Text wurde erst 2005 offiziell. Dafür sangen die Herren aber sehr Textsicher.
Noch 1998 war ich  in Marseille (WM Frankreich) beim Spiel Italien gegen Norwegen im italienischen Block, da sang keiner mit, sondern es wurde nur intoniert.
E.U.Wassermann
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 23. Juli 2012, 16:52:15
Um es nochmal zu widerholen:

Wir haben nicht gegen Italien verloren, weil die ihre Hymne gesungen haben und wir nicht. Daran lag es nicht. Das war nur ein Symptom für das vorhandene Hauptproblem...  [dummdidum]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Tara am 23. Juli 2012, 19:00:47
Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für Schwachsinn.

Warum gewinnen die Spanier eigentlich alles? Die haben noch nicht mal einen Text und ein Land, das völlig zerissen ist. Da müssten die Katalanen eine andere Hymne singen als die Basken und Andalusier.

Und trotzdem verzichten sie als letztes Land völlig auf Migranten, oder? Ich will damit nicht sagen das wir dies auch tun sollte, doch wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Louis98 am 23. Juli 2012, 19:57:31


wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.

Das bringt es eigentlich auf den Punkt.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Tara am 23. Juli 2012, 20:03:23


wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.

Das bringt es eigentlich auf den Punkt.

Genauso sehe ich es übrigens auch beim Torjubel. "Gegen alle mache ich nen Salto, aber gegen Polen schaue ich bedrückt als will ich mich entschuldigen."
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: al_sb_683 am 23. Juli 2012, 20:41:31
Was heißt denn eigentlich Migranten? Die einzigen wirklichen Migranten sind Klose, Podolski und Cacau, wenn man den genauen Begriff verwendet. Özil, Khedira, Boateng und Gomez sind alle in Deutschland geboren und somit ganz schlicht und ergreifend Deutsche.
Und das jetzt jeder nur wegen der sportlichen Perspektive und dem Geld für Deutschland spielt, halte ich nicht unbedingt für absolut realistisch. In ihren jeweiligen Heimatländern könnten diese Spieler alle eine absolute Ausnahmestellung genießen und als Superstars gelten.
Man sollte hier nicht vergessen, dass es sich um eine Generation von jungen Leuten handelt, die irgendwo "zwischen den Stühlen" steht, da sie immer noch eine größere Verbindung zu ihren Ursprüngen haben, mit Eltern, die teilweise noch in den jeweiligen Ländern aufgewachsen sind, oder hier in Deutschland (ob bewusst oder unbewusst) relativ isoliert gelebt haben.
Ich denke schon, dass sich jeder dieser Spieler bewusst für die deutsche Nationalmannschaft entschieden hat und auch bewusst "für Deutschland", aber eine Halbfinal-Niederlage jetzt in eine große Diskussion über "richtige" und "falsche" Deutsche zu drehen, halt ich für absolut falsch und völlig am Ziel vorbei geschossen.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Tara am 23. Juli 2012, 20:59:15
Du glaubst doch nicht das Özil bei Madrid gelandet wäre, wenn er für die Türkei gespielt hätte? Oder Khidira für Tunesien? Wie oft hätten die sich dort bisher bei großen Turnieren für große Aufgaben wie Real präesntieren können? Nein, ich glaube das die Laufbahn da schon eine Rolle spielt. Und wenn ich mich bewußt für Deutschland entscheide dann muß ich auch nicht zwischen den Stühlen sitzen. Bin der Meinung das für die ganze Integration in unserem Land eine klare Aussage eines Stars wie Özil wichtig wäre. Wenn er als Deutscher mit Migrationsgrund sagen würde er ist Deutscher, seine Heimat ist hier, dann wäre dies ein riesen Schritt für ein besseres Miteinander für alle. Denn ich sehe es im Grund auch so wie du, das sind Deutsche. Und wenn ein Özil ohne Fußballtalent in die Türei kommt, dann ist er für die auch kein Türke mehr, sondern ein Deutscher. Hier ist deren Heimat und das ist auch okay so.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: al_sb_683 am 23. Juli 2012, 21:42:16
Du glaubst doch nicht das Özil bei Madrid gelandet wäre, wenn er für die Türkei gespielt hätte? Oder Khidira für Tunesien? Wie oft hätten die sich dort bisher bei großen Turnieren für große Aufgaben wie Real präesntieren können?

