College Football - Gameday 8Was war das für eine Nacht im College Football. Sieben gerankte Teams haben ihr Spiel verloren - darunter 2 der ungeschlagenen Top8 Teams. Das Conference Play sortiert gnadenlos aus bzw. wirbelt vorher zementierte Saisonverläufde völlig durcheinander. Deshalb kommt der Spieltagsrückblick heute aus Sicht der einzelnen Conferences:
1.) Southeastern Conference (SEC)Die drei ersten Teams der Eastern Division (Carolina, Florida und Georgia) hatten spielfrei, deshalb lag das Augenmerk eindeutig auf der eh schon stärkeren Western Conference. Und dort ziehen
LSU (Nr.1) und
Alabama (Nr.2) weiterhin ihre Kreise. Vor allem LSU war wieder im Blickpunkt, fertigte das an
Nr.20 gerankte Team aus
Auburn im Tiger Bowl mit 45:10 ab, wobei 7 der 10 Punkte des Gegners erst erzielt wurden, als LSU das Spiel austrudeln ließ. Diese Defense der Tigers ist einfach ein elfköpfiges Monster, bereit jeden Gegner zu fressen. Etwas mehr Mühe hatte Alabama - zumindest eine Halbzeit lang. In Tennessee machte die Volunteers-Defense der Tide zwei Viertel lang das Leben richtig schwer (6:6 zur Halbzeit) nur um dann in Hälfte 2 völlig einzubrechen und noch 31 Punkte zuzulassen. Nun gilt es einfach Tage zählen bis in zwei Wochen diese beiden Teams aufeinandertreffen.
Bei zwei solchen Schwergewichten tritt alles andere in den Schatten. Das sollte es nicht. Schließlich gibt es in der Western Division noch ein drittes Team, welches Top10 gerankt ist - die
Nr.9 aus Arkansas. Die Hogs hatten bei Ole Miss aber ordentlich Mühe, lagen gegen das wahrscheinlich schlechteste Team der SEC mit 17 Punkten hinten, um nach famoser Aufholjagd noch 29:24 zu gewinnen. Im Osten traten zusätzlich
Vanderbilt (44:21 gegen die Army, Vandy bereits mit dem 4.Saisonsieg mit realistischen Bowl Chancen) und
Kentucky (38:14 gegen das unterklassige Jacksonville State an. Beide Teams haben mit dem Gewinn ihrer Division zwar nichts zu tun, kämpfen aber immerhin darum "bowl eligible" zu werden, sprich mindestens 6 Siege zu holen.
2.) Big 12 ConferenceWham, Bam, Thank you Ma'am...
Oklahoma (Nr.3) hat's erwischt. Im Heimspiel gegen Texas Tech gelang dem krassen Außenseiter eine Sensation, indem er die längste Heim-Siegesserie im College Football beendete. Das könnte bereits das Aus für die National Championship - Hoffnungen des großen Pre Season Favoriten gewesen sein. Die Sooners müssen nun auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen - und selbst ihre übrigen Spiele gewinnen. So wie das der Staatsrivale von
Oklahoma State (Nr.4) in beeindruckender Weise tat. In Missouri dominierten die Cowboys den Gastgeber trotz Verletzung ihres Star-Receivers Justin Blackmon, gewannen souverän mit 45:24 und bleiben weiter ungeschlagen. Genauso wie die
Kansas State Wildcats (Nr.11), die im Staatsduell bei den Kansas Jayhawks ihren Gegner regelrecht demütigten: 59:21 im Derby, was für ne Watsch'n. Für K-State kommt es in den nächsten Wochen jedoch knüppeldick: zu Hause gegen Oklahoma (welches auf Wiedergutmachung brennen wird), bei OK State, zu Hause gegen
Texas A&M (Nr.17) und auswärts bei Texas (Nr. 24). Vier gerankte Teams in vier Wochen - mal sehen, ob sich das mit der ungeschlagenen Saison wieder relativiert. Woch wir übrigens gerade bei Texas A&M waren - die Aggies gewannen bei Iowa State mit 33:17. Die Meisterchancen in der Big12 sind jedoch minimal, schließlich muss man aufgrund des verlorenen direkten Duells gegen OK State auf zwei Ausrutscher eben jener Cowboys hoffen und selbst durchziehen.
