Ja. ich brauch mich nicht mit jemandem auseinandersetzen, der sich selbst RB Fan schimpft. Jemand, der diesem Verein nachläuft tut das nur aus einem Grund: Er will einfach Erfolg um jeden Preis. Das hat nichts mit Fansein zu tun, das hat nichts mit Fußballkultur zu tun. Das ist Selbst-Prostitution um anderen Vereinen und deren Fans vorhalten zu können "Macht ihr Dummen mal mit eurer Tradition was ihr wollt, wir spielen so lange Bundesliga. Und diese Meinung werd ich auch weiterhin kundtun. Mit den Gründen, aus denen wir Fans unserer Vereine sind, hat das nichts zu tun.
Zunächst einmal bleibt festzustellen, dass es im schlimmsten (aus Sicht der Investoren besten) Fall immer noch dreieinhalb Jahre dauern wird, bis RB tatsächlich in der Bundesliga spielen könnte. Einmal vorausgesetzt, das Projekt steigt in jeder Saison auf.
Aktuell reden wir aber nicht über einen Bundesligisten RB Leipzg sondern von einem Regionalligisten RB Leipzig. Es gibt also keine Bundesligafans. Künftige Erfolgserwartungen sind vielleicht eine Motivation, sich RB zuzuwenden, aber im Allgemeinen sind es aktuelle Erfolge die interessieren.
Bei dem dahinterstehenden Kapital ist es sehr wahrscheinlich, dass die Regionalliga nur eine Durchgangsstation für RB sein wird. Vorausgesetzt die Chemnitzer stehen das in dieser Saison, sehe ich in der folgenden schon nicht mehr viele Konkurrenten, die ernsthaft gegenhalten könnten. Und soll ich mir etwa den Aufstieg von VfL Wolfsburg II wünschen, damit es RB nicht wird? Was für eine Alternative! Magdeburg und Leipzig sehe ich nicht so stark aufgestellt, selbst dann, wenn RB nicht Ligakonkurrent wäre. Welche Traditionsvereine sollen denn sonst in Zukunft aus der kommenden Regionalliga Ost kommen, die auch dann in der Dritten Liga eine Chance haben werden?
In der Sachaussage hat er leider völlig recht! Der Standort Leipzig bietet prinzipiell bessere Rahmenbedingungen als etwa Aue oder Cottbus. Aber was macht Leipzig aus seinen Vorteilen? Es gibt einige Erstligisten in weniger beachteten Sportarten, es gibt eine Sporthochschule, Leistungszentren und Spitzensport, aber im Fußball haben sich die leipziger Vereine einfach nicht höherklassig behaupten können. Als aussenstehender kenne ich die Gründe nicht genau, aber es bleibt einfach festzuhalten, dass über Jahrzehnte hinweg die etablierten Leipziger Vereine weit hinter ihren theoretisch vorhandenen Möglichkeiten geblieben sind.
Welchen Grund soll irgendein Investor, unabhängig von RB, haben, anzunehmen, dass es aussichtsreich ist, sich bei Chemie oder Lok zu engagieren? Die Aussendarstellung ist zumindest in meiner Wahrnehmung alles andere als gut.
Leipzig ist eine der größten deutschen Städte, ob sie gerade auf Platz zwölf oder dreizehn steht, weiss ich nicht genau. In jedem Fall ist es ein idealer Standort auch für hochklassigen Fußball. Frage: wie soll dieser entstehen?
Bei Sachsen Leipzig hat man es ja mit Investitionen im größeren Stil und namhaften Spielern/Trainern durchaus versucht. Und haben die Chemiker nicht vor einigen Jahren ernsthaft mit RB verhandelt, bevor diese sich dann mit Markranstädt ein leicht zu übernehmendes Ziel ausgesucht haben?
Am fehlenden Geld kann es nicht über so viele Jahre allein gelegen haben, wenn entsprechende Kompetenz fehlt. Ob diese nebenbei bei RB vorhanden ist, und ob da wirklich die Strukturen aufgebaut werden, die langfristig greifen.
Wenn ich mal schaue, wie da Führungskräfte in recht kurzer Zeit ausgetauscht wurden, weil sie dem Konzern offensichtlich nicht genügten, dann bin ich mir gar nicht so sicher, ob das alles wirklich so kompetent besetzt und durchdacht ist. So viel halte ich nicht unbedingt von Beiersdorfer, der sich ja nebenbei auch noch um die anderen RB-Projekte kümmern muss. Und Oral? Ob der die ganze Saison lang Trainer bleibt, wenn absehbar ist, dass der Aufstieg nicht gleich kommt?