Ein Drogba ist auch bei Chelsea gelandet ohne Nationalmannschaftsspiele bei einer "großen" Mannschaft und auch bei anderen Spielern war es so. Natürlich waren die Leistungen in der Nationalmannschaft bestimmt für diese Wechsel zuträglich, aber du glaubst doch nicht, dass Vereine mit einem derartigen Scouting wie Real Madrid solche Verpflichtung nur aufgrund ein paar gute Spiele in der Nationalelf tätigen. Die beiden werden wohl auch vorher zumindest auf dem "Radar" des Vereins gewesen sein, auch aufgrund ihrer Leistungen in der Liga.
Und dieses "Lossagen" von den Wurzeln ist für dich oder auch mich evtl. leicht gesagt, der nicht in der gleichen Situation steckt (oder wie bei mir zumindest die französischen Wurzeln so weit entfernt sind, dass ich persönlich nie wirklich damit in Berührung gekommen bin), aber ich kann schon nachvollziehen, dass man in solchen Situationen schon zwiegespalten ist. Mal davon abgesehen, dass jemand, der sich so schlecht artikulieren kann wie Özil oder Podolski für mich nicht als Integrationsbeispiel herhalten sollte.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 24. Juli 2012, 00:59:48
Und dieses "Lossagen" von den Wurzeln ist für dich oder auch mich evtl. leicht gesagt, der nicht in der gleichen Situation steckt
Und davon mal ab: Welcher engstirnige Bastard bildet sich eigentlich ein, einem Podolski, Özil oder wem auch immer verwehren zu können, sich in mehreren Staaten/ Kulturkreisen heimisch zu fühlen?!
Das menschliche Herz hält sich nun mal glücklicherweise nicht an die engen Grenzen, die die Ränkespiele irgendwelcher dahergelaufenen Fürsten, Politiker etc. in den letzten Jahrhunderten geformt haben! Die angesprochenen Jungs haben denselben Pass wie wir, sind somit derselben Verwaltung unterstellt und Jogi kann sie aufstellen. Punkt. Warum sollte man es, um beim Beispiel zu bleiben, einem Podolski übel nehmen, wenn dieser pflichtgemäß ein Tor für sein Heimatland und gleichzeitig gegen das Land seiner Väter erzielt, ohne das anschließend mit einem unangebrachten und eventuell auch gekünstelten Freudentanz zu zelebrieren? Ist ein Migrant erst dann vollwertiger Deutscher, wenn er seine neue Heimat gegenüber seiner alten (und im Zweifel nach wie vor der eines entsprechenden Teils seiner Familie) überhöht? [vogeel]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Flo1898 am 24. Juli 2012, 06:44:07
Um es nochmal zu widerholen:

Wir haben nicht gegen Italien verloren, weil die ihre Hymne gesungen haben und wir nicht. Daran lag es nicht. Das war nur ein Symptom für das vorhandene Hauptproblem...  [dummdidum]
Du hast ja keine Ahnung! Es lag daran und NUR daran!11!!  [dummdidum]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 24. Juli 2012, 08:44:00
Ich halte das, vorsichtig ausgedrückt, für Schwachsinn.

Warum gewinnen die Spanier eigentlich alles? Die haben noch nicht mal einen Text und ein Land, das völlig zerissen ist. Da müssten die Katalanen eine andere Hymne singen als die Basken und Andalusier.

Und trotzdem verzichten sie als letztes Land völlig auf Migranten, oder? Ich will damit nicht sagen das wir dies auch tun sollte, doch wer bei uns mitspielt soll sich als Deutscher sehen und dann eben nicht deshalb auf das Singen verzichten, weil er es seinen polnischen Landsleuten nicht antun möchte. Das fehlt mir im gesamten so ein wenig bei Migranten. Einfach auch mal sagen "hey, meine Heimat ist nun Deutschland, ich bin Deutscher und kein Pole." Dann wäre es auch authentisch wenn man nicht mitsingt. So kommt halt das Gefühl immer wieder auf das er nicht mit dem Herzen für dieses Land spielt, sondern für die bessere Laufbahn und das Geld.