3.) BigTen ConferenceGleich zwei gernkte Teams kamen hier unter die Räder. Die ungeschlagene
Nr.6 Wisconsin verlor ein hochdramatisches Spiel bei der Mannschaft der Stunde - den
Michigan State Spartans (Nr.16). Die Badgers legten los wie die Feuerwehr, handicapten sich dann mit Turnovers und verpatzten Kicks und Punts selbst, gerieten zu Beginn des 4.Viertels mit 14 Punkten in Rückstand, schafften eine Minute vor dem ende den Ausgleich und kassierten in der Schlusssekunde nach einem "Hail Mary"-Pass noch den spielentscheidenden Touchdown.
Hier noch einmal diese Szene. Der Ball wird nach vor ins Gewühl geworfen, prallt einem MSU-Receiver an den Kopf, springt zurück, wird gefangen und hauchdünn über die Goalline befördert.
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Halloooo ? Slapstick at it's best...
Das zweite gerankte Team, welches am Samstag fiel, ist
Illinois (Nr.23). Die Illini verloren (wie von mir prophezeit

) bei Purdue und dürften nun aus dem Ranking fliegen. Das droht den beiden weiteren gerankten BigTen-Teams erstmal nicht.
Penn State (nr.21) bestand seinen Test bei Northwestern (anders als von mir prophezeit
![... [dummdidum]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/dumdidum.gif)
) und
Nebraska (Nr.13) setzte sich souverän in Minnesota durch. Minnesota wird sich in den letzten Spielen ein Duell mit Indiana liefern, welches Team schlechter ist. Die Hoosiers verloren am Wochenende hoch in Iowa.
4.) Pacific 12 ConferenceDie
Nr.8 Stanford (überzeugender 65:21 Heimsieg gegen die
Nr.25 Washington) und die
Nr.10 Oregon (45:2 auswärts gegen das überforderte Colorado)ziehen im Norden ihre Kreise und werden den Divisions-Titel im direkten Duell ausspielen. Zu schwach erscheint die Konkurrenz im Norden, selsbt das Überraschungsteam aus Washington kam in Stanford böse unter die Räder.
Im Süden dürfte Arizona State durchmarschieren: Die Sun Deviel waren am Wochenende spielfrei, aber sowohl UCLA (zerschmettert von Arizona), Utah (bei Cal-Berkeley verloren und in der Pac12 noch ohne Sieg), Oregon State (2-2 in der Pac 2, zuletzt aber mit aufsteigender Tendenz) noch Colorado (erst ein Saisonsieg und 0-4 in der Pac12) scheinen in der Lage zu sein, ASU etwas entgegenuzusetzen. Einzig das Traditionsteam von USC (Southern California) scheint sportlich wettbewerbsfähig, ist aber in dieser Saison noch wegen Verfehlungen für Bowls und das Pac12-Championship-Game gesperrt. Zu USC komme ich aber später nochmal.
5.) Atlantic Coast ConferenceVor acht Tagen noch ungeschlagen, nach 2 Niederlagen in Folge aber nun vor dem Fall aus dem Ranking:
Georgia Tech (Nr.22) ist in der Krise. Auf die gefürchtete Triple-Thread-Option - Laufoffense haben sich die Gegner scheinbar eingestellt und mehr fällt den Yellow Jackets wohl nicht ein. In Miami reichte den Hurricanes eine durchwachsene Offensiv-Vorstellung um sicher mit 27:7 zu siegen. Die nächsten beiden Gegner von FT sind das weiterhin ungeschlagene
Clemson (Nr.7) und
Virginia Tech (Nr.12), die Teams, die ihre jeweiligen Divisionen anführen. Beide konnten am Wochenende ihrer Favoritenstellung gerecht werden und klar gewinnen. Keine guten Aussichten für Georgia Tech.
In der Atlantic Division bleibt nach dem 24:23 Auswärtssieg bei Duke überraschend
Wake Forest härtester Rivale von Clemson. Die Demon Deacons könnten im direkten Duell bei Clemson noch den Divions-Titel holen, sofern sie sich keine weitere Blöße geben. Die gehypten Florida State Seminoles hingegen, haben nach den Niederlagen in den direkten Duellen gegen Clemson und Wake Forest nicht wirklich mehr realistische Chancen, der Rest der Teams in dieser Division eh nicht mehr.