Bei der WM 2010 war das angeblich noch unsere Stärke...  [dummdidum]

Und das es in der spanischen Mannschaft keine Spieler mit, sagen wir, südamerikanischen oder mittelamerikanischen Wurzeln gibt müsste mir ein Insider nochmal vorrechnen... Spanien hatte mal die halbe Welt als Kolonie...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: ranch am 24. Juli 2012, 10:09:45
Die ganze Debatte ist in meinen Augen völlig absurd.
Die sollen kicken. Und das gut.

Von mir aus mit Gesang. Von mir aus ohne.
Die ganze Diskussion gäbe es nicht, wäre Deutschland Europameister geworden.

Scheingefecht.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 24. Juli 2012, 10:35:48
Um ehrlich zu sein: Mir würde das auch bei einem EM-Sieg nicht gefallen. Wie schon erwähnt, hat das Thema für mich höchstens sekundär mit dem Ausscheiden zu tun.

Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Exilwaldhöfer am 24. Juli 2012, 11:48:23
So. Mal kurz hergehört, wie es sich mit den Kindern von Migranten größtenteils verhält; und da spreche ich jetzt einfach mal aus eigener Erfahrung.

Schließlich habe ich auch einen "Migrationshintergrund" (boah, ich könnte kotzen bei Gebrauch dieser Wörter, aber egal, weiter geht's). Meine Eltern sind beide Griechen, die seit 40 Jahren in Deutschland leben und die die deutsche Sprache so gut gelernt haben, wie sie sie nun mal als einfache Arbeiter in entsprechender Umgebung lernen konnten. Ich bin also in einem griechischen Haushalt aufgewachsen und habe somit die Sitten und Bräuche der griechisch-orthodoxen Kultur kennengelernt. Obwohl ich in Deutschland geboren wurde und mir der deutsche Pass zusteht, besitze ich nur den griechischen. Soviel zu den Rahmenbedingungen.
Wenn mich jetzt jemand fragt, wie ich mich fühle - deutsch oder griechisch - kommt die Antwort wie aus dem FF geschossen: fast voll-griechisch (um ehrlich zu sein fühle mich eigentlich mannheimerisch). Komplett griechisch kann ich mich allein deshalb nicht fühlen, weil ich in Griechenland prinzipiell als Deutscher gesehen werde und weil ich die authentische, griechische Lebensweise nie kennengelernt habe - logisch: ich bin ja schließlich in Deutschland groß geworden.
Was meine schulische Ausbildung betrifft: bin 9 Jahre auf 'ne deutsch-griechische Schule gegangen, danach noch 5 Jahre normale, deutsche Oberstufe, anschließend Studium. Wenn jetzt jemand denkt, ich bin mein Leben lang in griechischen Cafés rumgehangen und hatte nur griechische Freunde: Fehlanzeige. Mein Freundeskreis bestand größtenteils aus Deutschen, der Rest Griechen, Türken, Italiener; Serben, Araber...weiß der Teufel noch was.

Soooo, und jetzt kommt die Frage, die ich sehr oft gehört habe diesen Sommer: "Für wen bischn du wenn Deutschland gegen Griechenland spielt?" Die Antwort war für mich ganz klar: für Griechanland. Da waren die deutschen Kollegen sehr überrascht (die ausländischen Kollegen interessanterweise garnicht). Heißt das jetzt eigentlich, dass ich nicht "integriert" bin? Ist das was schief gelaufen in meiner Erziehung? Bin ich jetzt voll akro?? Asozial? Psychisch labil? Wie kann es sein, dass ich so fühle? Nun, die Antwort ist ganz einfach: meine Eltern sind - Griechen. E basta. Da ich ein normales (--> enges) Verhältnis zu diesen habe ist es meiner Meinung nach, sagen wir mal nicht ungewöhnlich.

Es wird mir zu sehr schwarz weiß gemalt in Germany: "deutsch oder nicht deutsch, was is' er nu?". Das Leben in Deutschland ist so bunt, Leute. Es gibt tatsächlich Menschen, die diese Frage nicht eindeutig mit "ja" oder "nein" beantworten können, und das ist normal. Auf jeden Fall bei Ausländern der zweiten Generation. Nun, um beim Fall Özil, Poldi und Co. zu bleiben: wenn mich jemand fragen würde, ob ich für Deutschland oder Griechenland spielen will, dann wäre meine Antwort (drei mal dürft raten) "Hellas". Gut ich bin halt kann Fussballprofi und da ist es relativ einfach diese Entscheidung zu treffen. Ein Khedira hat da bestimmt mit einem kühleren Kopf die Entscheidung getroffen - zu seinem Vorteil, eindeutig.
Ach übrigens, wer von euch Fussball spielt weiß, dass es auf dem Platz scheißegal ist für welches Team man spielt: wenn MEINE Mannschaft ein Tor schießt, ich selber eine Bude mache, dann freue ich mich, und wie!!! Da spielt es keine Rolle ob ich mit TSV Buxtehude gegen SV Akropolis spiele. Nur mal so, was das verhaltene Jubeln von Podolski gegen Polen betrifft...was fürn Schauspiel.

Ich könnte jetzt noch ein paar Schane mehr zum Thema "Deutschland und seine Migranten" schreiben, aber das würde den Rahmen hier sprengen.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 24. Juli 2012, 12:13:06
Danke für die Ausführungen, Exilwaldhöfer! [daumihoch]
Man sieht, dass die Identifikation über die eigene Abstammung nicht so einfach wegzudiskutieren ist wie es manche Optimisten gerne hätten.
Integration in eine Gesellschaft und Identifikation/Identität dem jeweiligen Land sind zwei Paar Stiefel.
Deshalb verwundert es auch nicht wirklich, dass die Spieler mit diesem besagten Migrationshintergrund nicht mitsingen (so schade es ist).

Mein Bruder hat Mitte der 90er in der VfB-Jugend mit Albert Streit zusammengespielt. Der war bei der EM 1996 total gegen Deutschland. Ein paar Jahre später wäre er um ein Haar in diese Mannschaft berufen worden. Solche Spieler will ich da nicht haben (mal abgesehen von der Person Streit an sich).
Klar, man kann jetzt sagen, dass es auch im Vereinsfußball immer wieder Wechsel gibt, die keine Herzenssache sind, sondern dem Erfolg dienen (z.B. Klinsmann, der einst erklärte niemals für die Bayern spielen zu wollen), aber wenn es um eine Nationalmannschaft geht, dann will ich diese Spieler nicht drin haben, deren Herz (heimlich) für ein anderes Land schlägt. Erfolg hin oder her. Dann sollen wir lieber keine EM gewinnen. Ich denke, dass es auch das ist, was MV ausdrücken wollte, auch wenn er es recht unglücklich formuliert hat.

Ich habe aber das Gefühl, dass sich Migranten oder deren Kinder besonders in Deutschland schwer mit der Identifikation zum "Heimatland" Deutschland, das es faktisch ja in den meisten Fällen ist, tun.
Es wird zwar gerne damit sozialromantisiert, dass in Berlin oder sonstwo die Deutschen mit Migrationshintergrund mehr Deutschland-Fahnen schwenken als die ohne, aber es dürfte doch eher die Ausnahme sein.
Die meisten dürften es wie unser Waldhöfer halten.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum dem so ist und ob dies besonders in Deutschland so ist.
Ohne jetzt besonders in der Integrationspolitik anderer Länder bewandert zu sein, hab ich auf den ersten Blick das Gefühl, dass diese Identifikation anderswo besser funktioniert. Klar gibt es gerade in Frankreich oder Großbritanien mindestens genauso die Stadtviertel, in denen fast nur Bürger mit Migrationshintergrund leben, aber wenn es um Frankreich oder um das UK geht, dann ist die Identität bei vielen da.

Vielleicht liegt es daran, dass sich die Deutschen selber zu wenig mögen. Wer mag schon (zu) eine(r) Gruppe (gehören), die sich selber nicht wirklich mag, da sie ein sehr verkrampftes Verhältnis zu sich selber hat?!
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 24. Juli 2012, 13:04:34
Ohne jetzt besonders in der Integrationspolitik anderer Länder bewandert zu sein, hab ich auf den ersten Blick das Gefühl, dass diese Identifikation anderswo besser funktioniert. Klar gibt es gerade in Frankreich oder Großbritanien mindestens genauso die Stadtviertel, in denen fast nur Bürger mit Migrationshintergrund leben, aber wenn es um Frankreich oder um das UK geht, dann ist die Identität bei vielen da.

Ich glaube, das ist nur gefühlt so.