In der Coastal Division könnte es hingegen noch spannend werden. Virginia Tech (3-1 ACC-Bilanz) hat noch das Spiel gegen Georgia Tech (2-2) vor der Brust, North Carolina und das Staatsduell gegen Virginia haben es auch in sich. Und auf einmal ist auch das Skandalteam aus
Miami (2-2) wieder im Rennen - sofern man die verbleibenden Spiele gewinnt (gegen Florida State könnte es nochmal heiß werden, ansonsten sind die Canes favoritisiert) und Virginia tech noch einmal stolpert.
6.) Big East ConferenceWenn mir einer gesagt hätte, dass Syracuse, Rutgers und Cincinatti nach jeweils 7 Spielen vorn stehen und die Favoritenteams aus West Virginia, Pittsburgh und South Florida das Tabellenende zieren, ich hätte zumindest mitleidig geschmunzelt. Gut - bis auf South Florida (3 Conference Niederlagen) haben alle Teams maximal eine Niederlage im Conference Play, es ist also für 7 von 8 Teams noch alles offen. Dass aber das gerankte
West Virginia (Nr.15) in Syracuse mit 23:49 untergeht oder das das hochgewettete Team aus South Florida nach einem 4-0 Saisonstart (u.a. gegen Notre Dame) 3x gegen eigentlich schwächere Teams aus der eigenen Conference verliert... Naja, wundertüte Big East.
Non AQs und IndependentsMomentan sind zwei Non-AQs gerankt und ungeschlagen: Houston (Nr.19), welches in der Conference USA spielt und am Wochenende nach durchwachsenen Start noch Marshall mit ner 63:28-Packung nach Hause schickte. Und eben Boise State (Nr.5), welches zwar gegen Air Force ein paar kleinere Probleme hatte, allerdings am Ende mit 37:26 doch wieder gewinnen konnte. Boise wird nun nur noch einmal ein wenig gefordert: Beim Heimspiel gegen TCU, welches in diesem Jahr bisher beide Spiele gegen etwas bessere Gegner verlor. Eine ungeschlagene Saison ist sehr wahrscheinlich.
Boise State musste übrigens die Kleider wechseln. Nach ddem Wechsel vor dieser Saison in die Mountain West Conference untersagte die Liga dem Team nämlich, im Conference Play in komplett blauer Montur anzutreten. Dies würde Boise State einen unfairen Vorteil bieten, schließlich spielt das Team seine Heimspiele auf scheußlichem und grellem blauen Kunstrasen. Was allerdings als
Ausweichkluft herausgekommen ist, würde wahrscheinlich jeden Modedesigner in den Selbstmord treiben.
![... [blin]](http://www.ofcfans.de/stammtisch/Smileys/default/blink.gif)
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Independents. Da zieht der neue Independent
Brigham Young (BYU) seine Kreise. Durch den Sieg gegen das unterklassige Idaho State (fünfter Sieg in Folge) schraubte man seine Saisonbilanz auf 6-2 und ist nun "Bowl-eligible". Das werden die beiden Service-Teams wahrscheinlich nicht:
Army und Navy stehen mit 2-5 unterirdisch da, weil beide zudem noch gegeneinander spielen, ist für eine Mannschaft eine weiter Niederlage (whrscheinlich für Army) vorprogrammiert. Navy spielt zudem noch gegen Notre Dame, SMU, Troy und San Jose State - in allen Spielen kann man verlieren (gegen Notre Dame ist das sogar sehr wahrscheinlich).
Dass die Bowl Saison ohne
Notre Dame abläuft, ist nicht zu erwarten. Aber die Irish hatten höhere Ziele und waren nach dem verpatzten 0-2 Saisonstart und der folgenden 4-0 Aufholjagd wieder Kandidat für die Top25. Das wird erstmal nicht, im Klassiker beim Southern California zerstörte USC diese Träume, indem sie 17-0 davonzogen und während des gesamten Spiels Notre Dame auf Distanz hielten. Bei einer 4-3 Saisonbilanz haben die Irish trotz noch ausstehender schwerer Spiele (u.a. auswärts bei Wake Forest und Stanford) die Bowl Season zwar weiter im Blick - man wollte aber mehr!
P.S.: Wer die genauen Tabellen der einzelnen Conferences haben möchte:
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