Und außerdem spielt hier die Geschichte als Kolonialmacht eine ganz andere Rolle als bei uns. In GB/F ist es eben nicht die Generation 3, die hier lebt, sondern vielleicht die Generation 6. Ich vermute mal, dann sieht das auch in Deutschland anders aus.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Mayk am 24. Juli 2012, 13:29:15
@Exilwaldhöfer, das war für mich - ich kenne fast nur Deutsche und ein paar Sachsen - hoch interessant und absolut nachvollziehbar. Danke dafür.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: ranch am 24. Juli 2012, 13:33:33
E basta.

ey! Das ist italienisch!  ;)

Im Ernst: Sehr interessant.
Die meisten Ausländer oder Migranten die ich kenne, sind in der eigenen Wahrnehmung übrigens zuallererst Frankfurter.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Schwabenpfeil am 24. Juli 2012, 13:45:43
E basta.

ey! Das ist italienisch!  ;)

Im Ernst: Sehr interessant.
Die meisten Ausländer oder Migranten die ich kenne, sind in der eigenen Wahrnehmung übrigens zuallererst Frankfurter.

Ich denke, dass allen Menschen eines gleich ist: Der Bedarf an Identität und Identifikation mit der Heimat.
Beim einen ist es eben eher das Heimatland, beim anderen mehr die Heimatstadt und beim nächsten eben die Region. Vielleicht ja auch eine Mischung aus allem (wie bei mir).
Für viele Migranten (herrje, hängt mir dieses Wort langsam zum Halse raus), die irgendwo zwischen den Kulturen hängen, eignet sich eine Heimatstadt vielleicht am besten für den Bedarf an Identität.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Kaleun am 24. Juli 2012, 14:28:29
Frankfurter, Mannheimer, zudem noch die Schnapsdrossel MV im Thread-Namen.

Ganz übel.

Ich bin Offebächer, Hesse und Deutscher 1
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: mike_sv98 am 24. Juli 2012, 14:29:59
Frankfurter, Mannheimer, zudem noch die Schnapsdrossel MV im Thread-Namen.

Ganz übel.

Ich bin Offebächer,

...und jetzt hast du dem ganzen noch die Krone aufgesetzt!  [kicher]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: rayoazul am 24. Juli 2012, 17:10:19

Ganz übel.

Ich bin Offebächer

so jetzt stimmt deine aussage wieder [kicher]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: wassermann am 25. Juli 2012, 17:25:43
Und davon mal ab: Welcher engstirnige Bastard bildet sich eigentlich ein, einem Podolski, Özil oder wem auch immer verwehren zu können, sich in mehreren Staaten/ Kulturkreisen heimisch zu fühlen?!
Das menschliche Herz hält sich nun mal glücklicherweise nicht an die engen Grenzen, die die Ränkespiele irgendwelcher dahergelaufenen Fürsten, Politiker etc. in den letzten Jahrhunderten geformt haben! Die angesprochenen Jungs haben denselben Pass wie wir, sind somit derselben Verwaltung unterstellt und Jogi kann sie aufstellen. Punkt. Warum sollte man es, um beim Beispiel zu bleiben, einem Podolski übel nehmen, wenn dieser pflichtgemäß ein Tor für sein Heimatland und gleichzeitig gegen das Land seiner Väter erzielt, ohne das anschließend mit einem unangebrachten und eventuell auch gekünstelten Freudentanz zu zelebrieren? Ist ein Migrant erst dann vollwertiger Deutscher, wenn er seine neue Heimat gegenüber seiner alten (und im Zweifel nach wie vor der eines entsprechenden Teils seiner Familie) überhöht? [vogeel]

ganz einfach, weil Polen nicht das "Land seiner Väter" war. Sonst wäre seine Familie nicht auf das Ticket deutschstämmige Schlesier eingereist und nach Grundgesetz aufgenommen worden. Damit hat seine Familie in freier Wahl das Vaterland gewählt, das durften Polen (ohne politische Verfolgung) nicht , bis zur Aufnahme in die EU ! Genauso Klose.
E.U.Wassermann
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 25. Juli 2012, 20:32:37
Und davon mal ab: Welcher engstirnige Bastard bildet sich eigentlich ein, einem Podolski, Özil oder wem auch immer verwehren zu können, sich in mehreren Staaten/ Kulturkreisen heimisch zu fühlen?!
Das menschliche Herz hält sich nun mal glücklicherweise nicht an die engen Grenzen, die die Ränkespiele irgendwelcher dahergelaufenen Fürsten, Politiker etc. in den letzten Jahrhunderten geformt haben! Die angesprochenen Jungs haben denselben Pass wie wir, sind somit derselben Verwaltung unterstellt und Jogi kann sie aufstellen. Punkt. Warum sollte man es, um beim Beispiel zu bleiben, einem Podolski übel nehmen, wenn dieser pflichtgemäß ein Tor für sein Heimatland und gleichzeitig gegen das Land seiner Väter erzielt, ohne das anschließend mit einem unangebrachten und eventuell auch gekünstelten Freudentanz zu zelebrieren? Ist ein Migrant erst dann vollwertiger Deutscher, wenn er seine neue Heimat gegenüber seiner alten (und im Zweifel nach wie vor der eines entsprechenden Teils seiner Familie) überhöht? [vogeel]

ganz einfach, weil Polen nicht das "Land seiner Väter" war. Sonst wäre seine Familie nicht auf das Ticket deutschstämmige Schlesier eingereist und nach Grundgesetz aufgenommen worden. Damit hat seine Familie in freier Wahl das Vaterland gewählt, das durften Polen (ohne politische Verfolgung) nicht , bis zur Aufnahme in die EU ! Genauso Klose.
E.U.Wassermann

Interessant! Dann bitte ich darum, sich nicht am von mir gewählten Beispiel aufzuhängen.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Imho am 28. Juli 2012, 10:33:25
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.

Egal wo mn bei diesem Thema landet - das ist völlig Bockwurst. Das Thema ist sinnlos, daher isses egal, was in einer Diskussion darüber rauskommt.

Wenn Spieler aus Respekt vor ihren Einwanderer-Verwandten nicht singen, ist das scheißegal. Wenn "arische" Spieler nicht mitsingen ist das auch völlig Bockwurst. Wir reden hier von einem Fußballspiel. Und bei aller nationaler Partylaune und dümmicher Deutschtümelei, die in den letzten Jahren solche Turniere begleitet bleiben es unterm Strich nur Fußballspiele. Da ist es auch völlig boogie, ob ein versoffener Ex-Funktionär mit platten, populistischen Parolen um sich schmeißt.
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Blau-Weiß am 28. Juli 2012, 11:26:30
Ich finde in dieser Diskussion sehr schade, dass wir - in typisch deutscher Manier - natürlich wieder beim Thema Faschismus usw. gelandet sind.

Egal wo mn bei diesem Thema landet - das ist völlig Bockwurst. Das Thema ist sinnlos, daher isses egal, was in einer Diskussion darüber rauskommt.

Wenn Spieler aus Respekt vor ihren Einwanderer-Verwandten nicht singen, ist das scheißegal. Wenn "arische" Spieler nicht mitsingen ist das auch völlig Bockwurst. Wir reden hier von einem Fußballspiel. Und bei aller nationaler Partylaune und dümmicher Deutschtümelei, die in den letzten Jahren solche Turniere begleitet bleiben es unterm Strich nur Fußballspiele. Da ist es auch völlig boogie, ob ein versoffener Ex-Funktionär mit platten, populistischen Parolen um sich schmeißt.

Ein schönes und treffendes Fazit! [daumihoch]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: suk am 03. August 2012, 00:10:16
Warum sollte man jemanden ernsthaft dazu zwingen, vor einen Millionenpublikum die Lippen falsch zu bewegen, weil man a) den Text nicht kennt oder b) schlicht nicht singen kann?! Vielleicht sollten die Spieler es einfach wie dieser japanisch-südkoreanische Nordkoreaner machen, der vor lauter Unkenntnis vor der "eigenen Hymne" einfach zu weinen anfing. Die Spieler sind fein raus und MV bestimmt total bewegt von soviel Herzblut...
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Mike a.R. am 03. August 2012, 09:25:24
Vielleicht haben die Nordkoreaner aber bereits an die Heimreise denken müssen.  [noplan]
Titel: Re: MV greift Hymnen-Verweigerer an
Beitrag von: Imho am 05. August 2012, 11:16:51
Vielleicht haben die Nordkoreaner aber bereits an die Heimreise denken müssen.  [noplan]

Der Nordkoreaner, dem die Tränen kamen, musste garnicht nach Nordkorea zurück ;)